SF196 Zuversicht und Zutrauen fördern – Teil 2

 


Weitere Tipps, um Zuversicht und Zutrauen zu fördern

Zuversicht und Zutrauen fördern – Willkommen zum zweiten Teil. Haben Sie den ersten Teil – also die Episode SF195 – schon gehört? Wenn nicht: holen Sie es nach, darin nenne ich bereits viele handfeste Tipps, um sich selbst zu motivieren und die eigene Zuversicht wieder aufzupäppeln. Hier nun der zweite Teil zum Thema. Warum 2 Teile? Weil der Rücklauf auf meine Abfrage, wie meine Kunden und Kollegen Zuversicht und Zutrauen fördern, einfach großartig war.

Worum ging es im ersten Teil – falls Sie ihn noch nicht gehört haben: Ich habe zunächst erläutert, was ich unter Zuversicht und Zutrauen verstehe: Zuversicht ist festes Vertrauen auf ein in der Zukunft eintretendes und gewünschtes Ereignis, kombiniert mit aktivem Zutun dafür. Auf uns selbst bezogen ist Zutrauen in meinen Augen der Glaube oder die Überzeugung, dass ich über Fähigkeiten und Fertigkeiten verfüge, um etwas Angestrebtes erfolgreich zu tun. Dann habe ich den Bezug zum Thema Selbstführung hergestellt. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir uns über die Bedeutung von Zuversicht und Zutrauen gerade in Bezug auf unsere mentale Gesundheit bewusst sein sollten und daher Zuversicht und Zutrauen auch bewusst fördern sollten – als Bestandteil einer gelingenden Selbstführung. Und natürlich habe ich ausgewählte Ansätze aus den Rückmeldungen vorgestellt, um zunächst Zuversicht und Zutrauen bei mir selbst zu fördern.
Und was sind die Inhalte dieses zweiten Teils? Ich hatte in Aussicht gestellt, Antworten auf diese zwei Fragen zu geben: Welche Rolle spielen andere, z.B. Familie oder auch Team-Mitglieder, wenn es um die Förderung von Zuversicht und Zutrauen geht? Wie kann ich als Geschäftsführerin, Inhaber, CEO Zuversicht und Zutrauen ausstrahlen, damit auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begeistert werden können? Nachfolgend setze ich meine Sammlung der Tipps fort. Ich freue mich über die Rückmeldungen. Sie sind so handfest, dass ich sie mit nur wenigen Anmerkungen hier einfach wiedergebe.


Inhalte

Worum geht es in dieser Episode? Hier einige Stichwörter – siehe die ausführlichen Texte unten:

  • Im Team arbeiten
  • Vor-Bild sein
  • Feedback von Anderen
  • Netzwerken
  • Intrinsische Motivation pflegen
  • Perspektiven- und Fokuswechsel
  • Konstruktives Mind-set und Mediendiät
  • Freude an der Herausforderung
  • Sinn und Zweck der Arbeit
  • Ehrliche eigene Begeisterung
  • Humor
  • Strategie
  • Zeit für mich

Zuversicht und Zutrauen fördern – weitere Tipps

Im Team arbeiten

Starten wir mit diesem Punkt bzw. mit dieser Überschrift. Ich hatte Ihnen ja zugesagt, nach den Tipps des ersten Teils auch über die besondere Bedeutung des Umfelds und des eigenen Teams zu sprechen. Stellvertretend für viele Anmerkungen der anderen befragten Kunden und Kollegen soll hier Johannes Buß, Vorstandsvorsitzender einer Caritas-Organisation zu Wort kommen: Für mich ist es wichtig, mich in einem Führungsteam zu bewegen mit Kolleginnen und Kollegen, die durch ihre Kompetenzen und ihr Engagement mit mir zusammen Zuversicht ausstrahlen, die gemeinsam Freude am Veränderungsmanagement haben, die Lust daran haben, Verantwortung zu übernehmen und zu gestalten und die ab und zu die Erfolge miteinander feiern. Sich die Meilensteine bewusst machen, die erreicht wurden und die Erfolge nicht für selbstverständlich erachten – das fördert unsere gemeinsame Zuversicht und unser Zutrauen. Da schließt das sehr gut an, was Steffi Holle, seit einigen Monaten Vorständin in derselben Organisation, mir zurück gemeldet hat. Neben der Kraft, die Steffi aus ihrem privaten Umfeld gewinnt, nimmt das Führungsteam eine besondere Rolle ein: Sie sieht darin einen entscheidenden Baustein, denn so Steffi, ein Leitungsteam mit Zusammenhalt und Vertrauen bringt Zuversicht! Und, so führt sie weiter aus, diese Zuversicht werde durch eine gemeinsame Haltung gefördert.  Was uns natürlich auch zur Vor-Bildfunktion bringt. Dazu Steffi: Zuversicht kommt von Zutrauen – das brauchen die Menschen um mich herum. Und wie tankt sie selbst auf? Sich selbst schenkt sie Auszeiten an der Nordsee…

Vor-Bild sein

Um Zuversicht in einem Team auch auszustrahlen, also vor-bildlich zu handeln, gilt es, auch in schwierigen Phasen Haltung nach außen zu zeigen, wie Ulrich Pelster, Vorstandsvorsitzender in einem Krankenhausverbund, mir schrieb: Ich zitiere – so Ulrich Pelster – Ernest Hemingway: „Niemals in der Öffentlichkeit entmutigt sein. Geheimnis meines Erfolges“  Wäre natürlich schön, wenn es so einfach wäre, so Ulrich weiter, ein Funke Wahrheit steckt aber schon drin: sich nicht entmutigt zu zeigen, unabhängig von natürlich vorhandenen Sorgen und Zweifeln, das ist schon von Bedeutung. Wie lässt sich dies aber nun praktisch erzielen? Hierzu Ulrich Pelster weiter: Für mich am wichtigsten ist dabei die Wahrnehmung, die Dinge zumindest in Teilen beeinflussen zu können, also nicht hilflos zu sein. (Oder zumindest die Illusion davon zu haben.) Diese Wahrnehmung erreiche ich am ehesten durch Arbeit, also nicht durch Grübeln, sondern praktisches Arbeiten und dabei komplexe Dinge auf handhabbare Teile hinunterbrechen.  Dass in diesem Kontext auch ganz praktische Selbstführung zählt, wird aus den weiteren Ausführungen von Ulrich deutlich: Tatsächlich hilfreich sind auch ganz profane, aber sehr wirksame Dinge: Bewegung. Morgens ein wenig trainieren, regelmäßig Schwimmen, außerdem gerne Musikmachen und dergleichen. Und schließlich die demütige Einsicht, dass der ganze Kram wichtig ist, dass es aber sehr viel fundamentalere Dinge gibt. Wir haben in den letzten zwei Jahren ukrainischen Ärzten geholfen. Es ist gar nicht zynisch gemeint, aber im Vergleich dazu ist eine Krankenhausreform, so wichtig sie auch ist, Kleinkram. Offenbar, so eine meiner Erkenntnisse aus der Rückmeldung von Ulrich Pelster, hängen Zuversicht und Zutrauen einerseits und Demut andererseits zusammen. Lassen wir das für einen Moment sacken…

Feedback von Anderen

Sie wissen, liebe Hörerinnen und Hörer, dass mein Verständnis von Selbstführung ist, dass wir uns selbst entfalten, damit wir auch anderen zur Verfügung stehen können. Eben kein Ego-Shooter-Spiel, sondern ein gemeinsames Wachsen und Fördern. Dabei spielt dann natürlich Feedback ein ganz wesentliche Rolle, wie auch Hermann Oberschelp, Unternehmensberater und Podcaster, mir schrieb: In meinem Führungsalltag habe ich festgestellt, dass regelmäßiges positives Feedback von meinen Gesprächspartnern und Kunden einen signifikanten Beitrag zur Stärkung meiner Zuversicht und meines Zutrauens leistet. Dieses Feedback bestätigt mir meine Fähigkeiten, auch wenn ich häufig Momente der Selbstkritik habe. Wieder zeigt sich, dass Kommunikation elementar ist. Hermann dazu: Der regelmäßige Austausch mit anderen Führungskräften, bei informellen Gesprächen oder in Netzwerkveranstaltungen ist für mich ebenfalls sehr hilfreich, da dieser Austausch von Erfahrungen und Best Practices nicht nur mein Fachwissen stärkt, sondern mich auch ermutigt, meinen eigenen Fähigkeiten und Entscheidungen zu vertrauen. Motivierende Rückmeldungen, so Herrmann weiter, kommen natürlich auch in Form von unternehmerischen Erfolgen: Während meiner Vertriebsaufgaben stellen die erfolgreichen Abschlüsse von Aufträgen ebenfalls ein positives Feedback dar. Sie bestätigen nicht nur die Wirksamkeit meiner Herangehensweise, sondern dienen auch als Motivation, weiterhin innovativ und kundenorientiert zu agieren.

