SF159 Hybrider Arbeitsplatz – Tipps von Steelcase


Wie können wir das kombinierte Arbeiten zuhause und im Büro optimieren? Was müssen wir beachten?

Mit dieser Podcast-Episode will ich Ihnen Tipps des Büromöbelherstellers Steelcase in Sachen „hybrider Arbeitsplatz“ weitergeben und dazu allerdings auch ein paar Ergänzungen und Anmerkungen liefern. Ich habe in den vergangenen Jahren immer wieder mit Steelcase und dem Büroausstatter pro office erfolgreich zusammen gearbeitet. Beiden Unternehmen ist gemeinsam, dass sie nicht nur Möbel verkaufen, sondern immer wieder auch forschen, welche Trends das Arbeiten beeinflussen und welche maßgeschneiderten Bürolösungen heute eigentlich angemessen sind. Steelcase hatte im letzten Newsletter nun, Zitat „Sechs Tipps für Verhaltensregeln + Umgangsformen am hybriden Arbeitsplatz“ vorgestellt, die ich hier für Sie, liebe Hörerinnen und Hörer einmal aufnahmen will. Den link zur Steelcase-Seite finden Sie unten.


Sechs Tipps

 

1. Bewusst für Transparenz sorgen

Aus der Sicht eines Büromöbelherstellers nicht verwunderlich: Steelcase empfiehlt, ein System zu entwickeln, das den MitarbeiterInnen aufzeigt, wer anwesend ist – und dabei zwischen realer und virtueller Anwesenheit unterscheidet. Dies habe Auswirkungen auf Raumbedarfe, notwendige Technik sowie auf die Bereitschaft, selber auch ins Büro zu kommen – wenn ich absehen kann, dass Kollegen – die ich treffen will – dort sein werden, dann mache ich mich vermutlich auch auf den Weg dorthin, so die Vermutung. Dazu benötige man eine geeignete technische Plattform. Das ist ein einleuchtender Tipp. Fragen Sie sich, wie Sie es bisher gehandhabt haben:
Wie erzielen Sie Transparenz über An- und Abwesenheiten, welches System besteht, welches müsste ggf. erst eingeführt werden? Welche Spielregeln benötigen Sie?

2. Den Tag mit Austausch beginnen

Im Falle einer Besprechung, so Steelcase, mögen doch alle vorgestellt werden, nicht nur für die vor Ort Anwesenden sondern – insbesondere – für die von außen Zugeschalteten. Und der Tipp ist gekoppelte mit dem Hinweis, dass letztere doch möglichst die Videofunktion einschalten mögen. Weiterhin empfehlen die Tippgeber, dass am Anfang eines Meetings einige Minuten für Austausch genutzt werden sollten um, Zitat, „soziales Kapital aufzubauen.“ Aus meiner Sicht lehrt uns die Pandemie, dass gerade dieser letzte Hinweis wichtig ist. Schließlich kommt das Gespräch nebenbei, in der Pause, an der Kaffeemaschine, zu kurz – oder findet eben in hybriden Situationen einfach nicht statt. Der Moderatorin oder dem Moderator einer Besprechung kommt daher die Aufgabe zu, hier eine Art Ritual zu schaffen, um den zwischenmenschlichen Austausch zu fördern.
Haben Sie in Ihrem Unternehmen dafür Rituale geschaffen?

3. Hören und gehört werden

Der nächste Steelcase-Tipp ist sehr technisch, ich will ihn dennoch nicht verschweigen. Ich zitiere: „Es sollte deutlich erkennbar sein, wo im Raum Mikrofone angebracht sind, damit zugeschaltete Teilnehmer hören können, was gesagt wird – egal, wer spricht – und selbst hörbar sind. Bitten Sie die Teilnehmer, darauf zu achten, keine Geräusche zu machen, die das Zuhören erschweren (Tippen, knirschende Geräusche, Nebengespräche).“ Das ist in der Tat wichtig. Während die Technik dafür sorgen kann, dass nicht selbst sprechende zugeschaltete Teilnehmer stumm geschaltet sind (sich aber natürlich selbst einbringen können), so kann es sehr nerven, wenn die scheinbar unvermeidlichen Nebengespräche und das verstohlene Tippen auf dem Smartphone an alle Externen übertragen wird. Ich sehe hier weniger eine technische Lösung, sondern eine unternehmenskulturelle: Wenn wir in einer Besprechung sind, so meine ich, dann sind wir in der Besprechung – und tändeln nicht nebenbei auf unseren digitalen Geräten herum. Hierzu braucht es gemeinsam entwickelte und gemeinsam kontrollierte Spielregeln.
Wie steht es in Ihrem Unternehmen?

