SF203 Balance zwischen den Lebensbereichen schaffen – 5 Tipps

 


Warum „Work-Life-Balance“ nicht taugt

Wie oft haben Sie das Gefühl, zwischen beruflichen und privaten Verpflichtungen hin- und hergerissen zu sein?  Haben Sie manchmal den Eindruck, dass Ihre Lebensbereiche in Konkurrenz zueinander stehen?  Stellen Sie sich vor, es wäre möglich, sie in Einklang zu bringen—wie würde das Ihr Leben verändern?
Sie, werte Hörerinnen und Hörer, wissen, dass mir der Begriff „Work-Life-Balance“ nicht gefällt. Er mag geläufig sein, aber er ist nicht wirklich passend. Warum? Weil er suggeriert, dass Arbeit und Leben getrennte Dinge sind—doch in Wahrheit sind sie untrennbar miteinander verbunden. Der Schlüssel liegt darin, alle Lebensbereiche bewusst miteinander in Einklang zu bringen, sie auszubalancieren.
Und darum soll es in dieser Episode gehen. In der Einleitung spreche ich zunächst über die verschiedenen Lebensbereiche von Führungskräften. Dann betrachte ich kurz die bisherigen Ansätze, um mehr Ausgleich zu schaffen. Und im Hauptteil nenne ich dann Ansätze, die auf Selbstführung basieren. Im Exkurs biete ich Ihnen ergänzende Prüfpunkte.

Typische Lebensbereiche von Top-Managern und das Problem der fehlenden Balance

Als Führungskraft jonglieren Sie verschiedene wichtige Lebensbereiche, und oft stehen diese miteinander im Konflikt. Da ist die Familie, die emotionale Unterstützung braucht und zugleich auch viel Zeit und Energie erfordert. Der Beruf verlangt Ihre volle Aufmerksamkeit und ständige Verfügbarkeit, oft auch außerhalb der regulären Arbeitszeiten. Auch Ihre Gesundheit will gepflegt werden, denn Fitness und mentale Stärke sind der Schlüssel für langanhaltenden beruflichen Erfolg.
Dann gibt es soziale Netzwerke, Freundschaften und möglicherweise ehrenamtliche Tätigkeiten, die für Sie von Bedeutung sind. Doch was passiert, wenn diese Bereiche miteinander kollidieren? 

Hier ein Beispiel: Ein CEO plant einen Familienurlaub, den er lange im Voraus organisiert hat. Plötzlich wird ein wichtiges Meeting auf genau diese Woche gelegt, das er nicht verpassen kann. Soll er die Familie enttäuschen oder seine beruflichen Verpflichtungen vernachlässigen?
Solche Situationen führen nicht nur zu Stress und innerer Unruhe, sondern auch zu dem Gefühl, ständig etwas zu verpassen—sei es im Beruf oder im Privatleben. Diese Konkurrenz der Lebensbereiche kann dazu führen, dass man sich nie wirklich auf einen Bereich voll konzentrieren kann. Oft stehen die Prioritäten im ständigen Wechsel und die einzelnen Bereiche werden nur noch oberflächlich gepflegt. Das führt langfristig nicht nur zu Unzufriedenheit, sondern auch zu Leistungsabfall und dem Gefühl, immer „hinterherzuhinken“.

Populäre, aber nicht dauerhaft erfolgreiche Ansätze

Viele gängige Ansätze zur sogenannten „Work-Life-Balance“ basieren auf strikten Zeitplänen oder der Illusion, dass man mit Multitasking alles unter Kontrolle bekommen kann. Doch Studien zeigen immer wieder, dass Multitasking die Produktivität mindert und uns mehr stresst, als dass es uns hilft. Auch die Vorstellung, Beruf und Privatleben strikt zu trennen, scheitert oft an der Realität. Überraschungen und unvorhergesehene Herausforderungen machen solche Pläne oft zunichte.
Ansätze der Selbstoptimierung versprechen, durch optimale und disziplinierte Organisation mehr in kürzerer Zeit zu schaffen. Haben Sie solche Ansätze selbst schon ausprobiert? Nach meiner Erfahrung führen sie nicht zum Ausgleich, sondern fördern in vielen Fällen zum burnout. Und solche Ansätze können das Phänomen der Rastlosigkeit fördern – und Rastlosigkeit ist eine sehr wirksame Form der Selbstsabotage.
Wir kultivieren die Selbstoptimierung und tragen damit der Selbstausbeutung Vorschub.

Funktionierende Ansätze, die auf Selbstführung basieren

Statt auf starre Zeitpläne sollten Sie auf Selbstführung setzen. Selbstführung umfasst Einstellungen und Methoden zur zielgerichteten Führung der eigenen Person. Selbstführung basiert wesentlich auf Selbsterkenntnis, Selbstverantwortung und Selbststeuerung.

Hier sind wirkungsvolle Ansätze zur Förderung einer Balance zwischen Ihren Lebensbereichen, jeweils mit einem Tipp für die Umsetzung:

Mission – Grundlage für Selbstführung

Sie kennen meine Definition: Mission bezeichnet den eigentlichen Grund, die Daseinserklärung oder auch den Zweck eines Individuums. Leitfragen können sein: Wozu bin ich auf der Welt? Welchen Sinn und Zweck verbinde ich mit meinem Lebens. Wenn Sie Ihren „Purpose“ verloren haben, wenn Sie sich Ihrer Werte nicht mehr sicher sind, dann sollten Sie Ihre persönliche Mission für sich selbst klar formulieren. Sie kann der feste Boden sein, auf dem Sie stehen. 

Tipp: Falls noch nicht geschehen: nehmen Sie sich Zeit, vielleicht auch externe Unterstützung, und formulieren Sie Ihre Mission. Wenn Sie Ihre persönliche Mission formulieren, dann sollte dies in maximal zwei Sätzen gelingen. Meine Formulierung lautet so:  Meine Mission ist  die persönliche Begleitung unternehmerischer Menschen aus dem In- und Ausland, vor allem in Veränderungssituationen. Ich unterstütze diese Menschen dabei, ihre Potenziale zu erkennen, zu entfalten und wirksam werden zu lassen. Durchaus möglich, dass Sie für sich eine spezifischere Formulierung benötigen – finden Sie es heraus, schreiben Sie verschiedene Versionen auf einen großen Zettel und schauen Sie mehrere Tage immer wieder darauf: Was bleibt haften, was ist leicht merk- und wiederholbar und gleichzeitig kraftvoll?

