SF119 Fokus auf das Wesentliche
Besser Fokussieren: 6 Tipps
Gehören Sie – wie ich auch – zu denjenigen Menschen, die eine ausgeprägte Neugier haben? Mich faszinieren schon seit meiner Kindheit Themen wir Mobilität, speziell Autos, oder auch Kommunikationstechnik. So bleibe ich auf dem Laufenden, erkenne relevante Trends und Entwicklungen.
Die Kehrseite: Ich verliere mich in digitalen wie analogen Magazinen. Wenn ich nach etwas Konkretem im Internet suche, dann passiert es mir, dass ich mich regelrecht verlaufe. Ich verliere den Fokus. Mein Trick ist es daher, dass ich mir das, wonach ich eigentlich suche, vorher auf einen Zettel schreibe.
Also habe ich persönlich ein besonderes Interesse an Techniken der Fokussierung. Genau darum geht es in diesem Podcast zu dem auch ein gleich lautender Artikel in WIR Wirtschaft Regional erscheinen wird (ich setze den link nachträglich in die Shownotes).
Nachfolgend gebe ich Ihnen sechs Tipps, damit Sie konzentriert und fokussiert arbeiten können.
Tipp 1: Meine Instrumente dienen mir
Wenn ich zu Beginn eines Seminars oder Workshops die Teilnehmer bitte, ihre Smartphones nicht nur abzuschalten (was offenbar technisch für Einige eine Herausforderung ist) und weg zu legen, dann habe ich es hin und wieder offenbar mit Süchtigen zu tun, denen man ihren „Stoff“ wegnimmt. Ich räume ein, dass ich selbst auch gefährdet bin. In einer Podcast-Episode, nämlich SF21 (https://ld21.de/sf21-smartphone-sucht/, bereits vom Januar 2016) habe ich fünf Fragen vorgeschlagen, mit denen man feststellen kann, ob man von seinem digitalen Gerät abhängig ist. Da das noch immer aktuell ist, liste ich die Fragen nachfolgend zum Selbsttest auf:
- Legen Sie Ihr Smartphone bei Besprechungen auf den Tisch?
- Haben Sie den Drang, abends nach 20:00 Uhr noch einmal auf das Smartphone zu schauen?
- Nehmen Sie das Smartphone in Pausen oder Unterbrechungen sofort in die Hand und checken Nachrichten, Apps etc.?
- Haben Sie bei unpassenden Gelegenheiten (z.B. im Theater oder im Privatleben) schon heimlich auf Ihr Smartphone geschaut?
- Wie lang war der längste Verzicht auf Ihr Smartphone (meint: es war abgeschaltet, zuhause gelassen o.ä.)? Wochen? Tage? Oder nur Stunden?
Ein sehr praktischer Hinweis und gleichzeitig für viele sicher eine schwierige Übung: nehmen Sie sich einen „digitalfreien“ Tag in der Woche.
Tipp 2: Das Ziel ist gut, aber das MACHEN ist genau so wichtig
Sie wissen sicherlich, dass wir für wirksames Handeln auch klare Zielbilder benötigen, die für uns attraktiv sind und für die wir uns „nach der Decke strecken“. Solche Ziele oder auch persönliche Visionen verfolgen wir, indem wir uns den langen Weg in Etappen einteilen und zwischendurch überprüfen, wo wir uns befinden. Häufig werden wir nachsteuern und korrigieren, weil wir uns von inneren oder äußeren Ablenkungen vom Weg abbringen ließen. Damit wir an unseren Zielen dran bleiben, ist es allerdings erforderlich, dass wir uns persönliche Rituale und Routinen setzen.
Was können Sie noch tun, um sowohl klare Ziele als auch den Fokus auf deren Realisierung zu setzen? Ich weise in Coachings und Seminaren immer wieder darauf hin, wie wichtig eine Persönliche Planungsklausur ist. Solche Ansätze erleichtern Ihnen das Fokussieren.
Tipp 3: Erst Effektivität – die eigentlichen Dinge auswählen
Wenn wir top fokussiert sind, dann sollten wir doch auch maximal erfolgreich sein, oder? Immerhin gelingt uns dann das, was wir auch „deep work“ nennen können, also das konzentrierte und ungestörte Arbeiten, bei dem wir Zugriff auf unsere Ressourcen und Fähigkeiten haben und bei dem wir im besten Fall in eine Art „Flow“-Zustand kommen, in dem wir Spitzenleistungen scheinbar mühelos erbringen können.
Soweit, so richtig. Aber wir können uns natürlich auch auf das Falsche fokussieren, gerne auch Flucht in den Fleiss betreiben: Hauptsache, wir sind beschäftigt. Das heißt eben noch lange nicht, dass wir auch wirksam sind. Ich unterscheide in diesem Kontext gerne zwischen Effektivität und Effizienz: Effektivität heißt, die richtigen Dinge tun, sich also zum Beispiel auf die Hauptaufgaben zu konzentrieren. Und Effizienz bedeutet, die Dinge richtig zu machen. Wählen Sie bitte erst aus, worauf Sie sich konzentrieren sollten, was das Eigentliche ist, was Priorität hat.
