Auf die Reise gehen, neue Perspektiven finden – Update mit Oliver Leisse
Liebe Hörerinnen und Hörer: wie ernst nehmen Sie Ihre eigenen Träume? Haben Sie auch eine Bucket List derjenigen Dinge oder Aktivitäten, die Sie in diesem Leben noch verwirklichen wollen?Über diese und weitere Themen spreche ich heute mit dem Zukunftsforscher Oliver Leisse. Oliver bereist derzeit mit Kind und Ehefrau Neuseeland. Er ist maximal weit entfernt: mehr als 18000 Kilometer! Das Update-Gespräch mit ihm widme ich u.a. der Frage, wie wir unsere Träume umsetzen können – ganz praktisch. Mit dieser Episode will ich Ihnen Mut machen, die wirklich wichtigen Dinge in Ihrem Leben zu identifizieren und im Sinne einer gelingenden Selbstführung auch im Blick zu behalten.
Ein Wort noch in eigener Sache: Den Langzeithörern ist es aufgefallen – seit der Episode SF176 habe ich drei Monate Pause gemacht. Hintergrund ist u.a., dass ich mich auf laufende Kundenprojekte konzentriert habe.
Inhalte unseres Gesprächs
bucket list – was ist das eigentlich?
Arbeit mit Visionen
warum wir auch im gesellschaftlichen Kontext Visionen benötigen
Neuseeland mit dem Camper – neue Perspektiven
Ausblick auf ein neues Modell der gesellschaftlichen Entwicklung
Projekte der nächsten Monate
Zum Abschluss philosophieren wir noch über meinen Spruch „Wie komme ich da hin, wo ich schon bin“ (Copyright Burkhard Bensmann)…
Masterclass Selbstführung 2023 – jetzt buchen
Wenn Sie sich vertiefend mit Ihren Stärken und Schwächen in Sachen Selbstführung auseinandersetzen wollen, empfehle ich Ihnen mein aktuelles Buch „Wirksam handeln durch Selbstführung“.
Und wenn Sie das Thema richtig intensiv angehen wollen, dann sollten Sie an der nächsten Masterclass Selbstführung teilnehmen, für die bereits jetzt die Anmeldung möglich ist (gehen Sie einfach auf Infoseite zur Masterclass Selbstführung).
Die Masterclass ist eine digitale Lern- und Entwicklungsreise, die im Januar startet, allerdings können die Angemeldeten schon jetzt die verbleibende Zeit bis zum Jahreswechsel nutzen, um ihre persönliche Wirksamkeit zu steigern.
Investieren Sie in Ihre Weiterentwicklung!
Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud
Führung: Den Wandel meistern, jetzt als Oberbürgermeister
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung zählte 2019 Uwe Schneidewind zu den einflussreichsten Ökonomen in Deutschland. Bereits ein Jahr zuvor, in der Podcast-Episode SF94 „Transformation – persönlich und unternehmerisch“ (https://ld21.de/sf94-transformation-schneidewind/), hatte ich ihn interviewt. Damals war er noch Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie und lehrte zudem als Professor an der Bergischen Universität Wuppertal. Seither ist vieles geschehen, er wurde im November 2020 Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal. Wir waren uns einig, dass es jetzt an der Zeit für ein Update ist. Wenn ich auf unseren Dialog im November 2018 zurückgehe, dann haben wir damals u.a. über sein Buch „Die große Transformation. Eine Einführung in die Kunst gesellschaftlichen Wandels“ gesprochen. Welche Erfahrung hat er gemacht bei diesem Aufgaben- und Rollenwechsel hin zum Oberbürgermeister? Wie steht es um die „Transformation“, auch bei ihm ganz persönlich? Freuen Sie sich auf einen sehr offenen Dialog!
Inhalte unseres Gesprächs:
Wir sprechen u.a. über folgende Themen:
wie heute sein Verständnis von „Transformation“ ist und wo wir, speziell in Deutschland stehen
seine Reise vom Präsident des Wuppertal Instituts durch den Wahlkampf und dann in die neue Aufgabe als Oberbürgermeister von Wuppertal
Werte wie Empathie, Resonanz, Demut und Dankbarkeit
wie er immer wieder Kraft schöpft
wie Führung im Wandel gelingt
seine Tipps aus der Praxis, wie wir als Führungskräfte und führende Kräfte mit Veränderung umgehen können
Wie Frauen in Aufsichtsräte kommen – Interview mit Prof. Manuela Rousseau
„Frauen in Führung“ habe ich diese Interview-Episode genannt. Sie richtet sich an unternehmerische Menschen, die sich in diesen turbulenten Zeiten engagieren wollen, z.B. in Aufsichtsräten. Ich spreche mit Frau Prof. Manuela Rousseau, seit Juni 1999 Mitglied im Aufsichtsrat der Beiersdorf AG und seit 2019 stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende. Frau Rousseau ist zudem auch Buchautorin und ich empfehle an dieser Stelle ihr Werk „Wir brauchen Frauen die sich trauen“. Ich hatte sie jüngst virtuell in meiner Lehrveranstaltung an der Hochschule Osnabrück zu Gast und wir dachten uns, dass wir unbedingt ein Podcast-Interview anschließen sollten. Ich bin mir sicher, dass das Gespräch für Frauen wie für Männer interessant ist!
