SF180 Wandel zum Wesentlichen – Rezept mit 4 + 1 Zutaten

 


Erfolgreiche Veränderungen und deep work

Wie sind Sie in das neue Jahr eingestiegen? Haben Sie Ihr persönliches Planungsritual durchgeführt und sind nun motiviert gestartet? Haben Sie sich vorgenommen, in den kommenden Monaten den Blick fest auf das Wesentliche zu richten?
Vielleicht hören Sie den Podcast erst im Jahresverlauf und haben schon die eine oder andere persönliche Enttäuschung mit Ihren Vorsätzen erlebt, sind vielleicht nach einem ambitionierten Start recht schnell wieder in die alten Verhaltensmuster zurück gefallen. Was können wir tun, damit wir uns auf das Eigentliche konzentrieren und auf Kurs bleiben?
Während ich die Episode SF179 auf der Fähre von Cádiz nach Lanzarote aufgenommen habe, so bin ich nunmehr schon eine Weile hier auf der Insel angekommen. Ganz bewusst nehme ich die heutige Episode wieder draußen auf, Sie hören es am Rauschen der Wellen. Ich befinde mich wieder an einem meiner Lieblingsorte, an der süd-westlichen Felsküste der Insel. Wenn Sie meine kurzen Videos der Leadership Impulse gesehen haben – Videoseite (https://ld21.de/videos/) – dann haben Sie jetzt ein Bild vor Augen.
Die Frage nach erfolgreichen Veränderungen und nach den Rezepten für deep work bewegt natürlich auch mich als Experten für Selbstführung. Schließlich erscheinen nahezu täglich neue Studien und Bücher, deren Autorinnen oder Autoren quasi den heiligen Gral der Veränderung gefunden haben wollen. Aber ich finde in dem großen Stapel auch immer wieder Publikationen, die wirklich eine Hebelwirkung erzeugen können. Hierzu zählt z.B. das Buch „Change. The Science of Getting to Where You Want to Be“ von Kate Milkman. 


Die Frage nach dem Wesentlichen


Mich interessieren funktionierende Veränderungen in Richtung auf das Eigentliche nicht nur in Bezug auf meine Arbeit als Coach mit meinen Klienten. Mich interessiert es auch in Bezug auf mich selbst. Bei meinen persönlichen Planungstagen zur Jahreswende habe ich mir selbst auch wieder ein Motto gegeben. Für 2023 lautet es: Wandel zum Wesentlichen.
Langjährige Hörerinnen und Hörer wissen es: die Frage nach dem Wesentlichen, dem Eigentlichen, treibt mich seit vielen Jahren um. Und ich unterhalte mich gerne im Rahmen meiner Podcast-Episoden mit Freunden darüber, so z.B. mit Dr. Thomas Hake (SF170 Philosophie für Manager? https://ld21.de/sf170-philosophie-fuer-manager/) und auch mit Oliver Leisse  (noch relativ frisch: SF177 Träume verwirklichen https://ld21.de/sf177-traeume-verwirklichen-neue_perspektiven/).


Die Verführungen der Ablenkung

Von der Fokussierung auf das Eigentliche wollen uns zahlreiche Kräfte abhalten. Sie werden schon öfter von mir gehört haben, dass unser wichtigstes Gut in meinen Augen heutzutage nicht etwa Zeit oder Geld ist.
Nein, es ist Aufmerksamkeit. Wenn Sie im Netz surfen oder durch eine Einkaufsstraße flanieren, dann wollen zahlreiche Verkäufer Ihre Aufmerksamkeit für sich und die Produkte gewinnen. Unser Bemühen, uns auf die eigentlichen Dinge, das wirklich Wichtige in unserem Leben zu konzentrieren, wird einem nahezu permanenten Ablenkungsgewitter ausgesetzt. Wenn Sie dann selbst noch Verstrickungen durch Social Media zulassen, dann lassen Sie freiwillig zu, immer wieder in den Strudel der timelines von Twitter, Facebook oder linkedin gezogen zu werden.
Und es gibt immer wieder neue Angebote. Vermutlich haben auch einige von Ihnen bereits Zeit mit Chat GPT, dem auf künstlicher Intelligenz basierten Chatbot verbracht. Das ist verführerisch, kann ich aus jüngster eigener Erfahrung bestätigen.
Als ein Gegenmittel zu diesen Abhängigkeiten empfiehlt der Technik-Guru und Internet-Mitschöpfer Jaron Lanier, komplett auszusteigen – sein Buch hat auch den passenden Titel: Zehn Gründe, warum du deine Social Media Accounts sofort kündigen musst.

