SF204 Psychological Safety and Just Culture

 


Just Culture – ein wichtiger Ansatz, um Psychological Safety zu fördern

In der Podcast-Episode SF201 hatte ich mit dem Psychologen Viktor Oubaid über das Thema Psychological Safety gesprochen. Die Episode ist auf sehr großes Interesse gestoßen. Heute nun nehmen wir das Thema noch einmal auf. Wir schauen auf einen Aspekt, die Kultur, und erörtern das Konzept der Just Culture.
Mein Gast ist Martin Dutschek. Er ist für Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, natürlich kein Unbekannter. Ich hatte ihn zuletzt in der Episode SF191  zu Gast. In seinem Hauptjob ist er im Bereich Sicherheit in einer großen Organisation tätig. Daneben ist er seit vielen Jahren freiberuflich im Bereich Luftfahrt als Sicherheitsexperte engagiert.

In der Vorbereitung zu dieser Episode hatte ich eine Chat GPT 4o Abfrage unternommen, um mehr über den Ansatz Just Culture zu erfahren. Hier die Antwort:

Das Konzept der Just Culture beschreibt eine Unternehmenskultur, die zwischen menschlichen Fehlern, risikoreichem Verhalten und grober Fahrlässigkeit unterscheidet, um angemessen auf Vorfälle zu reagieren. Ziel ist es, ein Umfeld zu schaffen, in dem Mitarbeitende sich sicher fühlen, Fehler oder Risiken zu melden, ohne ungerechtfertigte Sanktionen befürchten zu müssen. Dabei wird individuelles Fehlverhalten adressiert, ohne die systemischen Ursachen zu vernachlässigen. Dies fördert Transparenz, kontinuierliches Lernen und eine nachhaltige Verbesserung der Sicherheit und Leistung. 


Inhalte der Episode

Mit Martin Dutschek spreche ich u.a. über folgende Aspekte:

  • Definition: Was ist Just Culture?
  • Die Koppelung von Psychological Safety und Just Culture.
  • Nutzen der Einführung von Just Culture – Beispiele nicht nur aus der Luftfahrt.
  • Wie kann ein mittelständisches Unternehmen Just Culture fördern? Konkrete Tipps.
  • Grenzen dieses Konzepts.

 


Fördern Sie Ihre Balance – mit unserem Seminar

Wollen Sie zum Jahresanfang etwas für Ihre Selbstführung tun?

Wie wäre es mit einer intensiven Planungszeit in einer besonderen Umgebung?  Im Januar 2025 bieten die Fitness- und Achtsamkeitsexpertin Anja Termöllen und ich ein dreitägiges Seminar auf Lanzarote an:

WIRKSAM HANDELN DURCH SELBSTFÜHRUNG

  • die eigene Vision schärfen
  • neue Perspektiven gewinnen
  • Kraft tanken auf der Vulkaninsel

Drei intensive Seminartage auf Lanzarote: 13.-15. Januar 2025

Das Seminar auf Lanzarote zielt darauf ab, Privatpersonen und Führungskräfte in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung zu unterstützen. Durch eine Kombination aus Achtsamkeit, Fitness, Selbstwirksamkeit und Leadership Development sollen die Teilnehmer ihre innere Klarheit und Stärke finden und nachhaltig in ihren Alltag integrieren. Lanzarote, mit seiner einzigartigen Landschaft und inspirierenden Umgebung, bietet den idealen Rahmen, um fernab des Alltags neue Perspektiven zu gewinnen und sich zu fokussieren.
Wir freuen uns auf Sie – lassen Sie uns kraftvoll in das neue Jahr starten!
Anja Termöllen und Dr. Burkhard Bensmann

Zur Infoseite: Seminar Wirksam handeln auf Lanzarote am 13.-15. Januar 2025

Info-PDF zum Seminar: SF_LZ_2025_Folder


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud

 

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SF201 Führung: Psychologische Sicherheit bieten

 


Wie schaffe ich das Gefühl von Sicherheit? Fragen an den Experten Dr. Viktor Oubaid

Wie wichtig ist es für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Sicherheit am Arbeitsplatz zu verspüren? Was können Unternehmerinnen und Unternehmer dafür tun, diese „psychological safety“ zu schaffen? Ist es mit einer positiven Fehlerkultur getan oder was braucht es noch? Zum Thema Psychological Safety spreche ich heute mit einem ausgewiesenen Experten, nämlich mit Dr. Viktor Oubaid. Viktor ist ist seit 1999 in leitender Tätigkeit im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR e.V.) und Spezialist für Luft- und Raumfahrtpsychologie. Er hat u.a. an der Auswahl der ESA Astronauten federführend mitgewirkt. Im Rahmen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit befasst er sich mit Berufsanforderungen in Luftfahrt und Medizin, sowie mit der Entwicklung computergestützter Verfahren zur Beurteilung von Teams und Teameffizienz. Darüber hinaus arbeitet er auch als selbstständiger Berater.

Langjährige Hörerinnen und Hörer kennen ihn, denn ich hatte ihn bereits in der Episoden SF115 (https://ld21.de/sf115-der-faktor-mensch/), SF122 (https://ld21.de/sf122-aus-krankenhaus-und-cockpit-lernen/) und SF161 (https://ld21.de/sf161-kompetenzmodelle-viktor-oubaid/) zu Gast.

 


Inhalte

Mit Dr. Viktor Oubaid spreche ich u.a. über:

  • Was ist psychological safety und warum ist das Thema derzeit so populär?
  • Was können wir in diesem Kontext von Luft- und Raumfahrt lernen?
  • Wie kann ich als Unternehmerin oder Unternehmer Bedingungen für psychological safety schaffen?
  • Was kann ich für mich selbst tun?
  • Selbstführung: Was tust Du für Dich selbst?
  • Ausblick: Welche Projekte stehen an?

 


Links

Homepage des DLR, Bereich Luft- und Raumfahrtpsychologie

Buch Der Faktor Mensch

Bisherige Episoden mit Viktor Oubaid: Episoden SF115 (https://ld21.de/sf115-der-faktor-mensch/), SF122 (https://ld21.de/sf122-aus-krankenhaus-und-cockpit-lernen/) und SF161 (https://ld21.de/sf161-kompetenzmodelle-viktor-oubaid/)


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SF197 Mitarbeiter gewinnen – neue Studienergebnisse

 


Erkenntnisse der SALT AND PEPPER Studie – Interview mit André Wilmshöfer

SALT AND PEPPER ist eine Unternehmensgruppe mit ca. 500 Mitarbeitern in den Bereichen Technology, Consulting, Digital und Academy. André Wilmshöfer ist Geschäftsführer der Technology-Sparte und von Beginn an dabei. Wir widmen uns im Gespräch den Erkenntnissen einer Studie, die vor allem nach Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel fragt. Ich zitiere von der Webseite von SALT AND PEPPER:

„Der Fachkräftemangel ist gekommen, um zu bleiben und zeigt auch im Zeitalter von KI: Der Mensch bleibt ein entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmen. Aus diesem Grund hat sich der Engineering- und IT-Dienstleister SALT AND PEPPER im Zuge der SALT AND PEPPER Survey die Fragen gestellt, welche Strategien Unternehmen gegen einen dauerhaft leergefegten Arbeitsmarkt entwickelt haben, welche Anforderungen Mitarbeitende an ihre Arbeitgebenden stellen und welche Rolle Dienstleister in dieser Gleichung spielen. Laut der aktuellen Befragung in Zusammenarbeit mit dem Markforschungsinstitut YouGov, bei der 2.059 Büroarbeitende, darunter 563 Fachkräfte aus dem Bereich IT und 529 Fachkräfte aus dem Bereich Produktion, interviewt worden sind, bekommt deutlich mehr als die Hälfte der Befragten in ihren Unternehmen (60 %) die Auswirkungen des Fachkräftemangels deutlich zu spüren. 15 Prozent fürchten sogar, infolge des Mangels an qualifizierten Arbeitskräften nicht mehr lange wettbewerbsfähig zu sein. Für 50 Prozent der Befragten ein potenzieller Lösungsansatz: der Einsatz von KI. “

André Wilmshöfer und Dr. Burkhard Bensmann im Vorgespräch zum Podcast; Foto: SALT AND PEPPER

 


Inhalte

André Wilmshöfer erläutert die Studie und die wichtigsten Erkenntnisse daraus.

Wir erörtern vor allem die folgenden Fragen:
Welche Strategien haben Unternehmen gegen einen dauerhaft leergefegten Arbeitsmarkt entwickelt?
Welche Anforderungen stellen Mitarbeitende an Ihre Arbeitgebenden ?
und
Welche Rolle spielen Dienstleister in dieser Gleichung?

