SF195 Zuversicht und Zutrauen fördern – Teil 1

 


Zuversicht und Zutrauen statt Pessimismus

Ich nehme eine zunehmend pessimistische Grundstimmung unter Menschen wahr. Das betrifft auch Geschäftsführer, CEOs, in Vorständen ehrenamtlich Engagierte – männlich wie weiblich. Das ist umso beunruhigender, als mir viele dieser Personen gerade in der Krisenzeit der Pandemie eher wie Felsen in der Brandung vorkamen. Jetzt erwischt es offenbar auch diese… Und genau darum will ich in dieser Episode dagegenhalten und die Frage beantworten: Wie können wir Zuversicht und Zutrauen fördern?

Zuversicht und Zutrauen – für mich essenziell, um in turbulenten Zeiten einen klaren Kopf und ein empathisches Herz zu behalten. Ich habe in der Recherche gut 40 Menschen aus meinem Netzwerk gefragt, was die denn tun, um Zuversicht und Zutrauen zu fördern. Und die Ideen und Tipps sind einfach großartig. Und so vielfältig, dass ich daraus – mindestens – zwei Podcast-Episoden machen will.


Inhalte

Worum geht es in dieser Episode?

  • Ich will zunächst erläutern, was ich unter Zuversicht und Zutrauen verstehe.
  • Dann gehe ich kurz darauf ein, warum mich genau diese beiden Begriffe so faszinieren und warum ich sie für wesentliche Bestandteile einer gelingenden Selbstführung ansehe.
  • Ich widme mich dann ausgewählten Ansätzen, um zunächst Zuversicht und Zutrauen bei mir selbst zu fördern. 
  • Ich schließe mit einem kurzen Ausblick auf die Inhalte des Teils 2. Darin soll es u.a. darum gehen, wie wir Zuversicht und Zutrauen auch in unserer Organisation fördern können.

 


Was verstehen wir unter Zuversicht und Zutrauen?

Zuversicht

Zuversicht – hierzu finde ich in verschiedenen Quellen Definitionen wie: „festes Vertrauen darauf, dass etwas von der Zukunft Erwartetes eintritt. Abgeleitet ist das Wort offenbar aus dem Mittelhochdeutschen „zuoversiht.“ In diesem Zusammenhang auch interessant: das Verb „versehen“ hat auch die Bedeutung von „sich um etwas kümmern, ausstatten, ausrüsten“.  In meinem eigenen Verständnis, das ich Ihnen hier vorschlage, hat Zuversicht etwas dezidiert Aktives. Es ist für mich eben nicht das passive Vertrauen darauf, dass etwas „von der Zukunft Erwartetes eintritt“. Es ist vielmehr das aktive Eintreten dafür, dass ein gewünschtes Ziel von mir auch erreicht wird. Das ist damit auch eine Einstellungs- und Haltungssache.
Also hier knapp meine Definition: Zuversicht ist festes Vertrauen auf ein in der Zukunft eintretendes und gewünschtes Ereignis, kombiniert mit aktivem Zutun dafür.

Zutrauen

Und Zutrauen? Der Begriff lässt sich offenbar aus dem mittelhochdeutschen „trūwen“ ableiten, und verweist auf „Glauben schenken“, kein Misstrauen haben“, aber auch „glauben“, „hoffen“, „sich getrauen“.
Auf uns selbst bezogen ist Zutrauen in meinen Augen der Glaube oder die Überzeugung, dass ich über Fähigkeiten und Fertigkeiten verfüge, um etwas Angestrebtes erfolgreich zu tun.
Beide Begriffe sind für mich verbunden mit der Selbstwirksamkeitserwartung – hören Sie dazu auch die Episode SF18 „Selbstwirksamkeit steigern“ (https://ld21.de/sf18- selbstwirksamkeit-steigern/)

Zuversicht, Zutrauen und Well-being

Warum sind Zutrauen und Zuversicht nun ein integraler Bestandteil von Selbstführung? Sie kennen meine Definition:

Selbstführung umfasst Einstellungen und Methoden zur zielgerichteten Führung der eigenen Person. Selbstführung basiert wesentlich auf Selbsterkenntnis, Selbstverantwortung und Selbststeuerung. 

Zuversicht und Zutrauen sind elementar für das Erreichen der eigenen Ziele und natürlich auch für die eigene Gesundheit, das „well-being“.

An dieser Stelle soll an das vielen von Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, bekannte PERMA-Konzept erinnert werden, das vor allem von Martin Seligman geprägt wurde und das fünf wesentliche Bedingungen von „well-being“ nennt:

PERMA: Positive emotions; Engagement; Relationships; Meaning; Accomplishment

Ich bin an verschiedenen Stellen (Bücher, Podcasts) schon auf diesen Ansatz eingegangen, daher an dieser Stelle nur kurz: Ich bin fest davon überzeugt, dass wir uns über die Bedeutung von Zuversicht und Zutrauen gerade in Bezug auf unsere mentale Gesundheit bewusst sein sollten und daher Zuversicht und Zutrauen auch bewusst fördern sollten – als Bestandteil einer gelingenden Selbstführung.

 


Zuversicht und Zutrauen bei mir selbst fördern – ausgewählte Tipps

Wahrscheinlich warten Sie schon auf konkrete Tipps, um Zuversicht und Zutrauen bei Ihnen zu fördern. In Vorbereitung dieser Episode habe ich recherchiert und zudem in meinem Netzwerk per E-Mail diese Fragen gestellt:

Was tust Du, um im Führungsalltag die eigene Zuversicht und das eigene Zutrauen zu fördern bzw. immer wieder herzustellen?
Gibt es z.B. Rituale oder Gewohnheiten, mit denen Du Zuversicht und Zutrauen förderst?

An dieser Stelle sage ich ganz herzlichen Dank an alle, die sich der Beantwortung gewidmet haben und mir einige Zeilen geschrieben haben. Ich kann nicht alles von allen hier wiedergeben, dafür bitte ich um Verständnis. Die Rückläufe waren toll. Die Bandbreite der Antworten, die unterschiedlichen Perspektiven und Ansätze haben mich überrascht. Wieder ein Beweis dafür, dass zumindest derzeit noch die natürliche Intelligenz der künstlichen kreativ überlegen ist. Im Rahmen dieser kompakten Podcast-Episode will ich hier zumindest eine erste Auswahl von Tipps wiedergeben. Ich habe Überschriften gebildet und fange mal an…

Humor und konstruktive mind-sets

Vermutlich muss ich berücksichtigen, dass es sich bei den von mir Befragten natürlich schon um eine soziale Auswahl handelt. Es sind eben zuallererst unternehmerische Menschen. Das betont auch Kai Stolzenberg, Unternehmer und Vorstandskollege im Ehrenamt: „Wenn ich als Mensch nicht von Beginn an eine „gesunde Portion“ über Zuversicht und Optimismus verfüge, bin ich nicht als Unternehmer/ Selbständiger (M/W/D ) geeignet und werde scheitern (Bedenkenträger), denn meine Motivation (die m.E. nach wechselseitig von der Zuversicht genährt wird und sie nährt) muss intrinsischen Ursprung haben.“

Viele haben mir per E-Mail rückgemeldet, dass sie quasi „von Hause“ aus, von ihrer Herkunft, durch Erziehung oder Prägung, bereits über ein konstruktives mind-set oder Lebenseinstellung verfügen. Von einem positiven mind-set „von Hause aus“ schreibt auch mein Kunde Stefan Holtgreife: „Zunächst einmal glaube ich, dass ich durch meine Sozialisation grundsätzlich ein positiv denkender Mensch mit einem gewissen „Gottvertrauen“ bin. Eine Prise Humor und eine gewisse Leichtigkeit schadet im Alltag sicherlich auch nicht.“ Stefan schreibt weiter: „Egal wie prekär die Lage ist, hat man häufig Handlungsoptionen, die es zu finden und auszuformulieren gilt. Nachdem der erste Ärger verflogen ist, lass ich in der Regel solche Themen durch mich durchsickern und beschäftige mich nicht intensiv damit. Durch Ablenkung (Musik, Sport, Gespräche etc.) kommt dann – manchmal auch erst Tage später – eine Idee, wie wir mit einer Problematik bzw. der Aufgabenstellung umgehen und wie wir sie für uns nutzen können. Das erfordert eine gewisse Distanz, Kreativität und wahrscheinlich auch Mut. Dann folgt die konsequente Umsetzung.“

Mein Kollege Bastian Thiebach schrieb in seiner Antwort-E-Mail u.a.:  „Wenn Dir das Wasser bis zum Hals steht, dann ist Kopf hängen lassen die falsche Strategie.“ Für mich ist das übrigens ein gutes Beispiel für Humor… Bastian erläutert, dass diese bildliche Vorstellung ihm helfe, um wieder in eine unternehmerische Haltung zu kommen. Und er betont, dass es auf den eigenen Denkrahmen, auf ein klares Bewusstsein der eigenen Stärken einerseits, aber auch auf einen konstruktiven Umgang mit den eigenen Defiziten ankomme. Für Bastian ist es nach seinen Worten obendrein wichtig, sich immer wieder auf die eigene Vision und Mission zu fokussieren.

