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SF207 Werte und Bedürfnisse im Teamwork

Klarheit über das, was uns leitet

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum manche Entscheidungen wie ein innerer Kompass wirken, während andere Sie hin- und hergerissen fühlen lassen? Vielleicht standen Sie schon vor einer Wahl, bei der Ihr Bauchgefühl mit Ihren langfristigen Zielen im Clinch lag.  

Genau darum geht es heute: um den Unterschied zwischen Bedürfnissen und Werten – ein Schlüssel für kluge Selbstführung und starkes Leadership. Diese Unterscheidung hilft uns, klarer zu denken, authentischer zu handeln und Teams wirkungsvoller zu führen.  

Und ich habe noch etwas Besonderes für Sie: eine einfache, aber kraftvolle Übung, mit der Sie Ihre eigenen Werte und Bedürfnisse schärfen und Ihr Team auf ein neues Level bringen können. Also, bleiben Sie dran!  


Was sind Bedürfnisse, was sind Werte? 

Ich bin, das wissen viele meiner Hörerinnen und Hörer, ein Freund davon, Begriffe zu klären.  Also, was unterscheidet Bedürfnisse von Werten?  

Bedürfnisse sind quasi die Treibstoffe unseres Alltags. Sie sind oft direkt, manchmal flüchtig und hängen von der Situation ab. Beispiele?  

– Das Bedürfnis nach Anerkennung, wenn Sie eine Präsentation halten.  

– Der Wunsch nach Ruhe nach einem langen Arbeitstag.  

– Der Drang, sich in einem neuen Projekt kreativ zu entfalten.  

Bedürfnisse sind also grundlegende Bedingungen für unser Wohlbefinden. Sie können situativ sein und sich mit der Zeit verändern.

Werte hingegen sind unser innerer Kompass. Sie geben uns Orientierung, auch wenn der Sturm tobt. Werte sind tiefer verankert und überdauern kurzfristige Impulse. Beispiele?  

– Integrität: Immer ehrlich zu bleiben, auch wenn es unbequem ist.  

– Verantwortung: Für andere einzustehen, auch wenn es anstrengend wird.  

– Wachstum: Sich selbst und andere kontinuierlich zu entwickeln.  

Werte sind folglich wie übergeordnete Prinzipien, die uns langfristig leiten, auch in unruhigen Zeiten. 


Fälle, in denen eine Abgrenzung schwerfällt

Es gibt Situationen, in denen die Grenze zwischen Bedürfnis und Wert unscharf wird. Drei Beispiele aus dem Alltag von Führungskräften zeigen das:

Wert: Integrität – Bedürfnis: Anerkennung

  • Integrität (Wert): Eine Führungskraft handelt konsequent nach ethischen Prinzipien, z. B. indem sie transparente Entscheidungen trifft, auch wenn diese unpopulär sind. Dieser Wert leitet ihr Verhalten unabhängig von äußeren Umständen.
  • Anerkennung (Bedürfnis): Dieselbe Führungskraft könnte das Bedürfnis haben, von ihrem Team oder Vorgesetzten für ihre Arbeit gelobt zu werden. Dieses Bedürfnis ist situativ und kann variieren, z. B. wenn sie sich unsicher fühlt.
  • Unterschied: Integrität ist ein innerer Kompass, der stabil bleibt. Anerkennung ist ein emotionales Bedürfnis, das durch äußere Bestätigung erfüllt wird.

Wert: Zusammenarbeit – Bedürfnis: Sicherheit

  • Zusammenarbeit (Wert): Eine Führungskraft legt Wert darauf, ein kooperatives Teamklima zu fördern, weil sie glaubt, dass gemeinsame Anstrengungen die besten Ergebnisse bringen. Sie investiert in Teamwork, auch wenn es zeitaufwendig ist.
  • Sicherheit (Bedürfnis): Gleichzeitig könnte sie das Bedürfnis haben, finanzielle oder berufliche Stabilität zu sichern, z. B. durch das Vermeiden von Risiken in Projekten. Dieses Bedürfnis könnte sie dazu verleiten, konservative Entscheidungen zu treffen.
  • Unterschied: Zusammenarbeit ist ein leitendes Prinzip, das langfristig orientiert ist. Sicherheit ist ein grundlegendes Bedürfnis, das kurzfristig getrieben sein kann.