 


Wie gelingt der „Wandel zum Wesentlichen“?

Als ich mir für diese Podcast-Episode meine Gedanken notierte, da kam mir in diesem Zusammenhang die Entscheidung eines Mönchs oder einer Nonne in den Sinn: diese Menschen richten ihr Leben ganz und gar aus und treffen eine das Leben radikal verändernde Entscheidung.
Ich weiß nicht, ob das jetzt bei Ihnen, werte Hörerinnen und Hörer, eine positive, negative oder beunruhigende Reaktion auslöst. Ich glaube, dass diese Ausrichtung in ihrer Radikalität für uns, die wir im „normalen“ Wirtschaftsleben unterwegs sind, zumindest einige Hinweise geben kann.
Was können wir ableiten? Nun, zunächst braucht es bei uns den klaren Vorsatz, unser Leben tatsächlich auf das in unseren Augen Wesentliche auszurichten. Was sind die Auslöser für diesen Willen? Viele von uns werden eine innere Unzufriedenheit feststellen, die weder durch „Shopping“, noch durch Genussmittel dauerhaft ruhig gestellt werden kann, auch nicht durch exzessiven Medienkonsum. Auslöser können also eine in uns gespürte Sehnsucht nach einer wirklich bedeutsamen Tätigkeit sein. Es würde den Rahmen des Podcasts sprengen, hier ausführlicher auf die Auslöser, die wirklich wesentlichen inneren Bedürfnisse, einzugehen.
Der Wandel zum Wesentlichen, so können wir von Mönch und Nonne auch lernen, gelingt dann leichter, wenn man für sich Rahmenbedingungen schafft, die die Ausrichtung unterstützen. Das sind die klösterlichen Lebensbedingungen, klare Regeln und Rituale. Spätestens hier wird die Eine oder der Andere von Ihnen sagen: Sorry, das geht mir zu weit, schließlich habe ich Haus und Kinder (oder ähnliche Verpflichtungen).
O.k., verstehe ich. Gibt es praktikable Verfahren, das eigene Leben als Führungskraft stärker auf das Wesentliche auszurichten und welche Zutaten benötige ich? Also wie eine Art Rezept. Ja, diese Zutaten und Ansätze gibt es, ich wähle hier einmal vier für Sie aus, natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit..

 


Vier plus eine Zutat

Zutat 1: Der Wunsch nach Veränderung

Spätestens bei Ihrer jährlichen individuellen Planungsklausur werden Sie Ihren bisherigen Lebenskurs reflektieren. Sie kennen mein Frageraster der „Vierung“, das ich in diesem Kontext einsetze:

  • Was will ich weiter machen?
  • Was will ich anders machen?
  • Was will ich neu machen?
  • Was will ich nicht mehr machen?

Wenn Sie für sich feststellen, dass Sie eine Veränderung oder gar Neuausrichtung wollen oder benötigen, dann empfehle ich, mit solchen oder ähnlichen Fragen zu arbeiten. Gut möglich, dass Sie ohne eigenes Zutun in eine Situation geraten sind, wo Sie sich einfach verändern müssen. Hier ein übergeordneter Rat: Wenn Sie psychisch besonders belastet sind, dann holen Sie sich bitte professionelle therapeutische Unterstützung. 

Zutat 2: Das Fundament der Veränderung

Was genau ist das Wesentliche? Hier helfen uns Mission und Vision, sowohl, wenn wir mit und durch sie erstmals unseren Kurs definieren, als auch später, wenn wir auf unserem Weg sind, quasi zur Navigation. Nach meiner Erfahrung ist die eigene Mission sogar noch wichtiger als die Vision. Hier erneut meine Definition:

„Mission“ bezeichnet den eigentlichen Grund, die Daseinserklärung oder auch den Zweck eines Individuums. Leitfragen können sein: Wozu bin ich auf der Welt? Welchen Sinn und Zweck verbinde ich mit meinem Leben? 

