SF190 Die lernende Führungskraft – 5 Tipps

 


Lebenslanges Lernen ist angesagt – aber wie?

Lebenslanges Lernen ist angesagt! Was für den einen wie eine Bedrohung klingt, ist für den anderen eine Normalität. Wie stehen Sie, liebe Hörerinnen und Hörer zu diesem Thema? Notwendiges Übel oder Lust an der Weiterentwicklung? Die lernende Führungskraft habe ich diese Episode genannt. Worum geht es heute im Einzelnen? Starten werde ich mit der Frage: Warum lernen wir? Dann ordne ich das Thema ein in mein Modell der Sieben Felder der Selbstführung. Im Hauptteil gehe ich auf fünf ausgewählte Ansätze ein, um wirksam zu lernen. Und zum Abschluss will ich einen Ausblick in die Zukunft der lernenden Führungskraft wagen.

In der Vorbereitung zu diesem Podcast habe ich auch meine eigenen Veröffentlichungen mal wieder quergelesen hinsichtlich des Themas Lernen. Und ich beziehe mich stark auf mein aktuelles Buch „Wirksam handeln durch Selbstführung“, welches auch auf Englisch gibt.


Warum lernen wir?

 In seinem Buch „Konzentriert Arbeiten. Regeln für eine Welt voller Ablenkungen“ betont der Professor und Buchautor Cal Newport, dass Sie vor allem zwei Kernfähigkeiten beherrschen müssen, wenn Sie Erfolg haben und nicht von Maschinen ersetzt werden wollen: 

  1. Die Fähigkeit, rasch schwierige Herausforderungen zu bewältigen.
  2. Die Fähigkeit, Leistungen auf hohem Niveau zu erbringen, sowohl in Hinsicht auf die Qualität als auch auf die Geschwindigkeit.63

Angesichts einer beschleunigten und unberechenbaren Welt hat die Investition in das eigene Lernen damit höchste Priorität. Erfolgreiche unternehmerische Menschen, so meine Beobachtung, kultivieren ihre Neugier und nutzen zahlreiche Gelegenheiten, um sich weiterzuentwickeln und neue Fähigkeiten zu erwerben. Lernen braucht ein geeignetes Setting, wie mir Gerald Hüther im Podcast-Interview (SF35) darlegte. In seinem Buch “Mit Freude lernen – ein Leben lang“ zeigt er auf, dass die bisherigen Einrichtungen zum Lernen – wie zum Beispiel Schulen – nicht geeignet sein, die Lust am Lernen zu fördern. Der Schüler müsse sich vielmehr als Gestalter des eigenen Lernprozesses wahrnehmen können. Das hat ebenfalls Konsequenzen für den Erwachsenen, damit auch für die Führungskraft. Hier seien, so Hüther, Lerngemeinschaften gefordert, um die jeweils eigene Lernfreude wieder zu entdecken, denn Lernen geschehe immer in Co-Settings. 

Warum aber lernen Führungskräfte? Aus sehr verschiedenen Gründen, wie mir meine langjährige Beobachtung zeigt. Ich unterscheide – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – vier typische Gründe (ebenfalls aus meinem aktuellen Buch „Wirksam handeln durch Selbstführung“ und ohne Anspruch auf Vollständigkeit): 

  • Lernen aus der Not heraus, zum Beispiel, weil die Umstände uns zwingen oder unser Wissen droht, zu veralten
  • Lernen aus Einsicht, als bewusste Handlung und im besten Fall im Vorgriff auf Veränderungen
  • Lernen aus Lust am Lernen, in dem Veränderung positiv begrüßt oder zumindest als Chance definiert wird
  • Lernen aus der Kultur heraus, weil die Unternehmenskultur dies fordert und fördert und man derart einen Beitrag zum Gelingen des Ganzen liefert

Ordnen Sie sich ein – was ist Ihr Grund, sich weiterzubilden? Vielleicht fallen Ihnen auch andere Ursachen ein, nur zu!

Der Ansatz der Selbstführung legt nahe, immer wieder in die Reflexion zu gehen und die eigenen Stärken, Schwächen, Fähigkeiten, Kompetenzen in den Blick zu nehmen und mit den eigenen Systembedingungen abzugleichen. Das kann bedeuten, dass die bisherigen Kompetenzen angesichts sich wandelnder Marktbedingungen oder technologischer Sprünge nicht mehr ausreichen und die persönliche Wirksamkeit da- her eingeschränkt ist. 

 


Einordnung in das Modell der Sieben Felder der Selbstführung

Langjährige Hörerinnen und Hörer wissen es: in meinem Modell der Sieben Felder der Selbstführung spielt das Thema Lernen eine wichtige Rolle. Ich ordne es ein in das dritte der Sieben Felder, und nenne es: Fähigkeiten und Selbstentwicklung. Ich sollte genauer erläutern sollte, was ich unter Talent und Fähigkeiten verstehe. Hier eine Unterscheidung, die ich mithilfe von ChatGPT 3.5. (am 04.10.2023) erstellt habe:

Talent:

  • Ein Talent bezieht sich oft auf angeborene oder natürliche Begabungen oder Neigungen einer Person. Es sind Fähigkeiten oder Potenziale, die jemand von Natur aus besitzt, ohne dass dafür eine umfangreiche Schulung oder Übung erforderlich ist.
  • Talente können sich auf verschiedene Bereiche beziehen, wie künstlerische Talente (z.B. musikalisches Talent, zeichnerisches Talent) oder intellektuelle Talente (z.B. mathematisches Talent, sprachliches Talent).
  • Talente können als Ausgangspunkt für die Entwicklung von Fähigkeiten dienen, indem sie eine Person dazu befähigen, sich in einem bestimmten Bereich leichter zu verbessern oder zu spezialisieren.

Fähigkeiten:

  • Fähigkeiten sind im Allgemeinen erlernte oder entwickelte Kompetenzen, die eine Person durch Training, Praxis und Erfahrung erwirbt. Sie sind das Ergebnis von Anstrengung und Übung.
  • Im Gegensatz zu Talenten, die angeboren sind, können Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen erworben werden, unabhängig von angeborenen Neigungen oder Begabungen.
  • Fähigkeiten sind oft spezifischer und können in einem breiten Spektrum von Bereichen existieren, von handwerklichen Fähigkeiten (z.B. Schreinerei) über soziale Fähigkeiten (z.B. Kommunikationsfähigkeiten) bis hin zu beruflichen Fähigkeiten (z.B. Programmieren).

Soweit das Ergebnis der ChatGPT-Abfrage. Ich sehe eine wesentliche Aufgabe darin, sich selbst zu analysieren hinsichtlich der eigenen Talente und Fähigkeiten. Und, bezogen auf die eigenen Ziele oder die Anforderungen der Umwelt, sich gezielt weiter zu entwickeln.