Für Bastians GF-Kollegen Philipp Ax ist Mission ebenfalls eine wesentliche Grundlage für Zuversicht und Zutrauen. Seine Mission lautet: Ich bin dafür da, Menschen unterstützend zu begleiten und sie weiterzuentwickeln.“ Und genau diese innere Klarheit bilde für ihn einen Anker, um auch auf Herausforderungen mit Gelassenheit und Zuversicht zu reagieren.

Andreas Steinhübel, ebenfalls Kollege, betont: „Zunächst vertraue ich immer auf das Gute im Menschen, da ich so davon überzeugt bin, dass der Mensch ein kooperatives und kreatives Wesen ist. Nur kommt es nicht immer dazu, diese Seite auch zu zeigen.“

Michael Geist, Kunde und Vorstand einer Jugendhilfeorganisation, hat mir geantwortet: „Im Hinblick darauf die eigene Zuversicht in Anbetracht der weltweiten Krisen nicht zu verlieren, versuche ich mich in regelmäßigen Abständen auf das Wesentliche zu besinnen bzw. zu konzentrieren. Im Führungsalltag bedeutet das für mich, genau hinzuschauen: Welche – auch noch so kleinen –  Dinge entwickeln sich positiv? Wie lassen sich fördernde (Rahmen-) Bedingungen implementieren und wie kann ich im Umgang mit den Mitarbeitenden für eine kooperative und positive Stimmung sorgen.“ Michael weiter in seiner Antwort: „Dabei ist der Blick für mich persönlich auf das nahe Umfeld gerichtet und ich nehme mir auch Zeit für mich und meine Bedürfnisse, um die positive Grundstimmung zu bewahren. Mir helfen kurze Auszeiten bei guter Musik und Meditation, aber auch bei entspannten Naturerlebnissen, um daraus gestärkt den Alltag zu bewältigen.“

Dankbarkeit

Timo Seggelmann, mit dem ich schon seit vielen Jahren zusammenarbeite, will ich im Kontext dieses Clusters, das ich „Dankbarkeit“ nenne, zitieren. Er schreibt: „In meinem Führungsalltag finde ich Zuversicht und Vertrauen, indem ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufe, wie privilegiert ich eigentlich bin. Ich denke darüber nach, wo ich geboren wurde, aufgewachsen bin und welche Erziehung und Bildung ich von verschiedenen Vorbildern genießen durfte. Diese Gedanken zeigen mir, wie gut ich es im Vergleich zu vielen anderen Menschen habe. Das motiviert mich, mein Leben mit Zuversicht und Zutrauen anzugehen. Es erinnert mich daran, dass es angesichts der Chancen, die mir gegeben wurden, meine Aufgabe ist, mein Leben so erfüllt wie möglich zu gestalten.“

Abschalten und Auftanken

Wie oben schon von Stefan Holtgreife erwähnt, ist es manchmal auch ein guter Ansatz, erst einmal innezuhalten, Abstand zu gewinnen.  Joachim Wilharm, Kunde von mir, schreibt: „Mir persönlich geht es weniger darum, Zuversicht (wieder)zufinden, sondern eher ums Abschalten. Ich gehe dann eine Runde Schwimmen oder Laufen und sehe die Sachen danach meist schon entspannter und fasse einen Plan wie ich die Dinge ändere, die mir missfallen.“

Zuversicht und Zutrauen als Betriebssystem

Diese Überschrift macht neugierig, oder? Zu Beginn dieser Podcast-Episode hatte ich erläutert, dass Zuversicht und Zutrauen wichtige Bestandteile einer gelingenden Selbstführung sind. Mein Beraterkollege Ulrich Vogel antwortete mir: „Eine meiner wichtigsten Stützen in diesem Zusammenhang ist der Gedanke an die interne Kontrollüberzeugung – der berühmte Internal Locus of Control. Denn warum sollte es das Universum genau mir recht machen und sich so verhalten, wie es für mich angenehm ist? Ich muss mein Leben und meine Umstände so gestalten, damit es ein gelingendes Leben wird, d.h. ich muss proaktiv sein. Und das ist für mich Zuversicht und Zutrauen in Reinkultur.“ Uli schreibt weiter, dass natürlich immer mal etwas schiefgehen könne, dass aber die Welt grundsätzlich gut sei, sie gebe uns Möglichkeiten. Diese müssten wir nutzen. Uli weiter: „…und daher ist Zuversicht und Zutrauen quasi Grundprogramm, sozusagen das Betriebssystem. Und sind wir mal ehrlich. Wir haben doch tatsächlich eine Menge Talente mitbekommen, die wir dafür einsetzen könnten. Die Erfolgswahrscheinlichkeit ist also hoch. Und vor allem: Was ist die Alternative? Dass wir – passivisch ausgedrückt – gelebt werden. Das kann es ja auch nicht sein!“

Rituale

Um Zuversicht und Zutrauen zu fördern, habe ich von vielen Befragten die Rückmeldung erhalten, dass sie feste Rituale haben. Hier einige Tipps in diesem Kontext:

Meditation

Lisa Paul, bei meinem Kunden zwei.7 u.a. für den Bereich Personal zuständig, schrieb mir: „Mein tägliches Ritual ist die Morgenmeditation mein „positiver check in“ in den Tag. Aber ich sorge auch immer wieder für Inspirationen (Bücher / Podcasts / Fortbildungen im Bereich Persönlichkeitsentwicklung) etc. und arbeite auch immer mal wieder mit positiven Affirmationen. Noch einmal Andreas Steinhübel: „Mir helfen sehr Healthy Habits. So mache ich seit einem Jahr jeden Tag eine Startmeditation und Fokussiere auf das, was ich heute erreichen will.“
In diesem Zusammenhang empfehle ich auch meine Vier Fragen, um in den Tag zu starten (Podcast-Episode SF110 https://ld21.de/sf110-mit-vier-fragen-fokussiert-in-den-tag-starten/)

Liste der Erfolge

Sie wissen. liebe Hörerinnen und Hörer, dass ich empfehle, mindestens einmal im Jahr sich hinzusetzen und eine Liste der eigenen Erfolge anzulegen. Notieren Sie, was Sie selbst als Erfolg ansehen – das kommt auf die Liste. Diesen praktischen Ansatz verfolgt auch Frank de Groot-Dirks, ein Kunde, mit dem ich seit vielen Jahren arbeite: „Ich fertige mir regelmäßig, ca. 2 bis 3 Mal im Jahr, eine Liste meiner Erfolge. Wir alle kennen das, glaube ich, von uns selber: Wir sind sehr selbstkritisch mit uns und könnten fast überall ein Haar in der Suppe finden. Einzelne Details könnte man immer noch besser erledigen. Bei einer Gegenüberstellung der Dinge, die gut erledigt wurden zu denen, die nicht optimal gelaufen sind, kann ich mich insoweit gut erden, indem ich – eigentlich nicht überraschend – zu dem Ergebnis komme, dass fast alle Ziele erreicht wurden. Diese Erfahrung habe ich sicher nicht exklusiv. Die Ergebnisse sind objektiv regelmäßig besser als ich sie subjektiv einschätze.

Perspektivwechsel

Aus meinem Netzwerk habe ich zahlreiche Hinweise bekommen, dass es immer wieder angeraten ist, Abstand zum Führungsalltag zu gewinnen (vgl. auch die Podcast-Episode SF194 Persönlicher Planungstag, https://ld21.de/sf194-persoenlicher-planungstag/). Stellvertretend nenne ich hier die Rückmeldung meines Beraterkollegens Volker Starr: „Für mich steht Disziplin in dieser Thematik an vorderster Front, auch im Hinblick auf das Einhalten von Ritualen. Ich versuche verstärkt einen Perspektivwechsel vorzunehmen, raus aus der Alltagssprirale, Distanz gewinnen, Entwicklungen versachlichen und einen neuen sachgerechten Blick schärfen. Darüber hinaus werfe ich verstärkt einen Blick auf die Erfolge der Vergangenheit. aber auch darauf , wie ich in der Vergangenheit mit krisenhaften Phasen umgegangen bin und was mir in der Vergangenheit geholfen hat.“

Lesen bildet

Meinen Coaching-Kunden rate ich, zur Stärkung des Mentalen Immunsystems jeden Tag etwas Konstruktives zu lesen. Aus Sicht von Markus Albers, Journalist und Executive Director in der Agentur C3, sind dies vor allem die Stoiker: „Zu diesem Thema [also Zuversicht und Zutrauen, BB] könnte ich beitragen, dass ich gerade Seneca lese, denn die Stoiker sind ja derzeit wieder einigermaßen en vogue, und ich glaube, aus gutem Grund. Da finden sich verschiedene für mich hilfreiche Sichtweisen, die Seneca in diesem Ziel beschreibt: Vollständige Sorglosigkeit und eine unerschütterliche Zuversicht sind das Wesentliche eines glücklichen Lebens.  Der Weg dahin, sagen die Stoiker, und das finde ich hilfreich: Konzentriere dich auf das, was du kontrollieren kannst und ignoriere den Rest.“
„Lesen bildet“ habe ich diesen Tipp überschrieben. In meinem monatlichen newsletter (https://ld21.de/newsletter-abo/) nenne ich übrigens immer meine aktuellen Leseempfehlungen.