  • Wenn Sie – was ich hoffe – Ihre Mission schon einmal ausformuliert haben, dann sollten Sie diese wie Ihre Ziele immer wieder griffbereit haben um darauf zu schauen und damit immer besser diese verinnerlichen zu können. Mit der Ausformulierung unserer Mission legen wir das Fundament für die Ausrichtung auf das Wesentliche.
Zutat 3: Rituale der Fokussierung auf das Wesentliche

Wie ich bereits in einigen Podcast-Episoden (links) und vor allem in meinem aktuellen Buch, Wirksam handeln durch Selbstführung, aufgezeigt habe, benötigen wir in unserem Leben passende Gewohnheiten und Rituale, um das Wesentliche im Blick zu behalten. In diesem Kontext spielt das Thema deep work eine wesentliche Rolle. Den Begriff hat Cal Newport populär gemacht, er definiert ihn so:

berufliche Aktivitäten, die in einem Zustand ablenkungsfreier Konzentration ausgeübt werden und Ihre geistigen Kapazitäten an die Grenzen bringen. Diese Leistung schafft neuen Wert, verbessert Ihre Fähigkeiten und ist schwer zu kopieren. 

Überprüfen Sie sich, ob Sie bereits klar zwischen Ihnen schöpferischen deep work Aufgaben und den üblichen Manager-Aufgaben unterscheiden. 

  • Starten Sie den Tag bewusst mit der Frage nach der heute wichtigsten Aufgabe, auf die Sie sich unbedingt konzentrieren wollen.
  • Setzen Sie sich Merker in den Tageskalender, um immer wieder aus der “Fernsteuerung” durch andere auszusteigen und erneut das Wesentliche in den Blick zu nehmen. Blocken Sie am Besten schon im Voraus Zeiten im Kalender für deep work.
  • Und, Sie kennen das schon, nehmen Sie sich mindestens einmal im Jahr Zeit für eine ausführliche Persönliche Planungsklausur.
  • Hören Sie dazu auch meine Podcast-Episode SF96 „Deep Work – sind Sie Manager oder Maker?“ (https://ld21.de/sf96-deep-work/).
Zutat 4: Die richtigen Räume

Vermutlich sind Sie, wenn Sie diesen Podcast hören, Managerin, Inhaber, CEO, Geschäftsführerin – also Führungskraft der oberen Ebenen. Sie werden schon mit Fragen der Raumgestaltung zu tun gehabt haben. Nicht ohne Grund interviewe ich in meinen Episoden auch immer wieder Experten, u.a. von Steelcase (Episode SF176 Wozu Büros? https://ld21.de/sf176-wozu-bueros-steelcase/). Von Steelcase stammt, soweit ich weiß, der Spruch: The office has to earn the commute.“

Räume beeinflussen uns und damit beeinflussen sie die Qualität unserer Arbeit. Zur Beantwortung der Frage, wie uns der Wandel zum Wesentlichen gelingt, müssen wir uns daher auch mit unseren Umgebungen befassen.

  • Haben Sie gedeihliche Bedingungen, also solche Umgebungen, die Ihre jeweiligen Hauptaufgaben optimal unterstützen?
  • Meinen Kunden rate ich ich wieder, für deep work besondere Rückzugsräume zu nutzen oder – falls nicht vorhanden- zu schaffen. Kombinieren Sie diese Zutat mit der eben genannten Zutat „Rituale“ und schaffen Sie für sich einen Rhythmus: Wann sind Sie zu welcher Aufgabe in welchem räumlichen Kontext? Sorgen Sie für Ihre eigene Produktivität, in dem Sie sich optimale Bedingungen für deep work schaffen.

Dies sind vier ausgewählte Zutaten und Ihnen fallen sicherlich weitere ein.