 


Links

Future Stories:

Expert-Sharing

Weiterbildung als Schlüssel gegen den Fachkräftemangel

Seite mit link zu allen Future Stories

 


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SF196 Zuversicht und Zutrauen fördern – Teil 2

 


Weitere Tipps, um Zuversicht und Zutrauen zu fördern

Zuversicht und Zutrauen fördern – Willkommen zum zweiten Teil. Haben Sie den ersten Teil – also die Episode SF195 – schon gehört? Wenn nicht: holen Sie es nach, darin nenne ich bereits viele handfeste Tipps, um sich selbst zu motivieren und die eigene Zuversicht wieder aufzupäppeln. Hier nun der zweite Teil zum Thema. Warum 2 Teile? Weil der Rücklauf auf meine Abfrage, wie meine Kunden und Kollegen Zuversicht und Zutrauen fördern, einfach großartig war.

Worum ging es im ersten Teil – falls Sie ihn noch nicht gehört haben: Ich habe zunächst erläutert, was ich unter Zuversicht und Zutrauen verstehe: Zuversicht ist festes Vertrauen auf ein in der Zukunft eintretendes und gewünschtes Ereignis, kombiniert mit aktivem Zutun dafür. Auf uns selbst bezogen ist Zutrauen in meinen Augen der Glaube oder die Überzeugung, dass ich über Fähigkeiten und Fertigkeiten verfüge, um etwas Angestrebtes erfolgreich zu tun. Dann habe ich den Bezug zum Thema Selbstführung hergestellt. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir uns über die Bedeutung von Zuversicht und Zutrauen gerade in Bezug auf unsere mentale Gesundheit bewusst sein sollten und daher Zuversicht und Zutrauen auch bewusst fördern sollten – als Bestandteil einer gelingenden Selbstführung. Und natürlich habe ich ausgewählte Ansätze aus den Rückmeldungen vorgestellt, um zunächst Zuversicht und Zutrauen bei mir selbst zu fördern.
Und was sind die Inhalte dieses zweiten Teils? Ich hatte in Aussicht gestellt, Antworten auf diese zwei Fragen zu geben: Welche Rolle spielen andere, z.B. Familie oder auch Team-Mitglieder, wenn es um die Förderung von Zuversicht und Zutrauen geht? Wie kann ich als Geschäftsführerin, Inhaber, CEO Zuversicht und Zutrauen ausstrahlen, damit auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begeistert werden können? Nachfolgend setze ich meine Sammlung der Tipps fort. Ich freue mich über die Rückmeldungen. Sie sind so handfest, dass ich sie mit nur wenigen Anmerkungen hier einfach wiedergebe.


Inhalte

Worum geht es in dieser Episode? Hier einige Stichwörter – siehe die ausführlichen Texte unten:

  • Im Team arbeiten
  • Vor-Bild sein
  • Feedback von Anderen
  • Netzwerken
  • Intrinsische Motivation pflegen
  • Perspektiven- und Fokuswechsel
  • Konstruktives Mind-set und Mediendiät
  • Freude an der Herausforderung
  • Sinn und Zweck der Arbeit
  • Ehrliche eigene Begeisterung
  • Humor
  • Strategie
  • Zeit für mich

Zuversicht und Zutrauen fördern – weitere Tipps

Im Team arbeiten

Starten wir mit diesem Punkt bzw. mit dieser Überschrift. Ich hatte Ihnen ja zugesagt, nach den Tipps des ersten Teils auch über die besondere Bedeutung des Umfelds und des eigenen Teams zu sprechen. Stellvertretend für viele Anmerkungen der anderen befragten Kunden und Kollegen soll hier Johannes Buß, Vorstandsvorsitzender einer Caritas-Organisation zu Wort kommen: Für mich ist es wichtig, mich in einem Führungsteam zu bewegen mit Kolleginnen und Kollegen, die durch ihre Kompetenzen und ihr Engagement mit mir zusammen Zuversicht ausstrahlen, die gemeinsam Freude am Veränderungsmanagement haben, die Lust daran haben, Verantwortung zu übernehmen und zu gestalten und die ab und zu die Erfolge miteinander feiern. Sich die Meilensteine bewusst machen, die erreicht wurden und die Erfolge nicht für selbstverständlich erachten – das fördert unsere gemeinsame Zuversicht und unser Zutrauen. Da schließt das sehr gut an, was Steffi Holle, seit einigen Monaten Vorständin in derselben Organisation, mir zurück gemeldet hat. Neben der Kraft, die Steffi aus ihrem privaten Umfeld gewinnt, nimmt das Führungsteam eine besondere Rolle ein: Sie sieht darin einen entscheidenden Baustein, denn so Steffi, ein Leitungsteam mit Zusammenhalt und Vertrauen bringt Zuversicht! Und, so führt sie weiter aus, diese Zuversicht werde durch eine gemeinsame Haltung gefördert.  Was uns natürlich auch zur Vor-Bildfunktion bringt. Dazu Steffi: Zuversicht kommt von Zutrauen – das brauchen die Menschen um mich herum. Und wie tankt sie selbst auf? Sich selbst schenkt sie Auszeiten an der Nordsee…

Vor-Bild sein

Um Zuversicht in einem Team auch auszustrahlen, also vor-bildlich zu handeln, gilt es, auch in schwierigen Phasen Haltung nach außen zu zeigen, wie Ulrich Pelster, Vorstandsvorsitzender in einem Krankenhausverbund, mir schrieb: Ich zitiere – so Ulrich Pelster – Ernest Hemingway: „Niemals in der Öffentlichkeit entmutigt sein. Geheimnis meines Erfolges“  Wäre natürlich schön, wenn es so einfach wäre, so Ulrich weiter, ein Funke Wahrheit steckt aber schon drin: sich nicht entmutigt zu zeigen, unabhängig von natürlich vorhandenen Sorgen und Zweifeln, das ist schon von Bedeutung. Wie lässt sich dies aber nun praktisch erzielen? Hierzu Ulrich Pelster weiter: Für mich am wichtigsten ist dabei die Wahrnehmung, die Dinge zumindest in Teilen beeinflussen zu können, also nicht hilflos zu sein. (Oder zumindest die Illusion davon zu haben.) Diese Wahrnehmung erreiche ich am ehesten durch Arbeit, also nicht durch Grübeln, sondern praktisches Arbeiten und dabei komplexe Dinge auf handhabbare Teile hinunterbrechen.  Dass in diesem Kontext auch ganz praktische Selbstführung zählt, wird aus den weiteren Ausführungen von Ulrich deutlich: Tatsächlich hilfreich sind auch ganz profane, aber sehr wirksame Dinge: Bewegung. Morgens ein wenig trainieren, regelmäßig Schwimmen, außerdem gerne Musikmachen und dergleichen. Und schließlich die demütige Einsicht, dass der ganze Kram wichtig ist, dass es aber sehr viel fundamentalere Dinge gibt. Wir haben in den letzten zwei Jahren ukrainischen Ärzten geholfen. Es ist gar nicht zynisch gemeint, aber im Vergleich dazu ist eine Krankenhausreform, so wichtig sie auch ist, Kleinkram. Offenbar, so eine meiner Erkenntnisse aus der Rückmeldung von Ulrich Pelster, hängen Zuversicht und Zutrauen einerseits und Demut andererseits zusammen. Lassen wir das für einen Moment sacken…

Feedback von Anderen

Sie wissen, liebe Hörerinnen und Hörer, dass mein Verständnis von Selbstführung ist, dass wir uns selbst entfalten, damit wir auch anderen zur Verfügung stehen können. Eben kein Ego-Shooter-Spiel, sondern ein gemeinsames Wachsen und Fördern. Dabei spielt dann natürlich Feedback ein ganz wesentliche Rolle, wie auch Hermann Oberschelp, Unternehmensberater und Podcaster, mir schrieb: In meinem Führungsalltag habe ich festgestellt, dass regelmäßiges positives Feedback von meinen Gesprächspartnern und Kunden einen signifikanten Beitrag zur Stärkung meiner Zuversicht und meines Zutrauens leistet. Dieses Feedback bestätigt mir meine Fähigkeiten, auch wenn ich häufig Momente der Selbstkritik habe. Wieder zeigt sich, dass Kommunikation elementar ist. Hermann dazu: Der regelmäßige Austausch mit anderen Führungskräften, bei informellen Gesprächen oder in Netzwerkveranstaltungen ist für mich ebenfalls sehr hilfreich, da dieser Austausch von Erfahrungen und Best Practices nicht nur mein Fachwissen stärkt, sondern mich auch ermutigt, meinen eigenen Fähigkeiten und Entscheidungen zu vertrauen. Motivierende Rückmeldungen, so Herrmann weiter, kommen natürlich auch in Form von unternehmerischen Erfolgen: Während meiner Vertriebsaufgaben stellen die erfolgreichen Abschlüsse von Aufträgen ebenfalls ein positives Feedback dar. Sie bestätigen nicht nur die Wirksamkeit meiner Herangehensweise, sondern dienen auch als Motivation, weiterhin innovativ und kundenorientiert zu agieren.