Inhalte:
Wir sprechen u.a. über folgende Themen:
wie es dazu kam, dass sie für den Aufsichtsrat kandidierte
wie sie die erste Abstimmungsniederlage verarbeitet hat, um dann im zweiten Anlauf ihren Sitz zu gewinnen
wie sie ihre Sichtbarkeit erhöht hat und sich quasi als Marke aufgestellt hat
welche Erfolge sie erzielt hat
welche Rolle ihr Buch „Wir brauchen Frauen die sich trauen“ spielte und
wie die wichtigsten Botschaften lauten
warum sie sich als Mentorin engagiert und
wie sie sich und anderen Mut
wie sie es von der Schulabgängerin in den Aufsichtsrat geschafft hat
warum es auf wertschätzende Kommunikation ankommt – auch sich selbst gegenüber
In Führung gehen: Risikobereitschaft, Sichtbarkeit, Netzwerke
https://i0.wp.com/ld21.de/wp-content/uploads/2022/06/IMG_5138-1-scaled.jpeg?fit=2560%2C1117&ssl=111172560Burkhard Bensmannhttps://ld21.de/wp-content/uploads/2020/05/cropped-Logo_LdBC_mit_Futter-scaled-1.jpgBurkhard Bensmann2022-06-30 11:04:002022-06-30 11:04:00SF173 Frauen in Führung – Mit Mut in den Aufsichtsrat
Sind Sie anpassungsfähig und haben gleichzeitig eine anhaltende Begeisterung für Ihre Ziele? Besitzen Sie einen konstruktiven Denkrahmen und können Ihren Fokus setzen und halten? Dann verfügen Sie schon über wesentliche Fähigkeiten unternehmerischer Menschen! Bereits in der Podcast-Episode SF92 „Unternehmerische Eigenschaften – die Dynamische 5 reloaded“ vom Oktober 2018 habe ich mich mit dieser Thematik beschäftigt. Wenn Sie diese Folge noch nicht gehört haben, dann holen Sie das gerne nach.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit liste ich Ihnen nachfolgend meine aktuelle subjektive Auswahl besonderer Fähigkeiten auf, in Summe sind es 16 Aspekte. Nach der Pandemie reizt es mich, das Thema noch einmal aufzugreifen.Nutzen Sie diese Podcast-Episode, um einen aktuellen Selbsttest durchzuführen. Ich habe keine auf- oder absteigende Reihenfolge bezüglich einer Priorität. Statt dessen wähle ich eine alphabetische Abfolge. Sie werden feststellen, dass ich hier einen großen Fächer aufspanne und die einzelnen Fähigkeiten nur anreiße. Ich will Ihnen damit den Appetit anregen, sich selbst zu checken. Und natürlich bieten meine Videoclips, die über 170 Podcast-Episoden und speziell mein aktuelles Buch, Wirksam handeln durch Selbstführung, zahlreiche Impulse, damit Sie diese Eigenschaften bei sich weiter entwickeln können.
16 Fähigkeiten für Ihren Selbsttest
A wie Anpassungsfähigkeit
Inwiefern gelingt es Ihnen, sich konstruktiv an veränderte Umstände anzupassen – im Sinne des „survival of the fittest“? Ich stelle fest, dass erfolgreiche unternehmerische Menschen Störungen oder z.B. Bedrohungen Ihres Geschäfts nicht einfach negieren oder ausblenden, sondern quasi auf Armlänge von sich halten, um sie möglichst emotionsfrei zu analysieren. Sie erkennen und prüfen die Optionen, wählen aus und passen sich so den Veränderungen kreativ an.
B wie Begeisterung
Achtung: ich unterscheide zwischen Leidenschaft und Begeisterung. Ketzerisch meine ich: Leidenschaft ist das, was Leiden schafft. Es ist aus meiner Sicht gut, für das eigene Unternehmen begeistert zu sein und im besten Fall die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzustecken. Es ist ebenso wichtig, sich nicht zu 100 % mit seinem Beruf zu identifizieren…
D wie Denkrahmen
Diese Eigenschaft bzw.diese Fähigkeit hatte ich als ersten Punkt in meinem Modell der Dynamischen 5 bereits genannt. Hier geht es darum, Ihren persönlichen Denkrahmen nicht nur zu erkennen, sondern in Richtung eines konstruktiven Denkens zu beeinflussen.
D wie Delegieren
Unter der Bezeichnung „Loslassen und abgeben“ der fünfte Aspekt im Modell der Dynamischen 5. Korrespondiert auch mit dem Feld „Mitarbeiter, Partner und Netzwerke“ in meinem Modell der Sieben Felder der Selbstführung. Eine Leitfrage dazu: Was kann ich am Besten und was sollte ich anderen überlassen?
E wie Eigenmotivation
Unternehmerische Menschen verfügen über die Fähigkeit, sich immer wieder selbst zu motivieren. Sie haben bewusste oder unbewusste Rituale und Methoden, um sich in schwierigen Zeiten wieder auf Kurs zu bringen. Ich habe bei vielen Gelegenheiten schon praktische Tipps dazu gegeben, u.a. meine Empfehlung, über das Jahr eine Liste der Erfolge (L.d.E.) anzulegen oder auch ein Erfolgstagebuch anzulegen. Bei alledem: Optimismus ist Arbeit.
E wie Entscheidungsfähigkeit
Ich konnte in den über drei Jahrzehnten meiner Beratertätigkeit eine Vielzahl von unternehmerischen Menschen studieren. Mit Sicherheit zählt die Fähigkeit, unter schwierigen Bedingungen den Mut zu haben, eine Entscheidung zu treffen, zu den zentralen Eigenschaften erfolgreicher Unternehmer. Dazu wählen sie übrigens pragmatisch aus einem Repertoire von angemessenen Methoden, wie z.B. Szenariotechniken, aus. Und sie beziehen auch andere
F wie Fokus setzen und halten
Amerikanische Management-Autoren sprechen gerne vom „laser sharp focus“, also der Fähigkeit, die eine Sache auszuwählen und die Aufmerksamkeit anhaltend darauf zu richten. Das ist in Zeiten der permanenten digitalen Ablenkung heutzutage sehr anspruchsvoll.
K wie Kreativität
Die Lust am Entdecken, das Erschaffen von etwas Neuem, sich selbst als Gestalter zu erleben – das ist in meinen Augen eine wesentliche Eigenschaft. Unternehmerische Menschen suchen den Wechsel zwischen der Abgeschiedenheit, der Muße, der persönlichen Planung einerseits und dem Austausch im Team andererseits, um die Kreativität in ihrem Unternehmen anzufachen.
M wie Möglichkeiten erkennen und nutzen
Auch diese Eigenschaft hatte ich als ersten Punkt in meinem Modell der Dynamischen 5 bereits genannt. Wo andere nur Probleme sehen, erkennt der unternehmerische Mensch Produkte, Dienstleistungen, sprich: Chancen.