Wirksames Lernen – 5 Ansätze

Lernen gehört zu den Hauptaufgaben von Führungskräften. Das individuelle Lernen sollte zielgerichtet, systematisch und auf möglichst effektive Art erfolgen. Aber wie kann das wirksam erfolgen? Ganz grundsätzlich sollten Sie sich fragen, wie das Thema Lernen mit Ihrer Mission, Ihrer Vision und Ihren Zielen verknüpft ist. Für mich ist mein Spanisch-Lernen direkt mit meiner Vision verknüpft. Daher kann ich mich auch immer wieder in der Woche aufraffen, einen Text zu lesen, einen Film zu sehen oder einen Podcast zu hören, jeweils auf Spanisch.Es lohnt sich auch, die eigenen Grundauffassungen und Glaubenssätze zu überprüfen. Einer meiner zentralen Glaubenssätze lautet: Ich bin der Gestalter meines Lebens. Prüfen Sie einmal in Ruhe, ob Ihr Leben durch  konstruktive Glaubenssätze geprägt ist. Eine Hürde wäre z.B. zu glauben, dass man im Alter von xx Jahren ausentwickelt ist und jede Änderung der Persönlichkeit scheitern muss. Hierzu habe ich auch einen Absatz in meinem aktuellen Buch geschrieben, um solchen Mythen wissenschaftlich fundiert entgegen zu treten.
Nun aber zu ganz praktischen Tipps, die aus meinem Buch entnommen und teilweise ergänzt habe. Wie können wir unser Lernen im Alltag fördern? Hier sind fünf ausgewählte und pragmatische Ansätze. 

1. Lernziele und -motive bestimmen 

Steigern Sie die Wirksamkeit insbesondere von Weiterbildungsmaßnahmen, indem Sie Ihre Lernziele vorab definieren. Für mich ist es immer wieder überraschend, dass Teilnehmer an Seminaren nicht zuvor notiert haben, was die eigene Motivation ist, an der Veranstaltung teilzunehmen. Mein Tipp: setzen Sie sich spätestens am Vorabend des Seminars hin und beantworten Sie sich die folgenden Fragen: 

  • Warum ist das Seminar derzeit für mich relevant? 
  • Kann ich eine Verknüpfung mit meiner Vision bzw. meinen persönlichen Zielen herstellen?
  • Welche inhaltlichen Fragen oder Themen verbinde ich aktuell mit dem Seminar?
  • Wie will ich – voraussichtlich – die Lernerkenntnisse in meinem Führungsalltag verwenden? 

Mit klaren, vorab formulierten Lernzielen bleiben Sie mit großer Sicherheit während des Seminars fokussierter, neugieriger und aufnahmebereiter. Bleiben Sie gleichwohl offen für unerwartete Inhalte und „Lerngewinne“ im Verlauf der Veranstaltung.

2. Lernumgebung schaffen
Wenn Sie lediglich Teilnehmer eines Seminars sind, werden Sie vermutlich nicht auf das Ambiente einwirken können. Wenn doch, dann sorgen Sie für ein kreatives, abwechslungsreiches und inspirierendes Ambiente. Allerdings werden Sie sich nicht nur bei externen Veranstaltungen weiterentwickeln, sondern vor allem auch im betrieblichen Alltag. Deshalb prüfen Sie Ihr eigenes Setting: Ist es förderlich, können Sie sich ungestört vertiefen, haben Sie Möglichkeiten zur Visualisierung, sind die Fachbücher zur Hand? Checken Sie auch, ob die Möbel und die Farbgestaltung tatsächlich passend sind. Für ein Methodenmix, zum Beispiel aus analogen und digitalen Medien, sollte die Umgebung ebenfalls unterstützend sein. Erfahrungsgemäß hilft es den meisten Menschen, wenn sie einen Mix schaffen aus dem individuellen Lernen an einem Rückzugsort, an dem sie vollkommen ungestört sind, und dem gemeinsamen Lernen mit aktivem Austausch mit einem oder mehreren Lernpartnern. 

3. Instrumente der Dokumentation nutzen 

Wirkt eine Kladde bzw. ein Notizbuch für Sie nicht mehr zeitgemäß und Sie arbeiten lieber konsequent digital? Denken Sie darüber noch einmal nach. In zahlreichen Interviews mit Führungskräften zum Thema Selbstführung habe ich immer wieder erfahren, dass das Planen auf Papier keinesfalls veraltet ist. Im Gegenteil, es gibt eine Art Renaissance, Sie haben das sicherlich an den zahllosen Angeboten unterschiedlicher Kladden und Schreibinstrumente bemerkt. Prüfen Sie, ob eine Lernkladde, also ein Notizbuch mit festem Einband, für Sie als Ihr Instrument sinnvoll sein kann. Vielleicht bleiben Sie aber auch bei Ihrer Wahl eines digitalen Notizsystems. Ich selbst nutze eine Kombination aus Papierkladde und digitalen Notizen. Entscheidend ist, dass Sie ein Instrument zum Dokumentieren, Verarbeiten und Reflektieren wählen und dieses in einem Lernprozess auch durchhalten. Ein wesentlicher Bestandteil von Selbstführung ist die Wahl derjenigen Methoden und Instrumente, die tatsächlich zu Ihnen passen und durch die Sie selbst Ihre Ziele bestimmen, den Kurs setzen und überprüfen können. 

4. Lernpartner (m/w) verpflichten 

Vermutlich haben Sie bereits an Seminaren teilgenommen, in denen Sie einen Lernpartner aus dem Seminar an Ihrer Seite hatten, vielleicht sogar darüber hinaus. Diesen Lernhebel schätze ich selbst. Sei es, dass ich Teilnehmer bin oder dass ich ein Seminar konzipiere und leite: Ich setze darauf, Lernpartner als Lernhelfer zu wählen. Der Lernpartner fungiert vor allem als Erinnerer und Nachfrager, ob wir denn die beschlossenen Maßnahmen auch tatsächlich realisieren. Im Sinne einer kollegialen Beratung kann es in Ausnahmefällen auch passen, den Lernhelfer aus dem Kollegenkreis zu wählen. Setzen Sie sich konkrete Zeiten für einen strukturierten Austausch. Nutzen Sie dazu auch digitale Medien, denn Zoom oder Facetime helfen uns, in Kontakt zu bleiben.
In diesem Zusammenhang will ich auch den Ansatz der Mastermind-Gruppe nennen. Sie kann die Nachhaltigkeit des Lernens und die Umsetzung in die Praxis fördern. In einer solchen Gruppe finden sich gleichgesinnte Führungskräfte zusammen, die sich gegenseitig von ihren Fortschritten berichten und füreinander als Berater und Controller wirken. Dies können persönliche Treffen, aber auch virtuelle Meetings zum Beispiel per Zoom oder Teams sein. 