 


Angebot

Coaching

Sollten Sie feststellen, dass Ihnen Zuversicht und Zutrauen abhanden gekommen sind, dann checken Sie sich, ob Sie externe Unterstützung benötigen. Als Begleiter von Führungskräften der ersten Ebene nehme ich pro Jahr eine begrenzte Zahl an neuen Kunden auf. Melden Sie sich gerne, wenn ich Sie als Executive Coach unterstützen soll.

Vorträge

Ich will an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass ich für das Thema Zuversicht und Zutrauen auch als keynote speaker zur Verfügung stehe – auf Deutsch und auf Englisch (an meinem Spanisch arbeite ich noch).

Persönlicher Planungstag mit meiner Unterstützung

Hier ist der link zur deutschen Infoseite: Persönlicher Planungstag

Und hier ist der link zur englischen Infoseite: Personal Planning Day


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


 

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SF182 Platz schaffen für das Wesentliche – drei Anregungen

 


Den Wandel zum Wesentlichen erleichtern

In der Episode SF180 „Wandel zum Wesentlichen – Rezept mit 4 + 1 ausgewählten Zutaten“ hatte ich bereits praktische Tipps gegeben, mit denen Sie sich leichter auf das Eigentliche konzentrieren können. Das erste Quartal dieses Jahres ist bereits wieder vorbei und dies kann ein guter Zeitpunkt sein, noch einmal an die Vorsätze für 2023 zu erinnern. Wie steht es bei Ihnen – was ist bereits gelungen, was steht noch an? Mit dieser Solo-Episode will ich mich konkret der Frage widmen, wie wir uns den Weg zum Wesentlichen erleichtern können – indem wir Platz schaffen. In dieser Episode gebe ich Ihnen drei Anregungen, um sich den Wandel zum Wesentlichen zu erleichtern. Ich starte mit einem aktuellen eigenen Erlebnis und dann liefere ich die drei Ansätze.

 


Aktuelles Erlebnis: Meine Große Aufräumaktion 

Seit gut fünf Jahren habe ich mit zwei Kollegen eine große Halle gemietet. Dort konnte ich mich bisher meinem Hobby, dem Schrauben an Oldtimern, widmen. Die Halle und deren Nebenräume waren groß genug, dass sich auch diverse Werkzeuge, Ersatzteile, Öle, Schmiermittel und so fort ansammeln konnten. Hörerinnen und Hörer, die ähnliche Hobbies haben, können sich jetzt ein Bild machen. Immer wieder gab es Schnäppchen, die ich mir nicht entgehen lassen wollte. Und so hatte sich eine Menge angesammelt, mehr, als ich absehbar nutzen konnte. Wie immer war es einfach, Neues anzuschaffen. Ähnlich wie bei Amazon: meist genügt ein Click und das Ding ist meins, mit allen Folgen.
Vor einigen Wochen bekamen wir die Kündigung der Halle, verbunden mit dem Angebot, zur gut 2,5-fachen Miete in einen neuen Vertrag einzusteigen. Bei mir löste das weder Panik noch Frustration aus, wie Sie, liebe Hörerinnen und Hörer jetzt vielleicht denken mögen. Im Gegenteil. Ich hatte schon länger vor, mich wesentlich kleiner zu setzen innerhalb der Halle, aber irgendwie zog sich alles hin und damit blieb die Situation wie sie war. Zum Jahresanfang hatte ich mir übrigens das Quartalsziel gesetzt, nun endlich meinen Platz aktiv zu verkleinern. Und jetzt kam die Kündigung, exakt passend.
Wie war meine Reaktion denn nun? Ich fühle mich erleichtert. Jetzt galt es zu überlegen, wie die Halle innerhalb der gesetzten Frist zu räumen war. Ich konnte die Kündigung spontan reframen, auf meine Art nutzen – nämlich als Wink des Universums, jetzt alles radikal aufzuräumen. Ich startete mit zahlreichenE-Mails und Telefonaten mit Freunden und Bekannten um anzuzeigen, dass ich meine Sachen verkaufen wollte.
Ich will Sie hier nicht mit Details überfordern. Nachdem ein paar Tage keine Resonanz auf meine E-Mails aus meinem Netzwerk kam, ging es dann auf einmal ganz schnell: Im Moment, in dem ich diese Podcast-Episode hier aufnehme, habe ich bereits einen Großteil des Werkzeugs sowie alle Ersatzteile bereits an Oldtimer-Freunde verkauft und vieles schon ausgeräumt.
Auf die besorgten Fragen, ob ich nicht die Auflösung bedauere, kann ich immer nur antworten: ich fühle mich erleichtert. Es ist, als ob eine sehr gute und wichtige Phase zu Ende geht. Jetzt habe ich Platz geschaffen, damit etwas Neues ggf. diesen Frei-Raum nutzen kann. Oder der Frei-Raum bleibt erst einmal leer, auch gut.


Drei Anregungen

Diese Erfahrung bringt mich zu drei Anregungen, die ich Ihnen empfehle, um Platz für das Wesentliche schaffen können. Dazu gibt von mir natürlich wie nahezu immer mit den Hinweis, dass diese Anregungen in meinem Kontext funktionieren, Sie selbst aber zu anderen oder weiteren Ansätzen greifen werden – nur zu!

Ansatz Nr. 1  Aufräumen

Nun, Sie werden vielleicht die Ansätze von Marie Kondo kennen, die ich hier mal verkürzend als „Aufräum-Expertin“ nennen will. Ihr Werk „Das große Magic Cleaning Buch“ trägt den Untertitel: „Über das Glück des Aufräumens.“ Dieses besondere Gefühl stellt sich tatsächlich häufig ein, wenn wir Garagen, Dachböden oder Keller ausmisten. Wobei – es ist ja nicht immer Mist, den es zu entsorgen gilt. Dazu Marie Kondo: „Behalten Sie immer im Hinterkopf, dass Sie nicht etwa die Dinge aussuchen, die wegsollen, sondern diejenigen, die Sie behalten möchten. Behalten Sie nur das zurück, was ein Glücksgefühl in Ihnen auslöst. Und während Sie alles aussortieren, bei dem das nicht so ist, vergessen Sie nicht, sich bei diesen Dingen zu bedanken, bevor Sie Lebewohl sagen.“ (ebenda, S. 20)
Viel will ich nicht hinzufügen. Mir selbst ist es bei der oben geschilderten Aufräumaktion so gegangen, wie die Expertin schreibt. Überlegen Sie doch für sich, wann Sie das letzte Mal Ordnung geschaffen und was Sie dabei empfunden haben.

Ansatz Nr. 2  Nicht-Kaufen

Meine jüngsten Erfahrungen bestätigen mir, dass es ein Ungleichgewicht zwischen dem Anschaffen und dem Loswerden gibt. Wie oben erwähnt: bei Amazon genügt ein Click, und das Ding gehört mir, am Besten mit 24-Stunden Lieferservice.
Ich bin der festen Überzeugung, dass es eine Marktlücke gibt: die One-Click-Entsorgung. Also eine Dienstleistung, die mir ein Ding abnimmt und dafür sorgt, dass es wiederverwendet oder wiederverwertet wird.
Noch besser als eine Verwertung ist der Nicht-Kauf. Zumindest bei mir ist es häufig mal so, dass der Kauf deshalb erfolgt, weil mir der Vorgang Freude bereitet – und die Lieferung einen weiteren Anlass zur Freude bietet. Klar, ich rationalisiere es mir so hin, dass ich den Gegenstand unbedingt brauche. Mit Abstand betrachtet bereitet mir nur ein Bruchteil der gekauften Sachen eine nachhaltige Freude oder einen nachhaltigen Nutzen. Bei meiner jüngsten Aufräumaktion ist mir aufgefallen, dass ich Werkzeuge doppelt gekauft hatte – das erste Exemplar war jeweils in Vergessenheit geraden oder unauffindbar.Wenn ich mir den Aufwand, den ich mit der Räumung meiner Schrauber-Halle habe, vor Augen halte, dann erleichtert es mir das Nein-Sagen.
Überlegen Sie ob es auch für Sie eine passende Regel sein kann, vor jeder Bestellung noch einmal eine Nacht darüber zu schlafen. Statt einer One-Click-Bestellung benötige ich eher einen 10-Click-Bestellvorgang, der mir nochmal Zeit zum Nachdenken gibt.