Reflexionsrituale: 

Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit, um über Ihre Lebensbereiche nachzudenken. Fragen Sie sich: Welche meiner Lebensbereiche habe ich im Blick, welche kommen zu kurz?  Das bedeutet, nicht nur im Moment zu funktionieren, sondern langfristig zu überlegen, was wirklich wichtig ist. Hierfür ist eine persönliche Vision elementar wichtig. Meine Definition: Vision bezeichnet ein starkes, prägnantes und wünschenswertes Zukunftsbild eines Individuums, das erreichbar und gleichzeitig herausfordernd ist. Leitfragen können sein: Was zieht mich an? Wie lautet mein Lebensziel? Worauf will ich am Ende meines Lebens stolz sein?
Zur Förderung der Reflexion empfehle ich immer wieder Konzepte wie kollegiale Beratung oder auch den Persönlichen Planungstag (den link setze ich in die shownotes: https://ld21.de/sf194-persoenlicher-planungstag/). Ich rate aber auch zu Ritualen der täglichen Reflexion. 

Daher an dieser Stelle der Tipp: Tägliche Reflexion: Hier gibt es mindestens zwei Ansätze. Ich empfehle, den Tag mit einigen Reflexionsfragen zu starten (Z.B.: Was ist heute besonders wichtig? Was will ich heute für meine mittelfristigen Ziele tun? Wofür bin ich heute besonders dankbar?). Damit gelingt ein kraftvoller Start in den Tag. Falls Sie eher dazu neigen, zum Feierabend oder gar vor dem Schlafengehen den Tag Revue passieren zu lassen: Auch das kann ein Ansatz sein.

Prioritäten setzen

Dazu passt die eben genannte Reflexionsfrage: Was ist heute besonders wichtig? Womit erziele ich Wertschöpfung? Statt immer nur Aufgaben abzuarbeiten, überlegen Sie, welche Aktivitäten echten Wert für Ihr Leben schaffen. Das kann im Job bedeuten, sich auf Projekte zu konzentrieren, die strategisch wichtig sind. Im Privatleben kann es bedeuten, mehr Zeit für Beziehungen oder persönliche Interessen zu reservieren.
Aus Zeitmanagement-Büchern oder -Seminaren kennen Sie Ansätze wie eine ABC-Bewertung. Ich habe immer wieder die Vierung empfohlen (Was will ich weiter machen? Was will ich anders machen? Was will ich stoppen/beenden? Was will ich neu machen?).

Tipp: Schaffen Sie sich bewusst Zeiten für deep work. Diesen Begriff kennen Sie sich schon. Er stammt von Cal Newport und dieser definiert: Deep Work: berufliche Aktivitäten, die in einem Zustand ablenkungsfreier Konzentration ausgeübt werden und Ihre geistigen Kapazitäten an die Grenzen bringen. Diese Leistung schafft neuen Wert, verbessert Ihre Fähigkeiten und ist schwer zu kopieren. Teilen Sie Zeiten in Ihrem Kalender ein für deep work. Das sind Zeiten mit A-Priorität. In diesen Zeiten sind Sie Schöpfer, Macher, Gestalter.

Grenzen setzen

Ein kleines Gedankenexperiment (ich glaube, ich habe es erstmals von meiner Frau gehört): Stellen Sie sich vor, Ihr bester Freund (oder Freundin) ist permanent überfordert, dreht im roten Bereich – was würden Sie ihm (oder ihr) raten? Vermutlich würden Sie raten, vehement „nein“ zu sagen, Grenzen zu ziehen, auf sich acht zu geben.
Behandeln Sie sich wie Ihren besten Freund. Lernen Sie, klar „Nein“ zu sagen—sowohl beruflich als auch privat. Schützen Sie Ihre Zeit und Energie. Das bedeutet auch, Grenzen zu setzen, die es Ihnen erlauben, sich ungestört auf wichtige Dinge zu konzentrieren. Oft führt das dazu, dass Sie insgesamt mehr Kontrolle über Ihre Zeit gewinnen.

Tipp: Nehmen Sie sich vor, an einem bestimmten Tag besonders aufmerksam zu sein: Wo werden meine Grenzen überschritten? Was empfinde ich dabei? War meine Reaktion angemessen? Machen Sie sich am Abend eine Tagebuchnotiz, in der sie diese Fragen beantworten. Steigern Sie Ihre Achtsamkeit in Bezug auf Grenzen, indem Sie diese Übung wiederholen.

Zeit für sich selbst einplanen

Pausen sind Termine mit A-Priorität.  Planen Sie jede Woche feste Zeiten für sich ein, in denen Sie sich entspannen oder an persönlichen Projekten arbeiten. Ob das 20 Minuten Meditation am Morgen sind oder ein längerer Spaziergang—kleine Auszeiten sind essentiell. In meinem aktuellen Buch gibt es auch ein Kapitel mit dem Titel „Mut zur Muße“. Dort plädiere ich dafür, „dass wir Mußezeiten in unsere Kalender hinein schreiben und uns geeignete Orte suchen, an denen wir tagträumen oder gar Langeweile empfinden können – Wiesen und Wälder zum Spazieren gehen; Kirchen oder auch das eigene Sofa zum meditieren; ein Fenster, um in die Ferne zu sehen.“ Soweit das Zitat.

Tipp: Planen Sie, in der kommenden Arbeitswoche zumindest an einem Tag eine (Mittags-)Pause zu machen. Diese sollten Sie nutzen, um allein, ohne Smartphone, nach draußen zu gehen, vorzugsweise ins Grüne; zumindest aber raus aus Ihrem Arbeitskontext. Ich wähle z.B. die Innenhöfe oder Chorgänge großer Kirchen – dort ist es oft inmitten der Großstadt himmlisch ruhig…

 

Exkurs: Ist es Zeit, zu gehen?

Hier ein Wort der Warnung: in manchen Veröffentlichungen über „Selbstmanagement“ – sie hören die Anführungszeichen – liegt der Fokus sehr stark auf Selbstoptimierung. Das kann ein Spiel ohne Grenzen sein – denn wann bin ich „ausoptimiert“? Vielleicht ist es an der Zeit, das Problem nicht nur in der eigenen Person zu sehen, sondern das System kritisch in den Blick zu nehmen. Befinden Sie sich in einem „toxischen System“? In meinem aktuellen Buch „Wirksam handeln durch Selbstführung“ gehe ich im Kapitel „Grenzen der Selbstführung“ darauf ein.

Hier daraus einige Prüfpunkte, die ich in take it – change it – leave it einteile:

Take it

– Die Situation ist nicht angenehm, aber ich kann sie ertragen, ohne Schaden zu nehmen.
– Ich sehe derzeit keine Möglichkeit aktiv Einfluss zu nehmen, um etwas zu verbessern.
– Ich bin wachsam und achte auf Veränderungssignale.
– Ich warte ab, bis sich eine andere Konstellation ergibt, die mehr Veränderungschancen bietet.

Change it

– Wenn ich nichts verändere, nehme ich (oder/und andere) Schaden
– Ich sehe eine echte Chance, durch mein Handeln auf eine Verbesserung der Situation hinzuwirken.
– Eine Veränderung ist zwingend notwendig.
– Es liegt auch an mir, etwas zu tun. Ich erkenne meine Mitverantwortung.