4. Sehen und sichtbar sein

Auch der vierte Tipp ist auf den ersten Blick eher technischer Art. Steelcase empfiehlt, ich zitiere wieder: „einen Mitarbeiter vor Ort zu bestimmen, der darauf achtet, wie die zugeschalteten Teilnehmer das Geschehen erleben. Soll die Kamera geschwenkt werden? Sind die Inhalte gut sichtbar? Ist es notwendig, eine Nahaufnahme der Inhalte auf dem Whiteboard an die zugeschalteten Teilnehmer zu verschicken?“ Zitat Ende. Ich will diesen Tipp unterstreichen und erweitern: Wenn ich z.B. mit zahlreichen Studenten in einem Zoom-Call bin, dann brauche ich im Hintergrund einen Support. Das sind bei uns an der Hochschule dankenswerter Weise sehr engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mir den Rücken frei halten, so dass ich mich auf die Inhalte konzentrieren kann.
Wie organisieren Sie diesen Moderationsaspekt in Ihrem Unternehmen?

5. Bewusste Pausen einplanen

Wir haben vor allem in den vergangenen Pandemiemonaten sicher alle erlebt, wie ermüdend ausufernde Video-Konferenzen sein können. Ich weiß von einem Unternehmer aus dem Automobilbereich, dass die Konzerne Marathons angesetzt hatten, die über den ganzen Tag gingen. Rezept für Desaster. Steelcase rät, regelmäßig Pausen zu machen, die externen Teilnehmer bewusst zur Mitarbeit aufzufordern und Vorgaben zu entwickeln. In Ergänzung dazu: Wir haben gelernt, dass Video-Konferenzen sehr gut und bewusst moderiert werden müssen und dass dies wesentlich anspruchsvoller ist, als ein Standardmeeting vor Ort. Pausen einzubauen ist ein Aspekt. Zusätzlich empfehlen sich auch bewegte Einheiten, um die Leute aufzulockern, wie ich sie in meinen Veranstaltungen gerne von der Expertin Anja Termöllen durchführen lasse.
Wie sorgen Sie in Ihrem Unternehmen dafür, dass die Aufmerksamkeit hoch bleibt? Bauen Sie in solche Meetings immer wieder Erholungs- und Abkoppelungsphasen ein?

6. Nächste Schritte deutlich kommunizieren

Der nächste und abschließende Tipp kommt mir sehr entgegen und ich fühle mich bestätigt: Die Tippgeber raten dazu, innerhalb des Meetings, vermutlich zumeist am Ende, klar zu definieren, was die nächsten Schritte sind und abzusichern, dass das bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ankommt. Was fehlt ggf.? Ich hatte mich bereits im Frühjahr letzten Jahres u.a. im Interview mit der Zeitschrift DIE WIRTSCHAFT zu den Herausforderungen des Arbeitens im Homeoffice geäußert: Selbstmanagement fehlt. Was tun Sie für sich selbst, um hellwach und topfit in ein hybrides Meeting zu gehen? Als Teilnehmer sollte ich die Agenda kennen, meine eigenen Punkte und Ziele gut vorbereitet haben, mich ausreichend mit Wasser und Snacks versorgen und eigene Methoden der Mitschrift o.ä. eingeübt haben.
Speziell für Führungskräfte empfehle ich den Check: Sind Sie eine Chefin oder ein Chef, die oder der  eigentlich grundsätzlich skeptisch ist, dass man Mitarbeitern Selbstorganisation und eigenbestimmtes Arbeiten ermöglichen Sollte? Wie steht es um Ihren Denkrahmen? Sind Sie Teil der Lösung oder Teil des Problems, wenn es um neue, hybride Foren des Arbeitens geht?

Soweit meine heutige Podcast-Episode. Wenn Sie sich mit solchen Themen und insbesondere mit Selbstführung und Leadership Development vertiefend beschäftigen wollen, dann empfehle ich Ihnen die soeben erschienene neue Auflage meines aktuellen Buchs, Wirksam handeln durch Selbstführung, die Sie auf digitalen und analogen Wegen erwerben können.