Ansatz Nr. 3  Die übergeordneten Ziele

Aufräumen und Nicht-Kaufen – das braucht auch Disziplin und Selbstmotivation. Die Ansätze werden bei Ihnen vielleicht die größte Wirkung erzeugen, wenn Sie sich Ihre übergeordneten Ziele vor Augen halten, das ist mein Ansatz Nr. 3. Was meine ich damit?
Bei mir war es ein aktualisiertes, klares Bild, das ich von meiner Zukunft entworfen habe. Darin spielte die oben erwähnte Schrauber-Halle keine Rolle mehr. Im Gegenteil, ich musste sie auflösen, weil sie meinen anderen zukünftigen Aktivitäten im Weg stand, sie mindestens erschwerte. „Wandel zum Wesentlichen“ heißt für mich, dass ich dieses Wesentliche oder Eigentliche Wirklichkeit werden lassen will und mir dies konkret vorstelle.
Für diese persönliche Visionsarbeit nutze ich meine analogen und digitalen Notizen, mache Fotos und sammle derart meine Einfälle. Wenn der Zeitpunkt reif ist, dann nutze ich dieses Material und verdichte es zu einem für mich attraktiven Zukunftsbild. Dieses aktualisiere ich periodisch, denn meine Umwelt und ich selbst unterliegen einem stetigen Wandel.
Hilfreich ist für mich auch die jährliche Übung, die Faktoren für Well-Being für mich zu benennen. In der Podcast-Episode SF138 „Indikatoren für ein gutes Leben“ gehe ich darauf näher ein (https://ld21.de/sf138-indikatoren-gutes-leben/, August 2020).
Um Klarheit hinsichtlich Ihrer Vision und der langfristigen Ziele zu gewinnen, können Sie als Zwischenschritt auch ein Blatt Papier mit einem Strich in der Mitte teilen, links hinschreiben „Ich will“ und rechts auflisten „Ich will nicht“. Erneut erinnere ich in diesem Zusammenhang an einen Leitsatz von Greg McKeown „Wenn es kein klares JA ist, ist es ein klaren NEIN.“


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SF175 Führungsaufgaben im Wandel – Update-Interview mit Uwe Schneidewind

 


Führung: Den Wandel meistern, jetzt als Oberbürgermeister

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung  zählte 2019 Uwe Schneidewind zu den einflussreichsten Ökonomen in Deutschland. Bereits ein Jahr zuvor, in der Podcast-Episode SF94 „Transformation – persönlich und unternehmerisch“ (https://ld21.de/sf94-transformation-schneidewind/), hatte ich ihn interviewt. Damals war er noch Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie und lehrte zudem als Professor an der Bergischen Universität Wuppertal. Seither ist vieles geschehen, er wurde im November 2020 Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal. Wir waren uns einig, dass es jetzt an der Zeit für ein Update ist.
Wenn ich auf unseren Dialog im November 2018 zurückgehe, dann haben wir damals u.a. über sein Buch „Die große Transformation. Eine Einführung in die Kunst gesellschaftlichen Wandels“ gesprochen. Welche Erfahrung hat er gemacht bei diesem Aufgaben- und Rollenwechsel hin zum Oberbürgermeister? Wie steht es um die „Transformation“, auch bei ihm ganz persönlich? Freuen Sie sich auf einen sehr offenen Dialog!

 


Inhalte unseres Gesprächs:

Wir sprechen u.a. über folgende Themen:

      • wie heute sein Verständnis von „Transformation“ ist und wo wir, speziell in Deutschland stehen
      • seine Reise vom Präsident des Wuppertal Instituts durch den Wahlkampf und dann in die neue Aufgabe als Oberbürgermeister von Wuppertal
      • Werte wie Empathie, Resonanz, Demut und Dankbarkeit
      • wie er immer wieder Kraft schöpft
      • wie Führung im Wandel gelingt
      • seine Tipps aus der Praxis, wie wir als Führungskräfte und führende Kräfte mit Veränderung umgehen können
      • Ausblick auf die weiteren Aktivitäten

Links:

Uwe Schneidewind auf der Wuppertal-Homepage

Das Buch: Die Große Transformation. Eine Einführung in die Kunst gesellschaftlichen Wandels

Verlagsseite

 


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SF174 Mentale Stärke aufbauen

 


Mentale Stärke aufbauen – ein Fitnessprogramm

Wie ist es bei Ihnen, liebe Hörerin oder lieber Hörer: Wie reagieren Sie in Extremsituationen? Was tun Sie, wenn es brennt? Besitzen Sie ausreichende mentale Stärken? In extrem brenzligen Situationen kommt es auf eine Vielzahl von Fähigkeiten an – u.a. darum, die Ruhe zu bewahren.
Das gilt nicht nur für Feuerwehrleute, davon sind Rica Bredthauer und Rafael Wilamowski überzeugt. Beide sind Gründer von recreact, einem virtuellen Fitness-Studio, das sich vor allem auf das Training der mentalen Stärken fokussiert. Wenn ich heute mit Rica und Rafael spreche, dann setze ich Themen aus bisherigen Podcasts fort. Falls Sie diese noch nicht gehört haben: besonders die Podcast-Folgen SF166 (Mentales Immunsystem) und SF149 (Super-Resilienz) passen sehr gut in diesen Kontext.
Im Vorgespräch mit den beiden Gründern habe ich erfahren, dass unsere Konzepte und Haltungen sehr dicht beieinander liegen. Die recreact-Gründer laden auf ihrer Internet- Startseite dazu ein, im „Fitnessstudio für mentale Stärke zu trainieren“. Und auf der Unterseite „Wer wir sind“ nennen sie als Ziel: „Psychologie alltäglich machen und mentales Wohlbefinden in die Mitte der Gesellschaft rücken.“ Darüber will ich im Gespräch mehr erfahren.


Bonus für die Hörerinnen und Hörer dieses Podcasts: Teilnahme an einem Kurs

Rica Bredthauer und Rafael Wilamowski haben sich etwas Besonderes für Sie, liebe Hörerinnen und Hörer einfallen lassen.

  1. Gehen Sie auf die Internetseite von recreact
  2. scrollen Sie runter und klicken Sie auf „Los geht’s!“
  3. registrieren Sie sich kurz
  4. geben Sie dann den Code ld21 ein (kleines „l“ wie Ludwig…)

und schon können Sie einen ausgewählten Kurs testen.

 


Inhalte unseres Gesprächs:

Wir sprechen u.a. über folgende Themen:

      • wie die beiden Gründer ihr Ziel, Wohlbefinden in die Mitte der Gesellschaft zu rücken, praktisch erreichen wollen
      • welche Erfahrungen sie bereits gemacht haben, z.B. mit Einsatzkräften der Feuerwehr
      • was davon auch auf Führungskräfte im Allgemeinen übertragbar ist
      • mit welchen Trainingsbausteinen sie konkret arbeiten
      • die wissenschaftlichen Grundlagen des Angebots
      • was sie von anderen Angeboten unterscheidet
      • warum sie derzeit auch für Investoren interessant sind
      • praktische Tipps für mentale Stärke
      • Ausblick auf die weiteren Aktivitäten

Und beide erläutern eine kleine Übung für Gelassenheit und Konzentration für Ihren Alltag, liebe Hörerinnen und Hörer!

 


Links:

Bonus speziell für die Hörerinnen und Hörer dieses Podcasts:

  1. Gehen Sie auf die Internetseite von recreact
  2. scrollen Sie runter und klicken Sie auf „Los geht’s!“
  3. registrieren Sie sich kurz
  4. geben Sie dann den Code ld21 ein (kleines „l“ wie Ludwig…)

Homepage von recreact

 


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SF169 Gereiztheit und Gelassenheit – Update mit Oliver Leisse

 


Was können wir gegen Gereiztheit tun?

Sind Sie auch schon in den Abgründen von Zeitungsforen verloren gegangen? Haben Sie sich auch gefragt, wie Sie sich gegen die Aufgeregtheit immunisieren und mehr Gelassenheit entwickeln können? In dieser Episode spreche ich mal wieder mit dem Zukunftsforscher und Freund Oliver Leisse. Wir erörtern u.a., was wir gegen Gereiztheit tun können. Auch diese Episode nutzen wir wieder für unsere beiden Podcast-Kanäle („So geht Zukunft“ von Oliver, „Selbstführung und Leadership Development“ von mir). Das vorletzte Update mit ihm war übrigens die Episode SF156 „Die Zukunft gestalten“ und das letzte im vergangenen Dezember SF163 „Umgang mit Unsicherheit“ .