Leave it

– Wenn ich die Situation weiter erdulde oder zulasse, dann nehme ich massiv Schaden, ggf. auch andere.
– Ich habe die Möglichkeit geprüft, aktiv etwas an der Situation zu ändern, aber es geht nicht.
– Es widerspricht meinen Werten, in dieser Situation zu bleiben.
– Ich nutze die Energie lieber für die Veränderung, als langsam (oder schnell) handlungsunfähig zu werden.

Wenn Sie für sich feststellen, dass es bei aller Anstrengung und bei allem Einsatz nicht gelingt, für Sie und andere gedeihliche Bedingungen in Ihrem Unternehmen zu schaffen, dann ist es vermutlich an der Zeit, zu gehen.

Zusammenfassung  

Soweit meine Gedanken und Tipps zum Thema Balance zwischen den Lebensbereichen schaffen – 5 Tipps. Ein bewusster Ausgleich zwischen den Lebensbereichen ist keine einmalige Entscheidung, sondern ein dynamischer Prozess, das sollte deutlich geworden sein.  Und eine wesentliche Botschaft ist: Schaffen Sie die Grundlagen, um sich selbst wirksam zu führen. Die Kenntnis der eigenen Mission ist elementar, ebenso geeignete Rituale und der Fokus auf das Wesentliche.

Fördern Sie Ihre Balance – mit unserem Seminar

Haben Ihnen diese Anregungen einen positiven Anstoß gegeben? Ich vermute, ja. Allerdings kann es sein, dass Sie sich von Ihrer jetzigen Situation überfordert fühlen und mehr benötigen, als einige Tipps.

Wie wäre es mit einer intensiven Planungszeit in einer besonderen Umgebung?  Im Januar 2025 bieten die Fitness- und Achtsamkeitsexpertin Anja Termöllen und ich ein dreitägiges Seminar auf Lanzarote an:

WIRKSAM HANDELN DURCH SELBSTFÜHRUNG

  • die eigene Vision schärfen
  • neue Perspektiven gewinnen
  • Kraft tanken auf der Vulkaninsel

Drei intensive Seminartage auf Lanzarote: 13.-15. Januar 2025

Das Seminar auf Lanzarote zielt darauf ab, Privatpersonen und Führungskräfte in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung zu unterstützen. Durch eine Kombination aus Achtsamkeit, Fitness, Selbstwirksamkeit und Leadership Development sollen die Teilnehmer ihre innere Klarheit und Stärke finden und nachhaltig in ihren Alltag integrieren. Lanzarote, mit seiner einzigartigen Landschaft und inspirierenden Umgebung, bietet den idealen Rahmen, um fernab des Alltags neue Perspektiven zu gewinnen und sich zu fokussieren.
Wir freuen uns auf Sie – lassen Sie uns kraftvoll in das neue Jahr starten!
Anja Termöllen und Dr. Burkhard Bensmann

Zur Infoseite: Seminar Wirksam handeln auf Lanzarote am 13.-15. Januar 2025

Info-PDF zum Seminar: SF_LZ_2025_Folder


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud

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SF194 Persönlicher Planungstag – hier ist mein Konzept

 


Planung in turbulenten Zeiten

Künstliche Intelligenz, Robotik, Sensorik, Veränderungen, die jeden Menschen erfassen. Haben Sie das Gefühl, überwiegend gesteuert zu werden, nur noch auf Impulse zu reagieren? Nehmen Sie an sich wahr, dass Sie alles eher ermüdet als ermuntert.
Ich lade Sie ein, ab jetzt die Zügel wieder selbst in die Hand zu nehmen. Und dazu gebe ich Ihnen ein konkretes Konzept an die Hand: den Persönlichen Planungstag.
Ich hatte u.a. bereits in der Episode SF143 „Jährliches Planungsritual in einfachen Schritten“ (https://ld21.de/sf143-jaehrliches-planungsritual-in-einfachen-schritten/, November 2020) konkrete Tipps gegeben, wie sich unternehmerische Menschen selbstwirksam steuern können.
Wenn ich die Liste meiner fast 200 Podcast-Episoden durchscrolle, dann gibt es zahlreiche Folgen, die mit diesem Thema zu tun haben. Im Folgenden gebe ich Ihnen daher immer wieder Verweise auf passende Episoden und setze die links in die Shownotes.
Heute will ich das Konzept des Persönlichen Planungstags in aktualisierter Form vorstellen. Ich nehme den Podcast übrigens noch auf Lanzarote auf, wo ich nicht nur meinen eigenen Planungstag durchgeführt habe, sondern zum Jahresbeginn auch eine mehrtägige Strategieklausur begleitet habe. Bald geht es wieder nach Deutschland für Workshops und Vor-Ort-Coachings – ich freue mich darauf.

Wenn Sie jetzt schon mehr über mein Angebot des Persönlichen Planungstags erfahren wollen: hier sind die links:

Persönlicher Planungstag mit meiner Unterstützung

Hier ist der link zur deutschen Infoseite: Persönlicher Planungstag

Und hier ist der link zur englischen Infoseite: Personal Planning Day

 


Warum brauchen Sie den Persönlichen Planungstag?

  • Planung in kompakter Form: An einem Tag gehen Sie alle wesentlichen Schritte vom Rückblick über die IST-Situation hin zur Festlegung attraktiver Ziele durch.
  • Bewährtes Konzept: Das Format und die Inhalte sind pragmatisch und erprobt. Die Methoden, Instrumente und Tipps können Sie in Ihren Führungsalltag integrieren.
  • Nachhaltige Wirkung: Wenn Sie den Planungstag diszipliniert durchführen, dann haben Sie für die Folge-Sessions jedes Jahr bereits ein erprobtes Raster.
  • Selbstmotivation: Am Ende des Planungstags haben Sie nicht nur eine Zielplanung entwickelt, sondern auch Zuversicht und Zutrauen gesteigert.

 


Inhalte des Persönlichen Planungstags

Ich hatte Ihnen in damaligen Podcast-Episoden vor allem folgende Schritte für ein Planungsritual empfohlen, das Sie mindestens einmal pro Jahr durchführen sollten:

  • Rückblick / Würdigung: Liste der Erfolge, Ziele-Check
  • Innehalten: Weiter so? Oder ist es Zeit für Veränderungen? Was würde Ihr 85jähriges Ich Ihnen raten?
  • Vierung: Weiter machen, anders machen, neu machen, nicht mehr machen
  • Ziele: Mission rekapitulieren, Vision checken, Bedingungen für meine Zufriedenheit, Zielsystem noch passend?
  • Motto für das kommende Jahr festlegen
  • Nachfassen mit geeigneten Ritualen

Heute will ich diese Punkte erneut aufnehmen. Allerdings gebe ich Ihnen mit dieser Episode noch weitere Tipps, um die eigene Planungszeit einerseits knapp zu halten, andererseits so wirksam wie möglich zu machen.