Wert: Verantwortung – Bedürfnis: Autonomie

  • Verantwortung (Wert): Eine Führungskraft sieht es als ihren Wert an, Verantwortung für die Ergebnisse ihres Teams zu übernehmen, auch wenn Fehler passieren. Sie steht zu Entscheidungen und deren Konsequenzen.
  • Autonomie (Bedürfnis): Gleichzeitig hat sie das Bedürfnis, selbstbestimmt zu arbeiten und nicht ständig von Vorgesetzten kontrolliert zu werden. Dieses Bedürfnis könnte sie dazu bringen, sich gegen übermäßige Vorgaben zu wehren.
  • Unterschied: Verantwortung ist ein übergeordneter Wert, der ihre Führungsrolle prägt. Autonomie ist ein persönliches Bedürfnis, das ihre Arbeitsweise beeinflusst.

Werte sind somit bewusste, langfristige Leitlinien, während Bedürfnisse eher unbewusste, situative Antriebe darstellen. Für Führungskräfte ist es wichtig, beides zu erkennen, um Konflikte zwischen Werten (z. B. Integrität) und Bedürfnissen (z. B. Anerkennung) zu navigieren.

Warum das für Selbstführung und Leadership so wichtig ist  

Die Unterscheidung von Bedürfnissen und Werten ist essenziell für gute Selbstführung. Wenn wir unsere Werte klarer verstehen, können wir langfristig bessere Entscheidungen treffen. Werte helfen uns dabei, schwierige Momente zu überstehen, weil sie tiefer verankert sind als kurzfristige Bedürfnisse.

– Klarheit in Entscheidungen: Wenn Sie wissen, ob ein Bedürfnis oder ein Wert Sie antreibt, können Sie bewusster handeln. Das verhindert, dass Sie sich von kurzfristigen Impulsen leiten lassen.  

– Stärke in Krisen: Werte sind wie Anker. In stressigen Momenten – sei es ein Konflikt im Team oder eine schwierige Karriereentscheidung – geben sie Ihnen Halt.  

– Wirkung im Team: Als Führungskraft inspirieren Sie andere, wenn Sie wertorientiert handeln. Das schafft Vertrauen und Zusammenhalt.  


Exkurs: Bedürfnisse und Werte in Teams – Eine Übung für Führungskräfte

Ich hatte Ihnen eingangs eine Übungsanleitung versprochen. Ich will zunächst den Kontext erklären, daher hier ein

Ein Führungsteam hat den Wert Transparenz in den Unternehmensleitlinien verankert. Doch einzelne Führungskräfte haben ein starkes Bedürfnis nach Sicherheit – und zögern daher, schwierige Informationen offen zu kommunizieren. Das führt zu Spannungen zwischen dem offiziellen Anspruch auf Offenheit und der individuellen Neigung, heikle Themen zu vermeiden.  

Praxisbeispiel aus der Führungsebene

In einem Team-Workshop wurde diese Diskrepanz bewusst gemacht. Die Führungskräfte entwickelten gemeinsam Strategien, um Transparenz mit einem Gefühl von Sicherheit zu verbinden – etwa durch klare Kommunikationsrichtlinien und ein gegenseitiges Commitment, sensible Themen frühzeitig anzusprechen.  

Warum ist das relevant für Teams?

– Bedürfnisse treiben kurzfristige Entscheidungen an, Werte hingegen prägen die langfristige Strategie eines Teams oder Unternehmens.

– Ein Team, das sich seiner geteilten Werte bewusst ist, kann nachhaltigere und konsistentere Entscheidungen treffen.

– Missverständnisse entstehen oft, weil einzelne Teammitglieder ihre persönlichen Bedürfnisse als allgemeingültige Werte betrachten.

Ich habe es eingangs schon erwähnt: Wenn Sie als Führungskraft oder Teammitglied Klarheit über die Dynamik von Werten und Bedürfnissen im Team gewinnen, können Sie nachhaltig bessere Entscheidungen treffen und gemeinsam wirksamer handeln.

Hier ist eine einfache Anleitung für eine Übung, mit dem sich Ihr Team reflektieren und sich besser ausrichten kann.