Netzwerken

Der Austausch mit Kollegen ist auch für Christoph Nath, Geschäftsführer eines Stadtwerks, ein wichtiges Element, um Zuversicht und Zutrauen zu fördern: Ich bin in einem regelmäßigen Austausch mit Geschäftsführer Kolleginnen und Kollegen. Dort werden die kleinen und großen Themen angesprochen. Durch diese Diskussion mit meinem Netzwerk wird mir immer wieder bewusst, dass die Herausforderungen an die Geschäftsführungen sich überall verändern und größer werden. Die Themen ähneln sich und sind nur durch die notwendige Grundgelassenheit und Besonnenheit zielgerichtet zu lösen, um nicht in die sogenannte Aktivitätenfalle zu kommen: sehr fleißig sein – nur nicht wirksam. Beide Punkte – Feedback von Anderen und Netzwerken, finden sich in meinem Modell der Sieben Felder der Selbstführung vor allem im vierten Feld wieder, Mitarbeiter, Partner, Netzwerke. Für mich ist dieses Feld der Selbstführung ein ganz wesentliches: zeigt es doch, dass Selbstführung eben auch Aspekte von Teamwork enthält. Und zwar sowohl im Sinne von Geben, als auch von Nehmen.

Intrinsische Motivation (pflegen)

Den Unternehmer Kai Stolzenberg hatte ich bereits im ersten Teil zu dieser Thematik erwähnt, u.a. mit seiner Bemerkung, dass man von Beginn an über eine gesunde Portion von Zuversicht und Optimismus verfügen müsse, um als unternehmerischer Mensch erfolgreich zu sein. In dieselbe Richtung geht auch die Position von Niels Droste, Geschäftsführer eines Beratungsunternehmens: Ich spüre, dass das in mir sehr intrinsisch vorhanden ist und ich für mich keine wirklichen Rituale benötige. Zum einen agiere und kommuniziere ich immer sehr offen, so dass meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter es auch gewohnt sind, mal schlechtere Nachrichten zu hören und diese einordnen können.  Zum anderen, und das ist hier viel entscheidender, ist es für mich immer Teil meiner Gedankenwelt, den Fokus auf das Positive zu richten und Wege aufzuzeigen. Mindestens ist aus schlechten Ereignissen oder Entwicklungen immer auch als Grundeinstellung „Ein Gutes im Schlechten“ heraus zu kristallisieren, welches ich für mich versuche, dann als neue Erkenntnis oder Maßgabe in den Fokus zu nehmen. Und er nennt noch eine Gewohnheit, die auch zum eben erwähnten Punkt „Vorbild“ passt: Wenn ich in kritische Abstimmungen und/oder Termine gehe, „zwinge“ ich mich kurz vor Eintritt zu einem ausgeprägten Lächeln, um aus meinem Gesicht das damit verbunde Gefühl in mir für den Moment stärker verankern zu können.

Perspektiven- und Fokuswechsel

Björn Sprotte, CEO eines internationalen Schifffahrtsunternehmens, hat in seiner Antwort zunächst die Förderung der eigenen Zuversicht betrachtet. Er empfiehlt u.a. das regelmäßige Reflektieren auf Erreichtes relativ zu den Zielen. Dabei nimmt er bewusst Perspektivwechsel ein, nämlich von kurzfristigen zu langfristigen Zielen. Dies dient ihm zur Refokussierung. Er schlägt damit eine Analogie aus der Fotografie vor: die Blende anpassen und das Bild in der Ferne wieder scharfstellen. Ihm helfen, so schreibt er weiter, Vergleiche mit früheren Erfahrungen, auch die Rückbesinnung auf frühere Erfolge und wie diese erreicht wurden. Auch Björn nutzt immer mal wieder eigene Notizen, um in der Rückschau Gesamtzusammenhänge zu erkennen. Mir gefallen diese Analogien; das liegt sicher auch daran, dass ich seit vielen Jahrzehnten bewusst fotografiere.

Konstruktives Mind-Set und Mediendiät

Sven Ruschhaupt, Hauptgeschäftsführer einer großen Handwerkskammer, schrieb mir zum Thema Zuversicht und Zutrauen fördern: Ich bin grundsätzlich realistisch, was manchmal einen pessimistischen Eindruck bewirken mag. Allerdings habe ich auch festgestellt, wenn ich positiv an die Themen und Menschen herangehe, dann überträgt sich das auch entsprechend. Das kostet manchmal Überwindung und etwas mehr Kraft, vielleicht auch gegen eine innere Überzeugung, allerdings habe ich in letzter Zeit gemerkt, dass das auch erwartet wird. Insofern bekomme ich dann auch spiegelbildlich einen positiveren Umgang zu spüren, was erfreulich ist und dann den Einsatz auch rechtfertigt. Sven Ruschhaupt erläutert weiterhin, dass eine solches Vorgehen es erleichtert, Zitat „insbesondere diejenigen zu führen, die sich von externen Einflüssen leicht beeinflussen lassen und andere mit „runterziehen“. Dieser Punkt knüpft auch an den oben genannten Aspekt Vor-Bild an. Gerade in Zeiten von Stapelkrisen besteht die besondere Gefahr, dass schlechte Stimmung sich wie ein Virus verbreitet und damit auch die resilientesten Führungskräfte runterzieht. Hier sind wir gefordert, zunächst bei uns Zuversicht und Zutrauen zu entfalten, um dann auf andere positiv auszustrahlen. Sven Ruschhaupt weiter: Meine Resilienz besteht aus einem Mix aus Gelassenheit („Manche Dinge kann man nicht ändern, sondern nur seine Einstellung dazu…“), Sport, Entspannungsübungen (Autogenes Training), gutem Essen, Spaziergängen mit dem Hund und der Pflege von (guten) Freundschaften und bewusste Zeit mit der Familie. Sie erinnern sich, liebe Hörerinnen und Hörer, an den ersten Teil, also die voran gegangene Podcast-Episode. Darin erwähnte ich den Hinweis von Markus Albers, sich mit den Stoikern zu befassen… Sven Ruschhaupt sich übrigens für eine strenge Mediendiät entschieden, wie ich sie auch in meinem aktuellen Buch empfehle: [Ich] lasse ich mich von externen Einflüssen kaum lenken. Aus den Social-Media-Kanälen habe ich mich komplett abgemeldet, verschwende also keine Zeit damit, Zeitungen (insbes. die NOZ) lese ich nicht mehr bzw. nur die Überschriften, Talkshows oder sonstige unsinnige Fernsehsendungen gucke ich nicht mehr. Das hilft wirklich gut!

Freude an der Herausforderung

Eine konstruktive innere Einstellung hat auch Sven Scholz, Geschäftsführer von Salt And Pepper, für sich entwickelt: Als gelernter Ingenieur finde ich Freude und Antrieb im Lösen von Herausforderungen – sei es in der Technik oder im Führungsalltag. Ein Unternehmen ist ja selbst wie ein komplexes System. Und dieses System reibungslos laufen zu lassen, treibt mich an. Das Schöne dabei ist, dass anders als bei einer reinen Maschine, ich mit Menschen arbeite. Menschen, die selbst ihre Ideen, Fähigkeiten und Persönlichkeiten einbringen – das ist bei uns der SALT AND PEPPER-Spirit. Diese Vielfalt schafft immer wieder neue Überraschungen und Impulse,  die mich persönlich antreiben und meine Zuversicht stärken. So habe ich mir ein Arbeitsumfeld geschaffen, das von sich aus immer wieder neue Energie und Freude in mir weckt. Der letzte von Sven genannte Punkt ist aus meiner Sicht noch einmal besonders hervorzuheben: als unternehmerische Menschen vermögen wir es, uns gedeihliche Bedingungen zu schaffen (im Modell der Sieben Felder übrigens das fünfte Feld, Prozesse und Strukturen).