Die vier sollen Ihnen Anregung sein, um über Ihre Fokussierung auf das Wesentliche nachzudenken und in den kommenden Monaten die richtigen Weichen zu stellen. Bedienen Sie sich bitte auch bei den zahlreichen – nun immerhin 180 – Episoden meines Podcasts zu Selbstführung und Leadership Development.

Zusätzliche Zutat: Impuls-Coaching auf Lanzarote 

Ein kleiner Werbeblock in eigener Sache. Auf meine digitale Lernreise, die Masterclass Selbstführung, hatte ich bereits in zurückliegenden Episoden hingewiesen. Wenn Sie sich auf das Eigentliche, das Wesentliche in Ihrem Leben fokussieren wollen, dann gebe ich Ihnen mit dieser Episode quasi die Zutaten für das Rezept dazu. Vier Zutaten habe ich genannt. 

Als weitere Zutat kann ich Ihnen mein Impuls-Coaching auf Lanzarote empfehlen, das ich im letzten Jahr gestartet habe. So wie ich heute diese Episode an der Felsküste der Vulkaninsel aufnehme, so können auch Sie mit mir in Impuls-Coaching-Sessions an ausgewählten Orten der Insel arbeiten und die besondere Atmosphäre für sich nutzen. Diese Arbeit ist intensiv und gleichzeitig wirksam, weil Sie aus Ihrem Alltagskontext herauskommen und wir uns auf die wirklich wichtigen Dinge fokussieren können. Auf meiner Internetseite LD21.DE finden Sie den Reiter „Dienstleistungen“ und dort die Unterseite zum Lanzarote-Coaching mit wichtigen Infos, link:https://ld21.de/bb-lanzarote-coaching/. Im vergangenen Jahr hat ein Kunde von mir das Coaching mit einem Kurzurlaub hier verbunden, das ist sicherlich auch eine gute Idee.

 


Masterclass Selbstführung 2023

Eine digitale Lernreise für Führungskräfte

Diese Masterclass wendet sich an Führungskräfte, die sich z.B. in konkreten Veränderungsprozessen oder besonderen beruflichen Herausforderungen befinden: Sie wollen sich mit dem Thema Selbstwirksamkeit, persönlichen Stolperfallen und einer klaren, gleichzeitig flexiblen Zukunftsplanung fit machen für den Wandel.
Weitere Infos finden Sie auf meiner Homepage unter https://ld21.de/masterclass-selbstfuehrung/.

 


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


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SF147 Herausforderungen für Führungskräfte


Veränderungen und Disruptionen

Die Pandemie zeigt sehr deutlich, dass unsere Arbeitswelt  zunehmend von Veränderungen und Disruptionen bestimmt ist. Unsere bisherigen Methoden und Instrumente der Führung greifen nur noch bedingt. Wenn wir zuvor auf unser Fachwissen und -kompetenzen stolz waren, so bemerken wir heute angesichts komplexer Situationen erstaunt, dass unsere Fähigkeiten und Kenntnisse längst wieder veraltet sind.
Und wir stellen in Zeiten der Reflexion fest, dass die Dynamik der Veränderung auch zu Selbstzweifeln führt, dass wir Phasen der Demotivation bei uns feststellen, dass uns immer mal wieder die Zuversicht schwindet.
Ich habe in meinem aktuellen Buch „Wirksam Handeln durch Selbstführung“ fünf Herausforderungen benannt und füge noch eine sechste aktuell hinzu. Darüber und über die Möglichkeiten uns selbst zu stärken und zu entwickeln, will ich in dieser Soloepisode sprechen.

 


Sechs Herausforderungen

  1. Persönliche Motivation erhalten
  2. Risikobereitschaft bewahren
  3. Flexibilität lässt nach
  4. Hektik statt umsichtiger Planung
  5. Wissen veraltet
  6. Wachsende Angst und Unsicherheit

 


Was tun?