5. Eigenkontrolle der Lernerfolge 

Natürlich geht es bereits im vierten Hebel – Lernpartner – darum, die eigenen Lernfortschritte zu erkennen und zu prüfen. Dennoch sehe ich in der persönlichen Kontrolle einen eigenständigen Hebel, denn es mag Lernziele geben, die eher intim und nicht zum Austausch bestimmt sind, zum Beispiel die Arbeit an persönlichen Defiziten. Hier sollte ich mir selbst ein Verfahren schaffen, um meine Fortschritte zu ermitteln. Das gilt auch, wenn ich meine Entwicklung und Weiterbildung über längere Perioden und Karrierephasen hinweg kontrollieren will, denn hier werden die Lernpartner zwischenzeitlich vermutlich wechseln. Die Arbeit mit einem Coach kann eine gute Ergänzung sein, um solche langfristigen Entwicklungen zu erfassen und zu bewerten. Jeder von uns wird die Erfahrung gemacht haben, dass das Einüben neuer Verhaltensweisen in den ersten Monaten noch fragil ist und dass sich neue Gewohnheiten erst nach längerer Zeit als „normal“ und stabil erweisen. Hier helfen Unterstützer von außen, allerdings eben auch persönliche Entwicklungsprogramme mit geeigneten Methoden der Selbstüberprüfung. Als selbstgesteuertes Kontrollinstrument bietet sich vor allem eine jährliche Auszeit an, in der Sie eine strukturierte persönliche Planungsklausur durchführen. Hören Sie doch dazu die Podcast-Episode SF143.

 


Zukunft des Lernens (ChatGPT selbst dazu befragen)

Abrunden will ich die heutige Episode mit einem optimistischen Ausblick in die Zukunft des Lernens. Meine Frage lautete an ChatGPT 3.5 am 04.10.: 

Es herrscht die Forderung, dass Führungskräfte ihr Leben lang lernen sollten. Nun ergeben sich mit der Unterstützung von künstlicher Intelligenz neue, bisher unbekannte Möglichkeiten des individuellen Lernens. Welche fünf Haupttrends des individuellen Lernens zeichnen sich ab?

Hier die Antwort:

Die individuelle berufliche Weiterbildung hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt, und die Integration von künstlicher Intelligenz (KI) hat neue Möglichkeiten eröffnet. Hier sind fünf Haupttrends des individuellen Lernens, die sich abzeichnen:

  • Personalisierte Lernpfade: KI-gestützte Plattformen können das Lernverhalten und die Fähigkeiten eines Individuums analysieren, um personalisierte Lernpfade und -empfehlungen zu erstellen. Dadurch können Lernende gezieltere und effektivere Lernziele setzen.
  • Adaptive Lernsysteme: Adaptive Lernsysteme passen sich in Echtzeit an das individuelle Tempo und den Kenntnisstand des Lernenden an. Dies ermöglicht eine maßgeschneiderte Erfahrung, bei der Lernende schneller vorankommen können, wenn sie bereits über Vorkenntnisse verfügen, und zusätzliche Unterstützung erhalten, wenn sie Schwierigkeiten haben.
  • Microlearning: Die Idee des „Microlearning“ beinhaltet kurze, leicht verdauliche Lerneinheiten, die Lernenden ermöglichen, in kurzen Zeitspannen Wissen aufzunehmen. KI kann dabei helfen, maßgeschneiderte Microlearning-Inhalte basierend auf den individuellen Bedürfnissen zu generieren.
  • Gamification und Simulation: Gamification-Elemente und Simulationen werden vermehrt in Lernprogramme integriert, um das Engagement zu steigern und praktische Fähigkeiten zu entwickeln. KI kann realistische Szenarien erstellen und das Feedback anpassen, um das Lernen effektiver zu gestalten.
  • Kollaboratives Lernen und soziale Vernetzung: KI kann die Zusammenarbeit und soziale Vernetzung unter Lernenden fördern, indem sie relevante Kontakte und Ressourcen vorschlägt. Dies erleichtert den Austausch von Wissen und die Lösung von Problemen im Team.

Diese Trends sind Teil einer breiteren Bewegung hin zu mehr personalisiertem, effektivem und zugänglichem lebenslangem Lernen, das durch die Integration von künstlicher Intelligenz unterstützt wird.

Soweit die ChatGPT-Antwort.

 


Online-Lernreise: Masterclass Selbstführung

Infoseite:Masterclass Selbstführung


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SF187 Veränderung, Haltung und Künstliche Intelligenz

 


Veränderung: sich aus dem Alltag auf die Reise machen

Haben Sie sich in Ihrem Leben schon bewusst aus dem Alltag zurückgezogen – und das über mehrere Monate? Wie kann das funktionieren und welche Erkenntnisse könnte man daraus gewinnen? In dieser Podcast-Episode spreche ich mit dem Zukunftsexperten und Freund Oliver Leisse über seine monatelange Reise durch Neuseeland. Und wir tauschen unsere aktuellen Einschätzungen zur Entwicklung, zu Chancen und zu Gefahren von Künstlicher Intelligenz aus. 

Mit Oliver Leisse hatte ich – sie wissen es, wenn Sie zu den langjährigen Hörerinnen und Hörern gehören – schon viele gemeinsame Podcast-Gespräche. Ich schätze seine abwägende Art und seine Expertise, die er durch sein weltweites Netzwerk von Trendscouts immer wieder aktualisiert.

 


Inhalte

Wir sprechen über:

  • den notwendigen Mut, die gegenwärtigen Herausforderungen anzugehen
  • den Entschluss, mit der Familie für Monate durch Neuseeland zu fahren
  • wie Oliver Kraft getankt, Raum gefunden und neue Perspektiven gefunden hat
  • die eigene Haltung finden in turbulenten Zeiten – als konstruktive Haltung
  • warum es auf ein Offenheit und emotionale Stabilität ankommt
  • welche Rolle „Dankbarkeit“ spielt
  • mit mehr Wissen gegen Unsicherheit arbeiten
  • Entwicklungen, Chancen, Risiken der Künstlichen Intelligenz
  • sind wir in einer Simulation?
  • vier Felder, wo KI eine besondere Rolle spielen kann: Energie, Gesundheitsbereich, Ernährung und Bildung
  • individuelle KI-Co-Piloten
  • unsere Projekte der nahen Zukunft (u.a. Keynotes, Coaching, Consulting)
  • Buchtipp: Exponential Organizations 2.0 (Ismael / Diamandis)

 


links

Persönliche Internetseite von Oliver Leisse

Khan Academy


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SF172 Fähigkeiten unternehmerischer Menschen – ein Selbsttest

 