Inhalte

Wir sprechen unter anderem über:

  • Fehlende Toleranz
  • die Wirkungen von Massenmedien
  • das Thema „Gereiztheit“ ist schon älter
  • einige Buchtipps
  • Frustrationstoleranz aufbauen
  • „Ballerspiele“
  • persönliche Strategien für mehr Gelassenheit

Wir sprechen auch über Methoden zur Selbstführung:


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SF168 Wo bleibt meine Zeit? Fünf aktuelle Tipps zu einem souveränen Umgang mit Zeit

 


Wo bleibt meine Zeit? Tipps und zahlreiche links zur Vertiefung

Kennen Sie das: Sie verlassen den Arbeitsplatz, fahren nach Hause und fragen sich, wo eigentlich die Zeit an diesem Tag geblieben ist. Und dieses Phänomen wiederholt sich fast jeden Tag bei Ihnen. Peter Drucker hat bereits in den 1960er Jahren in seinem Bestseller „The Effektive Executive“ einige wesentliche Fragen im Kontext von Selbstführung gestellt, u.a. die Frage: Wo bleibt Deine Zeit? Heute will ich mich mal wieder diesem Thema widmen.

In dieser kompakten Solo-Podcast-Episode gebe ich Ihnen einige Anregungen, um mehr Zeitsouveränität zu bekommen. Bei der Recherche ist mir wieder einmal klar geworden, wie viele Podcast-Episoden direkt oder indirekt mit dieser Thematik zu tun haben. Daher erlaube ich mir, Ihnen neben konkreten Tipps auch Hinweise zur Vertiefung mittels ausgewählter Episoden zu geben. Hier können Sie fast den kompletten Text dieser Episode nachlesen. So ist es für Sie einfacher, auf die zahlreichen links zu klicken.

Ich verweise an dieser Stelle ganz besonders auf die beiden Podcast-Interviews mit dem Zeit-Experten Jonas Geissler, SF151 „Wie erreichen wir Zeitwohlstand?“ (https://ld21.de/sf151-zeitwohlstand-jonas-geissler/) vom April 2021 und SF63 „Time is Honey“ (https://ld21.de/sf63-time-is-honey/) vom September 2017.

 


Fünf Tipps

Tipp Nr. 1: Stunden erfassen

In meinen Seminaren zu Selbstführung stelle ich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu Beginn gerne die Aufgabe, einen Stundenplan zu erstellen. Konkret: 

Jede/r TN wählt eine für sie/ihn typische Arbeitswoche aus und skizziert für sich in Form eines 7-Tage-Stundenplans (wie früher in der Schule), wohin die persönliche Zeit geht. Also z.B.

– Gespräche mit Kollegen, Kunden o.ä..
– Gespräche mit Lieferanten
– Verwaltungstätigkeiten
– etc.

Bitte auch private Tätigkeiten im Stundenplan notieren, wie z.B.

– Kinder zur Kita bringen
– Sport
– regelmäßige Tätigkeiten
– etc.

Danach steige ich in das Thema Selbstführung ein und kläre erst einmal das Verständnis von Selbstführung, schlage meine Definition vor. Sie kennen es bereits, hier zur Vertiefung:

Selbstführung umfasst Einstellungen und Methoden zur zielgerichteten Führung der eigenen Person. Selbstführung basiert wesentlich auf Selbsterkenntnis, Selbstverantwortung und Selbststeuerung. 

Anschließend gehe ich dann zum Modell der Sieben Felder über und erläutere jedes einzelne davon. Spätestens wenn wir beim fünften Feld, also Prozesse und Strukturen, angekommen sind und ich in diesem Kontext die Frage nach den persönlichen Hauptaufgaben (Wofür werden Sie EIGENTLICH bezahlt?) stelle, dann lasse ich die TN ihre Stundenpläne wieder herausholen.

Und siehe da: die Meisten sind immer beschäftigt, aber sowohl die Hauptaufgaben, als auch die Zeit für Hobbies, Sport, Erholung kommen zu kurz.

Statt dessen erkennen viele, dass sie quasi gearbeitet werden bzw. sich als Mikromanager betätigen..

Daher an dieser Stelle mein Tipp Nr. 1: Schreiben Sie periodisch auf, wo Ihre Zeit bleibt. Seinen Sie genau und detailliert. Nutzen Sie die Anleitung von vorhin (siehe Shownotes), um einen Stundenplan zu erstellen.

 

Tipp Nr. 2: Mein Beitrag zum Unternehmen

Um mehr Zeitsouveränität zu erlangen, soll und will ich mich auf meine eigentlichen Aufgaben, also die Hauptaufgaben, fokussieren. Aber habe ich eine klare Vorstellung davon, wie mein Beitrag zum Unternehmen lautet? 

Dies ist eine weitere Frage, die ich bei Peter Drucker in dem oben genannten Buch gefunden habe. Ich kann sie auch anders formulieren: Wofür werde ich eigentlich bezahlt? 

Gerne unterscheide ich in diesem Zusammenhang auch zwischen „am Unternehmen“ und „im Unternehmen“ arbeiten. Das meint: Investiere ich als Geschäftsführer oder als Vorständin einen ausreichenden Teil meiner Zeit, um mich der Strategie zu widmen, Trends zu beobachten, Szenarien zu skizzieren? Oder aber bin ich in Details verliebt, bin mein bester Facharbeiter und widme mich dem Mikromanagement…?

Nichts gegen „Shopfloor-Orientierung“ und das Management by walking around. Aber seien Sie ehrlich zu sich selbst. Was ist mein Beitrag zum Unternehmen und inwieweit fokussiere ich mich darauf, diesen zu leisten?

Daher mein Tipp: Nehmen Sie sich Eigenzeit und notieren Sie für sich, wo Ihr Beitrag als Führungskraft liegt. 

 

Tipp Nr. 3: Persönliche Planungsklausur

Regelmäßige Hörerinnen und Hörer meines Podcasts kennen natürlich meinen Tipp, sich mindestens einmal im Jahr zu einer strukturierten Planungssession zurückzuziehen, bereits. Hören Sie dazu ggf. erneut die Episode SF143 „Jährliches Planungsritual in einfachen Schritten“ (https://ld21.de/sf143-jaehrliches-planungsritual-in-einfachen-schritten/). Darin stelle ich Ihnen folgende Bestandteile meines Planungsrituals vor:

  • Rückblick / Würdigung: Liste der Erfolge, Ziele-Check
  • Innehalten: Weiter so? Oder ist es Zeit für Veränderungen? Was würde Ihr 85jähriges Ich Ihnen raten?
  • Vierung: Weiter machen, anders machen, neu machen, nicht mehr machen
  • Ziele: Mission rekapitulieren, Vision checken, Bedingungen für meine Zufriedenheit, Zielsystem noch passend?
  • Motto für das kommende Jahr festlegen
  • Nachfassen mit geeigneten Ritualen

Nehmen Sie den oben empfohlenen Stundenplan spätestens dann in die Hand, wenn Sie sich zu Ihrer Persönlichen Planungsklausur zurück ziehen.

 

Tipp Nr. 4: Muße

Ich hatte in der Episode SF166 „Mentales Immunsystem stärken“  (https://ld21.de/sf166-mentales-immunsystem-staerken/) bereits den Tipp gegeben: „Sorgen Sie für sich durch die Kombination von Licht, Bewegung und Muße“.

Bei dem durch Social Media und andere Plattformen angeheizten Trend zur „Selbstoptimierung“ geht es im schlimmsten Fall um die optimale Ausbeutung der eigenen Ressourcen. Aber in wessen Sinne ist das?

Als verantwortungsvolle unternehmerische Menschen geht es uns vermutlich doch eher darum, unsere Talente zu erkennen, einen sinnvollen Beitrag zum Universum zu liefern und unsere Kräfte achtsam und wirksam einzusetzen. 

Dazu benötigen wir auch Muße- und Regenerationszeiten. Aus diesem Grund hatte ich die Podcast-Episode SF167 „Achtsamkeit und Fotografie – Warum Führungskräfte ein Hobby brauchen“ veröffentlicht (https://ld21.de/sf167-achtsamkeit-und-fotografie/).

 

Tipp Nr. 5 (Sondertipp): Zeitmanagement im Homeoffice

Kürzlich hatte ich die Gelegenheit, für den Büroausstatter pro office ein Interview zum Thema Hybrides Arbeiten geben zu können (https://www.prooffice.de/artikel/im-interview-mit-burkhard-bensmann.html). Darin hatte ich u.a. angemerkt, dass Führungskräfte auch zum Führen unter den Bedingungen des Homeoffice in der Lage sein müssen.