Netzwerken

Der Austausch mit Kollegen ist auch für Christoph Nath, Geschäftsführer eines Stadtwerks, ein wichtiges Element, um Zuversicht und Zutrauen zu fördern: Ich bin in einem regelmäßigen Austausch mit Geschäftsführer Kolleginnen und Kollegen. Dort werden die kleinen und großen Themen angesprochen. Durch diese Diskussion mit meinem Netzwerk wird mir immer wieder bewusst, dass die Herausforderungen an die Geschäftsführungen sich überall verändern und größer werden. Die Themen ähneln sich und sind nur durch die notwendige Grundgelassenheit und Besonnenheit zielgerichtet zu lösen, um nicht in die sogenannte Aktivitätenfalle zu kommen: sehr fleißig sein – nur nicht wirksam. Beide Punkte – Feedback von Anderen und Netzwerken, finden sich in meinem Modell der Sieben Felder der Selbstführung vor allem im vierten Feld wieder, Mitarbeiter, Partner, Netzwerke. Für mich ist dieses Feld der Selbstführung ein ganz wesentliches: zeigt es doch, dass Selbstführung eben auch Aspekte von Teamwork enthält. Und zwar sowohl im Sinne von Geben, als auch von Nehmen.

Intrinsische Motivation (pflegen)

Den Unternehmer Kai Stolzenberg hatte ich bereits im ersten Teil zu dieser Thematik erwähnt, u.a. mit seiner Bemerkung, dass man von Beginn an über eine gesunde Portion von Zuversicht und Optimismus verfügen müsse, um als unternehmerischer Mensch erfolgreich zu sein. In dieselbe Richtung geht auch die Position von Niels Droste, Geschäftsführer eines Beratungsunternehmens: Ich spüre, dass das in mir sehr intrinsisch vorhanden ist und ich für mich keine wirklichen Rituale benötige. Zum einen agiere und kommuniziere ich immer sehr offen, so dass meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter es auch gewohnt sind, mal schlechtere Nachrichten zu hören und diese einordnen können.  Zum anderen, und das ist hier viel entscheidender, ist es für mich immer Teil meiner Gedankenwelt, den Fokus auf das Positive zu richten und Wege aufzuzeigen. Mindestens ist aus schlechten Ereignissen oder Entwicklungen immer auch als Grundeinstellung „Ein Gutes im Schlechten“ heraus zu kristallisieren, welches ich für mich versuche, dann als neue Erkenntnis oder Maßgabe in den Fokus zu nehmen. Und er nennt noch eine Gewohnheit, die auch zum eben erwähnten Punkt „Vorbild“ passt: Wenn ich in kritische Abstimmungen und/oder Termine gehe, „zwinge“ ich mich kurz vor Eintritt zu einem ausgeprägten Lächeln, um aus meinem Gesicht das damit verbunde Gefühl in mir für den Moment stärker verankern zu können.

Perspektiven- und Fokuswechsel

Björn Sprotte, CEO eines internationalen Schifffahrtsunternehmens, hat in seiner Antwort zunächst die Förderung der eigenen Zuversicht betrachtet. Er empfiehlt u.a. das regelmäßige Reflektieren auf Erreichtes relativ zu den Zielen. Dabei nimmt er bewusst Perspektivwechsel ein, nämlich von kurzfristigen zu langfristigen Zielen. Dies dient ihm zur Refokussierung. Er schlägt damit eine Analogie aus der Fotografie vor: die Blende anpassen und das Bild in der Ferne wieder scharfstellen. Ihm helfen, so schreibt er weiter, Vergleiche mit früheren Erfahrungen, auch die Rückbesinnung auf frühere Erfolge und wie diese erreicht wurden. Auch Björn nutzt immer mal wieder eigene Notizen, um in der Rückschau Gesamtzusammenhänge zu erkennen. Mir gefallen diese Analogien; das liegt sicher auch daran, dass ich seit vielen Jahrzehnten bewusst fotografiere.

Konstruktives Mind-Set und Mediendiät

Sven Ruschhaupt, Hauptgeschäftsführer einer großen Handwerkskammer, schrieb mir zum Thema Zuversicht und Zutrauen fördern: Ich bin grundsätzlich realistisch, was manchmal einen pessimistischen Eindruck bewirken mag. Allerdings habe ich auch festgestellt, wenn ich positiv an die Themen und Menschen herangehe, dann überträgt sich das auch entsprechend. Das kostet manchmal Überwindung und etwas mehr Kraft, vielleicht auch gegen eine innere Überzeugung, allerdings habe ich in letzter Zeit gemerkt, dass das auch erwartet wird. Insofern bekomme ich dann auch spiegelbildlich einen positiveren Umgang zu spüren, was erfreulich ist und dann den Einsatz auch rechtfertigt. Sven Ruschhaupt erläutert weiterhin, dass eine solches Vorgehen es erleichtert, Zitat „insbesondere diejenigen zu führen, die sich von externen Einflüssen leicht beeinflussen lassen und andere mit „runterziehen“. Dieser Punkt knüpft auch an den oben genannten Aspekt Vor-Bild an. Gerade in Zeiten von Stapelkrisen besteht die besondere Gefahr, dass schlechte Stimmung sich wie ein Virus verbreitet und damit auch die resilientesten Führungskräfte runterzieht. Hier sind wir gefordert, zunächst bei uns Zuversicht und Zutrauen zu entfalten, um dann auf andere positiv auszustrahlen. Sven Ruschhaupt weiter: Meine Resilienz besteht aus einem Mix aus Gelassenheit („Manche Dinge kann man nicht ändern, sondern nur seine Einstellung dazu…“), Sport, Entspannungsübungen (Autogenes Training), gutem Essen, Spaziergängen mit dem Hund und der Pflege von (guten) Freundschaften und bewusste Zeit mit der Familie. Sie erinnern sich, liebe Hörerinnen und Hörer, an den ersten Teil, also die voran gegangene Podcast-Episode. Darin erwähnte ich den Hinweis von Markus Albers, sich mit den Stoikern zu befassen… Sven Ruschhaupt sich übrigens für eine strenge Mediendiät entschieden, wie ich sie auch in meinem aktuellen Buch empfehle: [Ich] lasse ich mich von externen Einflüssen kaum lenken. Aus den Social-Media-Kanälen habe ich mich komplett abgemeldet, verschwende also keine Zeit damit, Zeitungen (insbes. die NOZ) lese ich nicht mehr bzw. nur die Überschriften, Talkshows oder sonstige unsinnige Fernsehsendungen gucke ich nicht mehr. Das hilft wirklich gut!

Freude an der Herausforderung

Eine konstruktive innere Einstellung hat auch Sven Scholz, Geschäftsführer von Salt And Pepper, für sich entwickelt: Als gelernter Ingenieur finde ich Freude und Antrieb im Lösen von Herausforderungen – sei es in der Technik oder im Führungsalltag. Ein Unternehmen ist ja selbst wie ein komplexes System. Und dieses System reibungslos laufen zu lassen, treibt mich an. Das Schöne dabei ist, dass anders als bei einer reinen Maschine, ich mit Menschen arbeite. Menschen, die selbst ihre Ideen, Fähigkeiten und Persönlichkeiten einbringen – das ist bei uns der SALT AND PEPPER-Spirit. Diese Vielfalt schafft immer wieder neue Überraschungen und Impulse,  die mich persönlich antreiben und meine Zuversicht stärken. So habe ich mir ein Arbeitsumfeld geschaffen, das von sich aus immer wieder neue Energie und Freude in mir weckt. Der letzte von Sven genannte Punkt ist aus meiner Sicht noch einmal besonders hervorzuheben: als unternehmerische Menschen vermögen wir es, uns gedeihliche Bedingungen zu schaffen (im Modell der Sieben Felder übrigens das fünfte Feld, Prozesse und Strukturen).

Sinn und Zweck der Arbeit

Ich erlebe es in Beratungs- und Coachingsessions immer wieder, dass meinen Klienten im Führungsalltag das Bewusstsein für das Sinnhafte der eigenen Tätigkeit verloren geht. Guido Uhl, Geschäftsführer von Einrichtungen der Heilpädagogischen Hilfe, hat, wie er schreibt, „ein ganz einfaches Rezept“, um Zuversicht und Zutrauen zu fördern: Sich vermehrt in unsere Einrichtungen [der Heilpädagogischen Hilfe] begeben, möglichst viel Zeit mit Menschen verbringen (unabhängig ob mit oder ohne Beeinträchtigung) und dabei immer wieder vor Ort erleben, dass unsere Arbeit wirkt, dass wir eine wortwörtlich sinn-volle Arbeit ausführen dürfen. Diese Art der Rückerinnerung an das Sinnhafte der eigenen Tätigkeit hat Guido Uhl   in seinen Führungsalltag fest eingeplant, wie er ausführt: … diese Begegnungen sind bei uns seit vielen Jahren „ritualisiert“, man kann sich darauf verlassen, dass ich jede Einrichtung jedes Jahr mindestens ein Mal besuche. Langjährige Hörerinnen und Hörer wissen es: der besondere Stellenwert des Sinns in der eigenen Arbeit findet sich in meinem Selbstführungsmodell gleich im ersten Feld, nämlich Mission und Vision.