Übung: Werte vs. Bedürfnisse im Team klären

Einleitung (5 Minuten)

  • Erläutern Sie den Stellenwert und den Nutzen, sich mit dem Thema zu beschäftigen
  • Geben Sie eine kurze Begriffsdefinition von Bedürfnissen und Werten (mit Beispielen, z.B. Listen von Bedürfnissen und Werten)

Individuelle Reflexion (10 Minuten)

Jedes Teammitglied beantwortet für sich folgende Fragen:

  • Welche drei Bedürfnisse treiben mich in meiner Arbeit besonders an?
  • Welche drei Werte sind mir in der Zusammenarbeit am wichtigsten?
  • Gibt es Momente, in denen mein Bedürfnis meine Werte überlagert?

Austausch in Kleingruppen (15 Minuten)

Die Teammitglieder teilen ihre Erkenntnisse in kleinen Gruppen (2-3 Personen) und besprechen:

  • Wo gibt es Gemeinsamkeiten in den Bedürfnissen und Werten?
  • Wo gibt es Unterschiede?
  • Welche Spannungen könnten daraus entstehen?

Plenum und Abgleich mit Unternehmenswerten (20 Minuten)

Die Kleingruppen präsentieren ihre zentralen Erkenntnisse.
Als Team wird reflektiert:

  • Stimmen unsere persönlichen Werte mit den offiziellen Unternehmenswerten überein?
  • Gibt es Bedürfnisse, die im Team stark sind, aber nicht in den Unternehmenswerten verankert sind?
  • Wo besteht Handlungsbedarf, um eine bessere Balance zwischen Bedürfnissen und Werten zu schaffen?

Soweit diese kurze Anleitung, die Sie natürlich an Ihre Situation anpassen können.


Fazit und Reflexionsfragen

Hier noch einmal wiederholt: 

Bedürfnisse sind grundlegende Bedingungen für unser Wohlbefinden. Sie können situativ sein und sich mit der Zeit verändern.

Werte dagegen sind wie übergeordnete Prinzipien, die uns langfristig leiten, auch in unruhigen Zeiten.  

Reflektieren Sie diesen Unterschied nicht nur persönlich, sondern auch im Team, so mein Appell. Wenn Sie als Führungskraft oder Teammitglied Klarheit über die Dynamik von Werten und Bedürfnissen im Team gewinnen, können Sie gemeinsam wirksamer handeln.

Nun sind Sie dran: Reflektieren Sie Ihr eigenes Verhältnis zu Werten und Bedürfnissen. Hier sind drei Fragen, die Ihnen dabei helfen können:
– Welche Bedürfnisse dominieren mein tägliches Handeln und welche Werte leiten mich darüber hinaus?
– In welchen Momenten habe ich ein kurzfristiges Bedürfnis mit einem echten Wert verwechselt?
–  Bin ich bereit, für meine Werte auf bestimmte Bedürfnisse zu verzichten?

Ich lade Sie ein, über diese Fragen nachzudenken und mir Ihre Gedanken mitzuteilen – gerne über LinkedIn oder per Nachricht.

Wenn Ihnen diese Episode gefallen hat, dann hinterlassen Sie gern eine Bewertung oder teilen Sie sie mit jemandem, der von diesen Impulsen profitieren könnte. Das hilft mir, den Podcast weiterzuführen und möglichst viele Menschen auf ihrem Weg der Selbstführung zu unterstützen.


Musik im Vor- und Nachspann

by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud

Mit 4 Fragen fokussiert in den Tag starten

Ich weiß nicht, wie Sie in den Tag starten, aber ich habe mich immer gefragt, wie es mir gelingen kann, einen kraftvollen und fokussierten Einstieg in den jeweiligen Arbeitstag zu finden.

Anstatt „aufstehen, Smartphone checken und unversehens von den eintrudelnden Nachrichten gesteuert werden und vergessen, was ich eigentlich am anstehenden Tag machen wollte“ habe ich einen anderen Weg gefunden.

Bei meiner Recherche nach geeigneten Einstiegen habe ich u. a. auch das Konzept von Brendon Burchard studiert (und erprobt), das mit zahlreichen Fragen am frühen Morgen startet – dies war mir zu aufwendig und zu kompliziert.

Also habe ich mich gefragt: Was kann ich durchhalten und was sind die relevanten Punkte, mit denen ich mich jeden Morgen „primen“, also für den Tag vorbereiten kann?

Nachfolgend finden Sie meinen Ansatz, den Sie für sich auf Tauglichkeit prüfen und für sich modifizieren können.