Ich will vorweg nehmen, das ich meinem Konzept heute Ergänzungen für notwendig halte und das betrifft vor allem ein persönliches Trend-Scouting.

Weiterhin will ich betonen, dass die Zeit vor und nach dem Planungstag mitentscheidend für den Erfolg sind (Notizen anfertigen, 1-Pager etc.). Mit der Vorbereitung steigen wir ein.

Vorbereiten

Sammeln, sammeln, sammeln. Wenn Sie sich an den nachfolgenden Inhalten eines Persönlichen Planungstags orientieren wollen, dann sollten Sie zu jedem der Agenda-Punkte im laufe des Jahres Notizen anfertigen. Die Vorbereitung des Persönlichen Planungstags ist eine wesentliche Grundbedingung, um in der eigentlichen Klausur eine gute Flughöhe zu erreichen, Muster zu erkennen, die Strategie nachschärfen zu können und zu realistischen Folgeschritten zu gelangen.

Durchführen
  • Rückblick / Würdigung

Mit diesem Punkt starte ich immer und das empfehle ich auch Ihnen.

Zentral ist für mich meine „LdE“, die Liste der Erfolge.

Von Kunden und Kollegen höre ich, dass diese auch eine Liste der „Nicht-Erfolge“ anlegen. Kann man machen. Das ist für mich aber ein Check, den ich im Laufe des Jahres mache.

Dann prüfe ich, ob sich in meiner langfristigen Vision etwas geändert hat oder ändern sollte.

Und ich werfe auch einen Blick auf meine Mission – zumeist ist diese stabil.

Weiterhin mache ich den Ziele-Check: 

Ich habe fünf Zielfelder (vgl. auch SF178 „Persönliche Zielsetzung“, https://ld21.de/sf178-persoenliche-zielsetzung-fuenf-zielfelder/). Für diese Felder hatte ich mir im zurückliegenden Zeitraum Ziele gesetzt, die als Etappen zu meinen mittel- und langfristigen Zielen dienen sollen. 

  • Innehalten

Ein ganz wesentlicher Bestandteil des Persönlichen Planungstags: Will ich so weiter machen? Was wäre eine komplett andere Ausrichtung? Was kommt ggf. zu kurz?

Auch ich kann mich nicht davon freisprechen, busy being busy zu sein. Und meine konsequente Selbstorganisation läuft ja immer auch Gefahr, mich auf das Falsche konsequent auszurichten.

Mir hilft es, meine Tagebuchnotizen, aber auch Ideen, Skizzen, Fotos etc. durchzusehen. Oftmals finde ich Gedanken wieder, die im Alltag verschütt gegangen sind. Diesen Fundus von Gedanken, Gefühlen, Ideen zu durchsuchen, das hat für mich einen hohen Stellenwert.

Daher will ich heute ganz besonders betonen: halten Sie inne!

  • Trendscouting

Mir ist aufgefallen, dass ich den Punkt Trendscouting bei meinem letzten Persönlichen Planungstag im Dezember 2023 schlicht vergessen habe! Mit Trendscouting meine ich die systematische Sammlung, Sichtung und Bewertung von Trends und Entwicklungen, die eine direkte oder zumindest indirekte Auswirkung auf mich, mein Leben, meine Arbeit haben dürften.

Ich habe in den zurückliegenden Jahren in zahlreichen Strategieklausuren und Coachings für Kunden mit diversen „Maps“ gearbeitet, um für relevante Trends zu sensibilisieren. 

Heute bietet sich auch eine KI-Abfrage an, in meinem Fall: „Welche fünf Trends und Entwicklungen werden voraussichtlich eine hohe Wirkung auf meine Arbeit als selbstständiger Unternehmensberater und Executive Coach haben?“ Hier lohnt es sich übrigens, die Frage auf mehreren KI-Plattformen beantworten zu lassen. 

  • Vierung: Weiter machen, anders machen, neu machen, nicht mehr machen

Die Überschrift erläutert schon, worum es in diesem Planungsschritt geht. Übrigens finden Sie zu diesem Punkt auch ein Kapitel in meinem aktuellen Buch, „Wirksam handeln durch Selbstführung“.

  • Check/Update: Bedingungen für meine Zufriedenheit

Stellen Sie sich turnusgemäß die Frage, was Grundlagen Ihrer Zufriedenheit sind oder wären? Oder welche Bedingungen Sie schaffen müssen, damit Sie „well-being“ empfinden? Genau darum geht es in diesem Teil des Reflexions- und Planungsprozesses. Dazu habe ich in der Episode SF138 „Indikatoren für ein gutes Leben“ (https://ld21.de/sf138-indikatoren-gutes-leben/) auch Tipps gegeben.

  • Fortschreibung der Zielplanung

Hier nutze ich den 1-Pager. Das ist ein Blatt, auf dem ich alle wesentlichen Ziele, die ich mir für das Jahr gesetzt habe, im Blick habe. Hören Sie dazu auch die Episode SF162 https://ld21.de/sf162-persoenliche-strategie-auf-einer-seite-5-tipps-fuer-mehr-zielklarheit/). 

Ein solches „Zielblatt“ habe ich – jeweils in aktueller Form – in ausgedruckter Form fast immer bei mir. So kann ich z.B. bei meinem Morgenritual (SF110 „Mit vier Fragen fokussiert in den Tag starten“ https://ld21.de/sf110-mit-vier-fragen-fokussiert-in-den-tag-starten/) dieses Blatt zur Hand nehmen und schauen, welche Ziele ich ggf. wieder stärker in den Blick nehmen will.

Zur Fortschreibung der Zielplanung gehört für mich zum jeweiligen Jahreswechsel auch, dass ich mir ein neues Motto für das kommende Jahr setze. Auch wenn es eher eine persönliche Leitschnur ist, so will ich mein Motto für 2024 Ihnen gerne verraten: „Den Wandel aktiv nutzen und gestalten.“ – also im besten Sinne wie ein unternehmerischer Mensch handeln.

Nachbereiten

Ich hoffe es ist deutlich geworden, dass der Persönliche Planungstag ein anspruchsvolles Programm beinhaltet. Das kann auch bedeuten, dass Sie sich mehr als einen Tag dafür nehmen wollen – machen Sie das gerne.

Die Fülle der Inhalte des Planungstags zeigt, dass dieser Tag auch ein Tag der Ernte ist. Das bedeutet, dass Sie im Jahresverlauf säen und den Boden kultivieren müssen. Sprich: nehmen Sie die wesentlichen Punkte auch schon im Jahresverlauf immer wieder in den Blick. Fertigen Sie Skizzen an, skribbeln Sie Ideen, seinen Sie ein Sammler (oder eine Sammlerin).

Speziell hinsichtlich der Nachbereitung sollten Sie sich feste Termine in den Kalender schreiben (z.B. 1x/Monat), an denen Sie sich ein, zwei Stunden Zeit nehmen und Ihre Notizen zum Planungstag sowie geplante Schritte wieder ansehen: Was ist in Vergessenheit geraten, welche Schritte wollten Sie gehen, welche Ideen weiterentwickeln?

