Praxisnahe Leitfragen in Anlehnung an Brendon Burchard
Haben Sie sich auch schon einmal bei beruflichen Entscheidungen in einer Zwickmühle wiedergefunden? War Ihnen bewusst, welche Kriterien Sie anlegen konnten? Insbesondere bei solchen unternehmerischen Entscheidungen, die neben Kostenaspekten auch Wertefragen berühren, tun wir uns manchmal schwer.
Bei dem amerikanischen Autor und Coach Brendon Burchard fand ich ein Instrument, das er „Action Indicator Assessment“ nennt. Darin geht es genau um die Frage, welche Maßstäbe wir für unser Handeln und speziell für Entscheidungen anlegen können. Im folgenden lege ich sein Modell zugrunde:
Wenn ich dieses Ziel verfolge oder diese Aktivität unternehme…
… ist dies dann relevant für meine langfristigen Ziele bzw. Vision? Oder gar ein Umweg? [Relevanz]
… ist dies etwas, das für mich oder andere nützlich ist? [Nützlichkeit]
… was kann ich statt dessen NICHT verfolgen oder tun? Wovon halte ich mich ab? Ist der Aufwand an Zeit, Energie, Geld, Willenskraft angemessen? [Opportunitätskosten]
… ist dies etwas, das Leidenschaft, Freude, Stolz auslöst und / oder wertvoll ist? Tue ich es aus eigenem Antrieb? [Intrinsische Motivation]
… liegt dies im Rahmen meiner Fähigkeiten und Ressourcen? Wenn nicht: kann ich mir die Voraussetzungen dafür selber schaffen? [Persönliche Kontrolle]
… werde ich dann die Unterstützung von außen (Freunde, Mitarbeiter, andere) erhalten? [Unterstützung]
Kriterien für Entscheidungen
Brendon Burchard legt, wie aufgezeigt, im wesentlichen folgende Kriterien an:
Relevanz
Nützlichkeit
Opportunitätskosten
Innere Motivation
Persönliche Kontrolle
Unterstützung
Welche Kriterien können Sie aus Ihrer Sicht eventuell ergänzen? Reflektieren Sie kurz, welche Maßstäbe Sie in Ihrer unternehmerischen Praxis noch anlegen!
Maßstäbe – Zur Vertiefung: Mehrwert, das Siebte Feld der Selbstführung
Bei dem Modell der Sieben Felder der Selbstführung geht es im Siebten Feld um „Mehrwert“ und damit auch um die Maßstäbe für das eigene Handeln. Das Feld fokussiert unsere Vorstellungen und Indikatoren für Erfolg: Wie genau definiere ich Erfolg? Woran messe ich ihn? In meinem Coachings und Seminaren höre ich hin und wieder, dass die Messung nicht unbedingt leicht fällt. Aus meiner Sicht hängt dies auch damit zusammen, dass wir uns unsere (Wert-)Maßstäbe häufiger vor Augen halten und damit bewusst machen sollten. Wenn Sie für sich weiter über diese Thematik reflektieren wollen, so nutzen Sie gerne den Artikel zur Selbstführung in WIR Wirtschaft Regional, den sie hier kostenlos laden und lesen können.
Und natürlich finden Sie in meinem ersten Buch zur Selbstführung eine ausführliche Darstellung nicht nur des Modells der Sieben Felder der Selbstführung, sondern auch Tipps von Praktikern: Die Kunst der Selbstführung. Gespräche mit Führungskräften und führenden Kräften (bei buch.de und bei amazon).
https://i0.wp.com/ld21.de/wp-content/uploads/2016/06/Massstaebe.jpg?fit=1476%2C887&ssl=18871476Burkhard Bensmannhttps://ld21.de/wp-content/uploads/2020/05/cropped-Logo_LdBC_mit_Futter-scaled-1.jpgBurkhard Bensmann2016-06-07 18:18:422016-06-07 18:17:05Tipps: Maßstäbe für das eigene Handeln
Haben Sie das auch erlebt: Wir stehen auf, checken unser Smartphone und ehe wir uns versehen, werden wir schon von den eintrudelnden Nachrichten gesteuert und vergessen, was wir eigentlich am anstehenden Tag machen wollten. In dieser Soloepisode geht es um einen wirksamen Start in den Tag. Ich habe die Episode wiederum als Audio- und als Videoversion bereitgestellt, letztere finden Sie auch hier unten in den Shownotes. Ich weiß nicht, wie Sie in den Tag starten, aber ich habe mich immer gefragt, wie es mir gelingen kann, einen kraftvollen und fokussierten Einstieg in den jeweiligen Arbeitstag zu finden.
Bei meiner Recherche nach geeigneten Einstiegen habe ich u.a. auch das Konzept von Brendon Burchard studiert (und erprobt), das mit zahlreichen Fragen am frühen Morgen startet – dies war mir zu aufwendig und zu kompliziert. Was kann ich durchhalten und was sind die relevanten Punkte, mit denen ich mich jeden Morgen „primen“, also für den Tag vorbereiten kann? Nachfolgend finden Sie meinen Ansatz, den Sie für sich auf Tauglichkeit prüfen und für sich modifizieren können.