Ich stelle mir die folgenden 4 Fragen:

FOKUS: Was ist heute besonders wichtig?
Ich schaue in meinen Kalender und durch meine Notizen und mache mir Gedanken über den Punkt, der am anstehenden Tag die höchste Relevanz hat. Wobei darf ich mich nicht ablenken lassen?

MENSCHEN: Wen will ich heute unterstützen?
Das kann im Gespräch erfolgen oder auch mit einer kurzen Nachricht oder E-Mail. Der Blick auf andere hilft dabei, dass wir uns nicht nur monomanisch auf uns konzentrieren.

ZIELE: Was werde ich heute konkret für meine mittelfristigen Ziele tun?
Hierbei ist es hilfreich, die mittelfristigen Ziele zur Hand zu haben. Durch wiederholtes Beschäftigen mit den Zielen speichern wir sie besser im Gehirn ab. Was kann ich also heute tun, welche Aufgabe erledigen, um dem Ziel konkret näher zu kommen?

BOTSCHAFT: Was schätze ich heute an meinem Leben besonders?
Hier höre ich richtig in mich hinein. Wofür bin ich dankbar? Nicht nur oberflächlich. Was ist etwas, was meiner Aufmerksamkeit und Achtsamkeit bedarf?

Bevor ich mir diese 4 Fragen stelle, blicke ich übrigens auf den Vortag zurück. Was war gut? Was muss verbessert werden? Welche Ideen, Anregungen und Wünsche habe ich?

Am Wochenende, im Urlaub oder wenn ich krank bin, nutze ich diesen Start in den Tag allerdings nicht. So setzt sich der Alltag besser von den Auszeiten ab.

Probieren Sie diesen Start in den Tag einmal aus, vielleicht passt der Ansatz auch zu Ihrem Alltag als Führungskraft.

Innehalten & Vorwärtsblicken – Mit Achtsamkeit und Planung ins neue Jahr

Ich möchte Sie mit dem letzten Update für dieses Jahr dazu ermutigen, das Jahr positiv abzuschließen und sich auf das kommende Jahr vorzubereiten. Für mich ist die jährliche Planungsklausur seit Jahren ein fester Termin in meinem Kalender.

Dazu gehören:

  • Rückblick / Würdigung: Liste der Erfolge, Ziele-Check
  • Innehalten: Weiter so? Oder ist es Zeit für Veränderungen? Was würde Ihr 85-jähriges Ich Ihnen raten?
  • Vierung: Weiter machen, anders machen, neu machen, nicht mehr machen
  • Ziele: Mission rekapitulieren, Vision checken, Bedingungen für meine Zufriedenheit, Zielsystem noch passend?
  • Motto für das kommende Jahr festlegen
  • Nachfassen mit geeigneten Ritualen

In meinem LinkedIN-Artikel „Persönliche Jahresplanung – meine besten Methoden und Instrumente für Führungskräfte“ finden Sie eine Sammlung der von mir genutzen Methoden und Instrumente mit weiterführenden Links.

An dieser Stelle möchte ich auch die Bedeutung von Achtsamkeit und Dankbarkeit als zentrale Elemente für persönliche Entwicklung und Wohlbefinden betonen.

Ich bin überzeugt, dass Achtsamkeit uns dabei hilft, im Moment präsent zu sein und unsere Gedanken und Gefühle bewusst wahrzunehmen. Dankbarkeit hingegen fördert eine positive Einstellung und hilft uns, den Fokus auf das zu richten, was gut läuft, anstatt uns auf negative Aspekte zu konzentrieren.

Regelmäßige Achtsamkeitsübungen – wie zum Beispiel Meditation oder bewusstes Atmen – unterstützen uns dabei, den Geist zu beruhigen und klarer zu denken. Dankbarkeitsübungen, wie das Führen eines Dankbarkeitstagebuchs, können helfen, eine positive Einstellung zu entwickeln und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.

Diese Praktiken können besonders in stressigen Zeiten hilfreich sein, um inneren Frieden und Ausgeglichenheit zu finden.

Wie Sie Ihr mentales Immunsystem stärken

Wie geht es Ihnen in diesen letzten Wochen des Jahres? Sind Sie kraftvoll und voller Zuversicht? Oder angeschlagen und mutlos? Haben Sie gar das Gefühl, dass es Ihnen langsam alles zu viel wird?

Letzteres wäre schlecht, denn als Führungskraft strahlen Sie ja auf Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten – männlich wie weiblich – aus.