Hier zitiere ich mich ausnahmsweise mal selbst: Wenn ich über längere Zeiträume vom normalen Bürokontext abgekoppelt werde, fallen mir zahlreiche soziale Aspekte des Büros erst auf. Viele [Führungskräfte] haben berichtet, dass sie sich endlich wieder auf „deep work“ fokussieren und Ihr Arbeitspensum in kürzerer Zeit erfüllen konnten. Andererseits haben Führungskräfte und Mitarbeitende an sich selbst beobachtet, dass sie regelrecht vereinsamen. Wir brauchen für neue „fließende“ Modelle der Arbeit daher neue Rituale des sozialen Umgangs, die in Grenzen auch digital funktionieren. Das können z.B. Achtsamkeitsmomente und bewegte Pausen in Video-Konferenzen sein.“ Soweit der Auszug aus meinem Interview mit pro office.

Sorgen Sie als Führungskraft im Homeoffice für sich selbst. Setzen Sie zeitliche Grenzen für die Arbeit, koppeln Sie sich vom Heimarbeitsplatz ab, indem Sie – wie schon im Tipp 4 oben genannt, Licht, Bewegung und Muße kombinieren bei einem längeren Spaziergang (ohne Smartphone). 

Ausdrücklich empfehle ich an dieser Stelle auch meine Podcast-Episode SF159 „Hybrider Arbeitsplatz – Tipps von Steelcase“  (https://ld21.de/sf159-hybrider-arbeitsplatz-tipps-von-steelcase/) mit weiteren sehr handfesten Hinweisen.

 


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SF167 Achtsamkeit und Fotografie – warum Führungskräfte Hobbies brauchen

 


Achtsamkeit und Hobbies: Beispiel Fotografie

Sie gehören sicher auch zu denjenigen, die im Beruf sehr engagiert sind und im Zweifel auch die sprichwörtliche „Extra-Meile“ gehen. Kommt es dabei häufiger vor, dass Sie sich ausgelaugt fühlen, nicht mehr gut schlafen und irgendwie unzufrieden sind? Ist aus einer anfänglichen Begeisterung für Ihre Arbeit nunmehr „Leidenschaft“ im Wortsinne geworden? Dann sollten Sie sich ein passendes Hobby zulegen! Wie steht es mit Fotografie, um sich kreativ mit der Welt zu beschäftigen?

Zu meiner eigenen Entspannung lese ich auch fachfremde Publikationen und finde in meiner Readly-App zahlreiche Magazine, in die ich tief eintauche. Zu meinen Favoriten zählen Architekturzeitschriften und, sie wissen als treue Hörerinnen und Hörer davon, Zeitschriften über Oldtimer. Jüngst habe ich das Cover der Februar-Ausgabe des englischen Journals Amateur Photographer gelesen. Und der Titel hat mich komplett überrascht, der Aufmacher lautete:

The Healing Camera, direkt übersetzt: Die heilende Camera.

Natürlich habe ich das Magazin sofort von hinten nach vorne durchgelesen. Darin ist insbesondere der Leitartikel im Kontext von Selbstführung von zentraler Bedeutung. Und deshalb zitiere ich im folgenden daraus. Schon jetzt nehme ich einen Teil meiner Erkenntnisse vorweg: Fotografie kann ein Hobby sein, dass uns zur Ruhe kommen lässt, unsere Achtsamkeit fördert und solche Seiten in uns entwickelt, die im Arbeitsalltag zu kurz kommen können.

 


Die Kunst der bewussten Wahrnehmung

Lassen Sie uns durch den Leitartikel in Amateur Photographer, geschrieben von Tracy Calder, durchstreifen. Schon der Titel macht klar worum es geht: The Art Of Awareness, hier zu übersetzen etwa: Die Kunst der Wahrnehmung, oder, genauer: Die Kunst der bewussten Wahrnehmung.

Die Autorin startet mit dem Begriff der Achtsamkeit (mindfulness) und schlägt vor, ihn wie folgt zu verstehen: „Achtsamkeit ist eher eine Seinsweise als ein Ziel oder etwas, das verdient oder erlangt werden muss. In der Tat, wenn Sie es verdichten, bedeutet es wirklich nur, auf das Hier und Jetzt zu achten, ohne sich von Gedanken, Gefühlen oder Emotionen ablenken zu lassen.“ Und sie fährt fort: „Es geht darum, anzuerkennen, was um einen herum und in einem selbst vorgeht, ohne zu urteilen oder sich in Geschichten zu verstricken.“ Übrigens sind alle Übersetzungen aus dem englischen Original von mir.

Viele Künstler wie z.B. Landschaftsfotografen, würden, so Tracy Calder, von sich behaupten, bereits achtsam zu sein. Aber auch sie unterlägen der Gefahr, das das „monkey mind“ bei Ihnen überhand nimmt. Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, kennen den Begriff „monkey mind“ vielleicht schon: unsere Aufmerksamkeit ist wie ein Äffchen, dass von Ast zu Ast klettert, mal hierhin, mal dahin, je nachdem, wo gerade der nächste Reiz lauert. Die Autorin dazu: „Dieses monkey mind liebt nichts mehr, als Lärm zu erzeugen: Gedanken, Gefühle und Emotionen, die wenig Nutzen oder echten Wert haben. Dieser unaufhörliche Lärm begleitet uns von dem Moment an, in dem wir aufwachen, bis zu dem Moment, in dem wir einschlafen.“

Hier ist nicht genug Zeit, um alle lesenswerten Aspekte dieses Artikels wieder zu geben. Aber ich will Ihnen die Schlussworte nennen und mich dann den konkreten Tipps des Leitartikels widmen.
Tracy Calder schließt mit den Sätzen: „Mit der Zeit werden Sie feststellen, dass die Aufmerksamkeit für den gegenwärtigen Moment, ohne sich von Gedanken, Gefühlen und Emotionen ablenken zu lassen, zu einem ruhigen Geist und mehr Freiraum führt. Und wenn Lücken in den Wolken auftauchen, werden Sie feststellen, dass Ideen, Wahrnehmungen und Erkenntnisse wie Sonnenstrahlen durchbrechen.“ 

 


Kleine Meditationen – nicht nur für Fotografierende

Hier einige der Tipps aus dem Artikel, die wie kleine Meditationen sind. Sie passen sicher auch auf Sie, liebe Hörerin oder lieber Hörer, und zwar egal ob Sie fotografieren oder ein anderes Hobby pflegen.

Consider connection, was wir mit „betrachte oder erkenne die Verbindung“ übersetzen können
Für die Fotografen nennt der Artikel den Tipp: „… nehmen Sie ein Bild auf, das die gegenseitige Abhängigkeit [oder Verknüpfung] der Lebewesen zeigt, das kann das Foto eines Baums sein. In meinem Modell der Sieben Felder ist es das zweite, nämlich „Körper, Seele, Geist“ thematisiere auch diese Art einer pragmatischen Spiritualität: Viele von uns gehen in die Natur und verspüren das Gefühl der Verbundenheit.

Enjoy imperfection, also genieße das Nicht-Perfekte
Der Artikel nennt ein Beispiel: „Es bedeutet, den Riss in einer Vase zu bemerken und die traditionellen Ansichten darüber, was schön ist, ignorieren.“  Auch eine feine Meditation, vor allem für diejenigen, bei denen der eigene Hang zum Perfektionismus zur Selbstsabotage führt.

Move past boredom, also ungefähr: Überwinde die Langeweile
Für den Fotografen heißt das, Zitat, Versetzen Sie sich in die Denkweise eines Anfangenden und stellen Sie sich vor, dass Sie dem gewählten Objekt (oder der Erfahrung) zum ersten Mal begegnen,“ Zitat Ende. Egal, ob Sie fotografieren oder nicht: diese Haltung können Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, sicher auch praktizieren.

Welcome transience, ich übersetze es hier so: Begrüße die Vergänglichkeit
Der Artikel behandelt zwar das Thema „achtsame Fotografie“, aber auch diese Einladung, also die Vergänglichkeit willkommen zu heißen, gilt sicher auch darüber hinaus. Dem Fotografen wird geraten: „Finden Sie etwas, das sich offensichtlich verändert, und nutzen Sie Ihre Fähigkeiten, um seine Metamorphose zu feiern“ oder: zu würdigen, wie ich anfügen möchte.

Study light, also Studiere das Licht oder Nehme das Licht wahr
„Die Aufmerksamkeit für das Licht kann die Grundlage für eine wunderbare Meditation sein,“ so heißt es in dem Artikel. Vermutlich haben Sie alle schon einmal durch den Sucher einer Kamera oder auf den Bildschirm eines Smartphones geschaut, und dabei versucht, eine reizvolle Kombination zu kreieren, bei der Licht und Schatten eine reizvolle Kombination eingingen. Darüber hinaus: wir wissen, wie wichtig für unsere mentales Immunsystem die tägliche Dosis Tageslicht ist. Verbinden Sie dies doch zu einem achtsamen täglichen Entdeckungsspaziergang.