Sinn und Zweck der Arbeit

Ich erlebe es in Beratungs- und Coachingsessions immer wieder, dass meinen Klienten im Führungsalltag das Bewusstsein für das Sinnhafte der eigenen Tätigkeit verloren geht. Guido Uhl, Geschäftsführer von Einrichtungen der Heilpädagogischen Hilfe, hat, wie er schreibt, „ein ganz einfaches Rezept“, um Zuversicht und Zutrauen zu fördern: Sich vermehrt in unsere Einrichtungen [der Heilpädagogischen Hilfe] begeben, möglichst viel Zeit mit Menschen verbringen (unabhängig ob mit oder ohne Beeinträchtigung) und dabei immer wieder vor Ort erleben, dass unsere Arbeit wirkt, dass wir eine wortwörtlich sinn-volle Arbeit ausführen dürfen. Diese Art der Rückerinnerung an das Sinnhafte der eigenen Tätigkeit hat Guido Uhl   in seinen Führungsalltag fest eingeplant, wie er ausführt: … diese Begegnungen sind bei uns seit vielen Jahren „ritualisiert“, man kann sich darauf verlassen, dass ich jede Einrichtung jedes Jahr mindestens ein Mal besuche. Langjährige Hörerinnen und Hörer wissen es: der besondere Stellenwert des Sinns in der eigenen Arbeit findet sich in meinem Selbstführungsmodell gleich im ersten Feld, nämlich Mission und Vision.

Ehrliche eigene Begeisterung

Was Thomas Fuhrmann, Geschäftsführer eines Fintech-Unternehmens mir geschrieben hat, schließt sich sehr gut an: Am wichtigsten ist, so Thomas, diese Zuversicht und das Zutrauen selbst zu haben. Offene Kommunikation darüber, warum man diese Zuversicht und das Zutrauen hat ist meiner Meinung nach dann der Schlüssel. Ich muss das als Führungskraft vorleben. Das kann ich nur, wenn es mir selbst auch wirklich so geht. Ansonsten fühlen sich (clevere und engagierte Mitarbeiter) an der Nase herumgeführt. Ich finde übrigens, dass man die eigene Begeisterung auch immer wieder „aufladen“ kann – und in schwierigen Zeiten auch muss. Bei mir sind das Reflexionen wie Tagebuchnotizen, das Lesen meiner Liste der Erfolge und andere Rituale.

Humor

Eine andere Sicht auf die Förderung von Zuversicht und Zutrauen nannte mir Anja Termöllen. Sie ist Personal und Resilience Trainerin und Achtsamkeitsexpertin – und meine Ehefrau. Für mich, so sagt Anja, ist Humor ein wichtiger Anker in fordernden Zeiten. Lachen aktiviert das Zwerchfell und erleichtert eine tiefe Atmung. Die wiederum entspannt uns und hilft einen klaren Kopf zu bewahren. Außerdem ist Humor hilfreich, Menschen zusammenzubringen. In der Tat: Wir sind oft so „verkopft“, dass uns der Humor abhanden kommt. Dabei ist das Lachen für uns selbst erleichternd und stresslösend. Und es schafft eine soziale Verbindung zu denen, MIT DENEN wir lachen.

Strategie

Dass Zuversicht und Zutrauen beim eigenen Team und bei den Mitarbeitern auch durch Strategie gefördert werden kann, hat mir ein weiterer Kunde geschrieben, der allerdings hier nicht explizit genannt werden will – was ich respektiere. Nach seiner jahrzehntelangen Erfahrung als Führungskraft sei es insbesondere wichtig, dass die Führung einen strategischen Plan hat und diesen kommuniziert. Damit würde das eigene Handeln nachvollziehbar, gerade in schwierigen Zeiten. Es komme zum Ausdruck, dass das Handeln mit Ideen und Perspektiven verbunden ist – und das fördere die Zuversicht.

Zeit für mich

Schließen möchte ich mit ganz praktischen Tipps von Oliver Leisse, dem Zukunftsforscher (der ja hier im Podcast schon oft mein Gesprächspartner war. Ich nehme mir Zeit für mich und meine Familie. In der Reihenfolge, entsprechend der angepassten Anweisung aus dem Flugzeug – Im seltenen Fall eines Zutrauens- oder Zuversichts-Verlustes kümmern Sie sich erst um sich selbst und dann um ihre Familie, Freunde, Geschäftspartner… Meine Mittel und Routinen: Ich mache GZSZ – Gute Zeiten Sicher Zuordnen. Oder auch als Time Boxing bekannt. Ich reserviere mir sichere Zeiten für Handlungen, von denen ich weiß, dass sie mir guttun – wie Lesen, Meditieren, Spazierengehen, Joggen. Und blocke dann eine Zeit in meinem Terminkalender. 

 


Angebot

Coaching

Sollten Sie feststellen, dass Ihnen Zuversicht und Zutrauen abhanden gekommen sind, dann checken Sie sich, ob Sie externe Unterstützung benötigen. Als Begleiter von Führungskräften der ersten Ebene nehme ich pro Jahr eine begrenzte Zahl an neuen Kunden auf. Melden Sie sich gerne, wenn ich Sie als Executive Coach unterstützen soll.

Vorträge

Ich will an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass ich für das Thema Zuversicht und Zutrauen auch als keynote speaker zur Verfügung stehe – auf Deutsch und auf Englisch (an meinem Spanisch arbeite ich noch).

Persönlicher Planungstag mit meiner Unterstützung

Hier ist der link zur deutschen Infoseite: Persönlicher Planungstag

Und hier ist der link zur englischen Infoseite: Personal Planning Day


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


 

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SF195 Zuversicht und Zutrauen fördern – Teil 1

 


Zuversicht und Zutrauen statt Pessimismus

Ich nehme eine zunehmend pessimistische Grundstimmung unter Menschen wahr. Das betrifft auch Geschäftsführer, CEOs, in Vorständen ehrenamtlich Engagierte – männlich wie weiblich. Das ist umso beunruhigender, als mir viele dieser Personen gerade in der Krisenzeit der Pandemie eher wie Felsen in der Brandung vorkamen. Jetzt erwischt es offenbar auch diese… Und genau darum will ich in dieser Episode dagegenhalten und die Frage beantworten: Wie können wir Zuversicht und Zutrauen fördern?

Zuversicht und Zutrauen – für mich essenziell, um in turbulenten Zeiten einen klaren Kopf und ein empathisches Herz zu behalten. Ich habe in der Recherche gut 40 Menschen aus meinem Netzwerk gefragt, was die denn tun, um Zuversicht und Zutrauen zu fördern. Und die Ideen und Tipps sind einfach großartig. Und so vielfältig, dass ich daraus – mindestens – zwei Podcast-Episoden machen will.


Inhalte

Worum geht es in dieser Episode?

  • Ich will zunächst erläutern, was ich unter Zuversicht und Zutrauen verstehe.
  • Dann gehe ich kurz darauf ein, warum mich genau diese beiden Begriffe so faszinieren und warum ich sie für wesentliche Bestandteile einer gelingenden Selbstführung ansehe.
  • Ich widme mich dann ausgewählten Ansätzen, um zunächst Zuversicht und Zutrauen bei mir selbst zu fördern. 
  • Ich schließe mit einem kurzen Ausblick auf die Inhalte des Teils 2. Darin soll es u.a. darum gehen, wie wir Zuversicht und Zutrauen auch in unserer Organisation fördern können.

 


Was verstehen wir unter Zuversicht und Zutrauen?

Zuversicht

Zuversicht – hierzu finde ich in verschiedenen Quellen Definitionen wie: „festes Vertrauen darauf, dass etwas von der Zukunft Erwartetes eintritt. Abgeleitet ist das Wort offenbar aus dem Mittelhochdeutschen „zuoversiht.“ In diesem Zusammenhang auch interessant: das Verb „versehen“ hat auch die Bedeutung von „sich um etwas kümmern, ausstatten, ausrüsten“.  In meinem eigenen Verständnis, das ich Ihnen hier vorschlage, hat Zuversicht etwas dezidiert Aktives. Es ist für mich eben nicht das passive Vertrauen darauf, dass etwas „von der Zukunft Erwartetes eintritt“. Es ist vielmehr das aktive Eintreten dafür, dass ein gewünschtes Ziel von mir auch erreicht wird. Das ist damit auch eine Einstellungs- und Haltungssache.
Also hier knapp meine Definition: Zuversicht ist festes Vertrauen auf ein in der Zukunft eintretendes und gewünschtes Ereignis, kombiniert mit aktivem Zutun dafür.

Zutrauen

Und Zutrauen? Der Begriff lässt sich offenbar aus dem mittelhochdeutschen „trūwen“ ableiten, und verweist auf „Glauben schenken“, kein Misstrauen haben“, aber auch „glauben“, „hoffen“, „sich getrauen“.
Auf uns selbst bezogen ist Zutrauen in meinen Augen der Glaube oder die Überzeugung, dass ich über Fähigkeiten und Fertigkeiten verfüge, um etwas Angestrebtes erfolgreich zu tun.
Beide Begriffe sind für mich verbunden mit der Selbstwirksamkeitserwartung – hören Sie dazu auch die Episode SF18 „Selbstwirksamkeit steigern“ (https://ld21.de/sf18- selbstwirksamkeit-steigern/)

Zuversicht, Zutrauen und Well-being

Warum sind Zutrauen und Zuversicht nun ein integraler Bestandteil von Selbstführung? Sie kennen meine Definition:

Selbstführung umfasst Einstellungen und Methoden zur zielgerichteten Führung der eigenen Person. Selbstführung basiert wesentlich auf Selbsterkenntnis, Selbstverantwortung und Selbststeuerung. 