 


Vertiefung mit der Masterclass Selbstführung 

Soweit ein aktueller Durchgang durch die Sieben Felder. Wenn Sie sich vertiefend mit Ihren Stärken und Schwächen in Sachen SF auseinandersetzen wollen, empfehle ich Ihnen mein aktuelles Buch „Wirksam handeln durch Selbstführung“. Und wenn Sie das Thema richtig intensiv angehen wollen, dann sollten Sie an der nächsten Masterclass Selbstführung teilnehmen, für die bereits jetzt die Anmeldung möglich ist (gehen Sie einfach auf Infoseite zur Masterclass Selbstführung). Die Masterclass ist eine digitale Lern- und Entwicklungsreise, die im Januar startet, allerdings erhalten die Angemeldeten schon jetzt mein oben erwähntes Buch und ich versorge sie noch in diesem Jahr mit kurzen Videoclips. So können die Schnellen bereits die verbleibenden Monate nutzen, um ihre persönliche Wirksamkeit zu steigern. Investieren Sie in Ihre Weiterentwicklung!


links:

Steelcase-Tipps

pro office

Interview mit Burkhard Bensmann in DIE WIRTSCHAFT April 2020)

Masterclass Selbstführung – Infoseite

Masterclass Selbstführung – Anmeldeseite


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


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SF130 Wirksam im Büro und zuhause arbeiten – Interview mit Stephan Derr, Steelcase

Grenzen der Arbeit im Home Office

Viele machen derzeit intensive Erfahrungen im Home Office und ein großer Teil bemerkt jetzt, warum das Arbeiten zuhause besondere Bedingungen benötigt – die aber selten gegeben sind. Ich spreche mit Stephan Derr, Vorstand des Büromöbelherstellers Steelcase, was er selbst in der Conora-Zeit zuhause lernt und was wir in unsere Arbeitswelten transferieren können. Ich kenne ihn u.a. aus der Kooperation bei meinen Kongressen. Und ich schätze die Arbeit des Büromöbelherstellers Steelcase, der auch dafür bekannt ist, in großem Umfang zu forschen und zu experimentieren. Ich empfehle Ihnen, meine Hörerinnen und Hörer, unbedingt einen Besuch im Learning and Innovation Center LINC in München. Wie geht es nach der Corona-Krise mit unseren Büros weiter, was müssen wir ändern, welche Notwendigkeiten ergeben sich? Lesen Sie hierzu auch das brandaktuelle Steelcase-Paper, das Sie hier beziehen können.

Inhalte

Mit Stephan Derr spreche ich vor allem über

  • seine eigenen Erfahrungen im Home Office
  • wie er als Vorstand auf Distanz führt
  • Deep Work und Grenzen des fokussierten Arbeitens zuhause
  • Erkenntnisse aus der Krise
  • die Zukunft des Arbeitens an diversen Orten

 

Das Büro wirkt wie das Zuhause (Foto: Steelcase)

 

 


links

Steelcase Homepage

 


In der Krise: Unterstützungsangebote

Masterclass Selbstführung: Wie Sie wissen, halten wir unsere digitale Masterclass Selbstführung offen, so dass Sie Ihre Zeit im Home Office für Ihre persönliche Weiterbildung nutzen können.

Positionsbestimmung: Weiterhin läuft seit Mitte März meine Sonderaktion zur “Positionsbestimmung”, siehe auch den Blogbeitrag. Darin erläutere ich ein kompaktes Frageraster. Ich nutze es für kompakte Unterstützungsgespräche mit meinen Kunden, damit diese schnell und angemessen handeln können in dieser Krisenzeit. Natürlich können Sie auch ein persönliches Coachinggespräch mit mir vereinbaren, um selbst eine schnelle Positionsbestimmung per Skype, FaceTime oder Telefon durchzuführen. NEU: Sie erreichen mich unter bb(at)ld21.de

Coaching-Sprints: In dieser Phase unterstütze ich gerne durch kurze Coaching-Sprints per Telefon oder Videokonferenz. In einem kompakten Gespräch reflektieren wir die IST-Situation (persönlich und im Unternehmen), erörtern die Handlungsoptionen und prüfen, was jetzt wirksame Maßnahmen sein können. Ergänzt werden diese Inhalte durch Klärung, was der Kunde jetzt für sich persönlich tun kann, um fit und handlungsfähig zu sein. Wenn ich Sie oder Mitgleider Ihres Führungsteams mit einem solchen Gespräch ebenfalls unterstützen kann, dann melden Sie sich gerne und wir finden einen passenden Termin. Sie erreichen mich unter bb(at)ld21.de


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


 

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SF105 Kreativität fördern – Erkenntnisse des Steelcase-Reports

Willkommen zur Staffel 2 meiner Serie „Persönliche Wirksamkeit steigern“ innerhalb meiner Podcasts, die ich mit dieser Episode abrunde. Die Serie bietet erneut kompakte Soloepisoden mit praktischen Tipps für Ihren Führungsalltag. Die Links zu den Episoden der ersten Staffel finden Sie hier unten in den Shownotes zu dieser Folge. Ich habe die Episoden bereits zur Jahreswende in meiner Produktionsklausur auf Lanzarote und Teneriffa aufgenommen. Unser Thema heute: Kreativität fördern – Ergebnisse und Impulse des Steelcase Reports.
Wie auch bei den anderen Teilen dieser Serie gibt es zwei Ausführungen zu diesem Thema: diese Audioversion und ein Videoclip – siehe unten. Auch diese zweite Staffel besteht wieder aus sechs Folgen (Video- und Audioversion).