Tipp 4: Die besondere Rolle der Mission
Seit einigen Jahren ist für mich klar, dass eine eigene Mission für unternehmerische Menschen eine ganz wesentliche Grundlage ist, gerade in turbulenten Zeiten. Hier noch einmal meine Definition: „Mission“ bezeichnet den eigentlichen Grund, die Daseinserklärung oder auch den Zweck eines Individuums. Leitfragen können sein: Wozu bin ich auf der Welt? Welchen Sinn und Zweck verbinde ich mit meinem Leben?
Ich widme mich dem Thema Mission auch in meinem aktuellen Buch, dort heißt es: Das Finden der eigenen Mission ist definitiv ein zentraler Baustein für den persönlichen Erfolg. Während die Erreichung der eigenen Vision sehr stark von äußeren Einflussfaktoren abhängig ist, so ist die Mission, also die von mir geglaubte Sinnsetzung, ungleich stärker von innen her bestimmt.
Tipp 5: Richtig in den Tag starten
Ich empfehle, die digitalen Geräte morgens erst anzufassen, wenn Sie folgendes Ritual durchgeführt haben: Nehmen Sie sich ein analoges Instrument, also zum Beispiel ein Notizbuch, und schreiben Sie auf, was das Wichtigste an diesem Tag ist. Vielleicht ist es eine besonders wichtige Präsentation, ein kritisches Gespräch mit einer Mitarbeiterin oder ein Termin mit einem Kunden. Schreiben Sie konkret auf, was aus Ihrer Sicht Ihren Fokus benötigt. Was hat Priorität aus Ihrer Sicht? Und Achtung: Priorität im Singular, es kann nur die eine Sache sein. Eine solche Auswahl programmiert uns und hilft uns angesichts der zahlreichen Ablenkungen des anstehenden Tages auf Kurs zu gehen und zumindest immer wieder dahin zurück zu kommen.
Tipp 6: Zeiten der Fokussierung, Zeiten des Schweifens
Es gibt einen wesentlichen Grund, zusätzlich zur Fähigkeit der Fokussierung auch die komplementäre Fähigkeit zu entwickeln: die des „unscharfen Blicks“. Was meine ich damit? Wenn wir starr nur auf unsere Ziele und Maßnahmen konzentriert sind, dann entgehen uns gelegentlich schwache oder „weiche“ Signale, die zum Beispiel auf Trends und Entwicklungen hinweisen, die wir gerade ausblenden. Wir sprechen auch vom „peripheren Sehen“ und meinen damit vor allem die Möglichkeit, das gesamte Umfeld zu überblicken, über das konzentrierte Blickfeld hinaus. Daher mein Appell, bezogen auf Ihre Führungstätigkeiten: Lassen Sie neben Zeiten der Fokussierung auch neue Eindrücke außerhalb Ihrer normalen Filterblase oder Ihres Tunnelblicks zu, um feine und fremde Signale wahrzunehmen.
An der persönlichen Mission arbeiten: Masterclass Selbstführung
Die Anmeldungszeit für die Masterclass Selbstführung läuft. Sie ist ein Online-Kompetenzcoaching, das digitale und analoge Lerneinheiten wirksam verknüpft. In diesem Durchlauf setzen wir auf kurze Videoclips, die die Teilnehmer*innen dann sehen und hören können, wann es Ihnen passt. Und sie wählen selbst, ob sie die Lernvideos auf dem Smartphone, dem Tablet oder dem Standcomputer studieren wollen. Wir nutzen die Vorteile der Digitalisierung: In zehn Videosequenzen als Lernetappen behandeln wir die wichtigsten Aspekte einer gelingenden Selbstführung.
Anmeldungen zum Frühbucherpreis
Noch bis zum 31. Dezember 2019 gilt der Frühbucherpreis von € 680,00 zzgl. 19% USt. = € 809,20 für verbindliche Anmeldungen (bis 31.12.2019, 23:59 Uhr). Der reguläre Teilnehmerpreis ab 01.01.2020 ist € 980,00 zzgl. 19% USt. = € 1166,20. Änderungen, speziell des Inhalts und des Ablaufs der Masterclass, vorbehalten.
Auf der Webseite zur Masterclass 2020 finden Sie alle wichtigen Informationen zu dieser Online-Lernreise, die Sie dabei unterstützt, auch in turbulenten Zeiten Ihren Kurs zu setzen und zu halten:
https://ld21.de/masterclass-selbstfuehrung/
Hier ist der direkte link zur Anmeldeseite: https://ld21.de/masterclass-selbstfuehrung-anmeldeseite/
Die wichtigsten Infos zur Masterclass auf einen Blick im pdf
Hier können Sie ein pdf mit den wichtigsten Infos zur Masterclass 2020 laden: https://ld21.de/wp-content/uploads/2019/10/MCSF2020_Info-1.pdf
Eindrücke aus meiner Planungsklausur
Ich habe diese Podcast-Episode übrigens wieder einmal in meiner Planungsklausur auf Lanzarote aufgenommen, hier ein kleiner Eindruck von der Insel.
Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud
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