——

Dies sind die von mir aus dem Artikel ausgewählten Anregungen zu kleinen Meditationen. Vielleicht hat die Eine oder der Andere unter Ihnen jetzt Lust bekommen, die leicht angestaubte Kamera wieder heraus zu holen. Probieren sie die Tipps gerne in der Praxis aus.

 


Faking Up Plymouth 1983/2008 (©Burkhard Bensmann)

Meine eigene Erfahrung mit Fotografie – eine Ermutigung

Bei meinen nunmehr 167 Podcast-Episoden habe ich fast ausschließlich Fotos verwendet, die ich selber geschossen habe. Das ist mir ein wichtiges Anliegen. Ich will keine Stockfotos nutzen, sondern ich wähle ganz bewusst meine eigenen. Als ich vor einigen Jahren meine persönliche Vision mal wieder aktualisierte, habe ich dazu ein Bild ausgewählt, das meine Frau von mir gemacht hatte. Es zeigt mich, mit Kamera auf einem Stativ, an der Südwestküste von Lanzarote. Dieses Bild fasst für mich viele Aspekte zusammen: 

  • sich Vertiefen in einen kreativen Akt – mit der Kamera starke und anregende Fotos und Videos schießen
  • sich Wohlfühlen an an besonderen Ort – hier: Felsen, Wellen, Sonne, der Geruch des Meeres usf.
  • sich Einlassen auf die Situation – hier: ich kann nicht alles planen, aber offen sein für die Gelegenheiten
  • zu vertrauen, dass die richtigen Ergebnisse entstehen – hier: dankbar sein für die Spektakel von Wind und Wellen

Fotografie spielt für mich seit meiner Jugend eine Rolle. Es war immer der Bereich des eigenen kreativen Ausdrucks, bei dem es mir nicht auf potenzielle Betrachter der fertigen Bilder ankam. Es war vielmehr das aufgehen in einer Absichtslosigkeit, die zu neuen und andersartigen Ergebnissen geführt hat. Als ich 2019 einen runden Geburtstag mit Freunden, Kunden und Familie in meiner eigenen Oldtimer-Schrauber-Werkstatt feierte, habe ich ausgewählte Foto- und Filmarbeiten und Installationen aus vierzig Jahren gezeigt und freute mich über die Resonanz. Ich will nicht verschweigen, dass ich auch Beiträge zu Ausstellungen liefern konnte, u.a. zu einer Übersichtsausstellung 150 Jahre Fotografie im Sprengel Museum Hannover oder im Goethe Institut in Paris.

Aber, wie gesagt, für mich ist diese ästhetische Auseinandersetzung zunächst ohne Absicht, die Resultate jemand zu zeigen. Und damit versuche ich offen zu bleiben und mich gar nicht selbst zu zensieren. Umso leichter kann ich immer wieder mit einer Kamera die Welt entdecken… Ich illustriere diese Podcast-Episode – siehe Shownotes – mit zwei Fotoarbeiten von mir, die ich speziell auswähle: 

Es ist eine Arbeit von 1983 (siehe oben), die ich seinerzeit in Plymouth, England, mit einer historischen 6 x 9 cm Balgen-Kamera aufgenommen habe und 25 Jahre später digital bearbeitet habe. Und ein aktuelles Panorama, das ich jüngst auf Lanzarote, meiner alternativen Heimat, aufgenommen habe.

Panorama LZ 2021 (©Burkhard Bensmann)

Dies als kurzer Einblick in meine fotografische Praxis, der Sie natürlich ermutigen soll, Ihren eigenen Weg zu gehen. Ob es nun die meditative oder ästhetische Auseinandersetzung mit der Welt via Kamera ist oder ob ein anderes Hobby besser zu Ihnen passt: finden Sie es heraus.


Vertiefung mit Buch und Masterclass Selbstführung

Wenn Sie sich vertiefend mit solchen Themen auseinandersetzen wollen, empfehle ich Ihnen mein aktuelles Buch „Wirksam handeln durch Selbstführung“.

Und wenn Sie das Thema Selbstführung richtig intensiv angehen wollen, dann sollten Sie an der nächsten Masterclass Selbstführung teilnehmen, für die bereits jetzt die Anmeldung möglich ist (gehen Sie einfach auf Infoseite zur Masterclass Selbstführung). Die Masterclass ist eine digitale Lern- und Entwicklungsreise, die im Januar gestartet ist.


Musik im Vor- und Nachspann
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SF166 Mentales Immunsystem stärken – Tipps für Führungskräfte

 


Wie steht es um Ihr Immunsystem?

Wie sind Sie in das neue Jahr gestartet? Kraftvoll und mit Zuversicht? Oder angeschlagen und mutlos? Haben Sie gar das Gefühl, dass es Ihnen langsam alles zu viel wird? Letzteres wäre schlecht, denn als Führungskraft strahlen Sie ja auf Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten – männlich wie weiblich – aus. Mit dieser Episode will ich mich der Frage zuwenden, wie wir unser mentales Immunsystem stärken können und wie immer liefere ich Ihnen dazu auch konkrete Tipps.
Ich habe neulich einen kurzen Vortrag anlässlich einer Ausstellungseröffnung hier auf Lanzarote gehalten. Darin vertrat ich die These , dass Kunst unser mentales Immunsystem verstärken kann, gerade in unseren turbulenten Zeiten. Mit dieser Podcast-Episode will ich das Thema speziell im Hinblick auf Führungskräfte vertiefen.

 


Definition

Zunächst – was ist unter einem Immunsystem zu verstehen? Die üblichen Recherchen führen etwa folgende Definitionen zu Tage:

Neben den mechanischen und chemischen Schutzmechanismen der unterschiedlichen Organe verfügt der Körper mit dem Immunsystem zusätzlich über ein eigenes Abwehrsystem, das Krankheitserreger ganz gezielt angreifen kann, heißt es beispielsweise in der Infothek des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/infektionen-und-immunsystem-6443.php, abgerufen am 07.01.22) Und dort weiter: Ist das Immunsystem geschädigt, steigt die Gefahr gefährlicher Infektionen.

Oder folgende Beschreibung:

Immunsystem – Schutzwall gegen Krankheiten. Jede Sekunde unseres Lebens werden wir von unzähligen Krankheitserregern wie Viren und Bakterien angegriffen. Unser Immunsystem ist permanent damit beschäftigt, die Eindringlinge abzuwehren. Ohne dieses körpereigene Abwehrsystem aus verschiedenen Zelltypen und Molekülen wären wir den Angreifern schutzlos ausgeliefert, gefunden auf den Internetseiten des Helmholtz Zentrums für Infektionsforschung (https://www.helmholtz-hzi.de/de/wissen/wissensportal/unser-immunsystem/immunsystem/, abgerufen am 07.01.22)

Wir stellen fest, dass mit dem Begriff „Immunsystem“ offenbar vor allem mechanische, chemische und/oder biologische Aspekte gemeint sind.

 


Immunsystem: weiter fassen

Ich lade Sie hier ein, zumindest versuchsweise den Begriff Immunsystem weiter zu fassen, daher der Titel dieser Episode: Mentales Immunsystem stärken. Übrigens gibt es natürlich längst wissenschaftliche Disziplinen, die sich mit dieser Perspektive beschäftigen, z.B. die Psychoneuroimmonologie (PNI, https://de.wikipedia.org/wiki/Psychoneuroimmunologie, auch: https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/psychoneuroimmunologie/12130)

Deren Ansatz ist mit der Rolle bzw. den Auswirkungen von Stress auf Körper, Seele und Geist verknüpft. Damit wird auch die Frage untersucht, wie Immun- und Nervensystem interagieren, speziell unter Stressbelastung.

Zitat aus dem Lexikon der Psychologie (spektrum.de) zum Thema PNI: 

In inzwischen sehr zahlreichen Untersuchungen wurde nachgewiesen, daß akuter Streß eher stimulierend auf Immunfunktionen wirkt, während chronischer Streß eher mit Immunschwäche assoziiert ist. 

Weiter heißt es dort: So konnte in größeren Studien an mehreren hundert Probanden gezeigt werden, daß die Zahl der Erkältungskrankheiten mit dem Ausmaß von erlebtem Streß deutlich zunahm. (beides siehe: https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/psychoneuroimmunologie/12130, abgerufen am 07.01.22)

 


4 Tipps, um unser Mentales Immunsystem zu stärken

Im Rahmen einer gelingenden Selbstführung sind wir vor diesem Hintergrund und diesen Erkenntnissen gut beraten, die Verantwortung für unsere Gesundheit voll zu übernehmen und entsprechend für uns zu sorgen. Das bedeutet auch, nach Wegen zu suchen, um unsere Resilienz zu stärken. Ich hatte mich bereits in der Podcast-Episode SF149 mit dem Titel „Super-Resilienz – gestärkt aus der Krise“ diesen Wegen gewidmet (link: https://ld21.de/sf149-super-resilienz-gestaerkt-aus-der-krise/).