Ehrliche eigene Begeisterung

Was Thomas Fuhrmann, Geschäftsführer eines Fintech-Unternehmens mir geschrieben hat, schließt sich sehr gut an: Am wichtigsten ist, so Thomas, diese Zuversicht und das Zutrauen selbst zu haben. Offene Kommunikation darüber, warum man diese Zuversicht und das Zutrauen hat ist meiner Meinung nach dann der Schlüssel. Ich muss das als Führungskraft vorleben. Das kann ich nur, wenn es mir selbst auch wirklich so geht. Ansonsten fühlen sich (clevere und engagierte Mitarbeiter) an der Nase herumgeführt. Ich finde übrigens, dass man die eigene Begeisterung auch immer wieder „aufladen“ kann – und in schwierigen Zeiten auch muss. Bei mir sind das Reflexionen wie Tagebuchnotizen, das Lesen meiner Liste der Erfolge und andere Rituale.

Humor

Eine andere Sicht auf die Förderung von Zuversicht und Zutrauen nannte mir Anja Termöllen. Sie ist Personal und Resilience Trainerin und Achtsamkeitsexpertin – und meine Ehefrau. Für mich, so sagt Anja, ist Humor ein wichtiger Anker in fordernden Zeiten. Lachen aktiviert das Zwerchfell und erleichtert eine tiefe Atmung. Die wiederum entspannt uns und hilft einen klaren Kopf zu bewahren. Außerdem ist Humor hilfreich, Menschen zusammenzubringen. In der Tat: Wir sind oft so „verkopft“, dass uns der Humor abhanden kommt. Dabei ist das Lachen für uns selbst erleichternd und stresslösend. Und es schafft eine soziale Verbindung zu denen, MIT DENEN wir lachen.

Strategie

Dass Zuversicht und Zutrauen beim eigenen Team und bei den Mitarbeitern auch durch Strategie gefördert werden kann, hat mir ein weiterer Kunde geschrieben, der allerdings hier nicht explizit genannt werden will – was ich respektiere. Nach seiner jahrzehntelangen Erfahrung als Führungskraft sei es insbesondere wichtig, dass die Führung einen strategischen Plan hat und diesen kommuniziert. Damit würde das eigene Handeln nachvollziehbar, gerade in schwierigen Zeiten. Es komme zum Ausdruck, dass das Handeln mit Ideen und Perspektiven verbunden ist – und das fördere die Zuversicht.

Zeit für mich

Schließen möchte ich mit ganz praktischen Tipps von Oliver Leisse, dem Zukunftsforscher (der ja hier im Podcast schon oft mein Gesprächspartner war. Ich nehme mir Zeit für mich und meine Familie. In der Reihenfolge, entsprechend der angepassten Anweisung aus dem Flugzeug – Im seltenen Fall eines Zutrauens- oder Zuversichts-Verlustes kümmern Sie sich erst um sich selbst und dann um ihre Familie, Freunde, Geschäftspartner… Meine Mittel und Routinen: Ich mache GZSZ – Gute Zeiten Sicher Zuordnen. Oder auch als Time Boxing bekannt. Ich reserviere mir sichere Zeiten für Handlungen, von denen ich weiß, dass sie mir guttun – wie Lesen, Meditieren, Spazierengehen, Joggen. Und blocke dann eine Zeit in meinem Terminkalender. 

 


Angebot

Coaching

Sollten Sie feststellen, dass Ihnen Zuversicht und Zutrauen abhanden gekommen sind, dann checken Sie sich, ob Sie externe Unterstützung benötigen. Als Begleiter von Führungskräften der ersten Ebene nehme ich pro Jahr eine begrenzte Zahl an neuen Kunden auf. Melden Sie sich gerne, wenn ich Sie als Executive Coach unterstützen soll.

Vorträge

Ich will an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass ich für das Thema Zuversicht und Zutrauen auch als keynote speaker zur Verfügung stehe – auf Deutsch und auf Englisch (an meinem Spanisch arbeite ich noch).

Persönlicher Planungstag mit meiner Unterstützung

Hier ist der link zur deutschen Infoseite: Persönlicher Planungstag

Und hier ist der link zur englischen Infoseite: Personal Planning Day


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


 

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SF195 Zuversicht und Zutrauen fördern – Teil 1

 


Zuversicht und Zutrauen statt Pessimismus

Ich nehme eine zunehmend pessimistische Grundstimmung unter Menschen wahr. Das betrifft auch Geschäftsführer, CEOs, in Vorständen ehrenamtlich Engagierte – männlich wie weiblich. Das ist umso beunruhigender, als mir viele dieser Personen gerade in der Krisenzeit der Pandemie eher wie Felsen in der Brandung vorkamen. Jetzt erwischt es offenbar auch diese… Und genau darum will ich in dieser Episode dagegenhalten und die Frage beantworten: Wie können wir Zuversicht und Zutrauen fördern?

Zuversicht und Zutrauen – für mich essenziell, um in turbulenten Zeiten einen klaren Kopf und ein empathisches Herz zu behalten. Ich habe in der Recherche gut 40 Menschen aus meinem Netzwerk gefragt, was die denn tun, um Zuversicht und Zutrauen zu fördern. Und die Ideen und Tipps sind einfach großartig. Und so vielfältig, dass ich daraus – mindestens – zwei Podcast-Episoden machen will.


Inhalte

Worum geht es in dieser Episode?

  • Ich will zunächst erläutern, was ich unter Zuversicht und Zutrauen verstehe.
  • Dann gehe ich kurz darauf ein, warum mich genau diese beiden Begriffe so faszinieren und warum ich sie für wesentliche Bestandteile einer gelingenden Selbstführung ansehe.
  • Ich widme mich dann ausgewählten Ansätzen, um zunächst Zuversicht und Zutrauen bei mir selbst zu fördern. 
  • Ich schließe mit einem kurzen Ausblick auf die Inhalte des Teils 2. Darin soll es u.a. darum gehen, wie wir Zuversicht und Zutrauen auch in unserer Organisation fördern können.

 


Was verstehen wir unter Zuversicht und Zutrauen?

Zuversicht

Zuversicht – hierzu finde ich in verschiedenen Quellen Definitionen wie: „festes Vertrauen darauf, dass etwas von der Zukunft Erwartetes eintritt. Abgeleitet ist das Wort offenbar aus dem Mittelhochdeutschen „zuoversiht.“ In diesem Zusammenhang auch interessant: das Verb „versehen“ hat auch die Bedeutung von „sich um etwas kümmern, ausstatten, ausrüsten“.  In meinem eigenen Verständnis, das ich Ihnen hier vorschlage, hat Zuversicht etwas dezidiert Aktives. Es ist für mich eben nicht das passive Vertrauen darauf, dass etwas „von der Zukunft Erwartetes eintritt“. Es ist vielmehr das aktive Eintreten dafür, dass ein gewünschtes Ziel von mir auch erreicht wird. Das ist damit auch eine Einstellungs- und Haltungssache.
Also hier knapp meine Definition: Zuversicht ist festes Vertrauen auf ein in der Zukunft eintretendes und gewünschtes Ereignis, kombiniert mit aktivem Zutun dafür.

Zutrauen

Und Zutrauen? Der Begriff lässt sich offenbar aus dem mittelhochdeutschen „trūwen“ ableiten, und verweist auf „Glauben schenken“, kein Misstrauen haben“, aber auch „glauben“, „hoffen“, „sich getrauen“.
Auf uns selbst bezogen ist Zutrauen in meinen Augen der Glaube oder die Überzeugung, dass ich über Fähigkeiten und Fertigkeiten verfüge, um etwas Angestrebtes erfolgreich zu tun.
Beide Begriffe sind für mich verbunden mit der Selbstwirksamkeitserwartung – hören Sie dazu auch die Episode SF18 „Selbstwirksamkeit steigern“ (https://ld21.de/sf18- selbstwirksamkeit-steigern/)

Zuversicht, Zutrauen und Well-being

Warum sind Zutrauen und Zuversicht nun ein integraler Bestandteil von Selbstführung? Sie kennen meine Definition:

Selbstführung umfasst Einstellungen und Methoden zur zielgerichteten Führung der eigenen Person. Selbstführung basiert wesentlich auf Selbsterkenntnis, Selbstverantwortung und Selbststeuerung. 

Zuversicht und Zutrauen sind elementar für das Erreichen der eigenen Ziele und natürlich auch für die eigene Gesundheit, das „well-being“.

An dieser Stelle soll an das vielen von Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, bekannte PERMA-Konzept erinnert werden, das vor allem von Martin Seligman geprägt wurde und das fünf wesentliche Bedingungen von „well-being“ nennt:

PERMA: Positive emotions; Engagement; Relationships; Meaning; Accomplishment

Ich bin an verschiedenen Stellen (Bücher, Podcasts) schon auf diesen Ansatz eingegangen, daher an dieser Stelle nur kurz: Ich bin fest davon überzeugt, dass wir uns über die Bedeutung von Zuversicht und Zutrauen gerade in Bezug auf unsere mentale Gesundheit bewusst sein sollten und daher Zuversicht und Zutrauen auch bewusst fördern sollten – als Bestandteil einer gelingenden Selbstführung.

 


Zuversicht und Zutrauen bei mir selbst fördern – ausgewählte Tipps

Wahrscheinlich warten Sie schon auf konkrete Tipps, um Zuversicht und Zutrauen bei Ihnen zu fördern. In Vorbereitung dieser Episode habe ich recherchiert und zudem in meinem Netzwerk per E-Mail diese Fragen gestellt:

Was tust Du, um im Führungsalltag die eigene Zuversicht und das eigene Zutrauen zu fördern bzw. immer wieder herzustellen?
Gibt es z.B. Rituale oder Gewohnheiten, mit denen Du Zuversicht und Zutrauen förderst?