Eine Auswahl an unternehmerischen Fähigkeiten

Sind Sie anpassungsfähig und haben gleichzeitig eine anhaltende Begeisterung für Ihre Ziele? Besitzen Sie einen konstruktiven Denkrahmen und können Ihren Fokus setzen und halten? Dann verfügen Sie schon über wesentliche Fähigkeiten unternehmerischer Menschen! Bereits in der Podcast-Episode SF92 „Unternehmerische Eigenschaften – die Dynamische 5 reloaded“ vom Oktober 2018 habe ich mich mit dieser Thematik beschäftigt. Wenn Sie diese Folge noch nicht gehört haben, dann holen Sie das gerne nach.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit liste ich Ihnen nachfolgend meine aktuelle subjektive Auswahl besonderer Fähigkeiten auf, in Summe sind es 16 Aspekte. Nach der Pandemie reizt es mich, das Thema noch einmal aufzugreifen.  Nutzen Sie diese Podcast-Episode, um einen aktuellen Selbsttest durchzuführen.
Ich habe keine auf- oder absteigende Reihenfolge bezüglich einer Priorität. Statt dessen wähle ich eine alphabetische Abfolge. Sie werden feststellen, dass ich hier einen großen Fächer aufspanne und die einzelnen Fähigkeiten nur anreiße. Ich will Ihnen damit den Appetit anregen, sich selbst zu checken. Und natürlich bieten meine Videoclips, die über 170 Podcast-Episoden und speziell mein aktuelles Buch, Wirksam handeln durch Selbstführung, zahlreiche Impulse, damit Sie diese Eigenschaften bei sich weiter entwickeln können.

 


16 Fähigkeiten für Ihren Selbsttest 

A wie Anpassungsfähigkeit

Inwiefern gelingt es Ihnen, sich konstruktiv an veränderte Umstände anzupassen – im Sinne des „survival of the fittest“? Ich stelle fest, dass erfolgreiche unternehmerische Menschen Störungen oder z.B. Bedrohungen Ihres Geschäfts nicht einfach negieren oder ausblenden, sondern quasi auf Armlänge von sich halten, um sie möglichst emotionsfrei zu analysieren. Sie erkennen und prüfen die Optionen, wählen aus und passen sich so den Veränderungen kreativ an.

B wie Begeisterung

Achtung: ich unterscheide zwischen Leidenschaft und Begeisterung. Ketzerisch meine ich: Leidenschaft ist das, was Leiden schafft. Es ist aus meiner Sicht gut, für das eigene Unternehmen begeistert zu sein und im besten Fall die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzustecken. Es ist ebenso wichtig, sich nicht zu 100 % mit seinem Beruf zu identifizieren…

D wie Denkrahmen

Diese Eigenschaft bzw.  diese Fähigkeit hatte ich als ersten Punkt in meinem Modell der Dynamischen 5 bereits genannt. Hier geht es darum, Ihren persönlichen Denkrahmen nicht nur zu erkennen, sondern in Richtung eines konstruktiven Denkens zu beeinflussen.

D wie Delegieren

Unter der Bezeichnung „Loslassen und abgeben“ der fünfte Aspekt im Modell der Dynamischen 5. Korrespondiert auch mit dem Feld „Mitarbeiter, Partner und Netzwerke“ in meinem Modell der Sieben Felder der Selbstführung. Eine Leitfrage dazu: Was kann ich am Besten und was sollte ich anderen überlassen?

E wie Eigenmotivation

Unternehmerische Menschen verfügen über die Fähigkeit, sich immer wieder selbst zu motivieren. Sie haben bewusste oder unbewusste Rituale und Methoden, um sich in schwierigen Zeiten wieder auf Kurs zu bringen. Ich habe bei vielen Gelegenheiten schon praktische Tipps dazu gegeben, u.a. meine Empfehlung, über das Jahr eine Liste der Erfolge (L.d.E.) anzulegen oder auch ein Erfolgstagebuch anzulegen. Bei alledem: Optimismus ist Arbeit.

E wie Entscheidungsfähigkeit

Ich konnte in den über drei Jahrzehnten meiner Beratertätigkeit eine Vielzahl von unternehmerischen Menschen studieren. Mit Sicherheit zählt die Fähigkeit, unter schwierigen Bedingungen den Mut zu haben, eine Entscheidung zu treffen, zu den zentralen Eigenschaften erfolgreicher Unternehmer. Dazu wählen sie übrigens pragmatisch aus einem Repertoire von angemessenen Methoden, wie z.B. Szenariotechniken, aus. Und sie beziehen auch andere 

F wie Fokus setzen und halten

Amerikanische Management-Autoren sprechen gerne vom „laser sharp focus“, also der Fähigkeit, die eine Sache auszuwählen und die Aufmerksamkeit anhaltend darauf zu richten. Das ist in Zeiten der permanenten digitalen Ablenkung heutzutage sehr anspruchsvoll.

K wie Kreativität

Die Lust am Entdecken, das Erschaffen von etwas Neuem, sich selbst als Gestalter zu erleben – das ist in meinen Augen eine wesentliche Eigenschaft. Unternehmerische Menschen suchen den Wechsel zwischen der Abgeschiedenheit, der Muße, der persönlichen Planung einerseits und dem Austausch im Team andererseits, um die Kreativität in ihrem Unternehmen anzufachen.

M wie Möglichkeiten erkennen und nutzen

Auch diese Eigenschaft hatte ich als ersten Punkt in meinem Modell der Dynamischen 5 bereits genannt. Wo andere nur Probleme sehen, erkennt der unternehmerische Mensch Produkte, Dienstleistungen, sprich: Chancen.

M wie Machen

Ebenfalls in der Dynamischen 5 enthalten: In das Handeln kommen. Korrespondiert natürlich mit der Entscheidungsfähigkeit. Im Dickicht der Komplexität den Impuls setzen, zur Tat zu schreiten – darum geht es.

M wie Mission

Langjährige Hörerinnen und Hörer wissen es: die eigene Mission zu kennen ist für mich eine der Kernvoraussetzungen für Well-being und damit für eine gelingende Selbstführung. Nutzen Sie die Suchfunktion auf meiner Internetseite LD21.de, um zum Thema Mission weitere  Tipps zu bekommen.

O wie Offenheit

In den – hier sehr empfohlenen Klassikern der Organisationsentwicklung „Die Fünfte Disziplin und dem zugehörigen Arbeitsbuch von Peter Senge und Coautoren fand ich einen Ansatz, den ich sehr empfehle: Die Balance zwischen Erkunden und Plädieren. Im Kontext dieses Selbsttests prüfen Sie sich doch, ob Sie ihre eigene Position zunächst zurückstellen können, um andere, ggf. auch konträre Positionen zu hören, zu verstehen und zu integrieren. Das spricht nicht gegen eine eigene gut begründete Meinung. Allerdings erhalte ich mir eine prinzipielle Offenheit, um über meine eigenen Grenzen hinaus lernen und wachsen zu können.