Zuversicht und Zutrauen sind elementar für das Erreichen der eigenen Ziele und natürlich auch für die eigene Gesundheit, das „well-being“.

An dieser Stelle soll an das vielen von Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, bekannte PERMA-Konzept erinnert werden, das vor allem von Martin Seligman geprägt wurde und das fünf wesentliche Bedingungen von „well-being“ nennt:

PERMA: Positive emotions; Engagement; Relationships; Meaning; Accomplishment

Ich bin an verschiedenen Stellen (Bücher, Podcasts) schon auf diesen Ansatz eingegangen, daher an dieser Stelle nur kurz: Ich bin fest davon überzeugt, dass wir uns über die Bedeutung von Zuversicht und Zutrauen gerade in Bezug auf unsere mentale Gesundheit bewusst sein sollten und daher Zuversicht und Zutrauen auch bewusst fördern sollten – als Bestandteil einer gelingenden Selbstführung.

 


Zuversicht und Zutrauen bei mir selbst fördern – ausgewählte Tipps

Wahrscheinlich warten Sie schon auf konkrete Tipps, um Zuversicht und Zutrauen bei Ihnen zu fördern. In Vorbereitung dieser Episode habe ich recherchiert und zudem in meinem Netzwerk per E-Mail diese Fragen gestellt:

Was tust Du, um im Führungsalltag die eigene Zuversicht und das eigene Zutrauen zu fördern bzw. immer wieder herzustellen?
Gibt es z.B. Rituale oder Gewohnheiten, mit denen Du Zuversicht und Zutrauen förderst?

An dieser Stelle sage ich ganz herzlichen Dank an alle, die sich der Beantwortung gewidmet haben und mir einige Zeilen geschrieben haben. Ich kann nicht alles von allen hier wiedergeben, dafür bitte ich um Verständnis. Die Rückläufe waren toll. Die Bandbreite der Antworten, die unterschiedlichen Perspektiven und Ansätze haben mich überrascht. Wieder ein Beweis dafür, dass zumindest derzeit noch die natürliche Intelligenz der künstlichen kreativ überlegen ist. Im Rahmen dieser kompakten Podcast-Episode will ich hier zumindest eine erste Auswahl von Tipps wiedergeben. Ich habe Überschriften gebildet und fange mal an…

Humor und konstruktive mind-sets

Vermutlich muss ich berücksichtigen, dass es sich bei den von mir Befragten natürlich schon um eine soziale Auswahl handelt. Es sind eben zuallererst unternehmerische Menschen. Das betont auch Kai Stolzenberg, Unternehmer und Vorstandskollege im Ehrenamt: „Wenn ich als Mensch nicht von Beginn an eine „gesunde Portion“ über Zuversicht und Optimismus verfüge, bin ich nicht als Unternehmer/ Selbständiger (M/W/D ) geeignet und werde scheitern (Bedenkenträger), denn meine Motivation (die m.E. nach wechselseitig von der Zuversicht genährt wird und sie nährt) muss intrinsischen Ursprung haben.“

Viele haben mir per E-Mail rückgemeldet, dass sie quasi „von Hause“ aus, von ihrer Herkunft, durch Erziehung oder Prägung, bereits über ein konstruktives mind-set oder Lebenseinstellung verfügen. Von einem positiven mind-set „von Hause aus“ schreibt auch mein Kunde Stefan Holtgreife: „Zunächst einmal glaube ich, dass ich durch meine Sozialisation grundsätzlich ein positiv denkender Mensch mit einem gewissen „Gottvertrauen“ bin. Eine Prise Humor und eine gewisse Leichtigkeit schadet im Alltag sicherlich auch nicht.“ Stefan schreibt weiter: „Egal wie prekär die Lage ist, hat man häufig Handlungsoptionen, die es zu finden und auszuformulieren gilt. Nachdem der erste Ärger verflogen ist, lass ich in der Regel solche Themen durch mich durchsickern und beschäftige mich nicht intensiv damit. Durch Ablenkung (Musik, Sport, Gespräche etc.) kommt dann – manchmal auch erst Tage später – eine Idee, wie wir mit einer Problematik bzw. der Aufgabenstellung umgehen und wie wir sie für uns nutzen können. Das erfordert eine gewisse Distanz, Kreativität und wahrscheinlich auch Mut. Dann folgt die konsequente Umsetzung.“

Mein Kollege Bastian Thiebach schrieb in seiner Antwort-E-Mail u.a.:  „Wenn Dir das Wasser bis zum Hals steht, dann ist Kopf hängen lassen die falsche Strategie.“ Für mich ist das übrigens ein gutes Beispiel für Humor… Bastian erläutert, dass diese bildliche Vorstellung ihm helfe, um wieder in eine unternehmerische Haltung zu kommen. Und er betont, dass es auf den eigenen Denkrahmen, auf ein klares Bewusstsein der eigenen Stärken einerseits, aber auch auf einen konstruktiven Umgang mit den eigenen Defiziten ankomme. Für Bastian ist es nach seinen Worten obendrein wichtig, sich immer wieder auf die eigene Vision und Mission zu fokussieren.

Für Bastians GF-Kollegen Philipp Ax ist Mission ebenfalls eine wesentliche Grundlage für Zuversicht und Zutrauen. Seine Mission lautet: Ich bin dafür da, Menschen unterstützend zu begleiten und sie weiterzuentwickeln.“ Und genau diese innere Klarheit bilde für ihn einen Anker, um auch auf Herausforderungen mit Gelassenheit und Zuversicht zu reagieren.

Andreas Steinhübel, ebenfalls Kollege, betont: „Zunächst vertraue ich immer auf das Gute im Menschen, da ich so davon überzeugt bin, dass der Mensch ein kooperatives und kreatives Wesen ist. Nur kommt es nicht immer dazu, diese Seite auch zu zeigen.“

Michael Geist, Kunde und Vorstand einer Jugendhilfeorganisation, hat mir geantwortet: „Im Hinblick darauf die eigene Zuversicht in Anbetracht der weltweiten Krisen nicht zu verlieren, versuche ich mich in regelmäßigen Abständen auf das Wesentliche zu besinnen bzw. zu konzentrieren. Im Führungsalltag bedeutet das für mich, genau hinzuschauen: Welche – auch noch so kleinen –  Dinge entwickeln sich positiv? Wie lassen sich fördernde (Rahmen-) Bedingungen implementieren und wie kann ich im Umgang mit den Mitarbeitenden für eine kooperative und positive Stimmung sorgen.“ Michael weiter in seiner Antwort: „Dabei ist der Blick für mich persönlich auf das nahe Umfeld gerichtet und ich nehme mir auch Zeit für mich und meine Bedürfnisse, um die positive Grundstimmung zu bewahren. Mir helfen kurze Auszeiten bei guter Musik und Meditation, aber auch bei entspannten Naturerlebnissen, um daraus gestärkt den Alltag zu bewältigen.“

Dankbarkeit

Timo Seggelmann, mit dem ich schon seit vielen Jahren zusammenarbeite, will ich im Kontext dieses Clusters, das ich „Dankbarkeit“ nenne, zitieren. Er schreibt: „In meinem Führungsalltag finde ich Zuversicht und Vertrauen, indem ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufe, wie privilegiert ich eigentlich bin. Ich denke darüber nach, wo ich geboren wurde, aufgewachsen bin und welche Erziehung und Bildung ich von verschiedenen Vorbildern genießen durfte. Diese Gedanken zeigen mir, wie gut ich es im Vergleich zu vielen anderen Menschen habe. Das motiviert mich, mein Leben mit Zuversicht und Zutrauen anzugehen. Es erinnert mich daran, dass es angesichts der Chancen, die mir gegeben wurden, meine Aufgabe ist, mein Leben so erfüllt wie möglich zu gestalten.“

Abschalten und Auftanken

Wie oben schon von Stefan Holtgreife erwähnt, ist es manchmal auch ein guter Ansatz, erst einmal innezuhalten, Abstand zu gewinnen.  Joachim Wilharm, Kunde von mir, schreibt: „Mir persönlich geht es weniger darum, Zuversicht (wieder)zufinden, sondern eher ums Abschalten. Ich gehe dann eine Runde Schwimmen oder Laufen und sehe die Sachen danach meist schon entspannter und fasse einen Plan wie ich die Dinge ändere, die mir missfallen.“