An dieser Stelle sage ich ganz herzlichen Dank an alle, die sich der Beantwortung gewidmet haben und mir einige Zeilen geschrieben haben. Ich kann nicht alles von allen hier wiedergeben, dafür bitte ich um Verständnis. Die Rückläufe waren toll. Die Bandbreite der Antworten, die unterschiedlichen Perspektiven und Ansätze haben mich überrascht. Wieder ein Beweis dafür, dass zumindest derzeit noch die natürliche Intelligenz der künstlichen kreativ überlegen ist. Im Rahmen dieser kompakten Podcast-Episode will ich hier zumindest eine erste Auswahl von Tipps wiedergeben. Ich habe Überschriften gebildet und fange mal an…

Humor und konstruktive mind-sets

Vermutlich muss ich berücksichtigen, dass es sich bei den von mir Befragten natürlich schon um eine soziale Auswahl handelt. Es sind eben zuallererst unternehmerische Menschen. Das betont auch Kai Stolzenberg, Unternehmer und Vorstandskollege im Ehrenamt: „Wenn ich als Mensch nicht von Beginn an eine „gesunde Portion“ über Zuversicht und Optimismus verfüge, bin ich nicht als Unternehmer/ Selbständiger (M/W/D ) geeignet und werde scheitern (Bedenkenträger), denn meine Motivation (die m.E. nach wechselseitig von der Zuversicht genährt wird und sie nährt) muss intrinsischen Ursprung haben.“

Viele haben mir per E-Mail rückgemeldet, dass sie quasi „von Hause“ aus, von ihrer Herkunft, durch Erziehung oder Prägung, bereits über ein konstruktives mind-set oder Lebenseinstellung verfügen. Von einem positiven mind-set „von Hause aus“ schreibt auch mein Kunde Stefan Holtgreife: „Zunächst einmal glaube ich, dass ich durch meine Sozialisation grundsätzlich ein positiv denkender Mensch mit einem gewissen „Gottvertrauen“ bin. Eine Prise Humor und eine gewisse Leichtigkeit schadet im Alltag sicherlich auch nicht.“ Stefan schreibt weiter: „Egal wie prekär die Lage ist, hat man häufig Handlungsoptionen, die es zu finden und auszuformulieren gilt. Nachdem der erste Ärger verflogen ist, lass ich in der Regel solche Themen durch mich durchsickern und beschäftige mich nicht intensiv damit. Durch Ablenkung (Musik, Sport, Gespräche etc.) kommt dann – manchmal auch erst Tage später – eine Idee, wie wir mit einer Problematik bzw. der Aufgabenstellung umgehen und wie wir sie für uns nutzen können. Das erfordert eine gewisse Distanz, Kreativität und wahrscheinlich auch Mut. Dann folgt die konsequente Umsetzung.“

Mein Kollege Bastian Thiebach schrieb in seiner Antwort-E-Mail u.a.:  „Wenn Dir das Wasser bis zum Hals steht, dann ist Kopf hängen lassen die falsche Strategie.“ Für mich ist das übrigens ein gutes Beispiel für Humor… Bastian erläutert, dass diese bildliche Vorstellung ihm helfe, um wieder in eine unternehmerische Haltung zu kommen. Und er betont, dass es auf den eigenen Denkrahmen, auf ein klares Bewusstsein der eigenen Stärken einerseits, aber auch auf einen konstruktiven Umgang mit den eigenen Defiziten ankomme. Für Bastian ist es nach seinen Worten obendrein wichtig, sich immer wieder auf die eigene Vision und Mission zu fokussieren.

Für Bastians GF-Kollegen Philipp Ax ist Mission ebenfalls eine wesentliche Grundlage für Zuversicht und Zutrauen. Seine Mission lautet: Ich bin dafür da, Menschen unterstützend zu begleiten und sie weiterzuentwickeln.“ Und genau diese innere Klarheit bilde für ihn einen Anker, um auch auf Herausforderungen mit Gelassenheit und Zuversicht zu reagieren.

Andreas Steinhübel, ebenfalls Kollege, betont: „Zunächst vertraue ich immer auf das Gute im Menschen, da ich so davon überzeugt bin, dass der Mensch ein kooperatives und kreatives Wesen ist. Nur kommt es nicht immer dazu, diese Seite auch zu zeigen.“

Michael Geist, Kunde und Vorstand einer Jugendhilfeorganisation, hat mir geantwortet: „Im Hinblick darauf die eigene Zuversicht in Anbetracht der weltweiten Krisen nicht zu verlieren, versuche ich mich in regelmäßigen Abständen auf das Wesentliche zu besinnen bzw. zu konzentrieren. Im Führungsalltag bedeutet das für mich, genau hinzuschauen: Welche – auch noch so kleinen –  Dinge entwickeln sich positiv? Wie lassen sich fördernde (Rahmen-) Bedingungen implementieren und wie kann ich im Umgang mit den Mitarbeitenden für eine kooperative und positive Stimmung sorgen.“ Michael weiter in seiner Antwort: „Dabei ist der Blick für mich persönlich auf das nahe Umfeld gerichtet und ich nehme mir auch Zeit für mich und meine Bedürfnisse, um die positive Grundstimmung zu bewahren. Mir helfen kurze Auszeiten bei guter Musik und Meditation, aber auch bei entspannten Naturerlebnissen, um daraus gestärkt den Alltag zu bewältigen.“

Dankbarkeit

Timo Seggelmann, mit dem ich schon seit vielen Jahren zusammenarbeite, will ich im Kontext dieses Clusters, das ich „Dankbarkeit“ nenne, zitieren. Er schreibt: „In meinem Führungsalltag finde ich Zuversicht und Vertrauen, indem ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufe, wie privilegiert ich eigentlich bin. Ich denke darüber nach, wo ich geboren wurde, aufgewachsen bin und welche Erziehung und Bildung ich von verschiedenen Vorbildern genießen durfte. Diese Gedanken zeigen mir, wie gut ich es im Vergleich zu vielen anderen Menschen habe. Das motiviert mich, mein Leben mit Zuversicht und Zutrauen anzugehen. Es erinnert mich daran, dass es angesichts der Chancen, die mir gegeben wurden, meine Aufgabe ist, mein Leben so erfüllt wie möglich zu gestalten.“

Abschalten und Auftanken

Wie oben schon von Stefan Holtgreife erwähnt, ist es manchmal auch ein guter Ansatz, erst einmal innezuhalten, Abstand zu gewinnen.  Joachim Wilharm, Kunde von mir, schreibt: „Mir persönlich geht es weniger darum, Zuversicht (wieder)zufinden, sondern eher ums Abschalten. Ich gehe dann eine Runde Schwimmen oder Laufen und sehe die Sachen danach meist schon entspannter und fasse einen Plan wie ich die Dinge ändere, die mir missfallen.“

Zuversicht und Zutrauen als Betriebssystem

Diese Überschrift macht neugierig, oder? Zu Beginn dieser Podcast-Episode hatte ich erläutert, dass Zuversicht und Zutrauen wichtige Bestandteile einer gelingenden Selbstführung sind. Mein Beraterkollege Ulrich Vogel antwortete mir: „Eine meiner wichtigsten Stützen in diesem Zusammenhang ist der Gedanke an die interne Kontrollüberzeugung – der berühmte Internal Locus of Control. Denn warum sollte es das Universum genau mir recht machen und sich so verhalten, wie es für mich angenehm ist? Ich muss mein Leben und meine Umstände so gestalten, damit es ein gelingendes Leben wird, d.h. ich muss proaktiv sein. Und das ist für mich Zuversicht und Zutrauen in Reinkultur.“ Uli schreibt weiter, dass natürlich immer mal etwas schiefgehen könne, dass aber die Welt grundsätzlich gut sei, sie gebe uns Möglichkeiten. Diese müssten wir nutzen. Uli weiter: „…und daher ist Zuversicht und Zutrauen quasi Grundprogramm, sozusagen das Betriebssystem. Und sind wir mal ehrlich. Wir haben doch tatsächlich eine Menge Talente mitbekommen, die wir dafür einsetzen könnten. Die Erfolgswahrscheinlichkeit ist also hoch. Und vor allem: Was ist die Alternative? Dass wir – passivisch ausgedrückt – gelebt werden. Das kann es ja auch nicht sein!“

Rituale

Um Zuversicht und Zutrauen zu fördern, habe ich von vielen Befragten die Rückmeldung erhalten, dass sie feste Rituale haben. Hier einige Tipps in diesem Kontext:

Meditation

Lisa Paul, bei meinem Kunden zwei.7 u.a. für den Bereich Personal zuständig, schrieb mir: „Mein tägliches Ritual ist die Morgenmeditation mein „positiver check in“ in den Tag. Aber ich sorge auch immer wieder für Inspirationen (Bücher / Podcasts / Fortbildungen im Bereich Persönlichkeitsentwicklung) etc. und arbeite auch immer mal wieder mit positiven Affirmationen. Noch einmal Andreas Steinhübel: „Mir helfen sehr Healthy Habits. So mache ich seit einem Jahr jeden Tag eine Startmeditation und Fokussiere auf das, was ich heute erreichen will.“
In diesem Zusammenhang empfehle ich auch meine Vier Fragen, um in den Tag zu starten (Podcast-Episode SF110 https://ld21.de/sf110-mit-vier-fragen-fokussiert-in-den-tag-starten/)