R wie Risikobereitschaft

In meinem aktuellen Buch habe ich im einleitenden Kapitel über die Herausforderungen gesprochen. Zitat daraus: „Risikobereitschaft bewahren: Wenn wir erfolgreich sind, dann droht die Gefahr, dass wir risikoscheuer werden. Wie sorgen wir dafür, nicht selbst für unsere Organisation zum Problem zu werden, weil wir Angst um unseren Status, Wohlstand und unser Image haben?“ Checken Sie sich selbst: sind Sie noch hungrig, wagen Sie sich auf neues Terrain, gehen Sie noch Risiken ein?

S wie Selbstwirksamkeitserwartung

Ein langes Wort. Ich zitiere aus meinem aktuellen Buch „Wir handeln dann besonders erfolgreich, wenn wir durch unsere inneren Überzeugungen gestärkt sind, dass wir die jeweils anstehende Aufgabe gut bewältigen werden und uns in diesem konstruktiven und zuversichtlichen Denkrahmen an die Arbeit machen.“ Ein sich selbst verstärkendes Phänomen…

Ü wie Überblick

Was ist das große Ganze? Erkennen Sie es und können Sie es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vermitteln? Wie ein Künstler, der sich mit den Details seines Bildes beschäftigt, aber immer wieder das Werk mit Abstand betrachtet, so gehen unternehmerische Menschen an ihre Arbeit – so zumindest meine Wahrnehmung.

W wie Werte

Kennen Sie die Werte, nach denen Sie handeln. Basis einer gelingenden Selbstführung ist die Selbsterkenntnis, also u.a. das Wissen um meine Talente, Stärken und Schwächen. Ein klares Bewusstsein meiner handlungsleitenden Werte zählt ebenfalls dazu. 


Bestimmt fallen Ihnen weitere Aspekte und Eigenschaften ein. Wie wäre es noch mit D wie Demut? I wie Intuition? O wie Optimismus? S wie Selbstentwicklung? 

Schieben Sie es nicht auf, machen Sie den Test mit diesen 16 ausgewählten Fähigkeiten und schätzen Sie sich auf einer Skala von Null (nicht vorhanden) bis 10 (vollständig vorhanden) doch zu den genannten Punkten einmal selbst ein.
Und wenn Sie Engpässe finden, die Sie in Ihrer Wirkung als unternehmerischer Mensch behindern, dann nehmen Sie diese ab heute gezielt auf Ihre Agenda in Sachen Weiterentwicklung. 

 


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SF170 Philosophie für Manager? Update mit Dr. Thomas Hake

 


Wieso Manager philosophieren sollten

Nahezu jede Führungskraft erwartet heut „Purpose“ hinsichtlich der eigenen Arbeit. Überall stehen Werte auf der Themenliste. Wie aber finde ich als unternehmerischer Mensch für mich Grundlagen? Inwieweit brauche ich philosophische Kenntnisse, um mit den Herausforderungen der Führungsarbeit klar zu kommen? Um diese Fragen qualifiziert zu beantworten, habe ich mir erneut Dr. Thomas Hake, Berater, Philosoph und langjährigen Freund, zum Dialog eingeladen. Mit Thomas hatte ich bereits Gespräche in den Podcast-Episoden SF48 (https://ld21.de/sf48-dialog-und-reflexion/), SF145 (https://ld21.de/sf145-lebenskunst-in-digitalen-zeiten/), SF152 (https://ld21.de/sf152-geduld-im-kontext-von-fuehrung/)  und SF164 „Arbeit mit Sinn“ (https://ld21.de/arbeit_mit_sinn/) geführt. Heute will ich unsere Themen mit ihm fortsetzen. Ich habe dem Podcast eine Frage als Titel gegeben, nämlich: Philosophie für Manager? Mit Thomas erörtere ich, warum Manager philosophieren sollten und wie das gelingen kann.


Inhalte:

Mit Thomas spreche ich u.a. über folgende Themen:

  • schlechtes Wetter und depressive Verstimmungen
  • Philosophie gegen die Wechselfälle des Lebens
  • persönliche Rituale des Philosophierens
  • Unterschiede zwischen Coaching und philosophischem Gespräch
  • konkrete Tipps

Links

Webseite von Thomas Hake

 


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SF149 Super-Resilienz – gestärkt aus der Krise


Super-Resilienz: Stärker aus der Krise hervorgehen

Wie kann es sein, dass einzelne Menschen gestärkt aus einer Krise hervorgehen? Ist ein Zufall oder können wir Fähigkeiten erkennen, die beeinflussbar, vielleicht sogar erlernbar sind? Ich denke, die Antwort ist JA. Sie alle kennen den Begriff Resilienz. Damit meinen wir die Fähigkeit, auch besonders schwierige Lebenssituationen ohne „bleibende Schäden“ zu überstehen. In der anhaltenden Pandemie benötigen wir diese Fähigkeit ganz besonders. Ich erlebe in diesen Tagen allerdings einige Menschen, die nicht nur wieder aufstehen, wenn sie mal umgeworfen werden. Sondern sie stehen stärker auf, lernen aus der schwierigen Situation, honen ihre Fähigkeiten und entwickeln sich in und durch die Krise weiter. Wie kann das sein? Ich schlage im Kontext meines Fokus auf das Thema Selbstführung von „Super-Resilienz“ zu sprechen. In dieser kompakten Episode will ich Ihnen dazu meine Ideen vermitteln. Und ich gebe Ihnen konkrete Tipps, wie Sie diese Super-Resilienz für sich entwickeln können, um gestärkt aus Krisen hervor zu gehen.


Was ist Super-Resilienz?

Klären wir doch zunächst, was im Allgemeinen unter Resilienz verstanden wird. Dr. Karen Reivich und Dr. Andrew Shatté von der University of Pennsylvania sehen sieben Aspekte:

  • Emotionssteuerung
  • Impulskontrolle
  • Kausalanalyse
  • Empathie
  • Realistischer Optimismus
  • Reaching-Out/Zielorientierung
  • Selbstwirksamkeit

 


Zwei weitere Fähigkeiten

Wenn diese die wesentlichen Aspekte von menschlicher Resilienz sind, dann schlage ich für die „Super-Resilienz“ hier noch mindestens zwei weitere Aspekte vor. Super-Resilienz heißt: Stärker aus der Krise hervorgehen; nicht nur wieder aufzustehen, sondern neue Fähigkeiten, Ideen oder Haltungen entwickelt zu haben. Was kommt also zur Resilienz hinzu?