Zuversicht und Zutrauen als Betriebssystem

Diese Überschrift macht neugierig, oder? Zu Beginn dieser Podcast-Episode hatte ich erläutert, dass Zuversicht und Zutrauen wichtige Bestandteile einer gelingenden Selbstführung sind. Mein Beraterkollege Ulrich Vogel antwortete mir: „Eine meiner wichtigsten Stützen in diesem Zusammenhang ist der Gedanke an die interne Kontrollüberzeugung – der berühmte Internal Locus of Control. Denn warum sollte es das Universum genau mir recht machen und sich so verhalten, wie es für mich angenehm ist? Ich muss mein Leben und meine Umstände so gestalten, damit es ein gelingendes Leben wird, d.h. ich muss proaktiv sein. Und das ist für mich Zuversicht und Zutrauen in Reinkultur.“ Uli schreibt weiter, dass natürlich immer mal etwas schiefgehen könne, dass aber die Welt grundsätzlich gut sei, sie gebe uns Möglichkeiten. Diese müssten wir nutzen. Uli weiter: „…und daher ist Zuversicht und Zutrauen quasi Grundprogramm, sozusagen das Betriebssystem. Und sind wir mal ehrlich. Wir haben doch tatsächlich eine Menge Talente mitbekommen, die wir dafür einsetzen könnten. Die Erfolgswahrscheinlichkeit ist also hoch. Und vor allem: Was ist die Alternative? Dass wir – passivisch ausgedrückt – gelebt werden. Das kann es ja auch nicht sein!“

Rituale

Um Zuversicht und Zutrauen zu fördern, habe ich von vielen Befragten die Rückmeldung erhalten, dass sie feste Rituale haben. Hier einige Tipps in diesem Kontext:

Meditation

Lisa Paul, bei meinem Kunden zwei.7 u.a. für den Bereich Personal zuständig, schrieb mir: „Mein tägliches Ritual ist die Morgenmeditation mein „positiver check in“ in den Tag. Aber ich sorge auch immer wieder für Inspirationen (Bücher / Podcasts / Fortbildungen im Bereich Persönlichkeitsentwicklung) etc. und arbeite auch immer mal wieder mit positiven Affirmationen. Noch einmal Andreas Steinhübel: „Mir helfen sehr Healthy Habits. So mache ich seit einem Jahr jeden Tag eine Startmeditation und Fokussiere auf das, was ich heute erreichen will.“
In diesem Zusammenhang empfehle ich auch meine Vier Fragen, um in den Tag zu starten (Podcast-Episode SF110 https://ld21.de/sf110-mit-vier-fragen-fokussiert-in-den-tag-starten/)

Liste der Erfolge

Sie wissen. liebe Hörerinnen und Hörer, dass ich empfehle, mindestens einmal im Jahr sich hinzusetzen und eine Liste der eigenen Erfolge anzulegen. Notieren Sie, was Sie selbst als Erfolg ansehen – das kommt auf die Liste. Diesen praktischen Ansatz verfolgt auch Frank de Groot-Dirks, ein Kunde, mit dem ich seit vielen Jahren arbeite: „Ich fertige mir regelmäßig, ca. 2 bis 3 Mal im Jahr, eine Liste meiner Erfolge. Wir alle kennen das, glaube ich, von uns selber: Wir sind sehr selbstkritisch mit uns und könnten fast überall ein Haar in der Suppe finden. Einzelne Details könnte man immer noch besser erledigen. Bei einer Gegenüberstellung der Dinge, die gut erledigt wurden zu denen, die nicht optimal gelaufen sind, kann ich mich insoweit gut erden, indem ich – eigentlich nicht überraschend – zu dem Ergebnis komme, dass fast alle Ziele erreicht wurden. Diese Erfahrung habe ich sicher nicht exklusiv. Die Ergebnisse sind objektiv regelmäßig besser als ich sie subjektiv einschätze.

Perspektivwechsel

Aus meinem Netzwerk habe ich zahlreiche Hinweise bekommen, dass es immer wieder angeraten ist, Abstand zum Führungsalltag zu gewinnen (vgl. auch die Podcast-Episode SF194 Persönlicher Planungstag, https://ld21.de/sf194-persoenlicher-planungstag/). Stellvertretend nenne ich hier die Rückmeldung meines Beraterkollegens Volker Starr: „Für mich steht Disziplin in dieser Thematik an vorderster Front, auch im Hinblick auf das Einhalten von Ritualen. Ich versuche verstärkt einen Perspektivwechsel vorzunehmen, raus aus der Alltagssprirale, Distanz gewinnen, Entwicklungen versachlichen und einen neuen sachgerechten Blick schärfen. Darüber hinaus werfe ich verstärkt einen Blick auf die Erfolge der Vergangenheit. aber auch darauf , wie ich in der Vergangenheit mit krisenhaften Phasen umgegangen bin und was mir in der Vergangenheit geholfen hat.“

Lesen bildet

Meinen Coaching-Kunden rate ich, zur Stärkung des Mentalen Immunsystems jeden Tag etwas Konstruktives zu lesen. Aus Sicht von Markus Albers, Journalist und Executive Director in der Agentur C3, sind dies vor allem die Stoiker: „Zu diesem Thema [also Zuversicht und Zutrauen, BB] könnte ich beitragen, dass ich gerade Seneca lese, denn die Stoiker sind ja derzeit wieder einigermaßen en vogue, und ich glaube, aus gutem Grund. Da finden sich verschiedene für mich hilfreiche Sichtweisen, die Seneca in diesem Ziel beschreibt: Vollständige Sorglosigkeit und eine unerschütterliche Zuversicht sind das Wesentliche eines glücklichen Lebens.  Der Weg dahin, sagen die Stoiker, und das finde ich hilfreich: Konzentriere dich auf das, was du kontrollieren kannst und ignoriere den Rest.“
„Lesen bildet“ habe ich diesen Tipp überschrieben. In meinem monatlichen newsletter (https://ld21.de/newsletter-abo/) nenne ich übrigens immer meine aktuellen Leseempfehlungen.

 


Angebot

Coaching

Sollten Sie feststellen, dass Ihnen Zuversicht und Zutrauen abhanden gekommen sind, dann checken Sie sich, ob Sie externe Unterstützung benötigen. Als Begleiter von Führungskräften der ersten Ebene nehme ich pro Jahr eine begrenzte Zahl an neuen Kunden auf. Melden Sie sich gerne, wenn ich Sie als Executive Coach unterstützen soll.

Vorträge

Ich will an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass ich für das Thema Zuversicht und Zutrauen auch als keynote speaker zur Verfügung stehe – auf Deutsch und auf Englisch (an meinem Spanisch arbeite ich noch).

Persönlicher Planungstag mit meiner Unterstützung

Hier ist der link zur deutschen Infoseite: Persönlicher Planungstag

Und hier ist der link zur englischen Infoseite: Personal Planning Day


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


 

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SF192 Werte und die Freiheit zu leben – Update mit Uli Vogel

 


Werte – wichtiger denn je

Dr. Ulrich Vogel ist für Sie, liebe Hörerinnen und Hörer kein Unbekannter. Ich habe im Feb. 2020 (Episode SF123), im Aug. 2020 (SF137), im Juni 2021 (SF154) sowie im Mai 2023 (link zur Episode SF184) über seine bzw. unsere Arbeit gesprochen. Ihm liegt das Thema der menschlichen Werte nahe, nicht nur in seiner Arbeit als Personaldiagnostiker (profilingvalues).

Die Aktualität eines 60 Jahre alten Manuskripts

Heute nehme ich erneut ein Buch in den Fokus: Robert S. Hartman: Die Freiheit zu leben, ganz aktuell erschienen und von Ulrich Vogel herausgegeben. Das Manuskript hat der Wertewissenschaftler Hartman bereits vor 60 (!) Jahren verfasst und wir stellen im Podcast fest, dass die der Inhalte gerade heute aktuell und von Belang sind. Zudem stellen wir Bezüge zu Ulis Buch „Schlüsselfaktor Value-based Leadership“ (Frühjahr 2023) her.