M wie Machen
Ebenfalls in der Dynamischen 5 enthalten: In das Handeln kommen. Korrespondiert natürlich mit der Entscheidungsfähigkeit. Im Dickicht der Komplexität den Impuls setzen, zur Tat zu schreiten – darum geht es.
M wie Mission
Langjährige Hörerinnen und Hörer wissen es: die eigene Mission zu kennen ist für mich eine der Kernvoraussetzungen für Well-being und damit für eine gelingende Selbstführung. Nutzen Sie die Suchfunktion auf meiner Internetseite LD21.de, um zum Thema Mission weitereTipps zu bekommen.
O wie Offenheit
In den – hier sehr empfohlenen Klassikern der Organisationsentwicklung „Die Fünfte Disziplin und dem zugehörigen Arbeitsbuch von Peter Senge und Coautoren fand ich einen Ansatz, den ich sehr empfehle: Die Balance zwischen Erkunden und Plädieren. Im Kontext dieses Selbsttests prüfen Sie sich doch, ob Sie ihre eigene Position zunächst zurückstellen können, um andere, ggf. auch konträre Positionen zu hören, zu verstehen und zu integrieren. Das spricht nicht gegen eine eigene gut begründete Meinung. Allerdings erhalte ich mir eine prinzipielle Offenheit, um über meine eigenen Grenzen hinaus lernen und wachsen zu können.
R wie Risikobereitschaft
In meinem aktuellen Buch habe ich im einleitenden Kapitel über die Herausforderungen gesprochen. Zitat daraus: „Risikobereitschaft bewahren: Wenn wir erfolgreich sind, dann droht die Gefahr, dass wir risikoscheuer werden. Wie sorgen wir dafür, nicht selbst für unsere Organisation zum Problem zu werden, weil wir Angst um unseren Status, Wohlstand und unser Image haben?“ Checken Sie sich selbst: sind Sie noch hungrig, wagen Sie sich auf neues Terrain, gehen Sie noch Risiken ein?
S wie Selbstwirksamkeitserwartung
Ein langes Wort. Ich zitiere aus meinem aktuellen Buch „Wir handeln dann besonders erfolgreich, wenn wir durch unsere inneren Überzeugungen gestärkt sind, dass wir die jeweils anstehende Aufgabe gut bewältigen werden und uns in diesem konstruktiven und zuversichtlichen Denkrahmen an die Arbeit machen.“ Ein sich selbst verstärkendes Phänomen…
Ü wie Überblick
Was ist das große Ganze? Erkennen Sie es und können Sie es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vermitteln? Wie ein Künstler, der sich mit den Details seines Bildes beschäftigt, aber immer wieder das Werk mit Abstand betrachtet, so gehen unternehmerische Menschen an ihre Arbeit – so zumindest meine Wahrnehmung.
W wie Werte
Kennen Sie die Werte, nach denen Sie handeln. Basis einer gelingenden Selbstführung ist die Selbsterkenntnis, also u.a. das Wissen um meine Talente, Stärken und Schwächen. Ein klares Bewusstsein meiner handlungsleitenden Werte zählt ebenfalls dazu.
Bestimmt fallen Ihnen weitere Aspekte und Eigenschaften ein. Wie wäre es noch mit D wie Demut? I wie Intuition? O wie Optimismus? S wie Selbstentwicklung?
Schieben Sie es nicht auf, machen Sie den Test mit diesen 16 ausgewählten Fähigkeiten und schätzen Sie sich auf einer Skala von Null (nicht vorhanden) bis 10 (vollständig vorhanden) doch zu den genannten Punkten einmal selbst ein.
Und wenn Sie Engpässe finden, die Sie in Ihrer Wirkung als unternehmerischer Mensch behindern, dann nehmen Sie diese ab heute gezielt auf Ihre Agenda in Sachen Weiterentwicklung.
Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud
Wie steht es um Ihre Selbstmotivation?Gelingt es Ihnen, morgens zuversichtlich aufzustehen? Und können Sie abends, nach vollbrachtem Tagwerk, gut einschlafen? Viele von uns haben gemerkt, dass die vergangenen Jahre sehr anstrengend waren und die Haut dünner wurde. In dieser Soloepisode will ich Ihnen vier Tipps nennen, damit Sie Ihre Selbstmotivation wieder steigern können. Bereits in der Episode SF85 „Die eigenen Erfolge wahrnehmen“(https://ld21.de/sf85-die-eigenen-erfolge-wahrnehmen/) habe ich einige Hinweise gegeben, wie wir uns selbst motivieren können.Meine Tipps waren damals:
Drei Fragen stellen, um die eigenen Erfolge zu erkennen:
Was war gut?
Was muss verbessert werden?
Welche Ideen, Anregungen und Wünsche habe ich?
Liste der Erfolge
Tagebuch schreiben
Vier Tipps neu interpretiert
Da ich diese Episode „Selbstmotivation – reloaded“ genannt habe, will ich hier vier Tipps noch einmal aufnehmen, die ich bereits in der Episode SF112 (!) „Die persönliche Motivations-Feuerwehr“ (https://ld21.de/sf112-die-persoenliche-motivations-feuerwehr/) genannt hatte. Damals passte es zufällig, dass die Episoden-Nummer auch die Notrufnummer der Feuerwehr war. Damals hatte ich vier Tipps gegeben, die bei akutem Motivationsmangel in vielen Fällen eine Soforthilfe bieten.
Brände stoppen
Feuerlöscher aufhängen
Übungen/Drills durchführen
Feuerquellen eliminieren
Diese Tipps waren in der Episode SF112 sehr stark auf Teams und deren wirksame Arbeit fokussiert. Ich will die Tipps hier noch einmal aufnehmen und insbesondere auf Ihre persönliche Selbstmotivation beziehen. Ein Warnhinweis: Coaching ersetzt keine Psychotherapie – Wenn Sie für sich feststellen, dass Sie ernsthafte seelische Herausforderungen haben, dann suchen Sie sich bitte therapeutische Hilfe. Die nachfolgenden Tipps nutzen Sie bitte achtsam und eigenverantwortlich.