Inhalte
ich stelle Ihnen die von mir schon eine Weile eingesetzten Fragen zum Tagesstart vor,
erläutere meinen Ansatz,
spreche drüber, wann ich Ausnahmen mache (und warum),
zeige meine wesentlichen Erkenntnisse und
schließe mit einem Appell an Sie ab
Episode auch als Video
Meine vier Fragen lauten:
FOKUS: Was ist heute besonders wichtig?
MENSCHEN: Wen will ich heute unterstützen?
ZIELE: Was werde ich heute konkret für meine mittelfristigen Ziele tun?
BOTSCHAFT: Was schätze ich heute an meinem Leben besonders?
Impressionen von Lombok
Reisfelder, Lombok (Foto: B. Bensmann)
Lombok (Foto: B. Bensmann)
Wasserfall mit Podcaster (Foto: Anja Termöllen)
Senggigi, Lombok (Foto: B. Bensmann)
Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud
https://i0.wp.com/ld21.de/wp-content/uploads/2019/08/Tagesstart.jpg?fit=4409%2C3307&ssl=133074409Burkhard Bensmannhttps://ld21.de/wp-content/uploads/2020/05/cropped-Logo_LdBC_mit_Futter-scaled-1.jpgBurkhard Bensmann2019-08-01 17:02:412019-08-01 17:02:41SF110 Mit vier Fragen fokussiert in den Tag starten
Willkommen zur Staffel 2 meiner Serie „Persönliche Wirksamkeit steigern“ innerhalb meiner Podcasts. Die Serie bietet erneut kompakte Soloepisoden mit praktischen Tipps für Ihren Führungsalltag. Die Links zu den Episoden der ersten Staffel finden Sie hier unten in den Shownotes zu dieser Folge. Ich nehme die Episoden wieder in meiner Produktionsklausur auf Lanzarote und Teneriffa auf. Wie auch bei den anderen Teilen dieser Serie gibt es zwei Ausführungen zu diesem Thema: die Audioversion und ein Videoclip – link dazu in den Shownotes. Auch diese zweite Staffel besteht wieder aus sechs Folgen (Video- und Audioversion).
Unser Thema heute: Angemessene persönliche Ziele: welche Kriterien kann ich anlegen?
Vermutlich haben auch Sie sich schon häufiger gefragt, ob die Ziele, die Sie sich setzen – oder die Sie gar von außen gesetzt bekommen – eigentlich angemessen sind und zum Beispiel Ihren Werten und Lebensperspektiven entsprechen. Hierzu fand ich bei dem Buchautor und Speaker Brendon Burchard einen Ansatz, sechs spezifische Kriterien oder Prüffelder anzuwenden. Burchard nennt den Ansatz übrigens „Action Indicator Assessment“. Den Link setze ich in die Shownotes. Ich verknüpfe diese nachfolgend zum Teil mit meinem Modell der Sieben Felder der Selbstführung.
Nutzen Sie die Fragen, um zu checken, ob Ihre Ziele tatsächlich passend sind oder ob Sie nachsteuern müssen.
Episode auch als Video
Sechs Kriterien oder Prüffelder
1. NÜTZLICHKEIT [MEHRWERT]
Erfolgreich, so meine Definition, ist derjenige, der seine eigenen Fähigkeiten erkennt, entwickelt, zur Anwendung bringt und damit die beabsichtigte Wirkung erzielt. Selbstführung schließt auch die kritische Frage nach der Wirksamkeit und den Resultaten meines Tuns ein: Habe ich mit meinen Dienstleistungen, Projekten oder Produkten einen Nutzen gestiftet? Vergleichen Sie dazu auch mein Modell der Sieben Felder der Selbstführung (Episode SF50), speziell das 7. Feld, in dem es um „Mehrwert“ geht.
Wenn ich dieses Ziel verfolge oder diese Aktivität unternehme…
… ist dies etwas, das für mich oder andere nützlich ist?
2. RELEVANZ
Der Blogger und Autor Greg McKeown hat in seinem Buch „Essentialism“ (mittlerweile auch auf Deutsch erschienen mit dem Titel „Essentialismus“) eine verblüffend einfache Regel aufgestellt, mit der wir prüfen können, ob eine Handlung oder ein Ziel für uns relevant sind: Wenn es kein klares Ja ist, ist es ein klares Nein. Das wird sicher für den einen oder anderen provokativ sein. Mit dieser radikalen Frage können wir einschätzen, ob Ziel oder Tat das Eigentliche oder Wesentliche betreffen.
Also: wenn ich dieses Ziel verfolge oder diese Aktivität unternehme…
… ist dies dann relevant für meine langfristigen Ziele bzw. meine Vision?