 


Inhalte

Mit Ulrich Vogel spreche ich u.a. über

  • seinen Jahresrückblick mit den Highlights wie KI-Durchbruch, seine neue hybride Zertifizierung bei profilingvalues, aber auch über Disruptionen
  • warum wir wieder mutiger werden müssen
  • wir gehen meine „Vierung“ durch (Was willst Du weiter machen / anders machen / neu machen / nicht mehr machen)
  • was er in Sachen Selbstführung auch für sich tun will
  • warum er sich auf sein Kernfeld fokussieren will
  • die Bedeutung des Wertewissenschaftlers Robert S. Hartman und warum er das Buch gerade jetzt übersetzt und herausgegeben hat
  • die Bedeutung der Potenzialentfaltung bei Menschen
  • wir vergleichen verschiedene Ansätze der Selbstführung
  • Ulrich Vogel erläutert die Wertedimensionen „Herz“, „Hand“ und „Hirn“
  • wir schauen, wie sich die beiden Bücher („Die Freiheit zu leben“ und „Schlüsselfaktor Value-based Leadership“) ergänzen
  • Tipps von Ulrich Vogel runden das Gespräch ab: „Machen, nicht hadern“; „Auf Kernkompetenzen fokussieren“;  „Die Werte der eigenen Zielgruppe erspüren“
  • und zum Schluss spricht er über seine anstehenden Projekte

 


Links:

Homepage von profilingvalues

Bücher von Dr. Ulrich Vogel:

Schlüsselfaktor Value-based Leadership

Freiheit zu leben

Der Podcast: „Werte-Impulse: der Podcast für Potenzialentwicklung“ auf Apple Podcasts


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


 

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SF177 Träume verwirklichen – neue Perspektiven finden

 


Auf die Reise gehen, neue Perspektiven finden – Update mit Oliver Leisse

Liebe Hörerinnen und Hörer: wie ernst nehmen Sie Ihre eigenen Träume? Haben Sie auch eine Bucket List derjenigen Dinge oder Aktivitäten, die Sie in diesem Leben noch verwirklichen wollen? Über diese und weitere Themen spreche ich heute mit dem Zukunftsforscher Oliver Leisse. Oliver bereist derzeit mit Kind und Ehefrau Neuseeland. Er ist maximal weit entfernt: mehr als 18000 Kilometer! Das Update-Gespräch mit ihm widme ich u.a. der Frage, wie wir unsere Träume umsetzen können – ganz praktisch. Mit dieser Episode will ich Ihnen Mut machen, die wirklich wichtigen Dinge in Ihrem Leben zu identifizieren und im Sinne einer gelingenden Selbstführung auch im Blick zu behalten.

Ein Wort noch in eigener Sache: Den Langzeithörern ist es aufgefallen – seit der Episode SF176 habe ich drei Monate Pause gemacht. Hintergrund ist u.a., dass ich mich auf laufende Kundenprojekte konzentriert habe.

 


Inhalte unseres Gesprächs

  • bucket list – was ist das eigentlich?
  • Arbeit mit Visionen
  • warum wir auch im gesellschaftlichen Kontext Visionen benötigen
  • Neuseeland mit dem Camper – neue Perspektiven
  • Ausblick auf ein neues Modell der gesellschaftlichen Entwicklung
  • Projekte der nächsten Monate

Zum Abschluss philosophieren wir noch über meinen Spruch „Wie komme ich da hin, wo ich schon bin“ (Copyright Burkhard Bensmann)…


Masterclass Selbstführung 2023 – jetzt buchen

Wenn Sie sich vertiefend mit Ihren Stärken und Schwächen in Sachen Selbstführung auseinandersetzen wollen, empfehle ich Ihnen mein aktuelles Buch „Wirksam handeln durch Selbstführung“.

Und wenn Sie das Thema richtig intensiv angehen wollen, dann sollten Sie an der nächsten Masterclass Selbstführung teilnehmen, für die bereits jetzt die Anmeldung möglich ist (gehen Sie einfach auf Infoseite zur Masterclass Selbstführung).
Die Masterclass ist eine digitale Lern- und Entwicklungsreise, die im Januar startet, allerdings können die Angemeldeten schon jetzt die verbleibende Zeit bis zum Jahreswechsel nutzen, um ihre persönliche Wirksamkeit zu steigern.
Investieren Sie in Ihre Weiterentwicklung!


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


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SF175 Führungsaufgaben im Wandel – Update-Interview mit Uwe Schneidewind

 


Führung: Den Wandel meistern, jetzt als Oberbürgermeister

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung  zählte 2019 Uwe Schneidewind zu den einflussreichsten Ökonomen in Deutschland. Bereits ein Jahr zuvor, in der Podcast-Episode SF94 „Transformation – persönlich und unternehmerisch“ (https://ld21.de/sf94-transformation-schneidewind/), hatte ich ihn interviewt. Damals war er noch Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie und lehrte zudem als Professor an der Bergischen Universität Wuppertal. Seither ist vieles geschehen, er wurde im November 2020 Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal. Wir waren uns einig, dass es jetzt an der Zeit für ein Update ist.
Wenn ich auf unseren Dialog im November 2018 zurückgehe, dann haben wir damals u.a. über sein Buch „Die große Transformation. Eine Einführung in die Kunst gesellschaftlichen Wandels“ gesprochen. Welche Erfahrung hat er gemacht bei diesem Aufgaben- und Rollenwechsel hin zum Oberbürgermeister? Wie steht es um die „Transformation“, auch bei ihm ganz persönlich? Freuen Sie sich auf einen sehr offenen Dialog!

 


Inhalte unseres Gesprächs:

Wir sprechen u.a. über folgende Themen:

      • wie heute sein Verständnis von „Transformation“ ist und wo wir, speziell in Deutschland stehen
      • seine Reise vom Präsident des Wuppertal Instituts durch den Wahlkampf und dann in die neue Aufgabe als Oberbürgermeister von Wuppertal
      • Werte wie Empathie, Resonanz, Demut und Dankbarkeit
      • wie er immer wieder Kraft schöpft
      • wie Führung im Wandel gelingt
      • seine Tipps aus der Praxis, wie wir als Führungskräfte und führende Kräfte mit Veränderung umgehen können
      • Ausblick auf die weiteren Aktivitäten

Links:

Uwe Schneidewind auf der Wuppertal-Homepage

Das Buch: Die Große Transformation. Eine Einführung in die Kunst gesellschaftlichen Wandels

Verlagsseite

 


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SF173 Frauen in Führung – Mit Mut in den Aufsichtsrat

 


Wie Frauen in Aufsichtsräte kommen – Interview mit Prof. Manuela Rousseau

„Frauen in Führung“ habe ich diese Interview-Episode genannt. Sie richtet sich an unternehmerische Menschen, die sich in diesen turbulenten Zeiten engagieren wollen, z.B. in Aufsichtsräten. Ich spreche mit Frau Prof. Manuela Rousseau, seit Juni 1999 Mitglied im Aufsichtsrat der Beiersdorf AG und seit 2019 stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende. Frau Rousseau ist zudem auch Buchautorin und ich empfehle an dieser Stelle ihr Werk „Wir brauchen Frauen die sich trauen“. Ich hatte sie jüngst virtuell in meiner Lehrveranstaltung an der Hochschule Osnabrück zu Gast und wir dachten uns, dass wir unbedingt ein Podcast-Interview anschließen sollten. Ich bin mir sicher, dass das Gespräch für Frauen wie für Männer interessant ist!

 


Inhalte:

Wir sprechen u.a. über folgende Themen:

  • wie es dazu kam, dass sie für den Aufsichtsrat kandidierte
  • wie sie die erste Abstimmungsniederlage verarbeitet hat, um dann im zweiten Anlauf ihren Sitz zu gewinnen
  • wie sie ihre Sichtbarkeit erhöht hat und sich quasi als Marke aufgestellt hat
  • welche Erfolge sie erzielt hat
  • welche Rolle ihr Buch „Wir brauchen Frauen die sich trauen“ spielte und
    wie die wichtigsten Botschaften lauten
  • warum sie sich als Mentorin engagiert und
    wie sie sich und anderen Mut
  • wie sie es von der Schulabgängerin in den Aufsichtsrat geschafft hat
  • warum es auf wertschätzende Kommunikation ankommt – auch sich selbst gegenüber
  • In Führung gehen: Risikobereitschaft, Sichtbarkeit, Netzwerke

 


Links:

Webseite von Prof. Manuela Rousseau

Buch „Wir brauen Frauen die sich trauen“

VAA – Führungskräfte in der Chemie

Frauen in die Aufsichtsräte e.V.

