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SF194 Persönlicher Planungstag – hier ist mein Konzept

 


Planung in turbulenten Zeiten

Künstliche Intelligenz, Robotik, Sensorik, Veränderungen, die jeden Menschen erfassen. Haben Sie das Gefühl, überwiegend gesteuert zu werden, nur noch auf Impulse zu reagieren? Nehmen Sie an sich wahr, dass Sie alles eher ermüdet als ermuntert.
Ich lade Sie ein, ab jetzt die Zügel wieder selbst in die Hand zu nehmen. Und dazu gebe ich Ihnen ein konkretes Konzept an die Hand: den Persönlichen Planungstag.
Ich hatte u.a. bereits in der Episode SF143 „Jährliches Planungsritual in einfachen Schritten“ (https://ld21.de/sf143-jaehrliches-planungsritual-in-einfachen-schritten/, November 2020) konkrete Tipps gegeben, wie sich unternehmerische Menschen selbstwirksam steuern können.
Wenn ich die Liste meiner fast 200 Podcast-Episoden durchscrolle, dann gibt es zahlreiche Folgen, die mit diesem Thema zu tun haben. Im Folgenden gebe ich Ihnen daher immer wieder Verweise auf passende Episoden und setze die links in die Shownotes.
Heute will ich das Konzept des Persönlichen Planungstags in aktualisierter Form vorstellen. Ich nehme den Podcast übrigens noch auf Lanzarote auf, wo ich nicht nur meinen eigenen Planungstag durchgeführt habe, sondern zum Jahresbeginn auch eine mehrtägige Strategieklausur begleitet habe. Bald geht es wieder nach Deutschland für Workshops und Vor-Ort-Coachings – ich freue mich darauf.

Wenn Sie jetzt schon mehr über mein Angebot des Persönlichen Planungstags erfahren wollen: hier sind die links:

Persönlicher Planungstag mit meiner Unterstützung

Hier ist der link zur deutschen Infoseite: Persönlicher Planungstag

Und hier ist der link zur englischen Infoseite: Personal Planning Day

 


Warum brauchen Sie den Persönlichen Planungstag?

  • Planung in kompakter Form: An einem Tag gehen Sie alle wesentlichen Schritte vom Rückblick über die IST-Situation hin zur Festlegung attraktiver Ziele durch.
  • Bewährtes Konzept: Das Format und die Inhalte sind pragmatisch und erprobt. Die Methoden, Instrumente und Tipps können Sie in Ihren Führungsalltag integrieren.
  • Nachhaltige Wirkung: Wenn Sie den Planungstag diszipliniert durchführen, dann haben Sie für die Folge-Sessions jedes Jahr bereits ein erprobtes Raster.
  • Selbstmotivation: Am Ende des Planungstags haben Sie nicht nur eine Zielplanung entwickelt, sondern auch Zuversicht und Zutrauen gesteigert.

 


Inhalte des Persönlichen Planungstags

Ich hatte Ihnen in damaligen Podcast-Episoden vor allem folgende Schritte für ein Planungsritual empfohlen, das Sie mindestens einmal pro Jahr durchführen sollten:

  • Rückblick / Würdigung: Liste der Erfolge, Ziele-Check
  • Innehalten: Weiter so? Oder ist es Zeit für Veränderungen? Was würde Ihr 85jähriges Ich Ihnen raten?
  • Vierung: Weiter machen, anders machen, neu machen, nicht mehr machen
  • Ziele: Mission rekapitulieren, Vision checken, Bedingungen für meine Zufriedenheit, Zielsystem noch passend?
  • Motto für das kommende Jahr festlegen
  • Nachfassen mit geeigneten Ritualen

Heute will ich diese Punkte erneut aufnehmen. Allerdings gebe ich Ihnen mit dieser Episode noch weitere Tipps, um die eigene Planungszeit einerseits knapp zu halten, andererseits so wirksam wie möglich zu machen.

Ich will vorweg nehmen, das ich meinem Konzept heute Ergänzungen für notwendig halte und das betrifft vor allem ein persönliches Trend-Scouting.

Weiterhin will ich betonen, dass die Zeit vor und nach dem Planungstag mitentscheidend für den Erfolg sind (Notizen anfertigen, 1-Pager etc.). Mit der Vorbereitung steigen wir ein.