Tipp Nr. 1: Brände stoppen
Ich erlebe in meiner Coachingpraxis seit vielen Jahren, dass es bei Führungskräften in einem der Lebensbereiche lichterloh brennt. Aber anstatt hinzusehen und den Brand zunächst einmal als existent und bedrohlich anzunehmen, schauen die Menschen aktiv weg. Ja – aktiv. Denn sie haben offenbar innerlich die Abwägung getroffen, dass sie sich nicht der Brandbekämpfung widmenwollen oder glauben, es nicht zu können. Das ist, im Wortsinne, ein Spiel mit dem Feuer und der eigenen Leistungsfähigkeit. Vielleicht sogar der eigenen Lebensfähigkeit.
Reflexionsfrage:
Wo brennt es derzeit akut in einem meiner Lebensbereiche?
Ich kenne Ihre Rollen und Bereiche nicht, nenne hier stellvertretend folgende Rollen:
Im Privaten: (Ehe-)Partner(in), Mutter/Vater, Kind(solange die Eltern da sind), Freund(in), im Ehrenamt Engagierte(r) und so fort
Im Beruflichen: Inhaber(in), Geschäftsführer, Abteilungsleiter m/w, Vorgesetzte(r), Kollege/Kollegin, ProjektleiterIn und so fort
Mein Tipp:
Setzen Sie sich nach dieser Episode hin und nehmen Sie sich ein Blatt Papier zur Hand.Notieren Sie zunächst, welche Bereiche Sie in Ihrem Leben wahrnehmen bzw. unterscheiden. Fertigen Sie dazu z.B. eine Art Tortendiagramm an. Markieren Sie, wo ein Brand bereits lodert. Fokussieren Sie sich auf den wesentlichen Brand. Und formulieren Sie anschließend, welche konkreten Schritte Sie in den kommenden zwei Wochen unternehmen werden, um den Brand zum Erlöschen zu bringen oder zumindest eindämmen.
Zusätzlicher Hinweis: Hier passt auch meine Podcast-Episode SF138 „Indikatoren für ein gutes Leben“ (https://ld21.de/sf138-indikatoren-gutes-leben/). Darin erörtere ich stellvertretend meine Indikatoren für „Wellbeing“.
Tipp Nr. 2: Feuerlöscher aufhängen
Hier geht es zunächst um die schnelle Reaktion, wenn irgendwo die ersten Flammen lodern, und zwar in Bezug auf die eigene Motivation. Feuerlöscher – das können wir fast wörtlich verstehen: Welches Instrument kann mir helfen, einen Brand sofort zu bekämpfen, bevor alles lichterloh in Flammen steht? Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass mir ein Blick auf meine formulierte Vision – gerne auch mit dem dazu gehörigen Bild – wie auch ein Check meiner schriftlichen Ziele fast immer unmittelbar hilft, wieder handlungsfähig zu werden und rationaler in einer schwierigen Situation zu handeln.
Reflexionsfragen:
Welche Rituale stärken mich?
Welche Bilder / Visualisierungen geben mir Kraft und Orientierung?
Wo stelle ich mir selbst ein Bein und wie verhindere ich dies?
Mein Tipp (eigentlich gleich ein Bündel von Tipps):
Beantworten Sie die Reflexionsfragen schriftlich. Kreieren Sie anschließend für sich passende Motivationskicks. Erschaffen Sie z.B. ein förderliches Morgenritual (Meditation, Körperübungen), das Ihnen einen achtsamen und kraftvollen Start in den Tag ermöglicht. „Feuerlöscher aufhängen“ kann auch ganz konkret bedeuten, dass Sie sich ein Lieblingsbild im Privat- oder Arbeitskontext aufhängen, auf das ihr Blick immer wieder fallen kann und das Sie positiv auflädt.
Beachten Sie bitte auch, wo Sie Selbstsabotage betreiben; entwickeln Sie Rituale bzw. Gewohnheiten, um turnusgemäß im Rückblick zu checken, wo Sie sich selbst behindert haben (z.B. destruktive Denkmuster). Fertigen Sie für sich eine Erinnerung – z.B. eine Postkarte, die Sie als eine Art Anker erinnert, sich nicht selbst ein Bein zu stellen.
Experimentieren Sie…
Tipp Nr. 3: Übungen / Drills durchführen
Was tue ich, bevor die Dinge schiefgehen? Ich hatte in der Episode 112 bereits den Vergleich mit der freiwilligen Feuerwehr gezogen. Dort wird auch geübt, und zwar möglichst so lange, bis alle Handgriffe im Schlaf sitzen. Wichtig ist nach solchen Übungen auch ein Debriefing, bei dem analysiert wird, was gut gelaufen ist, was unbedingt verbessert werden muss. Und es wird gefragt, welche Ideen es gibt, um die Abläufe zu optimieren. Drei Fragen, die ich vorhin schon als hilfreich erwähnt hatte.
Da es in dieser Episode um Selbstführung geht (und weniger um Teamführung), will ich den Aspekt Übungen bzw. Drills auf das Individuum beschränken. Sie sollen sich als Führungskraft nun nicht in unheilvolle Situation stürzen. Aber Sie können schon reflektieren, wie Ihr spezifisches Verhalten in Krisensituationen ist und welche Entwicklungsschritte Sie ableiten sollten.
Reflexionsfragen:
Wie habe ich mich in meiner Karriere in Krisen verhalten?
Wo liegen meine Stärken, wo liegen meine Schwächen in solchen Belastungssituationen?
Welche Muster kann ich an mir erkennen?
Mein Tipp:
Je nach Ihrer Befindlichkeit können Sie theoretische oder praktische Übungen bzw. Drills durchführen.Das heißt, Sie können Szenarien entwickeln, in denen Sie kritische Verläufe simulieren und für sich Verhaltens- und Lösungsansätze skizzieren. Sie können aber auch – ggf. ergänzend – neue Felder für sich erschließen, in denen Sie achtsam Ihre Grenzbereiche ertasten und erweitern können.Das kann bedeuten, dass Sie sichSeminare suchen, in denen Sie sich wieder als Anfänger fühlen können und aus Ihrer Rolle und aus Ihrer Komfortzone hears kommen.Ich erinnere mich an eigene Seminare, teilweise über eine Woche, die mich mental und körperlich sehr gefordert haben, die gleichzeitig wesentlich waren für die Entwicklung meiner Kompetenzen.