Hier erlaube ich mir, Sie auf bereits veröffentlichte Podcast-Episoden hinzuweisen. Darin habe ich zahlreiche praxisrelevante Tipps gegeben. In der Podcast-Episode SF143 „Jährliches Planungsritual in einfachen Schritten“ hatte ich Ihnen bereits aufgezeigt, wie Sie mindestens einmal im Jahr mit sich selbst in Klausur gehen können. In der Klausur können Sie Ihre Position bestimmen, Erfolge würdigen und die Ziele aktualisieren.
Ich weise hier bewusst auf eine weitere Podcast-Episode hin, nämlich SF138 „Indikatoren für ein gutes Leben“ . Wenn Sie die Episode noch nicht gehört haben, dann sei sie hier dringend empfohlen. Darin spreche ich über meine eigenen Indikatoren für mein Wellbeing und rege dazu an, die eigenen zu finden und zu überprüfen.
Beiden Podcast-Episoden liegt meine Auffassung zugrunde, dass  wir zu großen Teilen selbst Gestalter unserer Zukunft sind. Schlüsselfaktoren für ein aktives und selbst-bewusstes Handeln sind u.a.:

  • ein konstruktiver Denkrahmen oder Mindset
  • passende Methoden der Selbststeuerung
  • ins Handeln kommen, d.h. machbare Schritte mit sich selbst vereinbaren und gehen

Einer der entscheidenden Punkte ist die Fähigkeit, das für uns jeweils Wesentlich zu erkennen und uns darauf zu fokussieren. Dazu lege ich Ihnen die Podcast-Episode SF119 Fokus: „Wie wir uns auf das Wesentliche konzentrieren – 6 Tipps“ ans Herz.


In die eigene Weiterentwicklung investieren: Die digitale Masterclass Selbstführung 2021

Wenn Sie in diesen turbulenten Zeiten Ihre eigenen Fähigkeiten weiterentwickeln wollen, lade ich Sie ein, an der Masterclass Selbstführung 2021 teilzunehmen. Im Januar ist dieses Kompetenzcoaching gestartet und Sie können auch jetzt noch (bis Mai 2021) teilnehmen. Wir nutzen die Vorteile der Digitalisierung: In zehn Videosequenzen als Lernetappen behandeln wir die wichtigsten Aspekte einer gelingenden Selbstführung. Jede Lerneinheit ist kompakt und Sie entscheiden, wann und wo Sie sie sehen – im Zug, im Flugzeug, in Wartezeiten oder auch im Büro. Inhaltlich setzen wir am Kern an: bei der eigenen Wirksamkeit.

Alle Infos zur Masterclass finden Sie in diesem PDF: MCSF2021_Info-2


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


 

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SF125 Frühjahrsputz für Führungskräfte – Was kann weg, was wird behalten?

Fokussierung leicht gemacht: Frühjahrsputz für Führungskräfte

Meine geschätzte virtuelle Assistentin, Simone Batthaus, schlug mir vor, im Rahmen meines Jahresthemas „Fokus“ doch eine Episode dieses Podcasts dem Thema Frühjahrsputz für Führungskräfte zu widmen. Die Idee fand ich spontan super und habe mich gleich an die Produktion gemacht. In diesem Zusammenhang will ich auch das Thema „Minimalismus“ behandeln, welches derzeit vor allem in Youtube-Kanälen angesagt ist. Ich habe dazu meine eigene Meinung… Nachfolgend stelle ich Ihnen meine Gedanken und Vorschläge in Sachen Frühjahrsputz vor.

Inhalte dieser Episode

Inhaltlich geht es vor allem um Folgendes in dieser Episode:
  • Ich starte mit einer kurzen Einleitung, in der ich zwischen Minimalismus und Essenzialismus unterscheide.
  • Dann gehe ich im Hauptteil auf mein Modell der Vierung ein, das sich wunderbar zum Frühjahrsputz für Manager eignet.
  • Schließlich gebe ich Ihnen noch abrundende Tipps zur Vertiefung.

Die Vierung

Stellen Sie sich vier Fragen:

  1. Was will ich weiter machen?
  2. Was will ich anders machen?
  3. Was will ich neu machen?
  4. Was will ich nicht mehr machen?