 


Tipps, damit die Persönliche Planungsklausur gelingt

Hier setze ich auf meiner eigenen Podcast-Episode SF73 (https://ld21.de/sf73-persoenliche-planungszeit/) vom Januar 2018 auf. Die damals genannten 5 Tipps gebe ich hier in aktualisierter Form wieder:

  • Tipp Nr. 1: Schreiben Sie sich den Termin für Ihre persönliche Planungsklausur fest in den Kalender, und zwar mit A-Priorität, wie bei einem Top-Kundentermin. Sie sollten im Minimum 1/2 Tag für die Planungsklausur einplanen. – hier sehe ich aus heutiger Sicht die Notwendigkeit, einen ganzen Tag einzuplanen. Das liegt auch daran, dass ich die Inhalte des Persönlichen Planungstags erweitert habe.
  • Tipp Nr. 2: Buchen Sie sich einen geeigneten Raum. Was „geeignet“ für uns bedeutet, kann jeweils unterschiedlich sein. Jedenfalls sollten Sie für eine längere Zeit des „deep work“, also der vertieften und fokussierten Arbeit, ungestört bleiben. Das kann ein Hotelzimmer auf einer Nordseeinsel sein. Bei mir ist es seit einer Weile mein Stützpunkt auf Lanzarote.
  • Tipp Nr. 3: Nehmen Sie sich geeignetes Material für Visualisierungen mit. Bei mir sind das Flipchartblätter, Krepp-Klebeband, Marker und Filzschreiber und diverse Klebezettel. Arbeiten Sie großflächig, insbesondere wenn es um Zielbilder geht, aber auch bei der Betrachtung von Perioden-, Jahres- und Quartalszielen. Und wenn Sie wie ich jedes Jahr eine solche Klausur durchführen, dann nehmen Sie bitte auch die Flipcharts der Vorjahre mit… Dazu zählt bei mir auch der 1-Pager. Das ist ein Blatt, auf dem ich alle wesentlichen Ziele, die ich mir für das Jahr gesetzt habe, im Blick habe (Episode SF162 https://ld21.de/sf162-persoenliche-strategie-auf-einer-seite-5-tipps-fuer-mehr-zielklarheit/)
  • Tipp Nr. 4 – baut auf Tipp Nr. 3 auf: Dokumentieren Sie die wichtigsten Ergebnisse. Gerne können Sie dazu Ihr Tablet oder Ihr Smartphone benutzen. Ich nehme als Mac-User gerne den „elektronischen Zettelkasten“ Notes, um die Ergebnisse auf all’ meinen Geräten in synchronisierter Form zur Hand zu haben. In letzter Zeit experimentiere ich auch mit Freeform (ähnlich wie das Miro-Board).
  • Tipp Nr. 5: Notieren Sie zum Abschluss des Persönlichen Planungstags die drei Schritte, die Sie unmittelbar umsetzen wollen. Ich nenne das D.n.S., eben Die nächsten Schritte. Wir legen uns auf diese Weise fest, nach der Klausur auch wirklich etwas zu tun, damit sich unsere Pläne realisieren und wir unsere Ziele erreichen. Ich gebe dazu in meinem aktuellen Buch „Wirksam handeln durch Selbstführung“ noch einige Hinweise, z.B. auch in der Art, dass wir zwar klare Ziele benötigen, uns aber vor allem auf die Prozesse zur Umsetzung bzw. Erreichung fokussieren sollten. Die nächsten Schritte helfen uns dabei.

 


Fazit und Angebot

Ich glaube, dass viele von Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, einen solchen Persönlichen Planungstag in eigener Regie nach dem hier skizzierten Konzept durchführen können. Das braucht Disziplin, gute Vor- und Nachbereitung und vor allem gedeihliche Bedingungen. Damit meine ich, dass Sie sich vom Arbeitsalltag abkoppeln sollten, sich ausreichend Zeit nehmen und vor allem einen inspirierenden Ort aufsuchen.
Sollten Sie allerdings der Meinung sein, dass Sie den Persönlichen Planungstag lieber mit externer Unterstützung durchführen wollen, so melden Sie sich gerne. Ich habe dazu eigens eine Unterseite auf meiner Webpage angelegt (und es gibt auch eine englische Version).


Persönlicher Planungstag mit meiner Unterstützung

Hier ist der link zur deutschen Infoseite: Persönlicher Planungstag

Und hier ist der link zur englischen Infoseite: Personal Planning Day


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SF193 Wir brauchen den Dialog – Update mit Oliver Leisse

 


Erkenntnisse aus der Rheingold-Studie: Vertrauen schwindet

Mit dem Zukunftsforscher Oliver Leisse hatte ich schon einige Gespräche hier im Podcast, so z.B. im im März 2022 SF169 „Gereiztheit und Gelassenheit“ (https://ld21.de/sf169-gereiztheit-und-gelassenheit/) oder zuletzt SF187 „Veränderung, Haltung und Künstliche Intelligenz“ (https://ld21.de/sf187-veraenderung-haltung-und-kuenstliche-intelligenz/). Beim Gespräch in SF177 „Träume verwirklichen – neue Perspektiven finden“ (https://ld21.de/sf177-traeume-verwirklichen-neue_perspektiven/) war Oliver übrigens in Neuseeland. 

In dieser Episode widmen wir uns wieder ausgewählten Trends und Entwicklungen. Den Start bieten Aussagen der aktuellen Studie zur deutschen Lebenswirklichkeit, welche das Kölner Rheingold Institut durchgeführt hat.

Drei wesentliche Aussagen (das Binnen : stammt von den Autoren der Studie):

  1. Das Vertrauen der Bürger:innen in Deutschland in ihre gewählten politischen Vertreter:innen schwindet kontinuierlich. 
  2. Gleichzeitig wachsen die Zukunftsängste
  3. Die Polarisierung innerhalb der Bevölkerung nimmt zu. 

 


Unternehmerische Menschen schaffen Formate und Orte des Diskurses

Wir interpretieren die Kernaussagen der Studie und erörtern, wie Führungskräfte auf die Herausforderungen der Gegenwart reagieren können. Ein besonderes Anliegen von uns: als unternehmerische Menschen sollten wir Formate und Orte des Austausches und der Begegnung schaffen.

 


Austausch und Rückzug: unsere Inhalte

Mit Oliver Leisse spreche ich u.a. über:

  • einzelne Aspekte der Rheingold Studie, vor allem über mangelndes Vertrauen in die Politik und zunehmende Zukunftsängste,
  • warum Formate und Orte des Dialogs jetzt besonders notwendig sind,
  • welche weiteren Auswirkungen die Künstliche Intelligenz haben könnte,
  • warum Führungskräfte und führende Kräfte neben dem Diskurs auch Rückzugszeiten benötigen und
  • welche Rituale dabei unterstützend sind,
  • wie Zuversicht, Zutrauen und „future confidence“ entstehen können.