Liste der Erfolge

Sie wissen. liebe Hörerinnen und Hörer, dass ich empfehle, mindestens einmal im Jahr sich hinzusetzen und eine Liste der eigenen Erfolge anzulegen. Notieren Sie, was Sie selbst als Erfolg ansehen – das kommt auf die Liste. Diesen praktischen Ansatz verfolgt auch Frank de Groot-Dirks, ein Kunde, mit dem ich seit vielen Jahren arbeite: „Ich fertige mir regelmäßig, ca. 2 bis 3 Mal im Jahr, eine Liste meiner Erfolge. Wir alle kennen das, glaube ich, von uns selber: Wir sind sehr selbstkritisch mit uns und könnten fast überall ein Haar in der Suppe finden. Einzelne Details könnte man immer noch besser erledigen. Bei einer Gegenüberstellung der Dinge, die gut erledigt wurden zu denen, die nicht optimal gelaufen sind, kann ich mich insoweit gut erden, indem ich – eigentlich nicht überraschend – zu dem Ergebnis komme, dass fast alle Ziele erreicht wurden. Diese Erfahrung habe ich sicher nicht exklusiv. Die Ergebnisse sind objektiv regelmäßig besser als ich sie subjektiv einschätze.

Perspektivwechsel

Aus meinem Netzwerk habe ich zahlreiche Hinweise bekommen, dass es immer wieder angeraten ist, Abstand zum Führungsalltag zu gewinnen (vgl. auch die Podcast-Episode SF194 Persönlicher Planungstag, https://ld21.de/sf194-persoenlicher-planungstag/). Stellvertretend nenne ich hier die Rückmeldung meines Beraterkollegens Volker Starr: „Für mich steht Disziplin in dieser Thematik an vorderster Front, auch im Hinblick auf das Einhalten von Ritualen. Ich versuche verstärkt einen Perspektivwechsel vorzunehmen, raus aus der Alltagssprirale, Distanz gewinnen, Entwicklungen versachlichen und einen neuen sachgerechten Blick schärfen. Darüber hinaus werfe ich verstärkt einen Blick auf die Erfolge der Vergangenheit. aber auch darauf , wie ich in der Vergangenheit mit krisenhaften Phasen umgegangen bin und was mir in der Vergangenheit geholfen hat.“

Lesen bildet

Meinen Coaching-Kunden rate ich, zur Stärkung des Mentalen Immunsystems jeden Tag etwas Konstruktives zu lesen. Aus Sicht von Markus Albers, Journalist und Executive Director in der Agentur C3, sind dies vor allem die Stoiker: „Zu diesem Thema [also Zuversicht und Zutrauen, BB] könnte ich beitragen, dass ich gerade Seneca lese, denn die Stoiker sind ja derzeit wieder einigermaßen en vogue, und ich glaube, aus gutem Grund. Da finden sich verschiedene für mich hilfreiche Sichtweisen, die Seneca in diesem Ziel beschreibt: Vollständige Sorglosigkeit und eine unerschütterliche Zuversicht sind das Wesentliche eines glücklichen Lebens.  Der Weg dahin, sagen die Stoiker, und das finde ich hilfreich: Konzentriere dich auf das, was du kontrollieren kannst und ignoriere den Rest.“
„Lesen bildet“ habe ich diesen Tipp überschrieben. In meinem monatlichen newsletter (https://ld21.de/newsletter-abo/) nenne ich übrigens immer meine aktuellen Leseempfehlungen.

 


Angebot

Coaching

Sollten Sie feststellen, dass Ihnen Zuversicht und Zutrauen abhanden gekommen sind, dann checken Sie sich, ob Sie externe Unterstützung benötigen. Als Begleiter von Führungskräften der ersten Ebene nehme ich pro Jahr eine begrenzte Zahl an neuen Kunden auf. Melden Sie sich gerne, wenn ich Sie als Executive Coach unterstützen soll.

Vorträge

Ich will an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass ich für das Thema Zuversicht und Zutrauen auch als keynote speaker zur Verfügung stehe – auf Deutsch und auf Englisch (an meinem Spanisch arbeite ich noch).

Persönlicher Planungstag mit meiner Unterstützung

Hier ist der link zur deutschen Infoseite: Persönlicher Planungstag

Und hier ist der link zur englischen Infoseite: Personal Planning Day


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


 

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SF180 Wandel zum Wesentlichen – Rezept mit 4 + 1 Zutaten

 


Erfolgreiche Veränderungen und deep work

Wie sind Sie in das neue Jahr eingestiegen? Haben Sie Ihr persönliches Planungsritual durchgeführt und sind nun motiviert gestartet? Haben Sie sich vorgenommen, in den kommenden Monaten den Blick fest auf das Wesentliche zu richten?
Vielleicht hören Sie den Podcast erst im Jahresverlauf und haben schon die eine oder andere persönliche Enttäuschung mit Ihren Vorsätzen erlebt, sind vielleicht nach einem ambitionierten Start recht schnell wieder in die alten Verhaltensmuster zurück gefallen. Was können wir tun, damit wir uns auf das Eigentliche konzentrieren und auf Kurs bleiben?
Während ich die Episode SF179 auf der Fähre von Cádiz nach Lanzarote aufgenommen habe, so bin ich nunmehr schon eine Weile hier auf der Insel angekommen. Ganz bewusst nehme ich die heutige Episode wieder draußen auf, Sie hören es am Rauschen der Wellen. Ich befinde mich wieder an einem meiner Lieblingsorte, an der süd-westlichen Felsküste der Insel. Wenn Sie meine kurzen Videos der Leadership Impulse gesehen haben – Videoseite (https://ld21.de/videos/) – dann haben Sie jetzt ein Bild vor Augen.
Die Frage nach erfolgreichen Veränderungen und nach den Rezepten für deep work bewegt natürlich auch mich als Experten für Selbstführung. Schließlich erscheinen nahezu täglich neue Studien und Bücher, deren Autorinnen oder Autoren quasi den heiligen Gral der Veränderung gefunden haben wollen. Aber ich finde in dem großen Stapel auch immer wieder Publikationen, die wirklich eine Hebelwirkung erzeugen können. Hierzu zählt z.B. das Buch „Change. The Science of Getting to Where You Want to Be“ von Kate Milkman. 


Die Frage nach dem Wesentlichen


Mich interessieren funktionierende Veränderungen in Richtung auf das Eigentliche nicht nur in Bezug auf meine Arbeit als Coach mit meinen Klienten. Mich interessiert es auch in Bezug auf mich selbst. Bei meinen persönlichen Planungstagen zur Jahreswende habe ich mir selbst auch wieder ein Motto gegeben. Für 2023 lautet es: Wandel zum Wesentlichen.
Langjährige Hörerinnen und Hörer wissen es: die Frage nach dem Wesentlichen, dem Eigentlichen, treibt mich seit vielen Jahren um. Und ich unterhalte mich gerne im Rahmen meiner Podcast-Episoden mit Freunden darüber, so z.B. mit Dr. Thomas Hake (SF170 Philosophie für Manager? https://ld21.de/sf170-philosophie-fuer-manager/) und auch mit Oliver Leisse  (noch relativ frisch: SF177 Träume verwirklichen https://ld21.de/sf177-traeume-verwirklichen-neue_perspektiven/).


Die Verführungen der Ablenkung

Von der Fokussierung auf das Eigentliche wollen uns zahlreiche Kräfte abhalten. Sie werden schon öfter von mir gehört haben, dass unser wichtigstes Gut in meinen Augen heutzutage nicht etwa Zeit oder Geld ist.
Nein, es ist Aufmerksamkeit. Wenn Sie im Netz surfen oder durch eine Einkaufsstraße flanieren, dann wollen zahlreiche Verkäufer Ihre Aufmerksamkeit für sich und die Produkte gewinnen. Unser Bemühen, uns auf die eigentlichen Dinge, das wirklich Wichtige in unserem Leben zu konzentrieren, wird einem nahezu permanenten Ablenkungsgewitter ausgesetzt. Wenn Sie dann selbst noch Verstrickungen durch Social Media zulassen, dann lassen Sie freiwillig zu, immer wieder in den Strudel der timelines von Twitter, Facebook oder linkedin gezogen zu werden.
Und es gibt immer wieder neue Angebote. Vermutlich haben auch einige von Ihnen bereits Zeit mit Chat GPT, dem auf künstlicher Intelligenz basierten Chatbot verbracht. Das ist verführerisch, kann ich aus jüngster eigener Erfahrung bestätigen.
Als ein Gegenmittel zu diesen Abhängigkeiten empfiehlt der Technik-Guru und Internet-Mitschöpfer Jaron Lanier, komplett auszusteigen – sein Buch hat auch den passenden Titel: Zehn Gründe, warum du deine Social Media Accounts sofort kündigen musst.

 


Wie gelingt der „Wandel zum Wesentlichen“?