3. INTRINSISCHE MOTIVATION
In meinem dritten Buch, „Von der Vision zum persönlichen Erfolg“, schreibe ich auch über Selbstsabotage. Wir folgen im Berufsleben immer auch Zielen, die von anderen (zum Beispiel Kunden, Stakeholdern) vorgegeben werden. Häufig schaffen wir es, diese oft eher kurzfristig angelegten Unternehmensziele und unsere persönlichen Ziele zumindest teilweise zur Deckung zu bringen, so dass wir nicht gegen eigene innere Widerstände arbeiten müssen. Kritisch sind aber aus meiner Sicht tiefere, elementarere Ziele und Zielbilder, die mit unseren Werten und Visionen verbunden sein müssen. Eine wirksame Maßnahme, um sich selbst ein Bein zu stellen, so meine Erkenntnis im Buch, ist es, die falschen Ziele zu verfolgen, zum Beispiel solche, die uns von den Eltern eingeimpft wurden. Im traurigsten Fall wird dann das Leben, das andere vorgegeben haben, von uns gelebt. Prüfen wir also, was die Ziele auslösen, um daran zu ermessen, ob wir wirklich damit übereinstimmen.
Wenn ich dieses Ziel verfolge oder diese Aktivität unternehme…
… ist dies etwas, das Begeisterung, Freude, Stolz bei mir auslöst und wertvoll ist? Würde ich es aus eigenem Antrieb tun?
4. PERSÖNLICHE KONTROLLE
Das dritte der Sieben Felder der Selbstführung thematisiert Fähigkeiten und Selbstentwicklung. Im Zusammenhang mit unserer Frage, welche Ziele angemessene Ziele sind, spielt die eigene Einschätzung, ob wir die Situation bewältigen oder kontrollieren können, eine wichtige Rolle. Wenn Sie sich mit dieser Thematik vertiefend auseinander setzen wollen, empfehle ich auch das Konzept der Selbstwirksamkeitserwartung zu studieren, welches der Psychologe Albert Bandura bereits in den 1970er Jahren entwickelt hat. Es bezeichnet und ergründet die Erwartung, dass wir aufgrund unseres eigenen Vermögens, insbesondere unserer Kompetenzen, von uns gewählte Handlungen wie von uns gewünscht umsetzen können. Hören Sie dazu auch die Podcast-Episode SF18 „Selbstwirksamkeit steigern“.
Wenn ich dieses Ziel verfolge oder diese Aktivität unternehme…
… habe ich dann dafür die Fähigkeiten und Ressourcen? Kann ich mir die Voraussetzungen dafür selber schaffen?
5. UNTERSTÜTZUNG
Der Historiker Yuval Noah Harari stellt in seinem Buch „Homo Deus“ die Frage, wie es dem Homo Sapiens gelingen konnte, die Welt zu erobern. Er kommt zu der Einschätzung, dass es nicht die höhere Intelligenz oder die Werkzeugherstellung seien. „Der entscheidende Faktor für unsere Eroberung der Welt“, so Harari, „war vielmehr unsere Fähigkeit, viele Menschen miteinander in Verbindung zu bringen.“ Die Gattung sei als einzige in der Lage, „in großer Zahl flexibel zu kooperieren.“ Nehmen wir erneut das Modell der Sieben Felder und hier speziell das Feld 4, Partner, Mitarbeiter und Netzwerke, als Hintergrund. Ich plädiere in diesem Kontext immer wieder, sich das richtige Unterstützerteam aufzubauen, denn wir werden eigene oder gemeinsame Visionen selten ganz allein erreichen.
Wenn ich dieses Ziel verfolge oder diese Aktivität unternehme…
… werde ich dann Unterstützung von außen erhalten? Und: Was muss ich unternehmen, um die richtigen Leute dafür zu gewinnen?
6. OPPORTUNITÄTSKOSTEN
Mit diesem Begriff werden üblicherweise entgangene mögliche Gewinne oder entgangener Nutzen bezeichnet, die ich bei einer Alternative hätte erzielen können. Wenn wir uns Ziele setzen und uns auf bestimmte Aktivitäten fokussieren, dann bedeutet dies eben auch, andere Felder oder Dinge bewusst oder unbewusst zu vernachlässigen oder abzuwählen. Wir müssen daher auch über mögliche „entgangenen Gewinne“ in diesen anderen Feldern nachdenken.
Wenn ich dieses Ziel verfolge oder diese Aktivität unternehme…
… vernachlässige ich dann andere für mich wichtige Dinge? Geht das, ohne mich zu viel Energie, Ressourcen und Willenskraft zu kosten, die ich woanders brauche?
links:
„Action Indicator Assessment“ von Brendon Burchard, das Original ist über diese Internetseite downloadbar; das englische Original ist ein Fragebogen, meine Darstellung nutzt die Items, die ich geringfügig abgewandelt habe
Die erste Staffel der Serie “Persönliche Wirksamkeit steigern”:
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