Episode auch als Video


Kreativität braucht förderliche Bedingungen

Workshops mit Lego-Steinen (LEGO Serious Play), Design Thinking Events, Maker Spaces zum konkreten Ausprobieren … das sind nur einige aktuelle Beispiele. Kreativität ist angesagt, und zumindest auf absehbare Zeit werden wir als Menschen den Maschinen hier Vorteile gegenüber besitzen (die wir JETZT nutzen sollten). Wir benötigen Kreativität in der Gegenwart, vor allem zur Lösung für besondere Probleme in unserem Führungsalltag. Wir wollen das Bestehende anders und besser nutzen. Und wir brauchen Kreativität hinsichtlich unserer Zukunft: um neue Möglichkeiten zu entdecken, bestehende Dinge neu zu kombinieren und echte, sprunghafte Innovationen zu erzielen. Kreativität erfordert förderliche Bedingungen: So sehr wir uns klare Ziele, Prozesse und Strukturen in unseren Organisationen wünschen, so sehr können uns diese davon abhalten, neue Wege zu gehen und bessere Lösungen zu finden. Weitere Hindernisse in der Organisation: Zeitdruck, Gruppendenken und -konformität, fehlende Freiräume und Ressourcen. Eine noch immer aktuelle Untersuchung zum Thema Kreativität in der Arbeitswelt hat der amerikanische Büromöbelhersteller Steelcase vorgelegt. Im Folgenden will ich Ihnen daraus einige Aspekte nennen.

Report des Büromöbelherstellers STEELCASE

STEELCASE hat im Juni 2018 den Report „Kreativität am Arbeitsplatz“ veröffentlicht, eine Studie, die von Harris Interactive durchgeführt wurde und zwar in einer Stichprobe von 4802 berufstätigen Erwachsenen in Frankreich, Deutschland, den USA, Großbritannien, Japan und Spanien. Hier ist der link zu einem zusammenfassenden pdf: https://www.steelcase.com/eu-de/kreativitat-arbeitsplatz/
Ich will hier nicht auf die sehr wohl zwischen den Ländern vorhandenen Unterschiede der Ausprägung von Kreativität im Unternehmensalltag eingehen, sondern empfehle, den Report selbst zu studieren.

Ursachen für die wachsende Bedeutung von Kreativität

Warum hat Kreativität in den vergangenen Jahren so sehr an Bedeutung gewonnen? Ausgangspunkt des Reports sind dazu folgende Feststellungen:
„In Unternehmen auf dem ganzen Globus brechen hierarchische Strukturen auf und machen eng miteinander verflochtenen und sich permanent verändernden Netzwerken Platz, die auf innovativen Technologien basieren. Entscheidungsprozesse und Kontrolle sind heute stärker verteilt als früher. Von Mitarbeitern wird erwartet, dass sie auf das sich stetig verändernde Umfeld rasch reagieren. Die sich in permanentem Umbruch befindliche Unternehmenslandschaft führte außerdem zu einer Flut an sogenannten komplizierten Prob- lemen, die sich durch eine unvollständige, widersprüchliche oder instabile Informationslage auszeichnen. Solche Probleme können nur durch die Erschließung neuer Denkweisen gelöst werden.
Ursachen der gesteigerten Bedeutung von Kreativität werden zudem gesehen in der rasanten Entwicklung der KI und den veränderten Erwartungen der gegenwärtig auf den Arbeitsmarkt drängenden Generationen.

Wichtige Aussagen aus dem Report

  • Unsere Definition von Kreativität hat sich erweitert: Kreativität ist nicht nur auf Kunst begrenzt und nicht nur einzelnen besonders begabten Menschen vorbehalten.
  • Arbeitnehmer werden zunehmend kreativ und wünschen sich noch häufigere Gelegenheiten, um Kreativität einzusetzen.
  • Kreativität wird in Zukunft mindestens gleichbleibenden, eher gesteigerten Wert im Unternehmensalltag besitzen.
  • Hindernisse für Kreativität: hier werden organisatorische Abläufe und aktuelle Arbeitsbelastung genannt, weiterhin nicht inspirierende Umgebungen und veraltete Technologien.
  • Die Generationen Y und Z halten sich für kreativer als ihre älteren Kollegen und wollen Kreativität in steigendem Maße in ihrem Arbeitsalltag einsetzen  (insbesondere diese Aspekte sollten Sie im Report im Detail studieren).
Steelcase bietet in dem Report übrigens auch konkrete Hinweise, wie das Thema Kreativität konkret gefördert werden kann, differenziert nach Arbeitgeber- und Mitarbeiterperspektiven (S. 12-16).