Wählen Sie für sich eine Weiterentwicklungsmaßnahme, die Sie fordert und damit trainiert.
Tipp Nr. 4: Feuerquellen für meine Motivation (dauerhaft) eliminieren
Als Führungskraft sind Sie täglich gefordert.Haben Sie selbst eigentlich Bedingungen, in denen Sie gedeihen können? Oder bleibt Ihnen nach und nach die Luft weg? Ich kenne aus der eigenen Beratererfahrung, vor allem aber auch aus den Berichten von befreundeten Coaches, Headhuntern und Consultants zahlreiche Stories, in denen z.B. Unternehmensnachfolgen schief gehen, weil der Nachfolger oder die Nachfolgerin von der übernommenen Aufgabe nahezu erschlagen werden. Sie können, werte Hörerinnen und Hörer, sicher immer wieder Optimierungsmöglichkeiten in Sachen Selbstführung entdecken und heben, aber vermutlich wird der eine oder die andere von Ihnen an die Grenzen stoßen; und die sind häufig dort, wo das Unternehmen einfach toxisch ist. Meine Selbstführung stößt dann auf eine Organisation, die mir die Kräfte absaugt.
Wenn das der Fall ist, dann gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten: Ich kann versuchen, die Organisation zu verbessern. Ich kann mich aus der Organisation entfernen (Sie kennen das: Take it, change it or leave it).
Reflexionsfragen:
Wie lauten derzeit die drei wesentlichen Motivationskiller?
Auf welche der Motivationskiller haben Sie einen Einfluss?
Inwiefern bietet meine Organisation mir die Möglichkeiten, um meine Fähigkeiten zur Anwendung zu bringen und mich weiter zu entwickeln?
Mein Tipp:
Klären Sie für sich, zum Beispiel im Rahmen Ihrer Persönlichen Planungsklausur, ob Sie in Ihrer derzeitigen Arbeit gedeihliche Bedingungen finden. Finden Sie den wesentlichen Motivationskiller – in sich selbst, bei anderen oder im System. Wenn sich aus den o.g. Reflexionsfragen ergibt, dass es Zeit für einen Wechsel ist, dann bereiten Sie diesen strategisch vor. Suchen Sie sich zur Umsetzung Unterstützung.
Zusatztipp: Tägliche Motivationsschübe
Dieser Zusatztipp mutet vielleicht etwas altmodisch an. Vielleicht denken Sie jetzt an tägliche Kalendersprüche. Von den vielen Dingen, die ich von meiner Mutter gelernt habe, ist dies ein wichtiges: sich jeden Tag einen kleinen Motivationsschub geben.Ich habe mir – wieder – angewöhnt, jeden Tag in einem Buch zu lesen, das mich motiviert, zum Nachdenken bringt, mir ein Lächeln auf das Gesicht zaubert oder einfach positiv nachdenklich macht. Schauen Sie in Ihr Bücherregal oder kaufen Sie in Ihrem regionalen Buchladen ein.
Vielleicht haben Sie aber auch bereits ein eigenes, genau für Sie passendes Ritual, das Ihnen den täglichen Motivationsschub gibt. Bleiben Sie dran!
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Nahezu jede Führungskraft erwartet heut „Purpose“ hinsichtlich der eigenen Arbeit. Überall stehen Werte auf der Themenliste. Wie aber finde ich als unternehmerischer Mensch für mich Grundlagen? Inwieweit brauche ich philosophische Kenntnisse, um mit den Herausforderungen der Führungsarbeit klar zu kommen? Um diese Fragen qualifiziert zu beantworten, habe ich mir erneut Dr. Thomas Hake, Berater, Philosoph und langjährigen Freund, zum Dialog eingeladen. Mit Thomas hatte ich bereits Gespräche in den Podcast-Episoden SF48 (https://ld21.de/sf48-dialog-und-reflexion/), SF145 (https://ld21.de/sf145-lebenskunst-in-digitalen-zeiten/), SF152 (https://ld21.de/sf152-geduld-im-kontext-von-fuehrung/)und SF164 „Arbeit mit Sinn“ (https://ld21.de/arbeit_mit_sinn/) geführt. Heute will ich unsere Themen mit ihm fortsetzen. Ich habe dem Podcast eine Frage als Titel gegeben, nämlich: Philosophie für Manager? Mit Thomas erörtere ich, warum Manager philosophieren sollten und wie das gelingen kann.
Inhalte:
Mit Thomas spreche ich u.a. über folgende Themen:
schlechtes Wetter und depressive Verstimmungen
Philosophie gegen die Wechselfälle des Lebens
persönliche Rituale des Philosophierens
Unterschiede zwischen Coaching und philosophischem Gespräch
https://i0.wp.com/ld21.de/wp-content/uploads/2022/03/IMG_4522-scaled.jpeg?fit=2560%2C1391&ssl=113912560Burkhard Bensmannhttps://ld21.de/wp-content/uploads/2020/05/cropped-Logo_LdBC_mit_Futter-scaled-1.jpgBurkhard Bensmann2022-03-19 14:37:342022-03-19 14:37:34SF170 Philosophie für Manager? Update mit Dr. Thomas Hake
Beschleunigung, Fragementierung und Unberechenbarkeit – von diesen drei besonderen Phänomenen spreche ich nicht nur in meinem aktuellen Buch („Wirksam handeln durch Selbstführung“, 3. Auflage, 2021). Ich nutze sie auch um, hier einen Rückblick durchzuführen. Erneut nehmen der Zukunftsforscher Oliver Leisse und ich eine Podcast-Episode auf, die wir in unseren beiden Podcast-Kanälen nutzen („So geht Zukunft“ von Oliver, „Selbstführung und Leadership Development“ von mir). Das letzte Update mit ihm war übrigens die Episode SF156 „Die Zukunft gestalten“.
Weitere Inhalte
Wir erörtern die Phänomene Beschleunigung, Fragmentierung und Unberechenbarkeit. Allerdings betrachten wir nicht nur die negativen Aspekte, sondern entdecken auch positive Aspekte, wie z.B. schnelleres Lernen. Weiterhin differenzieren wir: Oliver erläutert, dass er früher eher „fremd-fragmentiert“ wurde und heute seinen Rhythmus eher selbst bestimmt – im Sinne von Blöcke setzen.