Als ich mir für diese Podcast-Episode meine Gedanken notierte, da kam mir in diesem Zusammenhang die Entscheidung eines Mönchs oder einer Nonne in den Sinn: diese Menschen richten ihr Leben ganz und gar aus und treffen eine das Leben radikal verändernde Entscheidung.
Ich weiß nicht, ob das jetzt bei Ihnen, werte Hörerinnen und Hörer, eine positive, negative oder beunruhigende Reaktion auslöst. Ich glaube, dass diese Ausrichtung in ihrer Radikalität für uns, die wir im „normalen“ Wirtschaftsleben unterwegs sind, zumindest einige Hinweise geben kann.
Was können wir ableiten? Nun, zunächst braucht es bei uns den klaren Vorsatz, unser Leben tatsächlich auf das in unseren Augen Wesentliche auszurichten. Was sind die Auslöser für diesen Willen? Viele von uns werden eine innere Unzufriedenheit feststellen, die weder durch „Shopping“, noch durch Genussmittel dauerhaft ruhig gestellt werden kann, auch nicht durch exzessiven Medienkonsum. Auslöser können also eine in uns gespürte Sehnsucht nach einer wirklich bedeutsamen Tätigkeit sein. Es würde den Rahmen des Podcasts sprengen, hier ausführlicher auf die Auslöser, die wirklich wesentlichen inneren Bedürfnisse, einzugehen.
Der Wandel zum Wesentlichen, so können wir von Mönch und Nonne auch lernen, gelingt dann leichter, wenn man für sich Rahmenbedingungen schafft, die die Ausrichtung unterstützen. Das sind die klösterlichen Lebensbedingungen, klare Regeln und Rituale. Spätestens hier wird die Eine oder der Andere von Ihnen sagen: Sorry, das geht mir zu weit, schließlich habe ich Haus und Kinder (oder ähnliche Verpflichtungen).
O.k., verstehe ich. Gibt es praktikable Verfahren, das eigene Leben als Führungskraft stärker auf das Wesentliche auszurichten und welche Zutaten benötige ich? Also wie eine Art Rezept. Ja, diese Zutaten und Ansätze gibt es, ich wähle hier einmal vier für Sie aus, natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit..

 


Vier plus eine Zutat

Zutat 1: Der Wunsch nach Veränderung

Spätestens bei Ihrer jährlichen individuellen Planungsklausur werden Sie Ihren bisherigen Lebenskurs reflektieren. Sie kennen mein Frageraster der „Vierung“, das ich in diesem Kontext einsetze:

  • Was will ich weiter machen?
  • Was will ich anders machen?
  • Was will ich neu machen?
  • Was will ich nicht mehr machen?

Wenn Sie für sich feststellen, dass Sie eine Veränderung oder gar Neuausrichtung wollen oder benötigen, dann empfehle ich, mit solchen oder ähnlichen Fragen zu arbeiten. Gut möglich, dass Sie ohne eigenes Zutun in eine Situation geraten sind, wo Sie sich einfach verändern müssen. Hier ein übergeordneter Rat: Wenn Sie psychisch besonders belastet sind, dann holen Sie sich bitte professionelle therapeutische Unterstützung. 

Zutat 2: Das Fundament der Veränderung

Was genau ist das Wesentliche? Hier helfen uns Mission und Vision, sowohl, wenn wir mit und durch sie erstmals unseren Kurs definieren, als auch später, wenn wir auf unserem Weg sind, quasi zur Navigation. Nach meiner Erfahrung ist die eigene Mission sogar noch wichtiger als die Vision. Hier erneut meine Definition:

„Mission“ bezeichnet den eigentlichen Grund, die Daseinserklärung oder auch den Zweck eines Individuums. Leitfragen können sein: Wozu bin ich auf der Welt? Welchen Sinn und Zweck verbinde ich mit meinem Leben? 

  • Wenn Sie – was ich hoffe – Ihre Mission schon einmal ausformuliert haben, dann sollten Sie diese wie Ihre Ziele immer wieder griffbereit haben um darauf zu schauen und damit immer besser diese verinnerlichen zu können. Mit der Ausformulierung unserer Mission legen wir das Fundament für die Ausrichtung auf das Wesentliche.
Zutat 3: Rituale der Fokussierung auf das Wesentliche

Wie ich bereits in einigen Podcast-Episoden (links) und vor allem in meinem aktuellen Buch, Wirksam handeln durch Selbstführung, aufgezeigt habe, benötigen wir in unserem Leben passende Gewohnheiten und Rituale, um das Wesentliche im Blick zu behalten. In diesem Kontext spielt das Thema deep work eine wesentliche Rolle. Den Begriff hat Cal Newport populär gemacht, er definiert ihn so:

berufliche Aktivitäten, die in einem Zustand ablenkungsfreier Konzentration ausgeübt werden und Ihre geistigen Kapazitäten an die Grenzen bringen. Diese Leistung schafft neuen Wert, verbessert Ihre Fähigkeiten und ist schwer zu kopieren. 

Überprüfen Sie sich, ob Sie bereits klar zwischen Ihnen schöpferischen deep work Aufgaben und den üblichen Manager-Aufgaben unterscheiden. 

  • Starten Sie den Tag bewusst mit der Frage nach der heute wichtigsten Aufgabe, auf die Sie sich unbedingt konzentrieren wollen.
  • Setzen Sie sich Merker in den Tageskalender, um immer wieder aus der “Fernsteuerung” durch andere auszusteigen und erneut das Wesentliche in den Blick zu nehmen. Blocken Sie am Besten schon im Voraus Zeiten im Kalender für deep work.
  • Und, Sie kennen das schon, nehmen Sie sich mindestens einmal im Jahr Zeit für eine ausführliche Persönliche Planungsklausur.
  • Hören Sie dazu auch meine Podcast-Episode SF96 „Deep Work – sind Sie Manager oder Maker?“ (https://ld21.de/sf96-deep-work/).
Zutat 4: Die richtigen Räume

Vermutlich sind Sie, wenn Sie diesen Podcast hören, Managerin, Inhaber, CEO, Geschäftsführerin – also Führungskraft der oberen Ebenen. Sie werden schon mit Fragen der Raumgestaltung zu tun gehabt haben. Nicht ohne Grund interviewe ich in meinen Episoden auch immer wieder Experten, u.a. von Steelcase (Episode SF176 Wozu Büros? https://ld21.de/sf176-wozu-bueros-steelcase/). Von Steelcase stammt, soweit ich weiß, der Spruch: The office has to earn the commute.“

Räume beeinflussen uns und damit beeinflussen sie die Qualität unserer Arbeit. Zur Beantwortung der Frage, wie uns der Wandel zum Wesentlichen gelingt, müssen wir uns daher auch mit unseren Umgebungen befassen.

  • Haben Sie gedeihliche Bedingungen, also solche Umgebungen, die Ihre jeweiligen Hauptaufgaben optimal unterstützen?
  • Meinen Kunden rate ich ich wieder, für deep work besondere Rückzugsräume zu nutzen oder – falls nicht vorhanden- zu schaffen. Kombinieren Sie diese Zutat mit der eben genannten Zutat „Rituale“ und schaffen Sie für sich einen Rhythmus: Wann sind Sie zu welcher Aufgabe in welchem räumlichen Kontext? Sorgen Sie für Ihre eigene Produktivität, in dem Sie sich optimale Bedingungen für deep work schaffen.

Dies sind vier ausgewählte Zutaten und Ihnen fallen sicherlich weitere ein.

Die vier sollen Ihnen Anregung sein, um über Ihre Fokussierung auf das Wesentliche nachzudenken und in den kommenden Monaten die richtigen Weichen zu stellen. Bedienen Sie sich bitte auch bei den zahlreichen – nun immerhin 180 – Episoden meines Podcasts zu Selbstführung und Leadership Development.

Zusätzliche Zutat: Impuls-Coaching auf Lanzarote 

Ein kleiner Werbeblock in eigener Sache. Auf meine digitale Lernreise, die Masterclass Selbstführung, hatte ich bereits in zurückliegenden Episoden hingewiesen. Wenn Sie sich auf das Eigentliche, das Wesentliche in Ihrem Leben fokussieren wollen, dann gebe ich Ihnen mit dieser Episode quasi die Zutaten für das Rezept dazu. Vier Zutaten habe ich genannt. 

Als weitere Zutat kann ich Ihnen mein Impuls-Coaching auf Lanzarote empfehlen, das ich im letzten Jahr gestartet habe. So wie ich heute diese Episode an der Felsküste der Vulkaninsel aufnehme, so können auch Sie mit mir in Impuls-Coaching-Sessions an ausgewählten Orten der Insel arbeiten und die besondere Atmosphäre für sich nutzen. Diese Arbeit ist intensiv und gleichzeitig wirksam, weil Sie aus Ihrem Alltagskontext herauskommen und wir uns auf die wirklich wichtigen Dinge fokussieren können. Auf meiner Internetseite LD21.DE finden Sie den Reiter „Dienstleistungen“ und dort die Unterseite zum Lanzarote-Coaching mit wichtigen Infos, link:https://ld21.de/bb-lanzarote-coaching/. Im vergangenen Jahr hat ein Kunde von mir das Coaching mit einem Kurzurlaub hier verbunden, das ist sicherlich auch eine gute Idee.