Mit diesem Newsletter will ich mich der Frage zuwenden, wie wir unser mentales Immunsystem stärken können und gern liefere ich Ihnen dazu auch konkrete Tipps.

Die gängige Definition: Immunsystem = Abwehrsystem
Das Immunsystem des Körpers wird als ein zusätzliches Abwehrsystem beschrieben, das „spezifisch gegen Krankheitserreger vorgeht“.

Laut Definitionen aus verschiedenen Quellen, wie dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung, schützt es den Körper durch mechanische, chemische und biologische Mechanismen.

Ohne das Immunsystem wären wir den ständigen Angriffen von Viren und Bakterien schutzlos ausgeliefert. Ein geschädigtes Immunsystem erhöht das Risiko schwerwiegender Infektionen.

Eine weiter gefasste Definition: Fokus auf das „mentale Immunsystem“
Ich lade Sie hier ein, zumindest versuchsweise den Begriff Immunsystem weiter zu fassen. Übrigens gibt es natürlich längst wissenschaftliche Disziplinen, die sich mit dieser Perspektive beschäftigen, z. B. die Psychoneuroimmunologie (PNI), eine wissenschaftliche Disziplin, die die Wechselwirkungen zwischen Stress, dem Immunsystem und dem Nervensystem untersucht.

Die PNI zeigt, dass akuter Stress das Immunsystem stimulieren kann, während chronischer Stress zu einer Immunschwäche führt.

Größere Studien haben weiter erwiesen, dass das Auftreten von Erkältungskrankheiten mit der Intensität des erlebten Stresses korreliert.

4 Tipps, um unser mentales Immunsystem zu stärken

Im Rahmen einer gelingenden Selbstführung sind wir vor diesem Hintergrund und diesen Erkenntnissen gut beraten, die Verantwortung für unsere Gesundheit voll zu übernehmen und entsprechend für uns zu sorgen.

Das bedeutet auch, nach Wegen zu suchen, um unsere Resilienz zu stärken. Ich hatte mich bereits in der Podcast-Episode SF149 mit dem Titel „Super-Resilienz – gestärkt aus der Krise“ diesen Wegen gewidmet.

Ein Hinweis vorab: Wenn Sie sich in einer anhaltenden mentalen Krise befinden, dann suchen Sie bitte professionelle therapeutische Unterstützung.

Was können wir im Alltag für uns tun?

In meinem Netzwerk ist Anja Termöllen die Expertin für Achtsamkeit und Fitness. Sie arbeitet seit Jahren mit Unternehmerinnen und Unternehmen und gibt Workshops zu diesen Themen in Unternehmen. Hier der Link zu Ihrer Website mit zahlreichen Blogbeiträgen.

Anja hat mir drei Tipps bzw. praktische Rituale genannt, um die mentale Fitness bei uns selbst und in unseren Unternehmen zu fördern in diesen herausfordernden Zeiten:

Tipp Nr. 1
Was können wir lernen aus dieser Situation?
Nutzen Sie diese Frage, um sich für die Zukunft aufzustellen und zu wappnen. Streuen Sie und Ihr Team eine Prise Neugier in diese Phase. Neugier ist ein guter Weg, um über den Tellerrand hinaus zu schauen und Unsicherheit zu meistern.Oft werden so neue Möglichkeiten gesehen, die vorher unsichtbar blieben. Werden Sie zu Endeckern!

Außerdem: Feiern Sie zusammen Ihre Erfolge! Machen Sie sich gegenseitig darauf aufmerksam, was Sie erreicht haben, trotz der widrigen Umstände.

Tipp Nr. 2
Wenn das Gefühl fehlender Energie übermächtig wird: Fokussieren Sie sich sich auf Ihre Ziele und Werte.
Am besten schriftlich und sichtbar festhalten: Was sind meine Ziele? Welche Strategien benötige ich, um ihnen näher zu kommen? Was sind die nächsten Schritte? Was kann ich in diesem Moment bewirken? Worauf habe ich Einfluss?

Starten Sie mit kleinen Schritten und nehmen Sie wahr, dass Sie immer Anteile in der jeweiligen Lage beeinflussen können. Achtsam den Moment zu fördern und zu nutzen, hilft uns, die Zukunft so zu gestalten, dass wir ein Gefühl der Sicherheit zurückgewinnen und unsere Energiereserven wieder gefüllt sind.