Im Ausblick nennt Oliver Commitment, Convenience, Creativity und Connection als leitende Begriffe, die er erläutert. Weiterhin widmet er sich dem Thema: „Metaverse“. Für sich selbst wird er sich in einen persönlichen Retreat zurückziehen, bei dem auch Meditation eine Rolle spielt.
Ich spreche über die anstehende Masterclass Selbstführung, Coachings auf Lanzarote sowie das aktuelle Buch auf Englisch.
Wenn Sie sich vertiefend mit Ihren Stärken und Schwächen in Sachen SF auseinandersetzen wollen, empfehle ich Ihnen mein aktuelles Buch „Wirksam handeln durch Selbstführung“.
Und wenn Sie das Thema richtig intensiv angehen wollen, dann sollten Sie an der nächsten Masterclass Selbstführung teilnehmen, für die bereits jetzt die Anmeldung möglich ist (gehen Sie einfach auf Infoseite zur Masterclass Selbstführung).
Die Masterclass ist eine digitale Lern- und Entwicklungsreise, die im Januar startet, allerdings erhalten die Angemeldeten schon jetzt mein oben erwähntes Buch und ich versorge sie noch in diesem Jahr mit kurzen Videoclips. So können die Schnellen bereits die verbleibenden Monate nutzen, um ihre persönliche Wirksamkeit zu steigern. Investieren Sie in Ihre Weiterentwicklung!
Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud
https://i0.wp.com/ld21.de/wp-content/uploads/2021/12/IMG_4463-scaled.jpeg?fit=2560%2C1453&ssl=114532560Burkhard Bensmannhttps://ld21.de/wp-content/uploads/2020/05/cropped-Logo_LdBC_mit_Futter-scaled-1.jpgBurkhard Bensmann2021-12-09 11:25:132021-12-09 11:25:13SF163 Umgang mit Unberechenbarkeit – Update mit Oliver Leisse
Was sind Kompetenzmodelle und wozu benötigen wir diese?
Welche Kompetenzen brauchen Menschen, um „ganz nach oben“ zu kommen – im wörtlichen Sinne? Über diese Fragen spreche ich mit dem Luft- und Raumfahrtpsychologen, Dr. Viktor Oubaid. Er war bereits Gast bei zwei Podcast-Interviews, Episoden SF07 „Selbstführung bei Piloten und Astronauten“, und SF115 „Der Faktor Mensch“. Mit ihm arbeite ich auch bei einigen Kunden zusammen und schätze neben seinem Fachwissen seine pragmatische und humorvolle Art. Mit seinen Methoden und Instrumenten wählt er die Personen aus, die „ganz nach oben“ kommen, also Piloten und Astronauten. Dabei spielen Kompetenzmodelle eine besondere Rolle.
Inhalte
Ich spreche mit Viktor Oubaid heute unter anderem über folgende Punkte:
seine derzeitigen Schwerpunkte
seine lessons learned aus der Pandemie
Führungskompetenzen und Modelle dazu
die besondere Rolle der Selbstführung
konkrete Empfehlungen für Kompetenzmodelle speziell im Mittelstand
Ausblick auf seine zukünftigen Projekte
Buch „Der Faktor Mensch“, Hrsg. Dr. Viktor Oubaid
Das aktuelle Buch von Viktor Oubaid
Vertiefung mit Buch und Masterclass Selbstführung
Wenn Sie sich vertiefend mit Ihren Stärken und Schwächen in Sachen SF auseinandersetzen wollen, empfehle ich Ihnen mein aktuelles Buch „Wirksam handeln durch Selbstführung“.
Und wenn Sie das Thema richtig intensiv angehen wollen, dann sollten Sie an der nächsten Masterclass Selbstführung teilnehmen, für die bereits jetzt die Anmeldung möglich ist (gehen Sie einfach auf Infoseite zur Masterclass Selbstführung).
Die Masterclass ist eine digitale Lern- und Entwicklungsreise, die im Januar startet, allerdings erhalten die Angemeldeten schon jetzt mein oben erwähntes Buch und ich versorge sie noch in diesem Jahr mit kurzen Videoclips. So können die Schnellen bereits die verbleibenden Monate nutzen, um ihre persönliche Wirksamkeit zu steigern. Investieren Sie in Ihre Weiterentwicklung!
Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud
https://i0.wp.com/ld21.de/wp-content/uploads/2021/10/Fuehrungskompetenzen-scaled.jpeg?fit=2560%2C1235&ssl=112352560Burkhard Bensmannhttps://ld21.de/wp-content/uploads/2020/05/cropped-Logo_LdBC_mit_Futter-scaled-1.jpgBurkhard Bensmann2021-10-18 12:06:052021-10-18 12:06:05SF161 Kompetenzmodelle – Update-Interview mit Dr. Viktor Oubaid
Sind Sie ein „schlechter Chef“ oder eine „schlechte Chefin“? Woran könnten wir das messen? Dies ist eines von zwei Themen, die ich mit meinem heutigen Interviewgast, Markus Albers, erörtere. Ihn habe ich bereits zu zwei Podcast-Episoden getroffen, und zwar SF66 „Digitale Erschöpfung“ und SF103 „Persönliche Wirksamkeit im digitalen Zeitalter“.Markus ist Buchautor, aber auch Agenturmitinhaber (rethink). Vor kurzem war ich über zwei Beiträge von ihm auf Linkedin aufmerksam geworden. Weil die Themen gut in den Rahmen dieses Podcasts passen, spreche ich mit Markus hier in kompakter Form darüber: Warum es so viele schlechte Chef:innen gibt und: Corona hat uns kreativer gemacht. (links zu den Artikeln unten). Sorry an dieser Stelle für die teilweise eingeschränkte Soundqualität auf meiner Seite…
Markus Albers (Foto: Patrick Desbrosses)
Inhalte
unser Meeting- und Reiseverhalten hat sich verändert
warum gibt es so viele schlechte Chef:innen gibt
wesentlich: strategische und operative Klarheit schaffen
diverse Führungstypen – wo erkennen wir uns wieder?