Wünsche von Mitarbeitern

Was wünschen sich die Befragten? „Was würde Ihnen helfen, damit Sie bei der Arbeit kreativer sein können?“, so lautete eine der wesentlichen Fragen. Hier die zusammengefassten Wünsche der Befragten aus Deutschland:
  • Mehr Zeit, um kreative Ideen entwickeln zu können.
  • Mehr Entscheidungskompetenz und Unabhängigkeit bei der Umsetzung von Ideen.
  • Die Freiheit, Dinge einfach mal auszuprobieren.
  • Bessere Technologien, die kreative Prozesse unterstützen.
  • Weniger Regulierungen und Prozesse.
  • Mehr Zeit und Freiräume, um Konzepte und Ideen entwicklen zu können.
  • Büros, die inspirieren.
  • Mehr Unterstützung und Vertrauen durch die Führungskraft
  • Bessere Unternehmenskultur, in der Ideen reifen können.
  • Erholungsmomente.

links


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


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SF69 Vom Campus der Zukunft – wie werden wir lernen?

Jährlich stattfindender Kongress

Liebe Hörerinnen und Hörer, in dieser Episode berichte ich vom Kongress „Wandelbarer Campus der Zukunft“, der sich mit Trends des Lernens und der Weiterbildung beschäftigt, in diesem Jahr zum vierten Mal stattfindet und Antworten auf die Frage bietet, wie der „Campus der Zukunft“ aussehen kann. Der Büromöbelhersteller Steelcase ist der Gastgeber und hatte mich eingeladen. Von meinen Tätigkeitsfeldern ist bei diesem Campus der Bereich meiner Honorarprofessur vielleicht am Meisten tangiert. Wie einige von Ihnen wissen, lehre ich seit vielen Jahren an der Hochschule Osnabrück und dort vor allem im Kontext des Hochschul- und Wissenschaftsmanagements.
Der Kongress „Wandelbarer Campus der Zukunft“ versammelt immer wieder unterschiedliche Vertreter von Bildungseinrichtungen und Institutionen, um sich über die Bedingungen erfolgreichen Lernens und vor allem über die Gestaltung förderlicher Raumkonzepte auszutauschen und zu informieren.

Drei Interviewgäste in dieser Episode

Für diesen Podcast habe ich mir – anders als sonst – mehrere Gesprächspartner gesucht. Von Gunnar Köppen, der für die konkrete Umsetzung dieses Formats bei Steelcase mitverantwortlich ist, wollte ich unter anderem wissen, wieso wir überhaupt einen „wandelbaren Campus“ benötigen und welche weitere Entwicklung dieser Campus nehmen wird.
Mit Frau Prof. Dr. Julia Rozsa, die auch Speaker beim Kongress ist, spreche ich über die Umsetzung eines Ansatzes zum „Active Learning“ an der privaten SRH Hochschule Heidelberg, aber auch über die Notwendigkeit, Vertrauen in die Entwicklungsfähigkeit zu haben. Sie betont zudem, wie wichtig die Gestaltung passender Lernräume ist und sie sieht einen anhaltenden Trend in Richtung Individualisierung des Lernens.
Mein dritter und letzter Gast für ein Kurzinterview ist Prof Dr. Klaus Kreulich. Er ist Vizepräsident für Innovation und Qualität der wissenschaftlichen Lehre an der Hochschule München. Ihn frage ich unter anderem nach der besonderen Bedeutung des räumlichen Umfelds für Lernprozesse. Weiterhin interessiert mich, was unternehmerische Menschen von einer Hochschule erfahren können hinsichtlich der Weiterbildung. Und abrundend frage ich ihn nach seinen „Lessons Learned“ aus der Veranstaltung „Wandelbarer Campus der Zukunft“ selbst.

Bedingungen für erfolgreiches Lernen

Das Konzept wurde von Joachim Müller-Wedekind von Steelcase angestossen und in Kooperation mit Martina Schütz, Inhaberin der Eventagentur Congress und Presse, in die Tat umgesetzt. Das Thema in diese Jahr lautete: „Learning Space Design: Design for learning environments – learning from design“ und für mich stand neben den Interessen eines Lehrenden an einer Hochschule vor allem die Frage im Fokus, was wir auch für Weiterbildung in den Unternehmen lernen können. Ich habe NICHT den Anspruch, hier einen kompletten Abriss der Inhalte des zweitägigen Kongresses zu bieten. Allerdings gebe ich Ihnen die Gelegenheit, anhand ausgewählter „Lessons Learned“ selber zu reflektieren, wie in Ihren Organisationen derzeit das Lernen stattfindet – und wie es in Zukunft sein sollte.