Zur Abrundung nennt Oliver aus seiner Sicht wesentliche Bücher, um die gegenwärtigen Entwicklungen- speziell im Kontext der KI – einordnen zu können (siehe unten).


Buchempfehlungen

Benjamín Labatut: Maniac

Harald Welzer: Zeitenende. Politik ohne Leitbild. Gesellschaft in Gefahr

Mustafa Suleyman: The Coming Wave


Links

Homepage von Oliver Leisse

 


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SF187 Veränderung, Haltung und Künstliche Intelligenz

 


Veränderung: sich aus dem Alltag auf die Reise machen

Haben Sie sich in Ihrem Leben schon bewusst aus dem Alltag zurückgezogen – und das über mehrere Monate? Wie kann das funktionieren und welche Erkenntnisse könnte man daraus gewinnen? In dieser Podcast-Episode spreche ich mit dem Zukunftsexperten und Freund Oliver Leisse über seine monatelange Reise durch Neuseeland. Und wir tauschen unsere aktuellen Einschätzungen zur Entwicklung, zu Chancen und zu Gefahren von Künstlicher Intelligenz aus. 

Mit Oliver Leisse hatte ich – sie wissen es, wenn Sie zu den langjährigen Hörerinnen und Hörern gehören – schon viele gemeinsame Podcast-Gespräche. Ich schätze seine abwägende Art und seine Expertise, die er durch sein weltweites Netzwerk von Trendscouts immer wieder aktualisiert.

 


Inhalte

Wir sprechen über:

  • den notwendigen Mut, die gegenwärtigen Herausforderungen anzugehen
  • den Entschluss, mit der Familie für Monate durch Neuseeland zu fahren
  • wie Oliver Kraft getankt, Raum gefunden und neue Perspektiven gefunden hat
  • die eigene Haltung finden in turbulenten Zeiten – als konstruktive Haltung
  • warum es auf ein Offenheit und emotionale Stabilität ankommt
  • welche Rolle „Dankbarkeit“ spielt
  • mit mehr Wissen gegen Unsicherheit arbeiten
  • Entwicklungen, Chancen, Risiken der Künstlichen Intelligenz
  • sind wir in einer Simulation?
  • vier Felder, wo KI eine besondere Rolle spielen kann: Energie, Gesundheitsbereich, Ernährung und Bildung
  • individuelle KI-Co-Piloten
  • unsere Projekte der nahen Zukunft (u.a. Keynotes, Coaching, Consulting)
  • Buchtipp: Exponential Organizations 2.0 (Ismael / Diamandis)

 


links

Persönliche Internetseite von Oliver Leisse

Khan Academy


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SF179 Sind Sie auf Kurs? 4 Reflexionen

 


Bin ich auf Kurs?

Zum Jahreswechsel werden viele von uns sich die Frage stellen : Bin ich auf Kurs? Für die persönliche Zielsetzung fallen mir immer wieder Analogien aus der Seefahrt ein: den Kurs bestimmen, Leuchttürme im Blick haben, die Segel setzen, den Wind richtig nutzen und so fort. Mit dieser Thematik setze ich mich heute auseinander. Und passender Weise nehme ich die Episode während einer Seereise auf. Gestern haben wir uns am südwestlichen Zipfel von Festlandspanien eingeschifft, um mit der Fähre von Cádiz nach Lanzarote zu fahren. Mehr als 30 Stunden gesamte Fahrtzeit – begleiten Sie mich eine Weile…

Mein Kompass: Die Sieben Felder der Selbstführung

Ich nehme in der Episode immer wieder Bezug auf mein Modell der Sieben Felder der Selbstführung. In der Episode SF50 können Sie einen schnellen Überblick über das Modell gewinnen.


Reflexionen aus der Seefahrt für Ihren Planungsprozess

Heimathafen – Herkunft kennen

Wo komme ich her? Stärken, Schwächen, Themen, die anstehen. Was sind meine eigentlichen Bedürfnisse, meine Bedürfnisse? Welche Fähigkeiten besitze ich? In meinem Modell der Sieben Felder der Selbstführung betrifft dies u.a. allem Feld drei, „Fähigkeiten und Selbstentwicklung“. Auch : Was nehme ich mit auf die Reise, was lasse ich zurück? Was ist das Eigentliche? Manche von uns haben Reisen unternommen, um mehr über sich selbst zu erfahren oder auch um Abstand zu gewinnen. Was kennzeichnet Ihren Ausgangspunkt? Wollen Sie aufbrechen, um zurückzukehren oder wollen Sie keinesfalls am alten Heimathafen wieder ankommen?

Aufbruch – Ziel und Mannschaft  

Wo will ich hin? Womit bestimme ich meine Position, das Ziel und dann den Kurs? Haben Sie geeignete Seekarten? Welche Methoden und Instrumente nutzen Sie? Im Modell der Sieben Felder begrifft dies vor allem das erste, Vision und Mission, und das fünfte, Prozesse & Strukturen. Eine Frage, die ich meinen Kunden gerne stelle: Ist es ein weg von oder ein hin zu? Ist es also eher eine Fluchtbewegung weg vom Bisherigen oder eine Anziehung durch das Neue? Ich finde diese Unterscheidung wesentlich und erhellend bezüglich meiner zugrunde liegenden Motive.
Und wen nehme ich mit an Bord? Wie ist Ihr Team zusammen gesetzt, wie ergänzen Sie sich gegenseitig? Das betrifft dann das Feld vier, „Mitarbeiter, Partner, Netzwerke“.

Auf See – Die Fahrt genießen 

Wo bin ich jetzt? Mit meinen Coaching-Kunden bearbeite ich immer wieder das Problem, dass sie einerseits sehr erfolgreich sein können, andererseits aber nicht zufrieden sind oder ihre Erfolge gar genießen. Sie sind fast immer „an“, schmieden Pläne, sind geistig in der Zukunft. Für unternehmerische Menschen ist das ja auch ein wesentlicher Bestandteil ihrer Aufgaben. Allerdings benötigen auch diese Menschen Momente des Durchatmens, des „Hier-Seins“. Im Modell der Selbstführung thematisiere ich solche Aspekte im zweiten Feld, Körper, Seele, Geist“.
Ein weiterer Aspekt: Wir sind auf See und wir steuern auf das nächsten Ziel zu. Wenn Sie selber segeln, dann wissen Sie: wir sind eigentlich nie genau auf Kurs, sondern steuern ständig nach. Ursachen sind u.a. Wechselnde Winde, Strömungen, andere Schiffe, die unseren Kurs kreuzen. So ist es, finde ich, auch bei unseren unternehmerischen Aktivitäten. Es ist wichtig, das Ziel klar im Auge zu behalten. Ebenso wichtig ist es, den Kurs zwischendurch immer wieder zu checken und zu korrigieren.