Vorbereiten

Sammeln, sammeln, sammeln. Wenn Sie sich an den nachfolgenden Inhalten eines Persönlichen Planungstags orientieren wollen, dann sollten Sie zu jedem der Agenda-Punkte im laufe des Jahres Notizen anfertigen. Die Vorbereitung des Persönlichen Planungstags ist eine wesentliche Grundbedingung, um in der eigentlichen Klausur eine gute Flughöhe zu erreichen, Muster zu erkennen, die Strategie nachschärfen zu können und zu realistischen Folgeschritten zu gelangen.

Durchführen
  • Rückblick / Würdigung

Mit diesem Punkt starte ich immer und das empfehle ich auch Ihnen.

Zentral ist für mich meine „LdE“, die Liste der Erfolge.

Von Kunden und Kollegen höre ich, dass diese auch eine Liste der „Nicht-Erfolge“ anlegen. Kann man machen. Das ist für mich aber ein Check, den ich im Laufe des Jahres mache.

Dann prüfe ich, ob sich in meiner langfristigen Vision etwas geändert hat oder ändern sollte.

Und ich werfe auch einen Blick auf meine Mission – zumeist ist diese stabil.

Weiterhin mache ich den Ziele-Check: 

Ich habe fünf Zielfelder (vgl. auch SF178 „Persönliche Zielsetzung“, https://ld21.de/sf178-persoenliche-zielsetzung-fuenf-zielfelder/). Für diese Felder hatte ich mir im zurückliegenden Zeitraum Ziele gesetzt, die als Etappen zu meinen mittel- und langfristigen Zielen dienen sollen. 

  • Innehalten

Ein ganz wesentlicher Bestandteil des Persönlichen Planungstags: Will ich so weiter machen? Was wäre eine komplett andere Ausrichtung? Was kommt ggf. zu kurz?

Auch ich kann mich nicht davon freisprechen, busy being busy zu sein. Und meine konsequente Selbstorganisation läuft ja immer auch Gefahr, mich auf das Falsche konsequent auszurichten.

Mir hilft es, meine Tagebuchnotizen, aber auch Ideen, Skizzen, Fotos etc. durchzusehen. Oftmals finde ich Gedanken wieder, die im Alltag verschütt gegangen sind. Diesen Fundus von Gedanken, Gefühlen, Ideen zu durchsuchen, das hat für mich einen hohen Stellenwert.

Daher will ich heute ganz besonders betonen: halten Sie inne!

  • Trendscouting

Mir ist aufgefallen, dass ich den Punkt Trendscouting bei meinem letzten Persönlichen Planungstag im Dezember 2023 schlicht vergessen habe! Mit Trendscouting meine ich die systematische Sammlung, Sichtung und Bewertung von Trends und Entwicklungen, die eine direkte oder zumindest indirekte Auswirkung auf mich, mein Leben, meine Arbeit haben dürften.

Ich habe in den zurückliegenden Jahren in zahlreichen Strategieklausuren und Coachings für Kunden mit diversen „Maps“ gearbeitet, um für relevante Trends zu sensibilisieren. 

Heute bietet sich auch eine KI-Abfrage an, in meinem Fall: „Welche fünf Trends und Entwicklungen werden voraussichtlich eine hohe Wirkung auf meine Arbeit als selbstständiger Unternehmensberater und Executive Coach haben?“ Hier lohnt es sich übrigens, die Frage auf mehreren KI-Plattformen beantworten zu lassen. 

  • Vierung: Weiter machen, anders machen, neu machen, nicht mehr machen

Die Überschrift erläutert schon, worum es in diesem Planungsschritt geht. Übrigens finden Sie zu diesem Punkt auch ein Kapitel in meinem aktuellen Buch, „Wirksam handeln durch Selbstführung“.

  • Check/Update: Bedingungen für meine Zufriedenheit

Stellen Sie sich turnusgemäß die Frage, was Grundlagen Ihrer Zufriedenheit sind oder wären? Oder welche Bedingungen Sie schaffen müssen, damit Sie „well-being“ empfinden? Genau darum geht es in diesem Teil des Reflexions- und Planungsprozesses. Dazu habe ich in der Episode SF138 „Indikatoren für ein gutes Leben“ (https://ld21.de/sf138-indikatoren-gutes-leben/) auch Tipps gegeben.