So viel kann ich schon jetzt sagen: die Räumlichen Bedingungen spielen in der Tat eine zentrale Rolle. Was mir bei dem diesjährigen Campus-Kongress besonders gefallen hat, war der Wechsel der Orte. So sind wir zum Beispiel zum UnternehmerTUM gefahren und haben uns diese Institution angesehen. Wenn Sie es noch nicht kennen:  es ist eine Art Full-Service-Angebot für Start-Ups. Beeindruckend fand ich dort vor allem den großen Makerspace-Bereich. Ich habe hier in den Show-Notes auch einen Slider mit Bildern eingebaut

Eindrücke vom Kongress „Wandelbarer Campus der Zukunft“

Wandelbarer Campus der Zukunft / Gruppenarbeit (Foto: BB)


Besuch im Makerspace des UnternehmerTUM (Foto: BB)


links:

Wandelbarer Campus der Zukunft

Steelcase

SRH Hochschule Heidelberg

Prof. Dr. Rozsa

Hochschule München:

Übersicht Projekt LEHRRAUM DER ZUKUNFT

Konzeptstudie LEHRRAUM DER ZUKUNFT

UnternehmerTUM

 


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„Kleine Unternehmen sind offener für Veränderungen“

 DIE WIRTSCHAFT: Marc Nicolaisen / Steelcase im Interview

Sind kleine, insbesondere inhabergeführte Unternehmen tatsächlich agiler? Marc T. Nicolaisen, mit dem ich bereits ein Podcast-Interview geführt habe (SF29 „Wellbeing und förderliche Büroräume“), hat dies jüngst im Interview mit der Zeitschrift DIE WIRTSCHAFT (NOZ Medien) erläutert – hier der Download. Bereits in unserem Blogbeitrag zum Steelcase Global Report (Thema Mitarbeitermotivation, link) haben wir aufgezeigt, dass die Bürogestaltung Einfluss auf das Mitarbeiterengagement nehmen kann. Wie die meisten der Blog-LeserInnen wissen, ist Steelcase wieder unser Partner beim diesjährigen Leadership Development Congress (LDC 2016) am 22. September.


Auszüge aus dem Interview in DIE WIRTSCHAFT:

„Die Wahrscheinlichkeit, dass Mitarbeiter motiviert sind, wächst in Relation zur Zufriedenheit mit dem Büroarbeitsplatz.“

„Heute müssen sich Unternehmen fragen: Wie bleiben wir innovativ in einem globalisierten Wettbewerb? Dazu brauchen sie Freiräume für Kreativität.“

„Ich finde den regionalen Mittelstand extrem spannend. Diese Unternehmen sind viel agiler als große Konzerne.Kleine, inhabergeführte Unternehmen sind meist offener für Veränderungen.“

Lesen Sie den gesamten Artikel hier.

SF29 Wellbeing und förderliche Büroräume

Interview mit Marc T. Nicolaisen von Steelcase

Arbeitsplätze, insbesondere Büroräume, haben einen entscheidenden Einfluss auf Gesundheit und Motivation der Mitarbeiter, wie auch auf die Produktivität des Gesamtunternehmens. In unserer Akademie arbeiten wir seit Gründung daran, hier das Bewusstsein und den Kenntnisstand über diese Einflüsse im Topmanagement zu entwickeln. Mit dem amerikanischen Büromöbelhersteller Steelcase arbeiten wir seit dem letzten Leadership Development Congress (LDC 2015) sehr intensiv zusammen. Steelcase ist beim diesjährigen LDC 2016 nicht nur unser wesentlicher Partner, sondern liefert durch Marc T. Nicolaisen auch einen Redebeitrag (Engagement und Zufriedenheit am Arbeitsplatz: fünf Erkenntnisse aus dem Steelcase Global Report). Das Interview findet übrigens bei Feederle in Karlsruhe statt.
 