Im Zielhafen – zurück blicken

Was habe ich gelernt, über mich, über andere, über die Welt? Vielleicht kommen Sie später wieder an ihrem Heimathafen an und es ergeht Ihnen wie dem Tiger und dem Bären in der Geschichte „Oh wie schön ist Panama“ von Janosch. Die beiden kehren an ihren Ausgangsort zurück und erkennen die Vorzüge (es ist etwas komplizierter, als ich jetzt gerade verkürzt darstelle). Wenn Sie das Büchlein noch nicht gelesen haben, dann holen Sie es nach.
Andere kehren nicht zum Ausgangshafen zurück , sondern sie erleben sich kraftvoll und zufrieden in einem vollkommen neuen Kontext, integrieren das Neue.
Prüfen Sie sich zum Jahresende, nach Abschluss eines komplexen Projekts oder auch nach einer längeren Reise: wie haben Wissen und Weisheit zugenommen? Wie lauten meine wichtigsten Erkenntnisse? Was hat mich am Meisten überrascht? Wer hat – außer mir – von meinen Aktivitäten profitiert? Im Modell der Sieben Felder ist es das finale, das siebte, Mehrwert.


 


Links

Podcast-Episode SF50 Die Sieben Felder der Selbstführung – Ein schneller Durchlauf

Masterclass Selbstführung – Infoseite

Masterclass Selbstführung – Anmeldeseite

 


Masterclass Selbstführung 2023

Eine digitale Lernreise für Führungskräfte

Diese Masterclass wendet sich an Führungskräfte, die sich z.B. in konkreten Veränderungsprozessen oder besonderen beruflichen Herausforderungen befinden: Sie wollen sich mit dem Thema Selbstwirksamkeit, persönlichen Stolperfallen und einer klaren, gleichzeitig flexiblen Zukunftsplanung fit machen für den Wandel.
Weitere Infos finden Sie auf meiner Homepage unter https://ld21.de/masterclass-selbstfuehrung/.

 


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


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SF164 Arbeit mit Sinn – Update-Gespräch mit Thomas Hake


Wie können wir Sinn in der Arbeit finden?

Wieso hat das Thema Purpose eigentlich einen solchen Aufschwung? Inwiefern suchen und finden wir Sinn in der Arbeit? Und: Was verstehen wir eigentlich unter Sinn? Mit diesen Fragen, die wir in der nachfolgenden Episode erläutern werden, begrüße ich Sie.
Als kompetenten Gesprächspartner habe ich mir erneut  Dr. Thomas Hake, Berater, Philosoph und langjährigen Freund, zum Dialog eingeladen. Mit Thomas hatte ich bereits Gespräche in den Podcast-Episoden SF48 (https://ld21.de/sf48-dialog-und-reflexion/), SF145 (https://ld21.de/sf145-lebenskunst-in-digitalen-zeiten/) und SF152 (https://ld21.de/sf152-geduld-im-kontext-von-fuehrung/) geführt.

Die Episode passt, finde ich, sehr gut zur Jahreswende. Wenn ich das Gespräch jetzt noch einmal höre, dann stelle ich fest, dass dass Gespräch prallvoll mit Anregungen und Ideen gefüllt ist.

 


Inhalte

  • der Begriff „Sinn“ und die Rolle der Kommunikation
  • praktisch betrachtet: warum eine persönliche Sinnsetzung hilfreich ist
  • Sinn verleihen oder Sinn erkennen
  • Mission entdecken und Mission setzen: beides kann zum Erfolg führen
  • was verdeckt Mission oder Sinn: Ablenkungen, Erwartungen
  • die Rolle von Zielsystemen, die oftmals „sinnentleert“ sind
  • woher die Sehnsucht nach „Purpose“ kommt
  • warum wir andere Formen der Organisation brauchen, die Freiräume bieten
  • wie die persönliche Mission mit „dem Ganzen“ zu tun hat
  • was man tun kann, falls der „Sinn“ verloren gegangen ist…
  • …und warum eine solche Situation Sinn-stiftend und fruchtbar sein kann…
  • … und wie Coaching einen Freiraum und Vertrauensrahmen bieten kann

 


link

Internetseite von Dr. Thomas Hake

 


Vertiefung mit Buch und Masterclass Selbstführung

Wenn Sie sich vertiefend mit Ihren Stärken und Schwächen in Sachen Selbstführung auseinandersetzen wollen, empfehle ich Ihnen mein aktuelles Buch „Wirksam handeln durch Selbstführung“.

Und wenn Sie das Thema richtig intensiv angehen wollen, dann sollten Sie an der nächsten Masterclass Selbstführung teilnehmen, für die bereits jetzt die Anmeldung möglich ist (gehen Sie einfach auf Infoseite zur Masterclass Selbstführung).
Die Masterclass ist eine digitale Lern- und Entwicklungsreise, die im Januar startet.


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


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SF158 Sieben Felder der Selbstführung – ein Check


Prüfen Sie sich selbst – mit den Sieben Feldern der Selbstführung 

Selbstführung hat zahlreiche Aspekte, die von einer klaren Vision über ein unterstützendes Netzwerk bis hin zu persönlichen Kriterien für Erfolg reichen. Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen hinsichtlich der Führung der eigenen Person?

Ich arbeite derzeit an aktuellen Video- und Buchprojekten und bin dazu auf Lanzarote – mal wieder. In diesem Zusammenhang habe ich auch mein Modell der Sieben Felder wieder einmal einer kritischen Prüfung unterzogen. Vorgezogenes Ergebnis: Prüfung bestanden! Auch nach über zehn Jahren – 2008 habe ich das Modell so entworfen – hat es Bestand. Gleichwohl habe ich es in den vergangenen Monaten inhaltlich aktualisiert.


Selbst-Check

Mit dieser Episode lade ich Sie ein, das Modell der Sieben Felder auf sich anzuwenden. Doch zuvor schnell meine Definition von Selbstführung: Selbstführung umfasst Einstellungen und Methoden zur zielgerichteten Führung der eigenen Person. Selbstführung basiert wesentlich auf Selbsterkenntnis, Selbstverantwortung und Selbststeuerung.


Die Sieben Felder

Mein Modell der Sieben Felder habe ich auch bereits im Schnelldurchlauf in der Episode SF50 erläutert. Nachfolgend soll es weniger um eine Wiederholung, sondern mehr um eine aktuelle Anwendung gehen. Begleiten Sie mich, ich biete Ihnen zahlreiche Reflexionsfragen.

Die Sieben Felder der Selbstführung (Copyright: Dr. Burkhard Bensmann)


Feld 1: Vision und Mission

Haben Sie die herausfordernde Zeit der Pandemie für Reflexion genutzt? Haben Sie in diesem Kontext vielleicht auch Ihren Lebenskurs überprüft und womöglich nachjustiert? Bei der persönlichen Vision geht es um die langfristige Zielperspektive. Noch wichtiger erscheint mir die Mission, also der von mir selbst gesetzte oder erkannte Zweck meines Daseins. Gerade in schwierigen Zeiten bietet mir eine starke Mission eine wertvolle Basis.