  • Fortschreibung der Zielplanung

Hier nutze ich den 1-Pager. Das ist ein Blatt, auf dem ich alle wesentlichen Ziele, die ich mir für das Jahr gesetzt habe, im Blick habe. Hören Sie dazu auch die Episode SF162 https://ld21.de/sf162-persoenliche-strategie-auf-einer-seite-5-tipps-fuer-mehr-zielklarheit/). 

Ein solches „Zielblatt“ habe ich – jeweils in aktueller Form – in ausgedruckter Form fast immer bei mir. So kann ich z.B. bei meinem Morgenritual (SF110 „Mit vier Fragen fokussiert in den Tag starten“ https://ld21.de/sf110-mit-vier-fragen-fokussiert-in-den-tag-starten/) dieses Blatt zur Hand nehmen und schauen, welche Ziele ich ggf. wieder stärker in den Blick nehmen will.

Zur Fortschreibung der Zielplanung gehört für mich zum jeweiligen Jahreswechsel auch, dass ich mir ein neues Motto für das kommende Jahr setze. Auch wenn es eher eine persönliche Leitschnur ist, so will ich mein Motto für 2024 Ihnen gerne verraten: „Den Wandel aktiv nutzen und gestalten.“ – also im besten Sinne wie ein unternehmerischer Mensch handeln.

Nachbereiten

Ich hoffe es ist deutlich geworden, dass der Persönliche Planungstag ein anspruchsvolles Programm beinhaltet. Das kann auch bedeuten, dass Sie sich mehr als einen Tag dafür nehmen wollen – machen Sie das gerne.

Die Fülle der Inhalte des Planungstags zeigt, dass dieser Tag auch ein Tag der Ernte ist. Das bedeutet, dass Sie im Jahresverlauf säen und den Boden kultivieren müssen. Sprich: nehmen Sie die wesentlichen Punkte auch schon im Jahresverlauf immer wieder in den Blick. Fertigen Sie Skizzen an, skribbeln Sie Ideen, seinen Sie ein Sammler (oder eine Sammlerin).

Speziell hinsichtlich der Nachbereitung sollten Sie sich feste Termine in den Kalender schreiben (z.B. 1x/Monat), an denen Sie sich ein, zwei Stunden Zeit nehmen und Ihre Notizen zum Planungstag sowie geplante Schritte wieder ansehen: Was ist in Vergessenheit geraten, welche Schritte wollten Sie gehen, welche Ideen weiterentwickeln?

 


Tipps, damit die Persönliche Planungsklausur gelingt

Hier setze ich auf meiner eigenen Podcast-Episode SF73 (https://ld21.de/sf73-persoenliche-planungszeit/) vom Januar 2018 auf. Die damals genannten 5 Tipps gebe ich hier in aktualisierter Form wieder:

  • Tipp Nr. 1: Schreiben Sie sich den Termin für Ihre persönliche Planungsklausur fest in den Kalender, und zwar mit A-Priorität, wie bei einem Top-Kundentermin. Sie sollten im Minimum 1/2 Tag für die Planungsklausur einplanen. – hier sehe ich aus heutiger Sicht die Notwendigkeit, einen ganzen Tag einzuplanen. Das liegt auch daran, dass ich die Inhalte des Persönlichen Planungstags erweitert habe.
  • Tipp Nr. 2: Buchen Sie sich einen geeigneten Raum. Was „geeignet“ für uns bedeutet, kann jeweils unterschiedlich sein. Jedenfalls sollten Sie für eine längere Zeit des „deep work“, also der vertieften und fokussierten Arbeit, ungestört bleiben. Das kann ein Hotelzimmer auf einer Nordseeinsel sein. Bei mir ist es seit einer Weile mein Stützpunkt auf Lanzarote.
  • Tipp Nr. 3: Nehmen Sie sich geeignetes Material für Visualisierungen mit. Bei mir sind das Flipchartblätter, Krepp-Klebeband, Marker und Filzschreiber und diverse Klebezettel. Arbeiten Sie großflächig, insbesondere wenn es um Zielbilder geht, aber auch bei der Betrachtung von Perioden-, Jahres- und Quartalszielen. Und wenn Sie wie ich jedes Jahr eine solche Klausur durchführen, dann nehmen Sie bitte auch die Flipcharts der Vorjahre mit… Dazu zählt bei mir auch der 1-Pager. Das ist ein Blatt, auf dem ich alle wesentlichen Ziele, die ich mir für das Jahr gesetzt habe, im Blick habe (Episode SF162 https://ld21.de/sf162-persoenliche-strategie-auf-einer-seite-5-tipps-fuer-mehr-zielklarheit/)
  • Tipp Nr. 4 – baut auf Tipp Nr. 3 auf: Dokumentieren Sie die wichtigsten Ergebnisse. Gerne können Sie dazu Ihr Tablet oder Ihr Smartphone benutzen. Ich nehme als Mac-User gerne den „elektronischen Zettelkasten“ Notes, um die Ergebnisse auf all’ meinen Geräten in synchronisierter Form zur Hand zu haben. In letzter Zeit experimentiere ich auch mit Freeform (ähnlich wie das Miro-Board).
  • Tipp Nr. 5: Notieren Sie zum Abschluss des Persönlichen Planungstags die drei Schritte, die Sie unmittelbar umsetzen wollen. Ich nenne das D.n.S., eben Die nächsten Schritte. Wir legen uns auf diese Weise fest, nach der Klausur auch wirklich etwas zu tun, damit sich unsere Pläne realisieren und wir unsere Ziele erreichen. Ich gebe dazu in meinem aktuellen Buch „Wirksam handeln durch Selbstführung“ noch einige Hinweise, z.B. auch in der Art, dass wir zwar klare Ziele benötigen, uns aber vor allem auf die Prozesse zur Umsetzung bzw. Erreichung fokussieren sollten. Die nächsten Schritte helfen uns dabei.

 


Fazit und Angebot

Ich glaube, dass viele von Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, einen solchen Persönlichen Planungstag in eigener Regie nach dem hier skizzierten Konzept durchführen können. Das braucht Disziplin, gute Vor- und Nachbereitung und vor allem gedeihliche Bedingungen. Damit meine ich, dass Sie sich vom Arbeitsalltag abkoppeln sollten, sich ausreichend Zeit nehmen und vor allem einen inspirierenden Ort aufsuchen.
Sollten Sie allerdings der Meinung sein, dass Sie den Persönlichen Planungstag lieber mit externer Unterstützung durchführen wollen, so melden Sie sich gerne. Ich habe dazu eigens eine Unterseite auf meiner Webpage angelegt (und es gibt auch eine englische Version).


Persönlicher Planungstag mit meiner Unterstützung

Hier ist der link zur deutschen Infoseite: Persönlicher Planungstag

Und hier ist der link zur englischen Infoseite: Personal Planning Day


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


 

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SF05 Blick in die Zukunft mit Oliver Leisse

Aktuelle Trends und „Digital Overload“

In dieser Episode interviewe ich den Zukunftsforscher Oliver Leisse, der mit seinem Institut See More mit Sitz in Hamburg Unternehmen dahingehend begleitet, sich aktiv auf die Zukunft vorzubereiten.
Wir haben uns gegenseitig für unsere Podcasts interviewt und ich empfehle hier ausdrücklich seinen Podcast „Zukunft, Trends und Strategien„. Oliver Leisse bietet seinen Kunden Perspektiven an, um wahrscheinliche Entwicklungen zu erkennen und eigene Handlungsoptionen zu erkennen.

Forschungsstation beim diesjährigen Leadership Development Congress

Bei unserem Leadership Development Congress (LDC 2015) im September wird er mit einem neuen Format einen Beitrag liefern – wir nennen es die „Forschungsstation“. In einer Live-Konferenz wird er zwei Zukunftsexperten aus seinem Netzwerk zu Trends in Sachen „Leistungsfähige Führungskräfte“ befragen – Perspektiven aus zwei Metropolen im Vergleich.
Im heutigen Interview spreche ich mit Oliver Leisse über seine derzeitigen Projekte, über das Thema Digital Overload und über zentrale Trends und Entwicklungen, die uns in den kommenden Jahren beeinflussen werden. Er erläutert, wie technologische Veränderungen u.a. dazu führen, dass – wie er sagt – „banale Arbeit“ verschwindet.

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