Selektive Kommunikation – Plädieren und Erkunden: die „Durchlässigkeit“ steuern: was lasse ich an mich heran, wo suche ich den intensiven Austausch – und wo schotte ich mich ab, z.B. durch eine bewusste Mediendiät? Ich führe mir immer wieder das Beispiel des Autofahrens vor Augen: Wir blenden den allergrößten Teil der Informationen aus und haben gelernt, die wichtigen Informationen zu beachten und für das Steuern des Autos (oder Fahrrads) zu verwenden. Um mit den Auswirkungen einer Krise konstruktiv umzugehen und um möglichst gestärkt aus ihr hervor zu gehen, sollten wir als Führungskräfte eine Balance, besser noch: ein Fließgleichgewicht finden zwischen dem „Plädieren“ und dem „Erkunden“. Diese Unterscheidung fand ich im „Fieldbook zur Fünften Disziplin“ von Peter Senge und anderen; das Buch erschien bereits Anfang der 1990er Jahre.
Ich verwende die Begriffe hier so: Plädieren (mir selbst und anderen gegenüber) bedeutet, den eigenen Standpunkt erfasst zu haben und für andere verständlich ausdrücken und ggf. verteidigen zu können. Das kennen Sie selbst aus zahlreichen Führungserfahrungen. Als komplementäre Ergänzung bedarf es der Fähigkeit des Erkundens. Hilfreich ist eine neugierige, am anderen (Person oder Thema) interessierte Haltung. Wer erkundet, macht sich natürlich auch verletzlich. Allerdings ist diese Haltung die Voraussetzung dafür, überhaupt Neues zu erkennen und ggf. zu integrieren. Als Aspekt einer „Super-Resilienz“ ist diese Fähigkeit, also ein Fließgleichgewicht zwischen dem Plädieren und dem Erkunden herzustellen, aus meiner Sicht zentral wichtig.

Aktive Selbstentwicklung: Sie kennen als häufige Hörer des Podcast sicher mein Modell der Sieben Felder der Selbstführung. Darin ist das dritte Feld mit „Fähigkeiten und Selbstentwicklung“ bezeichnet. In dieses Feld sind Talente und persönliche Stärken sowie deren Weiterentwicklung eingeordnet, ebenso wie wesentliche soziale und kommunikative Fähigkeiten. Im Interview zu meinem ersten Buch über Selbstführung führte Götz Werner, der Gründer der dm Drogeriemärkte aus: „Die Frage ist, wie gelingt es mir in meinem Leben, meine Biografie in die Hand zu nehmen? Oder anders gesagt: Wie gelingt es mir, im Sattel zu sitzen und nicht am Schwanz des Pferdes zu hängen?“ Aus seiner Sicht sollte jeder die Verantwortung für die eigenen Fähigkeiten annehmen und sich weiterentwickeln. Denn – und das ist entscheidend – wir sind nicht „fertig“, egal welches Alter wir erreicht haben. „Personality Isn’t Permanent“ ist der Titel eines Buchs des Organisationspsychologen Benjamin Hardy. Die aktive Selbstentwicklung trägt zur Super-Resilienz bei. Sie ist mehr als die Entwicklung eines realistischen Optimismus’, sie ist nahe dran am Ansatz der Selbstwirksamkeit, aber sie geht darüber hinaus. Es ist hier nicht Zeit und Raum, das im Detail zu vertiefen; ich verspreche Ihnen, dieses Thema noch einmal aufzunehmen und im Detail zu erläutern.


Tipps, um eine „Super-Resilienz“ zu entwickeln

Reflexion / Aktives Lernen:

Prüfen Sie, wie Sie sich in unterschiedlichen Phasen einer Krise verhalten:

  • Wann und wie ziehen Sie sich auf den status quo Ihrer gegenwärtigen Position und Haltung zurück?
  • Und wann und wie gelingt es Ihnen trotz widriger Bedingungen, sich zu öffnen, Neues erst einmal wahrzunehmen, vielleicht „auszuhalten“, und es dann sinnvoll zu integrieren?
  • Was hat in Ihnen einen konstruktiven Umgang mit Krisen bisher gefördert?
  • Welche Personen waren förderlich, welche destruktiv?

Mit solchen und ähnlichen Fragen können Sie Ihr aktives Lernen ankurbeln…

 

Die „Vierung“ anwenden:

Sie erinnern sich an mein praxisnahes Modell mit vier zentralen Fragen:

  • Was will ich weiter machen?
  • Was will ich anders machen?
  • Was will ich neu machen?
  • Was will ich nicht mehr machen/stoppen?

 

Phasenwechsel: Anspannung, Entspannung

In diesen Zeit reisen wir zu wenig, wie ich meine. Auf Reisen können die Gedanken fließen, kommen neue Eindrücke. Checken Sie für sich, wo Sie auch unter eingeschränkten Umständen wieder unterwegs sein können. Das kann z.B. der lange aufgeschobene Besuch bei einem A-Kunden sein. Nutzen Sie den Abend im Hotel, um sich entweder Muße zu gönnen oder an Ihren Plänen zu arbeiten. Und natürlich plädiere ich an dieser Stelle erneut dafür, dass Sie sich eine persönliche Planungszeit nehmen.

 


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SF147 Herausforderungen für Führungskräfte


Veränderungen und Disruptionen

Die Pandemie zeigt sehr deutlich, dass unsere Arbeitswelt  zunehmend von Veränderungen und Disruptionen bestimmt ist. Unsere bisherigen Methoden und Instrumente der Führung greifen nur noch bedingt. Wenn wir zuvor auf unser Fachwissen und -kompetenzen stolz waren, so bemerken wir heute angesichts komplexer Situationen erstaunt, dass unsere Fähigkeiten und Kenntnisse längst wieder veraltet sind.
Und wir stellen in Zeiten der Reflexion fest, dass die Dynamik der Veränderung auch zu Selbstzweifeln führt, dass wir Phasen der Demotivation bei uns feststellen, dass uns immer mal wieder die Zuversicht schwindet.
Ich habe in meinem aktuellen Buch „Wirksam Handeln durch Selbstführung“ fünf Herausforderungen benannt und füge noch eine sechste aktuell hinzu. Darüber und über die Möglichkeiten uns selbst zu stärken und zu entwickeln, will ich in dieser Soloepisode sprechen.

 


Sechs Herausforderungen

  1. Persönliche Motivation erhalten
  2. Risikobereitschaft bewahren
  3. Flexibilität lässt nach
  4. Hektik statt umsichtiger Planung
  5. Wissen veraltet
  6. Wachsende Angst und Unsicherheit

 


Was tun?