Steelcase Global Report: Wirkung der Büroräume

Anlass unseres Treffens ist einerseits der im Frühjahr erschienene Global Report, andererseits das Update zu aktuellen Trends und Themen im Kontext Büro. Marc Nicolaisen ist bei Steelcase für Marketing Communications zuständig. Er fokussiert sich auf Wissensthemen, die den Kunden helfen, neue Trends zur erkennen. Mit ihm spreche ich vor allem über folgende Themen:
  • aktuelle Trends (inwieweit fördern Büroarbeitsplätze Resilienz; wie kommen wir zu einem ganzheitlich verstandenen „Wellbeing“…)
  • wesentliche Ergebnisse aus dem Steelcase Global Report (u.a. welche Rolle Auswahl und Kontrolle für den Mitarbeiter spielen)
  • „dritte Plätze“ der Arbeit – neben dem Büro und dem Zuhause
  • Zeichen für eine „Renaissance des Büros“
Abschließend bitte ich ihn, uns drei praktische Tipps zum Thema Förderung von Wohlbefinden und Produktivität zu geben.

Wesentliche Links

Im Interview verweisen wir u.a. auf:
– die Veranstaltung Wandelbarer Campus der Zukunft
– das Magazin 360 Grad von Steelcase (u.a. mit den Themen Wellbeing, Think Better…)
und natürlich auf unseren

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360 Grad: neue Ausgabe

Think better – Neurowissenschaften. Der nächste Wettbewerbsvorteil

Die neue deutsche Ausgabe des Magazins 360 Grad ist erschienen. Steelcase, unser Premiumpartner beim diesjährigen Leadership Development Congress (LDC 2015 am 24.09.2015), schlägt wieder einmal die Brücke von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen in die heutige Arbeitswelt. Hier ein Auszug aus der neuen Ausgabe:

An Arbeitsplätzen in aller Welt wächst das Bewusstsein, dass wir nicht unser gesamtes Potenzial ausschöpfen und dass wir zu vielen Ablenkungen ausgesetzt sind. Die Diagnose scheint klar zu sein, dennoch fühlen sich die meisten Menschen hilflos, irgendetwas anderes dagegen zu unternehmen, als noch härter und noch konzentrierter zu arbeiten. Neurowissenschaftliche Forschungen werfen nun ein neues Licht auf dieses Thema und zeigen klare Anhaltspunkte dafür, wie sich die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter beim Arbeiten besser fördern lässt. Das WorkSpace Futures Team führte die Entdeckungen der Wissenschaftler mit ihren eigenen Untersuchungen zu den Verhaltensweisen von Büromitarbeitern und der sich wandelnden Arbeitswelt zusammen. Dadurch ist Steelcase heute in der Lage, neue Erkenntnisse und Ideen zu präsentieren, wie Arbeitsplätze auf innovative Weise neu erfunden werden können, um eine optimale Gehirnleistung zu ermöglichen.

Download des Magazins hier: Magazine360_11_DE.compressed

 

Noch acht Wochen bis zum LDC

Infos und links zum Leadership Development Congress

Hier noch einmal die wichtigsten Infos rund um den LDC 2015, der am 24.09.2015 im „Speicher 3“ (hier ein Video) von Hellmann Worldwide Logistics in Osnabrück stattfinden wird.

Das Programm

Die letzten Details zum Kongress sind abgestimmt, dasProgramm (hier der Folder) haben wir ebenfalls final aufgestellt. Die bisherige Resonanz auf das Thema Die eigene Leistungsfähigkeit als Führungskraft erhalten ist sehr ermutigend – wir liegen absolut richtig damit. Beim Kongress werden wir gemeinsam erörtern, wo die Herausforderungen liegen und wie wir sie meistern können.

Die Keyspeaker vorab hören

Unsere Keyspeaker können Sie bereits jetzt zumindest in unseren Podcast-Interviews hören:
Dr. Viktor Oubaid: (link zum Podcast) Beim Kongress wird Dr. Oubaid beantworten, was Leistungsfähigkeit für jemanden, der Astronauten für die Raumfahrt auswählt, bedeutet. Als leitender Psychologe am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, wird er Beispiele aus seiner Arbeit mit Astronauten, Lufthansa-Piloten und Top-Führungskräften geben und seine Definition von körperlicher wie mentaler Fitness erläutern.

Dr. Christina Berndt: (link zum Podcast) Die mehrfach preisgekrönte Wissenschaftsjournalistin und Bestseller-Autorin wird uns beim LDC 2015 das Thema Resilienz eröffnen: Wie gehe ich ressourcenschonend mit Problemen um? Wie gelingt es mir, meine Kräfte bei beruflichen wie privaten Herausforderungen geschickt zu nutzen? Auch hier steht das Thema Leistungsfähigkeit und persönliches Wohlbefinden, kurzum: Körper, Seele & Geist, im Mittelpunkt. 2013 veröffentlichte die Wissenschaftsredakteurin der Süddeutschen Zeitung ihr Bestseller-Buch „Resilienz − Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft”.