Tipps zur Vertiefung

Regelmäßige Hörer meines Podcasts wissen, dass ich ein Freund von passenden Ritualen bin. Von der jährlichen „Liste der Erfolge“ habe ich schon an diversen Stellen gesprochen und geschrieben. Die hier vorgestellte Vierung ist ein Modell, dass erst dann richtig wirksam wird, wenn Sie es als Ritual anwenden und das möglichst in einem für Sie geeigneten Rhythmus – sicherlich mindestens einmal im Jahr, gerne auch in der von mir immer wieder empfohlenen Persönlichen Planungsklausur. Und sicherlich haben Sie während des Hörens dieser Episode schon einige Ideen und Ansätze gefunden, wo Sie bei sich Veränderungen einleiten wollen. Hier gilt wie immer das Prinzip Schriftlichkeit: nehmen Sie sich zeitnah, am Besten jetzt gleich, Ihr Notizbuch oder ihr elektronisches Notizprogramm und starten Sie mit den Punkten die Ihnen einfallen.

Kleben Sie für Ihre persönliche Vierung zwei Flipchartblätter aneinander und hängen sie diese an die Wand, notieren Sie die vier Fragen darauf und nutzen Sie dann große Klebezettel, um die wesentlichen Punkte zu notieren. Klebezettel haben den Vorteil, dass Sie sich nach längerem Überlegen auch umentscheiden können. Trauen Sie sich zum Beispiel, einige der Dinge, die Sie unter „anders machen“ geklebt haben dann doch eher unter „nicht mehr machen“ zu kleben. Führen Sie Ihre persönliche Müllabfuhr durch!

Die Vierung können Sie darüber hinaus auch sehr gut in der Teamarbeit anwenden. Gerade eingespielte Teams sind oft auch eingefahrene Teams. Hier kann es helfen, mit der Vierung die gemeinsame Arbeit zu beurteilen und die notwendigen Veränderungen zu erkennen und zu vereinbaren. Das Modell ist übrigens ebenfalls in meinem aktuellen Buch beschrieben („Methoden und Instrumente mit Hebelwirkung“, S. 135f).


Links

Matt D’Avella: Youtube

 


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by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


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SF119 Fokus auf das Wesentliche

Besser Fokussieren: 6 Tipps

Gehören Sie – wie ich auch – zu denjenigen Menschen, die eine ausgeprägte Neugier haben? Mich faszinieren schon seit meiner Kindheit Themen wir Mobilität, speziell Autos, oder auch Kommunikationstechnik.  So bleibe ich auf dem Laufenden, erkenne relevante Trends und Entwicklungen.

Die Kehrseite: Ich verliere mich in digitalen wie analogen Magazinen. Wenn ich nach etwas Konkretem im Internet suche, dann passiert es mir, dass ich mich regelrecht verlaufe. Ich verliere den Fokus. Mein Trick ist es daher, dass ich mir das, wonach ich eigentlich suche, vorher auf einen Zettel schreibe.
Also habe ich persönlich ein besonderes Interesse an Techniken der Fokussierung. Genau darum geht es in diesem Podcast zu dem auch ein gleich lautender Artikel in WIR Wirtschaft Regional erscheinen wird (ich setze den link nachträglich in die Shownotes).

Nachfolgend gebe ich Ihnen sechs Tipps, damit Sie konzentriert und fokussiert arbeiten können.


Tipp 1: Meine Instrumente dienen mir

Wenn ich zu Beginn eines Seminars oder Workshops die Teilnehmer bitte, ihre Smartphones nicht nur abzuschalten (was offenbar technisch für Einige eine Herausforderung ist) und weg zu legen, dann habe ich es hin und wieder offenbar mit Süchtigen zu tun, denen man ihren „Stoff“ wegnimmt. Ich räume ein, dass ich selbst auch gefährdet bin. In einer Podcast-Episode, nämlich SF21 (https://ld21.de/sf21-smartphone-sucht/, bereits vom Januar 2016) habe ich fünf Fragen vorgeschlagen, mit denen man feststellen kann, ob man von seinem digitalen Gerät abhängig ist. Da das noch immer aktuell ist, liste ich die Fragen nachfolgend zum Selbsttest auf:

  • Legen Sie Ihr Smartphone bei Besprechungen auf den Tisch?
  • Haben Sie den Drang, abends nach 20:00 Uhr noch einmal auf das Smartphone zu schauen?
  • Nehmen Sie das Smartphone in Pausen oder Unterbrechungen sofort in die Hand und checken Nachrichten, Apps etc.?
  • Haben Sie bei unpassenden Gelegenheiten (z.B. im Theater oder im Privatleben) schon heimlich auf Ihr Smartphone geschaut?
  • Wie lang war der längste Verzicht auf Ihr Smartphone (meint: es war abgeschaltet, zuhause gelassen o.ä.)? Wochen? Tage? Oder nur Stunden?