Hier erlaube ich mir, Sie auf bereits veröffentlichte Podcast-Episoden hinzuweisen. Darin habe ich zahlreiche praxisrelevante Tipps gegeben. In der Podcast-Episode SF143 „Jährliches Planungsritual in einfachen Schritten“ hatte ich Ihnen bereits aufgezeigt, wie Sie mindestens einmal im Jahr mit sich selbst in Klausur gehen können. In der Klausur können Sie Ihre Position bestimmen, Erfolge würdigen und die Ziele aktualisieren.
Ich weise hier bewusst auf eine weitere Podcast-Episode hin, nämlich SF138 „Indikatoren für ein gutes Leben“ . Wenn Sie die Episode noch nicht gehört haben, dann sei sie hier dringend empfohlen. Darin spreche ich über meine eigenen Indikatoren für mein Wellbeing und rege dazu an, die eigenen zu finden und zu überprüfen.
Beiden Podcast-Episoden liegt meine Auffassung zugrunde, dass  wir zu großen Teilen selbst Gestalter unserer Zukunft sind. Schlüsselfaktoren für ein aktives und selbst-bewusstes Handeln sind u.a.:

  • ein konstruktiver Denkrahmen oder Mindset
  • passende Methoden der Selbststeuerung
  • ins Handeln kommen, d.h. machbare Schritte mit sich selbst vereinbaren und gehen

Einer der entscheidenden Punkte ist die Fähigkeit, das für uns jeweils Wesentlich zu erkennen und uns darauf zu fokussieren. Dazu lege ich Ihnen die Podcast-Episode SF119 Fokus: „Wie wir uns auf das Wesentliche konzentrieren – 6 Tipps“ ans Herz.


In die eigene Weiterentwicklung investieren: Die digitale Masterclass Selbstführung 2021

Wenn Sie in diesen turbulenten Zeiten Ihre eigenen Fähigkeiten weiterentwickeln wollen, lade ich Sie ein, an der Masterclass Selbstführung 2021 teilzunehmen. Im Januar ist dieses Kompetenzcoaching gestartet und Sie können auch jetzt noch (bis Mai 2021) teilnehmen. Wir nutzen die Vorteile der Digitalisierung: In zehn Videosequenzen als Lernetappen behandeln wir die wichtigsten Aspekte einer gelingenden Selbstführung. Jede Lerneinheit ist kompakt und Sie entscheiden, wann und wo Sie sie sehen – im Zug, im Flugzeug, in Wartezeiten oder auch im Büro. Inhaltlich setzen wir am Kern an: bei der eigenen Wirksamkeit.

Alle Infos zur Masterclass finden Sie in diesem PDF: MCSF2021_Info-2


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


 

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SF123 Die richtigen Mitarbeiter finden – Interview mit Dr. Ulrich Vogel

Richtige Mitarbeiter finden: Update-Interview mit dem Experten

Wie finde ich die richtigen Mitarbeiter*innen? Welche Tools haben sich bewährt, wie sind sie einzusetzen? Dr. Ulrich Vogel ist Gründer von Profilingvalues, einem Unternehmen, das sich auf wertegestützte Personalauswahl fokussiert. Mit ihm habe ich bereits drei Podcast-Interviews geführt (u.a. SF98 „Wirksames Teambuilding“ am 20. Januar 2019). Zum Jahresanfang habe ich ihn erneut auf den Kanaren getroffen und der Ort unseres Meetings ist Alcalá auf Teneriffa (siehe Foto unten). Sorry für die Brandungsgeräusche – wir sind gerne da, wo es tobt… Anlass für das Gespräch ist auch, dass sein Unternehmen nunmehr zehnjähriges Jubiläum feiern kann.

Dr. Vogel erläutert u.a., wie wertemetrische Verfahren den Unternehmen helfen können, die richtigen, d.h. passenden Mitarbeiter*innen ausfindig zu machen und warum das Tool einen Teil bildet und gerade die Erfahrung und das Einfühlungsvermögen des anwendenden Beraters besonders wichtig sind. Ein weiterer Nutzen ist es auch, wesentliche Teamfaktoren anzulegen, um erfolgreiche Teams zusammen zu stellen. Wir sprechen auch darüber, wie die Fehlauswahl von Führungskräften vermieden werden kann.


Es kommt auf „Purpose“ und „Sinn“ an

Bei der Betrachtung von Trends sieht Dr. Vogel das Thema „Purpose“ bzw. Sinn und Zweck als anhaltend an. Er beschreibt, warum er den Eindruck hat, dass insbesondere im Mittelstand „der Groschen gefallen ist“, also das Thema Sinn wirklich berücksichtigt wird. Hier sehe ich selbst natürlich den Beleg, dass das erste der Sieben Felder der Selbstführung, also „Mission & Vision“ als zentral wichtig erkannt wird.


Blick von Teneriffa Richtung La Gomera (Foto: B. Bensmann)

 

 


Inhalte

Mit Dr. Ulrich Vogel spreche ich u.a. über folgende Themen:

  • Nutzen von Tools der Eignungsdiagnostik, speziell von wertemetrischen Verfahren
  • Worauf bei der Personalauswahl zu achten ist
  • Was ihn angetrieben hat, sich dem Thema wertegestützte Personalauswahl zu verschreiben
  • Fallbeispiele, u.a. wie eine Führungskraft wirksam aus einem schweren Fehler gelernt hat
  • Wie wir mit dem „Bauchgefühl“ umgehen sollten
  • Überraschende Erkenntnisse
  • Ausblick: mit welchen Trends und Entwicklungen im Bereich Personal können wir rechnen?

Links

Die Homepage von Dr. Vogel: profilingvalues


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


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SF120 Wirksames Coaching von Führungskräften – meine Ansätze

Benötigen Sie wirksames Coaching? Seien Sie wählerisch

Willkommen zu einer neuen Episode des Podcasts Selbstführung und Leadership Development. Da ich seit über dreißig Jahren als Begleiter unternehmerischer Menschen tätig bin und in diesem Zeitraum eine große Zahl von Führungskräften als Executive Coach begleitet habe, ist es für mich an der Zeit, mal wieder über den Ansatz des Coachings zu reflektieren.


Inhalte  dieser Episode

  • Definition – was ist Coaching eigentlich?
  • Problem – undifferenzierte Nutzung
  • Missverständnisse und Herausforderungen
  • Meine drei Formate des Coachings
  • Merkpunkte

Meine Definition von Coaching

Diese Definition habe ich für mich Anfang der 1990er Jahre entworfen und für mich gilt sie noch heute:

Coaching bezeichnet primär einen Prozess der unabhängigen Unterstützung eines „Klienten“ (m/w), der zumeist aufgrund eines selbst empfundenen Leidensdrucks, ggf. auch aufgrund eines Entwicklungswunsches, einer anstehenden Entscheidung und/oder Veränderung, externe beratende Unterstützung sucht.
Dabei steht die direkte Beziehung zwischen der Person des „Klienten“ und der Person des Coaches (m/w) im Vordergrund.
Wesentlich ist, dass Coach und „Klient“ nicht Teil desselben Systems sind und Unabhängigkeit besteht.