Faszinierende Ausstattung

Unser Partner Steelcase Werndl AG wird uns eine faszinierende Atmosphäre mit innovativen Möbeln schaffen, siehe dazu auch meinen Bericht über den Besuch in der Deutschland-Zentrale. Mit dem Vorstand, Stephan Derr, habe ich über die Philosophie im Podcast-Interview gesprochen: (link)

Anmeldungen: Die Reihen füllen sich

Viele haben bereits in den vergangenen Monaten ihren Platz gesichert. Das freut uns und es erleichtert natürlich die Planung. Nachdem wir im letzten Jahr auf dem Rittergut Osthoff bis auf den allerletzten Platz ausgebucht waren (es war kuschelig eng…), haben wir im Speicher 3 von Hellmann nun mehr Platz. Das ist auch gut so, denn der zweite LDC ist prima nachgefragt, z.T. melden sich gleich mehrere Top-Führungskräften aus einem Unternehmen an. Sicher liegt das am Thema – die Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu erhalten, ist ohne Alternative. Ebenso schätzen die Angemeldeten die besondere Atmosphäre und nehmen sich diese besondere Auszeit, um sich mit Ideen aufzutanken und sich auf ihrer Ebene auszutauschen.
Die Akademie geht bis zum 23.08. in „Betriebsferien“, natürlich freuen wir uns über weitere Anmeldungen zum Kongress, die zwischenzeitlich eingehen.
Anmeldungen bitte per E-Mail an: office@Ld21-academy.de. Wir vergeben die restlichen Plätze nach Eingang.

Future of WorkSpace

Besuch bei Steelcase in Rosenheim

Anfang Juli konnte ich unseren Premiumpartner beim Leadership Development Congress, das Unternehmen Steelcase Werndl AG, in Rosenheim besuchen. Mich interessierten die Inszenierungen gegenwärtiger und zukünftiger Arbeitskontexte in Büroräumen, wie sie dort erlebbar gemacht werden. Steelcase erforscht die Bedingungen für Engagement und Leistungsfähigkeit in zahlreichen Projekten und Initiativen (WorkSpace Futures). Dem Thema Well-being wird bei Steelcase besondere Aufmerksamkeit gewidmet, empfehlenswert sind diverse kurze Videoclips, die frei bei Youtube zugänglich sind, z.B. hier: Well-being. Die praktische Forschung von Steelcase fördert auch Erstaunliches zutage. So zeigte sich, dass neue Arbeitsmittel wie Smartphones und Tablet-Computer völlig neue Sitzhaltungen nach sich ziehen. Der hochflexible Bürostuhl Gesture ist darauf eine Antwort – hier ein Video dazu.

Ein kaum genutztes Potenzial – die „Stillen“

Ein besonderes Augenmerk wird bei Steelcase auf die eher ruhigen, introvertierten Mitarbeiter gelegt. Forschungen zeigen, dass diese Gruppe – „the Quiet“ – besondere räumliche Bedingungen benötigt, um die volle Leistungsfähigkeit und die eigene Leidenschaft zur Verfügung stellen zu können. In klassischen Großraumbüros werden Engagement und Fähigkeiten dieser Gruppe eher erstickt. Ich finde es erstaunlich, dass dieser Gruppe und deren besonderen Bedürfnissen bisher so wenig Beachtung geschenkt wurde, siehe hierzu auch Susan Cain: Still – Die Kraft der Introvertierten, z.B. hier) und ein Video mit der Buchautorin hier.

First, Second, Third Place

Spannend ist in den Bürokonzepten auch, inwieweit die verschiedenen Lebens- und Arbeitsräume in Zukunft ineinander verwoben werden. Wir sprechen bisher von „First Place“, der Privatsphäre; dem „Second Place“, der Arbeitswelt; und dem „Third Place“, zum Beispiel dem Café, das viele MitarbeiterInnen mittlerweile als zumindest gelegentlichen Arbeitsplatz nutzen. Der Begriff „Third Place“ wurde stark von dem Soziologen Ray Oldenburg geprägt. In einem Interview mit dem Steelcase Magazin „360 Grad“ erläutert Oldenburg, warum diese dritten Orte eine solche Anziehungskraft und Bedeutung erlangt haben: „Manager haben erkannt, dass die Produktivität steigt, wenn man die Menschen arbeiten lässt, wo und wann sie wollen.“ Das komplette Interview finden Sie hier.
Der Trend ist heute, den Third Place wieder in die Räume des Unternehmens zu integrieren. Spannende Konzepte finden sich auch in Deutschland, zum Beispiel im Headquarter von Soundcloud.

Interview mit Stephan Derr

Hören Sie hierzu auch mein Interview mit Stephan Derr, Vorstand Steelcase Werndl AG, im Podcast SF11 – Wie Büromöbel die Leistung beeinflussen.