 


Masterclass Selbstführung 2023

Eine digitale Lernreise für Führungskräfte

Diese Masterclass wendet sich an Führungskräfte, die sich z.B. in konkreten Veränderungsprozessen oder besonderen beruflichen Herausforderungen befinden: Sie wollen sich mit dem Thema Selbstwirksamkeit, persönlichen Stolperfallen und einer klaren, gleichzeitig flexiblen Zukunftsplanung fit machen für den Wandel.
Weitere Infos finden Sie auf meiner Homepage unter https://ld21.de/masterclass-selbstfuehrung/.

 


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


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SF147 Herausforderungen für Führungskräfte


Veränderungen und Disruptionen

Die Pandemie zeigt sehr deutlich, dass unsere Arbeitswelt  zunehmend von Veränderungen und Disruptionen bestimmt ist. Unsere bisherigen Methoden und Instrumente der Führung greifen nur noch bedingt. Wenn wir zuvor auf unser Fachwissen und -kompetenzen stolz waren, so bemerken wir heute angesichts komplexer Situationen erstaunt, dass unsere Fähigkeiten und Kenntnisse längst wieder veraltet sind.
Und wir stellen in Zeiten der Reflexion fest, dass die Dynamik der Veränderung auch zu Selbstzweifeln führt, dass wir Phasen der Demotivation bei uns feststellen, dass uns immer mal wieder die Zuversicht schwindet.
Ich habe in meinem aktuellen Buch „Wirksam Handeln durch Selbstführung“ fünf Herausforderungen benannt und füge noch eine sechste aktuell hinzu. Darüber und über die Möglichkeiten uns selbst zu stärken und zu entwickeln, will ich in dieser Soloepisode sprechen.

 


Sechs Herausforderungen

  1. Persönliche Motivation erhalten
  2. Risikobereitschaft bewahren
  3. Flexibilität lässt nach
  4. Hektik statt umsichtiger Planung
  5. Wissen veraltet
  6. Wachsende Angst und Unsicherheit

 


Was tun?

Hier erlaube ich mir, Sie auf bereits veröffentlichte Podcast-Episoden hinzuweisen. Darin habe ich zahlreiche praxisrelevante Tipps gegeben. In der Podcast-Episode SF143 „Jährliches Planungsritual in einfachen Schritten“ hatte ich Ihnen bereits aufgezeigt, wie Sie mindestens einmal im Jahr mit sich selbst in Klausur gehen können. In der Klausur können Sie Ihre Position bestimmen, Erfolge würdigen und die Ziele aktualisieren.
Ich weise hier bewusst auf eine weitere Podcast-Episode hin, nämlich SF138 „Indikatoren für ein gutes Leben“ . Wenn Sie die Episode noch nicht gehört haben, dann sei sie hier dringend empfohlen. Darin spreche ich über meine eigenen Indikatoren für mein Wellbeing und rege dazu an, die eigenen zu finden und zu überprüfen.
Beiden Podcast-Episoden liegt meine Auffassung zugrunde, dass  wir zu großen Teilen selbst Gestalter unserer Zukunft sind. Schlüsselfaktoren für ein aktives und selbst-bewusstes Handeln sind u.a.:

  • ein konstruktiver Denkrahmen oder Mindset
  • passende Methoden der Selbststeuerung
  • ins Handeln kommen, d.h. machbare Schritte mit sich selbst vereinbaren und gehen

Einer der entscheidenden Punkte ist die Fähigkeit, das für uns jeweils Wesentlich zu erkennen und uns darauf zu fokussieren. Dazu lege ich Ihnen die Podcast-Episode SF119 Fokus: „Wie wir uns auf das Wesentliche konzentrieren – 6 Tipps“ ans Herz.


In die eigene Weiterentwicklung investieren: Die digitale Masterclass Selbstführung 2021

Wenn Sie in diesen turbulenten Zeiten Ihre eigenen Fähigkeiten weiterentwickeln wollen, lade ich Sie ein, an der Masterclass Selbstführung 2021 teilzunehmen. Im Januar ist dieses Kompetenzcoaching gestartet und Sie können auch jetzt noch (bis Mai 2021) teilnehmen. Wir nutzen die Vorteile der Digitalisierung: In zehn Videosequenzen als Lernetappen behandeln wir die wichtigsten Aspekte einer gelingenden Selbstführung. Jede Lerneinheit ist kompakt und Sie entscheiden, wann und wo Sie sie sehen – im Zug, im Flugzeug, in Wartezeiten oder auch im Büro. Inhaltlich setzen wir am Kern an: bei der eigenen Wirksamkeit.

Alle Infos zur Masterclass finden Sie in diesem PDF: MCSF2021_Info-2


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


 

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SF125 Frühjahrsputz für Führungskräfte – Was kann weg, was wird behalten?

Fokussierung leicht gemacht: Frühjahrsputz für Führungskräfte

Meine geschätzte virtuelle Assistentin, Simone Batthaus, schlug mir vor, im Rahmen meines Jahresthemas „Fokus“ doch eine Episode dieses Podcasts dem Thema Frühjahrsputz für Führungskräfte zu widmen. Die Idee fand ich spontan super und habe mich gleich an die Produktion gemacht. In diesem Zusammenhang will ich auch das Thema „Minimalismus“ behandeln, welches derzeit vor allem in Youtube-Kanälen angesagt ist. Ich habe dazu meine eigene Meinung… Nachfolgend stelle ich Ihnen meine Gedanken und Vorschläge in Sachen Frühjahrsputz vor.

Inhalte dieser Episode

Inhaltlich geht es vor allem um Folgendes in dieser Episode:
  • Ich starte mit einer kurzen Einleitung, in der ich zwischen Minimalismus und Essenzialismus unterscheide.
  • Dann gehe ich im Hauptteil auf mein Modell der Vierung ein, das sich wunderbar zum Frühjahrsputz für Manager eignet.
  • Schließlich gebe ich Ihnen noch abrundende Tipps zur Vertiefung.

Die Vierung

Stellen Sie sich vier Fragen:

  1. Was will ich weiter machen?
  2. Was will ich anders machen?
  3. Was will ich neu machen?
  4. Was will ich nicht mehr machen?

Tipps zur Vertiefung

Regelmäßige Hörer meines Podcasts wissen, dass ich ein Freund von passenden Ritualen bin. Von der jährlichen „Liste der Erfolge“ habe ich schon an diversen Stellen gesprochen und geschrieben. Die hier vorgestellte Vierung ist ein Modell, dass erst dann richtig wirksam wird, wenn Sie es als Ritual anwenden und das möglichst in einem für Sie geeigneten Rhythmus – sicherlich mindestens einmal im Jahr, gerne auch in der von mir immer wieder empfohlenen Persönlichen Planungsklausur. Und sicherlich haben Sie während des Hörens dieser Episode schon einige Ideen und Ansätze gefunden, wo Sie bei sich Veränderungen einleiten wollen. Hier gilt wie immer das Prinzip Schriftlichkeit: nehmen Sie sich zeitnah, am Besten jetzt gleich, Ihr Notizbuch oder ihr elektronisches Notizprogramm und starten Sie mit den Punkten die Ihnen einfallen.

Kleben Sie für Ihre persönliche Vierung zwei Flipchartblätter aneinander und hängen sie diese an die Wand, notieren Sie die vier Fragen darauf und nutzen Sie dann große Klebezettel, um die wesentlichen Punkte zu notieren. Klebezettel haben den Vorteil, dass Sie sich nach längerem Überlegen auch umentscheiden können. Trauen Sie sich zum Beispiel, einige der Dinge, die Sie unter „anders machen“ geklebt haben dann doch eher unter „nicht mehr machen“ zu kleben. Führen Sie Ihre persönliche Müllabfuhr durch!

Die Vierung können Sie darüber hinaus auch sehr gut in der Teamarbeit anwenden. Gerade eingespielte Teams sind oft auch eingefahrene Teams. Hier kann es helfen, mit der Vierung die gemeinsame Arbeit zu beurteilen und die notwendigen Veränderungen zu erkennen und zu vereinbaren. Das Modell ist übrigens ebenfalls in meinem aktuellen Buch beschrieben („Methoden und Instrumente mit Hebelwirkung“, S. 135f).


Links

Matt D’Avella: Youtube

 


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by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


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SF119 Fokus auf das Wesentliche

Besser Fokussieren: 6 Tipps

Gehören Sie – wie ich auch – zu denjenigen Menschen, die eine ausgeprägte Neugier haben? Mich faszinieren schon seit meiner Kindheit Themen wir Mobilität, speziell Autos, oder auch Kommunikationstechnik.  So bleibe ich auf dem Laufenden, erkenne relevante Trends und Entwicklungen.

Die Kehrseite: Ich verliere mich in digitalen wie analogen Magazinen. Wenn ich nach etwas Konkretem im Internet suche, dann passiert es mir, dass ich mich regelrecht verlaufe. Ich verliere den Fokus. Mein Trick ist es daher, dass ich mir das, wonach ich eigentlich suche, vorher auf einen Zettel schreibe.
Also habe ich persönlich ein besonderes Interesse an Techniken der Fokussierung. Genau darum geht es in diesem Podcast zu dem auch ein gleich lautender Artikel in WIR Wirtschaft Regional erscheinen wird (ich setze den link nachträglich in die Shownotes).