Psychological Safety – remote besonders wichtig
warum uns Corona tatsächlich kreativer gemacht hat
welche Phasen im kreativen Prozess synchron und welche asynchron durchgeführt werden sollten
Konsequenzen für unsere Büroräume und die digitalen Räume und deren Mix
die Notwendigkeit, „kantige“ Botschaften an einem Punkt bzw. über einen Kanal zu platzieren
https://i0.wp.com/ld21.de/wp-content/uploads/2021/06/IMG_3923-scaled.jpeg?fit=2560%2C1462&ssl=114622560Burkhard Bensmannhttps://ld21.de/wp-content/uploads/2020/05/cropped-Logo_LdBC_mit_Futter-scaled-1.jpgBurkhard Bensmann2021-06-23 13:24:322021-07-23 10:51:30SF155 Corona hat uns kreativer gemacht – Update-Gespräch mit Markus Albers
Müllabfuhr durchführen für eine wirksame interne Kommunikation
Interne Kommunikation: Viele von uns denken an zu lange Sitzungen (derzeit vor allem digital), an einen mangelhaften Nutzen im Vergleich zum Aufwand und an Ablenkungen vom Eigentlichen. Vielleicht haben Sie auch den einen oder anderen Dilbert-Comic vor Augen, in den zur Vorbereitung einer Sitzung natürlich eine weitere vorbereitende Sitzung durchzuführen ist. Aber das muss nicht so sein oder bleiben. Was wir tun können, um die Wirksamkeit der internen Kommunikation zu steigern, das berichte ich in dieser Episode. Übrigens: Wenn es im Hintergrund rauscht, dann ist es der durchaus heftige Wind hier auf meiner Lieblingsinsel Lanzarote.
Stefan Holtgreife, Geschäftsführer des Unternehmens SOLARLUX und geschätzter Kunde, zündete bei mir die Idee, mich in einem Podcast mit dem Thema „persönliche Müllabfuhr“ zu beschäftigen. Der Begriff geht, soweit mir bekannt, auf Fredmund Malik zurück, der u.a. in seinem Standardwerk „Führen, Leisten Leben“ empfiehlt, mindestens einmal im Jahr eine radikale Analyse durchzuführen, was es auszumisten gilt. Das können halbtote Projekte sein, die es endlich zu beenden gilt. Das kann ganz praktisch das Ausmisten von analogen und digitalen Daten und Datenträgern sein. Haben Sie noch Prospekte, Folder, Akten oder Ähnliches im Schrank, die Sie längst wegwerfen wollten? Machen Sie ein Happening daraus und setzen Sie mindestens einen Tag für kollektives Aufräumen an.
Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, fällt vielleicht auch die Japanerin und Bestsellerautorin Marie Kondo ein, deren Bücher ebenfalls zum systematischen Aufräumen einladen.
In dieser Podcast-Soloepisode lege ich den Fokus auf die interne Kommunikation in Unternehmen und liefere Ihnen fünf konkrete Tipps, wie Sie aufräumen und eine persönliche wie auch gemeinsame Müllabfuhr durchführen können.
An dieser Stelle empfehle ich mein aktuelles Buch, „Wirksam handeln durch Selbstführung“. Im Teil 3: Methoden und Instrumente mit Hebelwirkung stelle ich ausgewählte Ansätze vor, darunter auch die „Vierung“ (Was wollen wir weiter machen? Was wollen wir anders machen? Was wollen wir neu machen? Was wollen wir beenden?).
Herausforderungen
Warum sollten wir eigentlich eine Müllabfuhr im Kontext der internen Kommunikation durchführen? Nun, ich bin mir sicher, Ihnen fallen gleich zahlreiche Probleme und Ärgernisse ein. Beispiele? Der Sitzungs- und Besprechungszirkus. Darin das Ärgernis, dass manche Teilnehmer gänzlich unvorbereitet in Sitzungen kommen.
Oder der E-Mail-Terror, ausgelöst durch unklare Kommunikationsketten oder auch wahllose „cc“-Setzungen.
Vielleicht sind Sie auch wesentlicher Teil der Probleme, die Sie beklagen. Die Ursachen könnten in mangelhafter Fähigkeit zur internen Kommunikation liegen. Hand aufs Herz: Wann haben Sie das letzte Seminar mitgemacht, dass sich mit interner Kommunikation beschäftigte? Oder zumindest ein Buch dazu gelesen?
Uns alle nervt immer wieder, dass wir eben nicht wirksam handeln. Wie sähe eigentlich eine ideale Welt der internen Kommunikation aus?
Kommunikation: Ideale Welt
Sicherlich haben auch Sie eine Vorstellung davon, wie eine gelingende interne Kommunikation aussehen könnte:
Wir besitzen als Führungskräfte die Fähigkeiten, um klar und empfängergerecht zu kommunizieren.
Unsere Informationen an die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind zeitgerecht, in den richtigen Portionen und stets willkommen.
Wir sind offen und geben eine Vertrauensvorschuss (übrigens war das einer der Kernsätze in einem Leitbild, dass ich seinerzeit mit einem Kunden im medizinischen Bereich entwickelt hatte: „Führen heißt Vertrauen schenken“.)
Wir setzen effektive Wege und Instrumente der internen Kommunikation ein, deren Nutzen den Aufwand stark übertrifft und die damit die Wirksamkeit unseres Unternehmens steigern.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen ihren Beitrag zur Wertschöpfung und wissen, wie dieser der Mission des Unternehmens dient.
Interne Kommunikation dient in dieser idealen Welt vor allem dazu, die Eigenverantwortung und Selbstorganisation zu fördern, Missverständnisse zu erkennen und auszuräumen sowie eine wertschätzende Kultur aufzubauen.
Ja, dies sind einige Aspekte einer idealen internen Kommunikation. Immerhin: einige Unternehmen kommen dem durchaus schon nahe. Was können Sie als Führungskraft tun, um Wirksamkeit im Unternehmen zu fördern und wie können Sie eine gelingende Müllabfuhr durchführen – individuell und unternehmensweit? Hier kommen meine ausgewählten fünf Tipps.