Ergänzung: Coaching ist kein Ersatz für Psychotherapie.


Undifferenzierte Nutzung

Das Instrument Coaching wird in meinen Augen zunehmend undifferenziert genutzt. Es wird wie ein großer Rasensprenger eingesetzt, anstatt mit einer Gießkanne jeder Pflanze genau die Menge Wasser und Dünger zu geben, die sie braucht.
Das Instrument des Coachings gerät daher in den letzten Jahren in Verruf. Zu Recht, möchte ich sagen, denn es wird häufig undifferenziert und ohne klare vorangehende „Anamnese“ und Zielsetzung eingesetzt. Und Coaching ist teuer! Es droht die Gefahr, dass dieses eigentlich wertvolle Instrument der Personalentwicklung aufgrund falscher Einsätze bei Entscheidern diskeditiert wird.


Einschub: Missverständnisse und Herausforderungen

Ich gehe in der Podcast-Episode auch auf folgende Punkte ein:

  • Irrtum: Der Chef ist kein Coach
  • Kritik: jeder macht eine Coachingausbildung
  • Herausforderungen: Werte, Ehrlichkeit, Freiheit/ Unabhängigkeit versus Einflussnahme des Coaches
  • Wirksamkeit / Nachhaltigkeit

Meine drei Formate des Coachings

Nach über drei Jahrzehnten der Begleitung von Führungskräften insbesondere auf den ersten beiden Ebenen arbeite ich seit einiger Zeit vor allem in drei „Formaten“:

  1. Max-Flex-Coaching
  2. Mixed-Coaching
  3. Masterclass Selbstführung

Max-Flex
Der Kunde hat maximale Freiheit, die Inhalte sind komplett individuell angelegt und frei konfigurierbar, die Sessions finden vor allem in 1:1-Treffen statt. Vorteile sind u.a. sehr hohe Flexibilität.
Anlassbezogenes, vollständig individuell ausgerichtetes Coaching auf der Basis von 1:1-Sitzungen, bei Bedarf ergänzt durch Hausaufgaben.

Mixed-Coaching
Der Kunde nutzt einen bewährten Prozess, der ent- sprechend vorab geplant wird. Kunde und Coach verpflichten sich zu einer längerfristigen gemeinsamen Arbeit. Vorteile sind u.a. Verbindlichkeit, Planungssicherheit und Nachhaltigkeit.
Der Kunde verpflichtet sich im Mixed-Coaching-Modell zu einem Coachingprozess über einen längeren Zeitraum. Es ist ein weitgehend vorstrukturierter Prozess mit 1:1- Sessions, virtuellen Treffen (per Telefon, Skype o.ä.) und selbstorganisiertem Lernen (Hausaufgaben auf der Basis von Texten, Audio- und Videoclips). Bei Bedarf kann der Coaching-Prozess über ausgewählte Tools (z.B. Trello-Board) gesteuert werden.

Masterclass Selbstführung
Die Masterclass „Sieben Felder der Selbstführung“ ist ein Kompetenzcoaching, das auf zehn Videolektionen basiert. Das Programm läuft über mehrere Monate und startet jeweils zum Jahreswechsel. In Ausnahmefällen kann auch ein späterer Einstieg erfolgen.
Das Programm vereint digitale und analoge Lernansätze.
Wie in den Masterclasses der Vergangenheit, so setzt auch dieses Angebot auf selbstorganisiertes Lernen, das eigenverantwortlich erfolgt. Die Video-Lektionen werden durch Texte, Verweise auf Podcasts und vor allem durch das aktuelle Buch, „Wirksam handeln durch Selbstführung“, ergänzt.

Während viele meiner Kunden nachwievor gerne das Max-Flex-Format wählen, so stossen immer wieder Neukunden über meine digitalen Produkte zu mir.


Merkpunkte aus dieser Podcast-Episode

  • Coaching ist ein spezielles und individuelles Instrument der Personalentwicklung
  • Es ein Instrument unter vielen und benötigt eine klare Anamnese, klare Ziele und Rahmenbedingungen, um tatsächlich wirksames Coaching zu sein
  • Coaching basiert auf Freiwilligkeit, Freiheit und Vertrauen. [Daher kann der Chef auch nicht der Coach des MA sein]

Sicher haben Sie eigene Erkenntnisse abgeleitet. Seien Sie wachsam und wählerisch, wenn Sie einen Coach (m/w) wählen wollen.


Masterclass Selbstführung – Jetzt anmelden

Foto: Burkhard Bensmann

Wenn Sie die Selbstentwicklung interessiert, dann kann ich Ihnen auch meine oben schon erwähnte Masterclass Selbstführung ans Herz legen:

Die Anmeldungszeit für die Masterclass Selbstführung läuft. Sie ist ein Online-Kompetenzcoaching, das digitale und analoge Lerneinheiten wirksam verknüpft. In diesem Durchlauf setzen wir auf kurze Videoclips, die die Teilnehmer*innen dann sehen und hören können, wann es Ihnen passt. Und sie wählen selbst, ob sie die Lernvideos auf dem Smartphone, dem Tablet oder dem Standcomputer studieren wollen. Wir nutzen die Vorteile der Digitalisierung: In zehn Videosequenzen als Lernetappen behandeln wir die wichtigsten Aspekte einer gelingenden Selbstführung.

Anmeldungen zum Frühbucherpreis: Noch bis zum 31. Dezember 2019  gilt der Frühbucherpreis von € 680,00 zzgl. 19%  USt. = € 809,20 für verbindliche Anmeldungen (bis 31.12.2019, 23:59 Uhr).  Der reguläre Teilnehmerpreis ab 01.01.2020 ist € 980,00 zzgl. 19% USt. = € 1166,20. Änderungen, speziell des Inhalts und des Ablaufs der Masterclass, vorbehalten.

Auf der Webseite zur Masterclass 2020 finden Sie alle wichtigen Informationen zu dieser Online-Lernreise, die Sie dabei unterstützt, auch in turbulenten Zeiten Ihren Kurs zu setzen und zu halten: https://ld21.de/masterclass-selbstfuehrung/

Hier ist der direkte link zur Anmeldeseite: 
 https://ld21.de/masterclass-selbstfuehrung-anmeldeseite/

Die wichtigsten Infos zur Masterclass auf einen Blick im pdf
Hier können Sie ein pdf mit den wichtigsten Infos zur Masterclass 2020 laden: https://ld21.de/wp-content/uploads/2019/10/MCSF2020_Info-1.pdf


Musik im Vor- und Nachspann
by Joakim Karud http://soundcloud.com/joakimkarud


 

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