Nachfolgend gebe ich Ihnen sechs Tipps, damit Sie konzentriert und fokussiert arbeiten können.


Tipp 1: Meine Instrumente dienen mir

Wenn ich zu Beginn eines Seminars oder Workshops die Teilnehmer bitte, ihre Smartphones nicht nur abzuschalten (was offenbar technisch für Einige eine Herausforderung ist) und weg zu legen, dann habe ich es hin und wieder offenbar mit Süchtigen zu tun, denen man ihren „Stoff“ wegnimmt. Ich räume ein, dass ich selbst auch gefährdet bin. In einer Podcast-Episode, nämlich SF21 (https://ld21.de/sf21-smartphone-sucht/, bereits vom Januar 2016) habe ich fünf Fragen vorgeschlagen, mit denen man feststellen kann, ob man von seinem digitalen Gerät abhängig ist. Da das noch immer aktuell ist, liste ich die Fragen nachfolgend zum Selbsttest auf:

  • Legen Sie Ihr Smartphone bei Besprechungen auf den Tisch?
  • Haben Sie den Drang, abends nach 20:00 Uhr noch einmal auf das Smartphone zu schauen?
  • Nehmen Sie das Smartphone in Pausen oder Unterbrechungen sofort in die Hand und checken Nachrichten, Apps etc.?
  • Haben Sie bei unpassenden Gelegenheiten (z.B. im Theater oder im Privatleben) schon heimlich auf Ihr Smartphone geschaut?
  • Wie lang war der längste Verzicht auf Ihr Smartphone (meint: es war abgeschaltet, zuhause gelassen o.ä.)? Wochen? Tage? Oder nur Stunden?

Ein sehr praktischer Hinweis und gleichzeitig für viele sicher eine schwierige Übung: nehmen Sie sich einen „digitalfreien“ Tag in der Woche.


Tipp 2: Das Ziel ist gut, aber das MACHEN ist genau so wichtig

Sie wissen sicherlich, dass wir für wirksames Handeln auch klare Zielbilder benötigen, die für uns attraktiv sind und für die wir uns „nach der Decke strecken“. Solche Ziele oder auch persönliche Visionen verfolgen wir, indem wir uns den langen Weg in Etappen einteilen und zwischendurch überprüfen, wo wir uns befinden. Häufig werden wir nachsteuern und korrigieren, weil wir uns von inneren oder äußeren Ablenkungen vom Weg abbringen ließen. Damit wir an unseren Zielen dran bleiben, ist es allerdings erforderlich, dass wir uns persönliche Rituale und Routinen setzen.
Was können Sie noch tun, um sowohl klare Ziele als auch den Fokus auf deren Realisierung zu setzen? Ich weise in Coachings und Seminaren immer wieder darauf hin, wie wichtig eine Persönliche Planungsklausur ist. Solche Ansätze erleichtern Ihnen das Fokussieren.


Tipp 3: Erst Effektivität – die eigentlichen Dinge auswählen

Wenn wir top fokussiert sind, dann sollten wir doch auch maximal erfolgreich sein, oder? Immerhin gelingt uns dann das, was wir auch „deep work“ nennen können, also das konzentrierte und ungestörte Arbeiten, bei dem wir Zugriff auf unsere Ressourcen und Fähigkeiten haben und bei dem wir im besten Fall in eine Art „Flow“-Zustand kommen, in dem wir Spitzenleistungen scheinbar mühelos erbringen können.
Soweit, so richtig. Aber wir können uns natürlich auch auf das Falsche fokussieren, gerne auch Flucht in den Fleiss betreiben: Hauptsache, wir sind beschäftigt. Das heißt eben noch lange nicht, dass wir auch wirksam sind. Ich unterscheide in diesem Kontext gerne zwischen Effektivität und Effizienz: Effektivität heißt, die richtigen Dinge tun, sich also zum Beispiel auf die Hauptaufgaben zu konzentrieren. Und Effizienz bedeutet, die Dinge richtig zu machen. Wählen Sie bitte erst aus, worauf Sie sich konzentrieren sollten, was das Eigentliche ist, was Priorität hat.


Tipp 4: Die besondere Rolle der Mission

Seit einigen Jahren ist für mich klar, dass eine eigene Mission für unternehmerische Menschen eine ganz wesentliche Grundlage ist, gerade in turbulenten Zeiten. Hier noch einmal meine Definition:  „Mission“ bezeichnet den eigentlichen Grund, die Daseinserklärung oder auch den Zweck eines Individuums. Leitfragen können sein: Wozu bin ich auf der Welt? Welchen Sinn und Zweck verbinde ich mit meinem Leben?

Ich widme mich dem Thema Mission auch in meinem aktuellen Buch, dort heißt es: Das Finden der eigenen Mission ist definitiv ein zentraler Baustein für den persönlichen Erfolg. Während die Erreichung der eigenen Vision sehr stark von äußeren Einflussfaktoren abhängig ist, so ist die Mission, also die von mir geglaubte Sinnsetzung, ungleich stärker von innen her bestimmt.


Tipp 5: Richtig in den Tag starten

Ich empfehle, die digitalen Geräte morgens erst anzufassen, wenn Sie folgendes Ritual durchgeführt haben: Nehmen Sie sich ein analoges Instrument, also zum Beispiel ein Notizbuch, und schreiben Sie auf, was das Wichtigste an diesem Tag ist. Vielleicht ist es eine besonders wichtige Präsentation, ein kritisches Gespräch mit einer Mitarbeiterin oder ein Termin mit einem Kunden. Schreiben Sie konkret auf, was aus Ihrer Sicht Ihren Fokus benötigt. Was hat Priorität aus Ihrer Sicht? Und Achtung: Priorität im Singular, es kann nur die eine Sache sein. Eine solche Auswahl programmiert uns und hilft uns angesichts der zahlreichen Ablenkungen des anstehenden Tages auf Kurs zu gehen und zumindest immer wieder dahin zurück zu kommen.


Tipp 6: Zeiten der Fokussierung, Zeiten des Schweifens

Es gibt einen wesentlichen Grund, zusätzlich zur Fähigkeit der Fokussierung auch die komplementäre Fähigkeit zu entwickeln: die des „unscharfen Blicks“. Was meine ich damit? Wenn wir starr nur auf unsere Ziele und Maßnahmen konzentriert sind, dann entgehen uns gelegentlich schwache oder „weiche“ Signale, die zum Beispiel auf Trends und Entwicklungen hinweisen, die wir gerade ausblenden. Wir sprechen auch vom „peripheren Sehen“ und meinen damit vor allem die Möglichkeit, das gesamte Umfeld zu überblicken, über das konzentrierte Blickfeld hinaus. Daher mein Appell, bezogen auf Ihre Führungstätigkeiten: Lassen Sie neben Zeiten der Fokussierung auch neue Eindrücke außerhalb Ihrer normalen Filterblase oder Ihres Tunnelblicks zu, um feine und fremde Signale wahrzunehmen.


Foto: Burkhard Bensmann

An der persönlichen Mission arbeiten: Masterclass Selbstführung

Die Anmeldungszeit für die Masterclass Selbstführung läuft. Sie ist ein Online-Kompetenzcoaching, das digitale und analoge Lerneinheiten wirksam verknüpft. In diesem Durchlauf setzen wir auf kurze Videoclips, die die Teilnehmer*innen dann sehen und hören können, wann es Ihnen passt. Und sie wählen selbst, ob sie die Lernvideos auf dem Smartphone, dem Tablet oder dem Standcomputer studieren wollen. Wir nutzen die Vorteile der Digitalisierung: In zehn Videosequenzen als Lernetappen behandeln wir die wichtigsten Aspekte einer gelingenden Selbstführung.

Anmeldungen zum Frühbucherpreis
Noch bis zum 31. Dezember 2019  gilt der Frühbucherpreis von € 680,00 zzgl. 19%  USt. = € 809,20 für verbindliche Anmeldungen (bis 31.12.2019, 23:59 Uhr).  Der reguläre Teilnehmerpreis ab 01.01.2020 ist € 980,00 zzgl. 19% USt. = € 1166,20. Änderungen, speziell des Inhalts und des Ablaufs der Masterclass, vorbehalten.

Auf der Webseite zur Masterclass 2020 finden Sie alle wichtigen Informationen zu dieser Online-Lernreise, die Sie dabei unterstützt, auch in turbulenten Zeiten Ihren Kurs zu setzen und zu halten:
https://ld21.de/masterclass-selbstfuehrung/

Hier ist der direkte link zur Anmeldeseite: 
 https://ld21.de/masterclass-selbstfuehrung-anmeldeseite/

Die wichtigsten Infos zur Masterclass auf einen Blick im pdf
Hier können Sie ein pdf mit den wichtigsten Infos zur Masterclass 2020 laden: https://ld21.de/wp-content/uploads/2019/10/MCSF2020_Info-1.pdf

 


Eindrücke aus meiner Planungsklausur

Ich habe diese Podcast-Episode übrigens wieder einmal in meiner Planungsklausur auf Lanzarote aufgenommen, hier ein kleiner Eindruck von der Insel.

Lanzarote Felder (Foto: Burkhard Bensmann)

Feuerberge (Foto: Burkhard Bensmann)

Mirador del Rio (Foto: Burkhard Bensmann)

 

 


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


 

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