Ein sehr praktischer Hinweis und gleichzeitig für viele sicher eine schwierige Übung: nehmen Sie sich einen „digitalfreien“ Tag in der Woche.


Tipp 2: Das Ziel ist gut, aber das MACHEN ist genau so wichtig

Sie wissen sicherlich, dass wir für wirksames Handeln auch klare Zielbilder benötigen, die für uns attraktiv sind und für die wir uns „nach der Decke strecken“. Solche Ziele oder auch persönliche Visionen verfolgen wir, indem wir uns den langen Weg in Etappen einteilen und zwischendurch überprüfen, wo wir uns befinden. Häufig werden wir nachsteuern und korrigieren, weil wir uns von inneren oder äußeren Ablenkungen vom Weg abbringen ließen. Damit wir an unseren Zielen dran bleiben, ist es allerdings erforderlich, dass wir uns persönliche Rituale und Routinen setzen.
Was können Sie noch tun, um sowohl klare Ziele als auch den Fokus auf deren Realisierung zu setzen? Ich weise in Coachings und Seminaren immer wieder darauf hin, wie wichtig eine Persönliche Planungsklausur ist. Solche Ansätze erleichtern Ihnen das Fokussieren.


Tipp 3: Erst Effektivität – die eigentlichen Dinge auswählen

Wenn wir top fokussiert sind, dann sollten wir doch auch maximal erfolgreich sein, oder? Immerhin gelingt uns dann das, was wir auch „deep work“ nennen können, also das konzentrierte und ungestörte Arbeiten, bei dem wir Zugriff auf unsere Ressourcen und Fähigkeiten haben und bei dem wir im besten Fall in eine Art „Flow“-Zustand kommen, in dem wir Spitzenleistungen scheinbar mühelos erbringen können.
Soweit, so richtig. Aber wir können uns natürlich auch auf das Falsche fokussieren, gerne auch Flucht in den Fleiss betreiben: Hauptsache, wir sind beschäftigt. Das heißt eben noch lange nicht, dass wir auch wirksam sind. Ich unterscheide in diesem Kontext gerne zwischen Effektivität und Effizienz: Effektivität heißt, die richtigen Dinge tun, sich also zum Beispiel auf die Hauptaufgaben zu konzentrieren. Und Effizienz bedeutet, die Dinge richtig zu machen. Wählen Sie bitte erst aus, worauf Sie sich konzentrieren sollten, was das Eigentliche ist, was Priorität hat.


Tipp 4: Die besondere Rolle der Mission

Seit einigen Jahren ist für mich klar, dass eine eigene Mission für unternehmerische Menschen eine ganz wesentliche Grundlage ist, gerade in turbulenten Zeiten. Hier noch einmal meine Definition:  „Mission“ bezeichnet den eigentlichen Grund, die Daseinserklärung oder auch den Zweck eines Individuums. Leitfragen können sein: Wozu bin ich auf der Welt? Welchen Sinn und Zweck verbinde ich mit meinem Leben?

Ich widme mich dem Thema Mission auch in meinem aktuellen Buch, dort heißt es: Das Finden der eigenen Mission ist definitiv ein zentraler Baustein für den persönlichen Erfolg. Während die Erreichung der eigenen Vision sehr stark von äußeren Einflussfaktoren abhängig ist, so ist die Mission, also die von mir geglaubte Sinnsetzung, ungleich stärker von innen her bestimmt.