Pragmatisches Herangehen
In den nachfolgenden fünf Tipps konzentriere ich mich auf solche Ansätze und Hebel, die nach meiner Erfahrung als Berater und Coach auch tatsächlich in der Unternehmenspraxis funktionieren.
Tipp 1: Persönliche Reflexion meines kommunikativen Verhaltens
Dies ist eine wichtige Vorarbeit, bevor Sie Themen wie eine Müllabfuhr im Kontext der internen Kommunikation angehen können. Hier Vorschläge für Reflexionsfragen:
Wenn das Ziel eine wirksame interne Kommunikation in unserem Unternehmen ist:
Wie lautet ganz grundsätzlich mein Beitrag zu einer gelingenden Kommunikation? (hier bietet es sich an, eine zum Unternehmen passende Frage- bzw. Checkliste zu entwickeln)
Wo habe ich Engpässe hinsichtlich meiner kommunikativen Fähigkeiten?
Welche kommunikativen Talente besitze ich, die ich noch nicht entfaltet oder zwischenzeitlich vernachlässigt habe?
Woran will ich in der Konsequenz arbeiten, wozu verpflichte ich mich?
Tipp 2: Gemeinsam die Systeme und Instrumente checken.
In meinem aktuellen Buch zitiere ich den Autor und Mitinhaber einer Kommunikationsagentur, Markus Albers. Er berichtet davon, wie die Einführung eines „mächtigen Tools“ – es war, wenn ich mich recht entsinne, die Plattform „Slack“ -, eben nicht zur gewünschten Vereinfachung und Zentralisierung der Kommunikation führte, sondern die Zahl der Kanäle, in denen kommuniziert wurde, noch vervielfachte.
Mein Tipp: Führen Sie in Ihrer Führungsgruppe zunächst einzeln, dann gemeinsam, eine Analyse Ihre Systeme und Instrumente der Kommunikation durch. Die oben genannte Persönliche Reflexion ist zudem eine gute individuelle Vorbereitung auf diesen gemeinsamen Prozess.
Leitfragen können sein:
Welche Systeme nutzen wir zur internen Kommunikation, speziell in der Führungsgruppe?
Wie gut kenne ich diese Systeme?
Wie gut kennen wir als Führungsgruppe diese Systeme?
Wie intensiv nutze ich diese Systeme? (Achtung: häufig kommt es zu einer Abwertung eines Tools, weil es einfach nicht beherrscht wird)
Wie intensiv nutzen wir diese Systeme?
Wie bewerte ich / wie bewerten wir diese Systeme? (diese Fragen gerne auf einer Skala, z.B. 0 – 7, beantworten)
Welche Ansätze der Verbesserung habe ich / haben wir (ggf. die „Vierung“ anwenden)?
Sie können auch eine Matrix bilden mit den Achsen Aufwand: hoch-niedrig und Nutzen: hoch-niedrig.
Wichtig ist nach meiner Erfahrung, dass zunächst jede Führungskraft ihre eigene Inventur und Bewertung der Systeme durchführt und dass die Ergebnisse dann in einer Klausur verglichen werden. Es hilft schon, wenn am Ende der Klausur Entscheidungen getroffen werden, wo radikal gespart oder verzichtet werden soll – eben im Sinne einer Müllabfuhr.
Tipp 3: Das Kommunikations-Manifest (o.ä.)
Nachdem Sie durch die o.g. Analyseschritte gegangen sind, bietet es sich an, Ihre gemeinsamen Erkenntnisse in eine positive Form oder auch Selbstverpflichtung zu gießen. Aber Achtung: keep it simple!
Das „Manifest“ kann eine Sammlung von grundlegenden Aussagen sein, die die angestrebte optimale interne Kommunikation beschreiben. Vermeiden Sie Platitüden und sorgen Sie dafür, dass alle Aussagen auf eine einzige Seite passen. Treffen Sie eine Entscheidung: Soll das Manifest nur für die Führungsgruppe oder doch für das gesamte Unternehmen gelten? Wenn letzteres die Zielrichtung ist, dann entwerfen Sie die Thesen unbedingt in einer „gemischten“ Gruppe, der neben Führungskräften vor allem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschiedlicher Funktionen und Ebenen angehören.
Gehen Sie zügig voran, das ist meine Erfahrung mit einigen solcher Prozesse. Und arbeiten Sie dann erst einmal mit einer Version „1.0“ für ein gutes Jahr und überarbeiten bzw. aktualisieren sie diese dann.
Tipp 4: Zeremonienmeister(in) berufen
In der Vergangenheit habe ich immer wieder gute Erfahrungen damit gemacht, eine Art „Zeremonienmeister/in“ speziell für Meetings von Führungsgruppen (aber nicht nur) zu berufen. Damit ist eine Person gemeint, die aus der Gruppe stammt und die in der Lage ist, dieser Gruppe eine Rückmeldung zu deren Verhalten zu geben. Rückkoppelung, nicht RatSCHLAG, ist hier gefordert.
Basis für die Rückkoppelung könnte das o.g. Manifest oder gemeinsame Thesen oder Leitsätze sein. Die Person muss auch nicht bei jeder Sitzung zum Abschluss ein Feedback geben; besser ist es meiner Meinung nach, etwa alle 3 Monate eine strukturierte Rückmeldung zu geben, die mit konkreten Beobachtungen angereichert ist.
Tipp 5: Müllabfuhr-Tag im Unternehmen ansetzen
Wenn Sie die oben genannten Maßnahmen / Tipps umgesetzt haben (und möglichst erst dann), sollten Sie in der Führungsgruppe überlegen, wie das Thema Müllabfuhr einmal im Jahr im gesamten Unternehmen realisiert werden kann.
Seien Sie als Führungskräfte Vorbilder und berichten Sie entweder in den vorbereitenden Infos an alle Mitarbeiter oder dann bei dem Müllabfuhr-Tag von Ihren eigenen Herausforderungen und von denen Dingen (Projekten, was auch immer), die Sie entsorgen wollen. Es versteht sich von selbst, dass ein solcher gemeinsamer Müllabfuhr-Tag auch professionell medial begleitet werden muss.
Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud
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