Tipp Nr. 3
Sich selbst mit Wertschätzung behandeln
Oft sind wir ungeduldig und besonders streng mit uns selbst, wenn Dinge nicht auf Anhieb klappen. Oftmals verwenden wir dann eine besonders ungnädige Sprache für uns selbst. So wie wir mit uns selbst reden, würden wir nie zu einem guten Freund sprechen, wenn er bei einem Projekt strauchelt.

Dabei ist das entscheidend, um sich zu unterstützen: Sich selbst die gleiche Geduld und Wertschätzung entgegenbringen, die wir einem Anderen zollen. Gehen Sie in eine unterstützende Kommunikation mit sich selbst!

Soweit die Tipps der Expertin Anja Termöllen. Sicherlich fallen auch Ihnen noch Rituale oder Gewohnheiten ein, mit denen Sie Ihr mentales Immunsystem stützen können.

Ergänzen will ich an dieser Stelle den Tipp Nr. 4
Sorgen Sie für sich durch die Kombination von Licht, Bewegung und Muße.
Wir wissen, dass Sonnenlicht für unser Wohlbefinden und speziell für unser Immunsystem eine entscheidende Bedeutung hat. Nutzen Sie Spaziergänge, auch im Arbeitsalltag (z. B. in der Mittagspause), um sich zu bewegen und abzuschalten.

In meinem Buch „Wirksam handeln durch Selbstführung“ nenne ich erprobte Tools, um die eigene Wirksamkeit und Zufriedenheit zu steigern. Dort gibt es Unterstützung u.a. zu folgenden Themen:

  • Selbstmotivation fördern
  • Eine Gleichung für Erfolg
  • Wirksames Lernen
  • Die Social-Media-Diät
  • Die Dinge einfacher machen

Mit diesen Instrumenten können Sie direkt oder indirekt zur Stärkung Ihres mentalen Immunsystems beitragen.

Wo werden Sie ansetzen?

Führungsstärke durch Resilienz und Achtsamkeit

Unsere Gesundheit ist ein hohes Gut – auch die psychische. Angeregt durch den „Welttag für psychische Gesundheit“ in diesem Monat möchte ich Sie mit diesem Update anregen, sich mit Ihrer eigenen mentalen Gesundheit zu beschäftigen.

Im Rahmen einer gelingenden Selbstführung sind wir gut beraten, die Verantwortung für unsere Gesundheit voll zu übernehmen und entsprechend für uns zu sorgen. Das bedeutet auch, nach Wegen zu suchen, um zum Beispiel unsere Resilienz zu stärken.

  • Resilienz: die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne bleibende Schäden zu überstehen. Resilienz bedeutet nicht nur, wieder aufzustehen, sondern auch aus Krisen gestärkt hervorzugehen und neue Fähigkeiten oder Haltungen zu entwickeln.
  • Mentale Stärke: ist wie ein Fitnessprogramm, man kann sich mit ihr auf Extremsituationen vorbereiten. Mentale Stärke hilft dabei, Ruhe zu bewahren und effektiv zu handeln, wenn es brennt.
  • Achtsamkeit: eine wichtige Komponente der Selbstführung und des Wohlbefindens. Durch Achtsamkeit können Menschen ihre Gedanken und Emotionen besser steuern und sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren.
  • Gelassenheit: ist ein Zustand des inneren Friedens, der durch bewusste Entspannungstechniken und eine positive Einstellung erreicht werden kann. Es geht darum, Stress abzubauen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

In meinen Vorträgen, Coachings und Podcasts gebe ich konkrete Tipps und Techniken, um diese Fähigkeiten zu entwickeln und aus Krisenzeiten gestärkt hervorzugehen.

Wenn Sie sich näher mit den Themen Resilienz, mentale Stärke, Achtsamkeit und Gelassenheit beschäftigen möchten, habe ich ein paar Podcast-Episoden für Sie herausgesucht:

Zur Vertiefung empfehle ich Ihnen weiterhin mein Kompaktbuch “Wirksam handeln durch Selbstführung” mit vielen praxistauglichen Tipps zur Steigerung der persönlichen Wirksamkeit. Kommen Sie bei Fragen gern auf mich zu!

Ein wichtiger Hinweis noch: Sollten Sie sich in einer beginnenden oder anhaltenden mentalen Krise befinden, dann suchen Sie bitte professionelle therapeutische Unterstützung. Hilfe bei psychischen Problemen: An diese Stellen können Sie sich wenden.