Ein Hinweis vorab: Wenn Sie sich in einer anhaltenden mentalen Krise befinden, dann suchen Sie bitte professionelle therapeutische Unterstützung. 

Was können wir aber im Alltag für uns tun, um uns zu stärken? In meinem Netzwerk ist Anja Termöllen die Expertin für Achtsamkeit und Fitness. Sie arbeitet seit Jahren mit Unternehmerinnen und Unternehmen und gibt Workshops zu diesen Themen in Unternehmen. Hier der link zu Ihrer Webseite mit zahlreichen Blogbeiträgen:  https://at-fit.de).

Ich habe Anja Termöllen um Tipps gebeten, mit denen wir unser mentales Immunsystem wirksam stärken können. Sie ist in meinem Netzwerk die Expertin für die Kombination von Achtsamkeit und Fitness und hat langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Führungskräften. 

Anja hat mir drei Tipps bzw. praktische Rituale genannt, um die mentale Fitness bei uns selbst und in unseren Unternehmen zu fördern in diesen herausfordernden Zeiten:

Tipp Nr. 1

Was können wir lernen aus dieser Situation? Nutzen Sie diese Frage, um sich für die Zukunft aufzustellen und zu wappnen. Streuen Sie und Ihre Team eine Prise Neugier in diese Phase. Neugier ist ein guter Weg, um über den Tellerrand hinaus zu schauen und Unsicherheit zu meistern. Oft werden so neue Möglichkeiten gesehen, die vorher unsichtbar blieben. Werden Sie zu Endeckern! Außerdem: Feiern Sie zusammen Ihre Erfolge! Machen Sie sich gegenseitig darauf aufmerksam, was Sie erreicht haben, trotz der widrigen Zustände.

Tipp Nr. 2

Wenn das Gefühl fehlender Energie übermächtig wird: Fokussieren Sie sich sich auf Ihre Ziele und Werte. Am besten schriftlich und sichtbar festhalten: Was sind meine Ziele? Welche Strategien benötige ich, um ihnen näher zu kommen? Was sind die nächsten Schritte? Was kann ich in diesem Moment bewirken? Worauf habe ich Einfluss? Starten Sie mit kleinen Schritten und nehmen Sie wahr, dass Sie immer Anteile in der jeweiligen Lage beeinflussen können. Achtsam den Moment zu fördern und zu nutzen, hilft uns, die Zukunft so zu gestalten, dass wir ein Gefühl der Sicherheit zurückgewinnen und unsere Energiereserven wieder gefüllt sind.

Tipp Nr. 3

Sich selbst mit Wertschätzung behandeln: Oft sind wir ungeduldig und besonders streng mit uns selbst, wenn Dinge nicht auf Anhieb klappen. Oftmals verwenden wir dann eine besonders ungnädige Sprache für uns selbst. So wie wir mit uns selbst reden, würden wir nie zu einem guten Freund sprechen, wenn er bei einem Projekt strauchelt. Dabei ist das entscheidend, um sich zu unterstützen: Sich selbst die gleiche Geduld und Wertschätzung entgegenbringen, die wir einem Anderen zollen. Gehen Sie in eine unterstützende Kommunikation mit sich selbst!

Soweit die Tipps der Expertin Anja Termöllen. Sicherlich fallen auch Ihnen noch Rituale oder Gewohnheiten ein, mit denen Sie Ihr mentales Immunsystem stützen können.

Ergänzen will ich an dieser Stelle den

Tipp Nr. 4

Sorgen Sie für sich durch die Kombination von Licht, Bewegung und Muße. Wir wissen, dass Sonnenlicht für unser Wohlbefinden und speziell für unser Immunsystem eine entscheidende Bedeutung hat. Nutzen Sie Spaziergänge, auch im Arbeitsalltag (z.B. in der Mittagspause), um sich zu bewegen und abzuschalten.

In meinem aktuellen Buch „Wirksam handeln durch Selbstführung“ nenne ich erprobte Tools, um die eigene Wirksamkeit und Zufriedenheit zu steigern. Dort gibt es Unterstützung u.a. zu folgenden Themen:

  • Selbstmotivation fördern
  • Eine Gleichung für Erfolg
  • Wirksames Lernen
  • Die Social-Media-Diät
  • Die Dinge einfacher machen

Mit diesen Instrumenten können Sie direkt oder indirekt zur Stärkung Ihres mentalen Immunsystems beitragen.

Wo werden Sie ansetzen?

 


Vertiefung mit Buch und Masterclass Selbstführung

Wenn Sie sich vertiefend mit solchen Themen auseinandersetzen wollen, empfehle ich Ihnen mein aktuelles Buch „Wirksam handeln durch Selbstführung“.

Und wenn Sie das Thema Selbstführung richtig intensiv angehen wollen, dann sollten Sie an der nächsten Masterclass Selbstführung teilnehmen, für die bereits jetzt die Anmeldung möglich ist (gehen Sie einfach auf Infoseite zur Masterclass Selbstführung). Die Masterclass ist eine digitale Lern- und Entwicklungsreise, die im Januar gestartet ist.


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SF160 Gestärkt aus der Veränderung – Interview mit Sonja Piontek


Sonnengeflüster – das neue Buch von Sonja Piontek

Das Leben bietet eine Menge Gelegenheiten, zu lernen. Wie stehen wir wieder auf, wenn uns eine starke Böe umgeworfen hat? Können wir wie ein Phoenix aus der Asche stärker als zuvor aufsteigen? Und wie kann  eine traumhafte Reise dazu beitragen Zu diesen Fragen interviewe ich heute Sonja Piontek. Sonja ist eine preisgekrönte Unternehmerin, international publizierte Autorin und gefragte Rednerin. Nach langjähriger internationaler Konzernkarriere für die BMW Group machte sie sich 2018 mit einer besonderen Reiseagentur – Sonnenkind Reisen – selbstständig. Die kosmopolitische Münchnerin – sie spricht 5 Sprachen – hat außer in Deutschland bereits in Österreich, Indonesien, Neuseeland, China und Singapur gelebt.


Sich auf den Weg begeben

Anlass des Interviews ist Ihr gerade erscheinendes Buch: Sonnengeflüster. In dieser toll bebilderten (Carolyn Strover) Namibia-Reisebeschreibung wird ihre Abenteuerlust und Offenheit anderen Kulturen gegenüber deutlich. Wir sprechen über die Notwendigkeit, uns auf den Weg zu machen, damit wir uns selbst entfalten können.

 


Inhalte

Wir sprechen heute unter anderem über folgende Punkte:

  • Warum man sich aufmachen muss („auf dem Sofa erlebt man nix“)
  • Reisen im Zweierteam und warum Eigenzeit so wichtig ist
  • Erkenntnisse für das eigene Wachstum
  • Wie sie andere Führungskräfte begleitet
  • Was wir als unternehmerische Menschen für unsere Umbruchsituationen lernen können
  • Warum wir uns persönliche Glücksmomente gönnen sollten

 


Das neue Buch von Sonja: Sonnengeflüster


links

Homepage Sonja Piontek

Das Buch Sonnengeflüster bestellen


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SF152 Geduld im Kontext von Führung – Update-Gespräch mit Thomas Hake


Geduld: Was verstehen wir darunter, welche Bedeutung hat sie?

Nicht nur angesichts der Pandemie werden uns immer wieder auch unsere eigenen Grenzen bewusst. Ich habe mich jüngst einer Hüft-OP unterzogen und lerne, dass nicht alles so läuft, wie ich das gerne bestimme. Die Operation ist übrigens ausgezeichnet verlaufen, Ärzte und Patient sind sehr zufrieden. Ich lade Sie ein, mit mir hier über das Thema Geduld nachzusinnen. Dazu habe ich mir Dr. Thomas Hake, Berater, Philosoph und langjährigen Freund, zum Dialog eingeladen. Mit Thomas hatte ich bereits Gespräche in den Podcast-Episoden SF48 (https://ld21.de/sf48-dialog-und-reflexion/) und SF145 (https://ld21.de/sf145-lebenskunst-in-digitalen-zeiten/).


Inhalt

  • der Begriff „Geduld“
  • brauchen wir Ziele, um uns in Geduld zu üben?
  • inwieweit sind wir Kinder unserer Zeit und wollen Kontrolle?
  • zeitgenössische Selbstbilder der Führungskräfte
  • der individuelle „Siedepunkt“ der Geduld
  • die kleine und die große Ungeduld
  • die Notwendigkeit, sich reflektieren zu lassen
  • „warum sollten mir die Leute folgen?“

links

Webseite von Dr. Thomas Hake

Podcast-Episoden SF48 (https://ld21.de/sf48-dialog-und-reflexion/) und

SF145 (https://ld21.de/sf145-lebenskunst-in-digitalen-zeiten/)

 


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