 

 


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SF172 Fähigkeiten unternehmerischer Menschen – ein Selbsttest

 


Eine Auswahl an unternehmerischen Fähigkeiten

Sind Sie anpassungsfähig und haben gleichzeitig eine anhaltende Begeisterung für Ihre Ziele? Besitzen Sie einen konstruktiven Denkrahmen und können Ihren Fokus setzen und halten? Dann verfügen Sie schon über wesentliche Fähigkeiten unternehmerischer Menschen! Bereits in der Podcast-Episode SF92 „Unternehmerische Eigenschaften – die Dynamische 5 reloaded“ vom Oktober 2018 habe ich mich mit dieser Thematik beschäftigt. Wenn Sie diese Folge noch nicht gehört haben, dann holen Sie das gerne nach.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit liste ich Ihnen nachfolgend meine aktuelle subjektive Auswahl besonderer Fähigkeiten auf, in Summe sind es 16 Aspekte. Nach der Pandemie reizt es mich, das Thema noch einmal aufzugreifen.  Nutzen Sie diese Podcast-Episode, um einen aktuellen Selbsttest durchzuführen.
Ich habe keine auf- oder absteigende Reihenfolge bezüglich einer Priorität. Statt dessen wähle ich eine alphabetische Abfolge. Sie werden feststellen, dass ich hier einen großen Fächer aufspanne und die einzelnen Fähigkeiten nur anreiße. Ich will Ihnen damit den Appetit anregen, sich selbst zu checken. Und natürlich bieten meine Videoclips, die über 170 Podcast-Episoden und speziell mein aktuelles Buch, Wirksam handeln durch Selbstführung, zahlreiche Impulse, damit Sie diese Eigenschaften bei sich weiter entwickeln können.

 


16 Fähigkeiten für Ihren Selbsttest 

A wie Anpassungsfähigkeit

Inwiefern gelingt es Ihnen, sich konstruktiv an veränderte Umstände anzupassen – im Sinne des „survival of the fittest“? Ich stelle fest, dass erfolgreiche unternehmerische Menschen Störungen oder z.B. Bedrohungen Ihres Geschäfts nicht einfach negieren oder ausblenden, sondern quasi auf Armlänge von sich halten, um sie möglichst emotionsfrei zu analysieren. Sie erkennen und prüfen die Optionen, wählen aus und passen sich so den Veränderungen kreativ an.

B wie Begeisterung

Achtung: ich unterscheide zwischen Leidenschaft und Begeisterung. Ketzerisch meine ich: Leidenschaft ist das, was Leiden schafft. Es ist aus meiner Sicht gut, für das eigene Unternehmen begeistert zu sein und im besten Fall die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzustecken. Es ist ebenso wichtig, sich nicht zu 100 % mit seinem Beruf zu identifizieren…

D wie Denkrahmen

Diese Eigenschaft bzw.  diese Fähigkeit hatte ich als ersten Punkt in meinem Modell der Dynamischen 5 bereits genannt. Hier geht es darum, Ihren persönlichen Denkrahmen nicht nur zu erkennen, sondern in Richtung eines konstruktiven Denkens zu beeinflussen.

D wie Delegieren

Unter der Bezeichnung „Loslassen und abgeben“ der fünfte Aspekt im Modell der Dynamischen 5. Korrespondiert auch mit dem Feld „Mitarbeiter, Partner und Netzwerke“ in meinem Modell der Sieben Felder der Selbstführung. Eine Leitfrage dazu: Was kann ich am Besten und was sollte ich anderen überlassen?

E wie Eigenmotivation

Unternehmerische Menschen verfügen über die Fähigkeit, sich immer wieder selbst zu motivieren. Sie haben bewusste oder unbewusste Rituale und Methoden, um sich in schwierigen Zeiten wieder auf Kurs zu bringen. Ich habe bei vielen Gelegenheiten schon praktische Tipps dazu gegeben, u.a. meine Empfehlung, über das Jahr eine Liste der Erfolge (L.d.E.) anzulegen oder auch ein Erfolgstagebuch anzulegen. Bei alledem: Optimismus ist Arbeit.

E wie Entscheidungsfähigkeit

Ich konnte in den über drei Jahrzehnten meiner Beratertätigkeit eine Vielzahl von unternehmerischen Menschen studieren. Mit Sicherheit zählt die Fähigkeit, unter schwierigen Bedingungen den Mut zu haben, eine Entscheidung zu treffen, zu den zentralen Eigenschaften erfolgreicher Unternehmer. Dazu wählen sie übrigens pragmatisch aus einem Repertoire von angemessenen Methoden, wie z.B. Szenariotechniken, aus. Und sie beziehen auch andere 

F wie Fokus setzen und halten

Amerikanische Management-Autoren sprechen gerne vom „laser sharp focus“, also der Fähigkeit, die eine Sache auszuwählen und die Aufmerksamkeit anhaltend darauf zu richten. Das ist in Zeiten der permanenten digitalen Ablenkung heutzutage sehr anspruchsvoll.

K wie Kreativität

Die Lust am Entdecken, das Erschaffen von etwas Neuem, sich selbst als Gestalter zu erleben – das ist in meinen Augen eine wesentliche Eigenschaft. Unternehmerische Menschen suchen den Wechsel zwischen der Abgeschiedenheit, der Muße, der persönlichen Planung einerseits und dem Austausch im Team andererseits, um die Kreativität in ihrem Unternehmen anzufachen.

M wie Möglichkeiten erkennen und nutzen

Auch diese Eigenschaft hatte ich als ersten Punkt in meinem Modell der Dynamischen 5 bereits genannt. Wo andere nur Probleme sehen, erkennt der unternehmerische Mensch Produkte, Dienstleistungen, sprich: Chancen.

M wie Machen

Ebenfalls in der Dynamischen 5 enthalten: In das Handeln kommen. Korrespondiert natürlich mit der Entscheidungsfähigkeit. Im Dickicht der Komplexität den Impuls setzen, zur Tat zu schreiten – darum geht es.

M wie Mission

Langjährige Hörerinnen und Hörer wissen es: die eigene Mission zu kennen ist für mich eine der Kernvoraussetzungen für Well-being und damit für eine gelingende Selbstführung. Nutzen Sie die Suchfunktion auf meiner Internetseite LD21.de, um zum Thema Mission weitere  Tipps zu bekommen.

O wie Offenheit

In den – hier sehr empfohlenen Klassikern der Organisationsentwicklung „Die Fünfte Disziplin und dem zugehörigen Arbeitsbuch von Peter Senge und Coautoren fand ich einen Ansatz, den ich sehr empfehle: Die Balance zwischen Erkunden und Plädieren. Im Kontext dieses Selbsttests prüfen Sie sich doch, ob Sie ihre eigene Position zunächst zurückstellen können, um andere, ggf. auch konträre Positionen zu hören, zu verstehen und zu integrieren. Das spricht nicht gegen eine eigene gut begründete Meinung. Allerdings erhalte ich mir eine prinzipielle Offenheit, um über meine eigenen Grenzen hinaus lernen und wachsen zu können.

R wie Risikobereitschaft

In meinem aktuellen Buch habe ich im einleitenden Kapitel über die Herausforderungen gesprochen. Zitat daraus: „Risikobereitschaft bewahren: Wenn wir erfolgreich sind, dann droht die Gefahr, dass wir risikoscheuer werden. Wie sorgen wir dafür, nicht selbst für unsere Organisation zum Problem zu werden, weil wir Angst um unseren Status, Wohlstand und unser Image haben?“ Checken Sie sich selbst: sind Sie noch hungrig, wagen Sie sich auf neues Terrain, gehen Sie noch Risiken ein?

S wie Selbstwirksamkeitserwartung

Ein langes Wort. Ich zitiere aus meinem aktuellen Buch „Wir handeln dann besonders erfolgreich, wenn wir durch unsere inneren Überzeugungen gestärkt sind, dass wir die jeweils anstehende Aufgabe gut bewältigen werden und uns in diesem konstruktiven und zuversichtlichen Denkrahmen an die Arbeit machen.“ Ein sich selbst verstärkendes Phänomen…

Ü wie Überblick

Was ist das große Ganze? Erkennen Sie es und können Sie es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vermitteln? Wie ein Künstler, der sich mit den Details seines Bildes beschäftigt, aber immer wieder das Werk mit Abstand betrachtet, so gehen unternehmerische Menschen an ihre Arbeit – so zumindest meine Wahrnehmung.

W wie Werte

Kennen Sie die Werte, nach denen Sie handeln. Basis einer gelingenden Selbstführung ist die Selbsterkenntnis, also u.a. das Wissen um meine Talente, Stärken und Schwächen. Ein klares Bewusstsein meiner handlungsleitenden Werte zählt ebenfalls dazu. 


Bestimmt fallen Ihnen weitere Aspekte und Eigenschaften ein. Wie wäre es noch mit D wie Demut? I wie Intuition? O wie Optimismus? S wie Selbstentwicklung? 

Schieben Sie es nicht auf, machen Sie den Test mit diesen 16 ausgewählten Fähigkeiten und schätzen Sie sich auf einer Skala von Null (nicht vorhanden) bis 10 (vollständig vorhanden) doch zu den genannten Punkten einmal selbst ein.
Und wenn Sie Engpässe finden, die Sie in Ihrer Wirkung als unternehmerischer Mensch behindern, dann nehmen Sie diese ab heute gezielt auf Ihre Agenda in Sachen Weiterentwicklung. 

 


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


 

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