Feld 2: Körper, Seele, Geist

Welche Lektionen haben Sie aus den vergangenen 1,5 Jahren gezogen? Welche ggf. neuen Rituale haben Sie für sich etabliert? Wie und wo haben Sie Ruhe und Regeneration gefunden?

Feld 3: Fähigkeiten und Selbstentwicklung

Wie steht es um diejenigen Talente und Begabungen, die in der Vergangenheit bei Ihnen noch nicht zur Geltung gekommen sind? Was steht jetzt an, damit Sie es entfalten und zur Wirkung bringen?

Feld 4: Mitarbeiter, Partner, Netzwerke

Wie steht es um Ihre private Partnerschaft? Nehmen Sie sich gemeinsam die Zeit für einen regelmäßigen Austausch?

Feld 5: Prozesse und Strukturen

Vermutlich haben Sie in der jüngsten Vergangenheit selbst die Erfahrung gemacht, dass Sie auch außerhalb des klassischen Büros, ja vielleicht auch außerhalb normaler Strukturen recht produktiv arbeiten konnten. Jetzt, nach der Rückkehr in eine neuartige Normalität, bietet sich für Sie die Chance, Ihre persönlichen Prozesse und Strukturen neu auszurichten – wie werden Sie diese Chance nutzen?

Feld 6: Projekte und Produkte

Was hat sich als wirklich wichtig gezeigt? Was war es wert, sich darauf zu fokussieren? Wie lauten die Konsequenzen hinsichtlich Ihrer persönlichen Projekte und Projekte?

Feld 7: Mehrwert 

Woran messen Sie heutzutage Ihren persönlichen Erfolg, wie lauten die Indikatoren für Sie? Hat es in den vergangenen Monaten neue Erkenntnisse gegeben? Eine gelungene Selbstführung hat für mich auch zum Ergebnis, zum Erfolg anderer beigetragen zu haben.

Habe ich Sie bei dem einen oder anderen Feld zum Nachdenken gebracht? Nehmen Sie sich nach dem Hören dieser Episode doch noch etwas Eigenzeit und notieren Sie Ihre Erkenntnisse.


Vertiefung mit der Masterclass Selbstführung 

Soweit ein aktueller Durchgang durch die Sieben Felder. Wenn Sie sich vertiefend mit Ihren Stärken und Schwächen in Sachen SF auseinandersetzen wollen, empfehle ich Ihnen mein aktuelles Buch „Wirksam handeln durch Selbstführung“. Und wenn Sie das Thema richtig intensiv angehen wollen, dann sollten Sie an der nächsten Masterclass Selbstführung teilnehmen, für die bereits jetzt die Anmeldung möglich ist (gehen Sie einfach auf Infoseite zur Masterclass Selbstführung). Die Masterclass ist eine digitale Lern- und Entwicklungsreise, die im Januar startet, allerdings erhalten die Angemeldeten schon jetzt mein oben erwähntes Buch und ich versorge sie noch in diesem Jahr mit kurzen Videoclips. So können die Schnellen bereits die verbleibenden Monate nutzen, um ihre persönliche Wirksamkeit zu steigern. Investieren Sie in Ihre Weiterentwicklung!


links:

Masterclass Selbstführung – Infoseite

Masterclass Selbstführung – Anmeldeseite


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


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SF156 Zukunft gestalten – Update mit Oliver Leisse


Optimistischer Aufbruch in die nächsten Jahre

Was erwartet uns denn nun in den nächsten Jahren und wie gestalten wir unsere Zukunft? Erneut nehmen der Zukunftsforscher Oliver Leisse und ich eine Podcast-Episode auf, die wir in unseren beiden Podcast-Kanälen nutzen („So geht Zukunft“ von Oliver, „Selbstführung und Leadership Development“ von mir) – ein prall gefüllter Dialog.

 


Themen unseres Gesprächs:

 

  • meine vier Prüffragen: Was wollen wir weiter machen? Was wollen wir anders machen? Was wollen wir neu machen? Was wollen wir stoppen?
  • Perspektivwechsel: wie wir jetzt unsere Arbeitsorte klug variieren können
  • Unser Bedürfnis wieder „mit allen Sinnen im Raum“ zu sein
  • Erfahrungen mit fokussiertem Arbeiten / deep work, hybride Lösungen
  • „So geht Zukunft“, das neue Buch von Oliver Leisse
  • Ausblicke in unsere herausfordernde Zukunft, z.B. Tourismus
  • Felder der Selbstführung
  • Ideen, Kreativität – Aufbrechen
  • Hobbies und das Spielerische
  • Effizienz und Emotionen
  • Olivers neue Produkte („Quarterly“ zu derzeit wichtigen Themen)

… und wir blicken auf unsere zukünftigen Projekte.


Links:

Hier der Sammel-Link zu Oliver Leisse: https://linktr.ee/OliverLeisse

Mein aktuelles Buch „Wirksam handeln durch Selbstführung“

Meine Videos („Leadership Impulse“)


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud

 


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Videos: Leadership Impulse #9 und #10


Leadership Impulse – kurze Clips für Ihre Wirksamkeit

Nun habe ich zehn Episoden komplett – und drehe demnächst einen neuen Schwung. Hier sind die Folgen 9 und 10.


Leadership Impuls #9: „Deep Work: Vier Tipps für fokussiertes Arbeiten“


Leadership Impuls #10: „Was ist das Wesentliche in Ihrem Leben?“

 

 

Videos: Leadership Impulse #7 und #8

 

So, erneut habe ich wieder kurze Videoclips im Rahmen meiner Reihe „Leadership Impulse“ online gestellt. Hier sind die Folgen 7 und 8.


Leadership Impuls #7: „Was tun? Vier Fragen zur schnellen Orientierung


Leadership Impuls #8: „Das Leben vereinfachen – Sechs Ideen“

 


Fünf wesentliche Führungseigenschaften optimieren – Neues Online-Coaching, Start im April

Wenn Sie in diesen unsicheren Zeiten in Ihre persönliche Weiterentwicklung investieren wollen, dann biete ich Ihnen dazu mein neues hybrides Coaching an. Es basiert auf dem bewährten Modell der “Dynamischen 5” und fokussiert ausgewählte Führungseigenschaften, die heute besonders wichtig sind. Es kombiniert sieben Video-Episoden, drei Frage/Antwort (Q&A) Sessions, zwei 1:1-Video-Coachingsessions, mindestens sieben Info-pdfs, Bonusepisoden (u.a. Video zu Achtsamkeit & Fitness) und zusätzliches Material. Wir starten im April zu diesem 12-Wochen-Programm für Führungskräfte der ersten Ebene.

Mehr dazu auf der Infoseite.

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