Tipp 5: Richtig in den Tag starten

Ich empfehle, die digitalen Geräte morgens erst anzufassen, wenn Sie folgendes Ritual durchgeführt haben: Nehmen Sie sich ein analoges Instrument, also zum Beispiel ein Notizbuch, und schreiben Sie auf, was das Wichtigste an diesem Tag ist. Vielleicht ist es eine besonders wichtige Präsentation, ein kritisches Gespräch mit einer Mitarbeiterin oder ein Termin mit einem Kunden. Schreiben Sie konkret auf, was aus Ihrer Sicht Ihren Fokus benötigt. Was hat Priorität aus Ihrer Sicht? Und Achtung: Priorität im Singular, es kann nur die eine Sache sein. Eine solche Auswahl programmiert uns und hilft uns angesichts der zahlreichen Ablenkungen des anstehenden Tages auf Kurs zu gehen und zumindest immer wieder dahin zurück zu kommen.


Tipp 6: Zeiten der Fokussierung, Zeiten des Schweifens

Es gibt einen wesentlichen Grund, zusätzlich zur Fähigkeit der Fokussierung auch die komplementäre Fähigkeit zu entwickeln: die des „unscharfen Blicks“. Was meine ich damit? Wenn wir starr nur auf unsere Ziele und Maßnahmen konzentriert sind, dann entgehen uns gelegentlich schwache oder „weiche“ Signale, die zum Beispiel auf Trends und Entwicklungen hinweisen, die wir gerade ausblenden. Wir sprechen auch vom „peripheren Sehen“ und meinen damit vor allem die Möglichkeit, das gesamte Umfeld zu überblicken, über das konzentrierte Blickfeld hinaus. Daher mein Appell, bezogen auf Ihre Führungstätigkeiten: Lassen Sie neben Zeiten der Fokussierung auch neue Eindrücke außerhalb Ihrer normalen Filterblase oder Ihres Tunnelblicks zu, um feine und fremde Signale wahrzunehmen.


Foto: Burkhard Bensmann

An der persönlichen Mission arbeiten: Masterclass Selbstführung

Die Anmeldungszeit für die Masterclass Selbstführung läuft. Sie ist ein Online-Kompetenzcoaching, das digitale und analoge Lerneinheiten wirksam verknüpft. In diesem Durchlauf setzen wir auf kurze Videoclips, die die Teilnehmer*innen dann sehen und hören können, wann es Ihnen passt. Und sie wählen selbst, ob sie die Lernvideos auf dem Smartphone, dem Tablet oder dem Standcomputer studieren wollen. Wir nutzen die Vorteile der Digitalisierung: In zehn Videosequenzen als Lernetappen behandeln wir die wichtigsten Aspekte einer gelingenden Selbstführung.

Anmeldungen zum Frühbucherpreis
Noch bis zum 31. Dezember 2019  gilt der Frühbucherpreis von € 680,00 zzgl. 19%  USt. = € 809,20 für verbindliche Anmeldungen (bis 31.12.2019, 23:59 Uhr).  Der reguläre Teilnehmerpreis ab 01.01.2020 ist € 980,00 zzgl. 19% USt. = € 1166,20. Änderungen, speziell des Inhalts und des Ablaufs der Masterclass, vorbehalten.

Auf der Webseite zur Masterclass 2020 finden Sie alle wichtigen Informationen zu dieser Online-Lernreise, die Sie dabei unterstützt, auch in turbulenten Zeiten Ihren Kurs zu setzen und zu halten:
https://ld21.de/masterclass-selbstfuehrung/

Hier ist der direkte link zur Anmeldeseite: 
 https://ld21.de/masterclass-selbstfuehrung-anmeldeseite/

Die wichtigsten Infos zur Masterclass auf einen Blick im pdf
Hier können Sie ein pdf mit den wichtigsten Infos zur Masterclass 2020 laden: https://ld21.de/wp-content/uploads/2019/10/MCSF2020_Info-1.pdf

 


Eindrücke aus meiner Planungsklausur

Ich habe diese Podcast-Episode übrigens wieder einmal in meiner Planungsklausur auf Lanzarote aufgenommen, hier ein kleiner Eindruck von der Insel.

Lanzarote Felder (Foto: Burkhard Bensmann)

Feuerberge (Foto: Burkhard Bensmann)

Mirador del Rio (Foto: Burkhard Bensmann)

 

 


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


 

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